Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.- Bei den Alten war der Lorbeer dem Apollo geweiht u. ein Kranz aus seinen Zweigen die Auszeichnung der Feldherren, Dichter, Redner, Priester etc. Lorca, span. Stadt in der Provinz Murcia, mit 18000 E., Salpeterhütten, Sodabereitung, Seidespinnerei, Tuch- und Leineweberei. Lorch, nassauischer Flecken bei Rüdesheim mit 1900 E., berühmtem Wein. - L., württemb. Flecken an der Rems mit ehemaligem Benedictinerkloster (1563 säcularisirt), von dem Herzog Friedrich I. von Hohenstaufen gestiftet, Begräbnißort mehrer Hohenstaufen. - L., österreich. Dorf unsern Enns, die röm. Colonie Laureacum in Noricum, uraltes christliches Bisthum, das zur Zeit der Avaren nach Passau übertragen wurde. Lord, d. h. Herr, in England eigentlich nur Titel der adeligen Pairs, den jüngeren Söhnen jedoch aus Höflichkeit beigelegt, ist auch mit bestimmten Aemtern verbunden. L.ship (-schip), die L.s-würde (wörtlich deutsch "Herrlichkeit"); die Herrschaft, womit sie verbunden ist. Lorenz von Medici, s. Mediceer. Lorenzstrom, St. Lorenzstrom, engl. Lawrence, frz. Laurent, der wasserreichste Strom Nordamerikas, bildet sich aus dem Abflusse der nordamerik. Seen; aus dem Erie tritt er als Niagara, aus dem Ontario als Cataragni, heißt von Montreal an St. Lorenz, theilt sich bei Quebek in 2 Arme und ergießt sich in den großen St. Lorenzbusen, den die Insel Neufundland beinahe schließt. Die Stromlänge beträgt 460 geographische Meilen, das Gebiet 25000 #M.; von Montreal an trägt er Schiffe von 600 Tonnen, von Quebek an Linienschiffe. Seine bedeutendsten Nebenflüsse sind: der Ottawa, Saguenay, St. John. Loreto, päpstl. Stadt in der Delegation Macerata, am adriat. Meere, Bischofssitz, hat 8000 E.; große Wallfahrt zu der Casa santa, dem mit einer prächtigen Kirche überbauten Hause der hl. Familie, das nach der Legende 1291 von Nazareth nach Dalmatien u. 1294 an die gegenwärtige Stelle von Engeln getragen wurde. Den großen Kirchenschatz hat die erste französ. Revolution größtentheils verschlungen. Loretten, heißen gegenwärtig in Paris (von einer Kirche, wo sich diese Gattung Weiber zahlreich einstellte) die ehemaligen femmes galantes, die vornehmen Grisetten, die reichen Ehemännern und Fremden ihre Netze stellen. Lorient, L'Orient (Loriang), feste französ. Hafenstadt im Departem. Morbihan, mit großer Rhede, Kriegshafen, Arsenal und Werften, 26200 E., Seehandel, Seesalzbereitung. Lorinser, Karl Ignaz, Arzt, geb. 1796 zu Nimes in Böhmen, studierte zu Prag und Berlin, ward 1822 Mitglied des Medicinalcollegiums in Stettin, 1824 Regierungs- und Medicinalrath in Köslin, 1825 in Oppeln, 1841 Geh. Medicinalrath. Seit 1850 aus dem Staatsdienst getreten lebt er zu Patschkau in Schlesien. Berühmt sind seine beiden Hauptwerke: "Untersuchungen über die Rinderpest", Berl. 1831, u. "Die Pest des Orients", Berl. 1837. Großes Aufsehen und einen langen Federkrieg erregte er durch 2 Aufsätze, der eine über die Cholera, 1831, der andere unter dem Titel "Zum Schutze der Gesundheit auf Schulen", Berlin 1836. Lornsen, Uwe Jens, geb. 1793 auf der nordfries. Insel Sylt, Advocat, 1830 Landvoigt auf Sylt, agitirte für eine schlesw.-holstein. Verfassung, was ihm Absetzung, 1 Jahr Gefängniß u. Verbannung einbrachte, st. 1838 am Genfersee. Seine Schrift "Die Unionsverfassung Dänemarks u. Schleswig-Holsteins" gab Beseler Jena 1841 heraus. Lorrain, s. Claude Lorrain. Lorsch, hessendarmstädt. Marktflecken an der Bergstraße mit 2700 E., der ehemaligen berühmten im 30jährigen Kriege zerstörten Benedictinerabtei Laurisheim, deren Codex diplomaticus für die deutsche Geschichte von Bedeutung ist. Lortzing, Albert Gustav, geschätzter Operncomponist, geb. 1803 zu Berlin, war als Sänger und Schauspieler an den Theatern zu Düsseldorf, Köln und Detmold, seit 1833 an der Leipziger Bühne angestellt, componirte mehre Opern, die ihrer gefälligen Musik und leichten Ausführbarkeit wegen günstige Aufnahme fanden; die beste u. bekannteste ist "Czar u. Zimmermann" (1837); – Bei den Alten war der Lorbeer dem Apollo geweiht u. ein Kranz aus seinen Zweigen die Auszeichnung der Feldherren, Dichter, Redner, Priester etc. Lorca, span. Stadt in der Provinz Murcia, mit 18000 E., Salpeterhütten, Sodabereitung, Seidespinnerei, Tuch- und Leineweberei. Lorch, nassauischer Flecken bei Rüdesheim mit 1900 E., berühmtem Wein. – L., württemb. Flecken an der Rems mit ehemaligem Benedictinerkloster (1563 säcularisirt), von dem Herzog Friedrich I. von Hohenstaufen gestiftet, Begräbnißort mehrer Hohenstaufen. – L., österreich. Dorf unsern Enns, die röm. Colonie Laureacum in Noricum, uraltes christliches Bisthum, das zur Zeit der Avaren nach Passau übertragen wurde. Lord, d. h. Herr, in England eigentlich nur Titel der adeligen Pairs, den jüngeren Söhnen jedoch aus Höflichkeit beigelegt, ist auch mit bestimmten Aemtern verbunden. L.ship (–schip), die L.s-würde (wörtlich deutsch „Herrlichkeit“); die Herrschaft, womit sie verbunden ist. Lorenz von Medici, s. Mediceer. Lorenzstrom, St. Lorenzstrom, engl. Lawrence, frz. Laurent, der wasserreichste Strom Nordamerikas, bildet sich aus dem Abflusse der nordamerik. Seen; aus dem Erie tritt er als Niagara, aus dem Ontario als Cataragni, heißt von Montreal an St. Lorenz, theilt sich bei Quebek in 2 Arme und ergießt sich in den großen St. Lorenzbusen, den die Insel Neufundland beinahe schließt. Die Stromlänge beträgt 460 geographische Meilen, das Gebiet 25000 □M.; von Montreal an trägt er Schiffe von 600 Tonnen, von Quebek an Linienschiffe. Seine bedeutendsten Nebenflüsse sind: der Ottawa, Saguenay, St. John. Loreto, päpstl. Stadt in der Delegation Macerata, am adriat. Meere, Bischofssitz, hat 8000 E.; große Wallfahrt zu der Casa santa, dem mit einer prächtigen Kirche überbauten Hause der hl. Familie, das nach der Legende 1291 von Nazareth nach Dalmatien u. 1294 an die gegenwärtige Stelle von Engeln getragen wurde. Den großen Kirchenschatz hat die erste französ. Revolution größtentheils verschlungen. Loretten, heißen gegenwärtig in Paris (von einer Kirche, wo sich diese Gattung Weiber zahlreich einstellte) die ehemaligen femmes galantes, die vornehmen Grisetten, die reichen Ehemännern und Fremden ihre Netze stellen. Lorient, LʼOrient (Loriang), feste französ. Hafenstadt im Departem. Morbihan, mit großer Rhede, Kriegshafen, Arsenal und Werften, 26200 E., Seehandel, Seesalzbereitung. Lorinser, Karl Ignaz, Arzt, geb. 1796 zu Nimes in Böhmen, studierte zu Prag und Berlin, ward 1822 Mitglied des Medicinalcollegiums in Stettin, 1824 Regierungs- und Medicinalrath in Köslin, 1825 in Oppeln, 1841 Geh. Medicinalrath. Seit 1850 aus dem Staatsdienst getreten lebt er zu Patschkau in Schlesien. Berühmt sind seine beiden Hauptwerke: „Untersuchungen über die Rinderpest“, Berl. 1831, u. „Die Pest des Orients“, Berl. 1837. Großes Aufsehen und einen langen Federkrieg erregte er durch 2 Aufsätze, der eine über die Cholera, 1831, der andere unter dem Titel „Zum Schutze der Gesundheit auf Schulen“, Berlin 1836. Lornsen, Uwe Jens, geb. 1793 auf der nordfries. Insel Sylt, Advocat, 1830 Landvoigt auf Sylt, agitirte für eine schlesw.-holstein. Verfassung, was ihm Absetzung, 1 Jahr Gefängniß u. Verbannung einbrachte, st. 1838 am Genfersee. Seine Schrift „Die Unionsverfassung Dänemarks u. Schleswig-Holsteins“ gab Beseler Jena 1841 heraus. Lorrain, s. Claude Lorrain. Lorsch, hessendarmstädt. Marktflecken an der Bergstraße mit 2700 E., der ehemaligen berühmten im 30jährigen Kriege zerstörten Benedictinerabtei Laurisheim, deren Codex diplomaticus für die deutsche Geschichte von Bedeutung ist. Lortzing, Albert Gustav, geschätzter Operncomponist, geb. 1803 zu Berlin, war als Sänger und Schauspieler an den Theatern zu Düsseldorf, Köln und Detmold, seit 1833 an der Leipziger Bühne angestellt, componirte mehre Opern, die ihrer gefälligen Musik und leichten Ausführbarkeit wegen günstige Aufnahme fanden; die beste u. bekannteste ist „Czar u. Zimmermann“ (1837); <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0029" n="28"/> – Bei den Alten war der Lorbeer dem Apollo geweiht u. ein Kranz aus seinen Zweigen die Auszeichnung der Feldherren, Dichter, Redner, Priester etc.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lorca</hi>, span. Stadt in der Provinz Murcia, mit 18000 E., Salpeterhütten, Sodabereitung, Seidespinnerei, Tuch- und Leineweberei.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lorch</hi>, nassauischer Flecken bei Rüdesheim mit 1900 E., berühmtem Wein. – L., württemb. Flecken an der Rems mit ehemaligem Benedictinerkloster (1563 säcularisirt), von dem Herzog Friedrich I. von Hohenstaufen gestiftet, Begräbnißort mehrer Hohenstaufen. – L., österreich. Dorf unsern Enns, die röm. Colonie <hi rendition="#i">Laureacum</hi> in Noricum, uraltes christliches Bisthum, das zur Zeit der Avaren nach Passau übertragen wurde.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lord</hi>, d. h. Herr, in England eigentlich nur Titel der adeligen Pairs, den jüngeren Söhnen jedoch aus Höflichkeit beigelegt, ist auch mit bestimmten Aemtern verbunden. L.<hi rendition="#g">ship</hi> (–schip), die L.s-würde (wörtlich deutsch „Herrlichkeit“); die Herrschaft, womit sie verbunden ist.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lorenz von Medici</hi>, s. Mediceer.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lorenzstrom</hi>, St. Lorenzstrom, engl. <hi rendition="#i">Lawrence</hi>, frz. <hi rendition="#i">Laurent</hi>, der wasserreichste Strom Nordamerikas, bildet sich aus dem Abflusse der nordamerik. Seen; aus dem Erie tritt er als Niagara, aus dem Ontario als Cataragni, heißt von Montreal an St. Lorenz, theilt sich bei Quebek in 2 Arme und ergießt sich in den großen St. Lorenzbusen, den die Insel Neufundland beinahe schließt. Die Stromlänge beträgt 460 geographische Meilen, das Gebiet 25000 □M.; von Montreal an trägt er Schiffe von 600 Tonnen, von Quebek an Linienschiffe. Seine bedeutendsten Nebenflüsse sind: der Ottawa, Saguenay, St. John.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Loreto</hi>, päpstl. Stadt in der Delegation Macerata, am adriat. Meere, Bischofssitz, hat 8000 E.; große Wallfahrt zu der <hi rendition="#i">Casa santa</hi>, dem mit einer prächtigen Kirche überbauten Hause der hl. Familie, das nach der Legende 1291 von Nazareth nach Dalmatien u. 1294 an die gegenwärtige Stelle von Engeln getragen wurde. Den großen Kirchenschatz hat die erste französ. Revolution größtentheils verschlungen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Loretten</hi>, heißen gegenwärtig in Paris (von einer Kirche, wo sich diese Gattung Weiber zahlreich einstellte) die ehemaligen <hi rendition="#i">femmes galantes</hi>, die vornehmen Grisetten, die reichen Ehemännern und Fremden ihre Netze stellen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lorient</hi>, LʼOrient (Loriang), feste französ. Hafenstadt im Departem. Morbihan, mit großer Rhede, Kriegshafen, Arsenal und Werften, 26200 E., Seehandel, Seesalzbereitung.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lorinser</hi>, Karl Ignaz, Arzt, geb. 1796 zu Nimes in Böhmen, studierte zu Prag und Berlin, ward 1822 Mitglied des Medicinalcollegiums in Stettin, 1824 Regierungs- und Medicinalrath in Köslin, 1825 in Oppeln, 1841 Geh. Medicinalrath. Seit 1850 aus dem Staatsdienst getreten lebt er zu Patschkau in Schlesien. Berühmt sind seine beiden Hauptwerke: „Untersuchungen über die Rinderpest“, Berl. 1831, u. „Die Pest des Orients“, Berl. 1837. Großes Aufsehen und einen langen Federkrieg erregte er durch 2 Aufsätze, der eine über die Cholera, 1831, der andere unter dem Titel „Zum Schutze der Gesundheit auf Schulen“, Berlin 1836.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lornsen</hi>, Uwe Jens, geb. 1793 auf der nordfries. Insel Sylt, Advocat, 1830 Landvoigt auf Sylt, agitirte für eine schlesw.-holstein. Verfassung, was ihm Absetzung, 1 Jahr Gefängniß u. Verbannung einbrachte, st. 1838 am Genfersee. Seine Schrift „Die Unionsverfassung Dänemarks u. Schleswig-Holsteins“ gab Beseler Jena 1841 heraus.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lorrain</hi>, s. Claude Lorrain.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lorsch</hi>, hessendarmstädt. Marktflecken an der Bergstraße mit 2700 E., der ehemaligen berühmten im 30jährigen Kriege zerstörten Benedictinerabtei Laurisheim, deren <hi rendition="#i">Codex diplomaticus</hi> für die deutsche Geschichte von Bedeutung ist.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lortzing</hi>, Albert Gustav, geschätzter Operncomponist, geb. 1803 zu Berlin, war als Sänger und Schauspieler an den Theatern zu Düsseldorf, Köln und Detmold, seit 1833 an der Leipziger Bühne angestellt, componirte mehre Opern, die ihrer gefälligen Musik und leichten Ausführbarkeit wegen günstige Aufnahme fanden; die beste u. bekannteste ist „Czar u. Zimmermann“ (1837); </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0029]
– Bei den Alten war der Lorbeer dem Apollo geweiht u. ein Kranz aus seinen Zweigen die Auszeichnung der Feldherren, Dichter, Redner, Priester etc.
Lorca, span. Stadt in der Provinz Murcia, mit 18000 E., Salpeterhütten, Sodabereitung, Seidespinnerei, Tuch- und Leineweberei.
Lorch, nassauischer Flecken bei Rüdesheim mit 1900 E., berühmtem Wein. – L., württemb. Flecken an der Rems mit ehemaligem Benedictinerkloster (1563 säcularisirt), von dem Herzog Friedrich I. von Hohenstaufen gestiftet, Begräbnißort mehrer Hohenstaufen. – L., österreich. Dorf unsern Enns, die röm. Colonie Laureacum in Noricum, uraltes christliches Bisthum, das zur Zeit der Avaren nach Passau übertragen wurde.
Lord, d. h. Herr, in England eigentlich nur Titel der adeligen Pairs, den jüngeren Söhnen jedoch aus Höflichkeit beigelegt, ist auch mit bestimmten Aemtern verbunden. L.ship (–schip), die L.s-würde (wörtlich deutsch „Herrlichkeit“); die Herrschaft, womit sie verbunden ist.
Lorenz von Medici, s. Mediceer.
Lorenzstrom, St. Lorenzstrom, engl. Lawrence, frz. Laurent, der wasserreichste Strom Nordamerikas, bildet sich aus dem Abflusse der nordamerik. Seen; aus dem Erie tritt er als Niagara, aus dem Ontario als Cataragni, heißt von Montreal an St. Lorenz, theilt sich bei Quebek in 2 Arme und ergießt sich in den großen St. Lorenzbusen, den die Insel Neufundland beinahe schließt. Die Stromlänge beträgt 460 geographische Meilen, das Gebiet 25000 □M.; von Montreal an trägt er Schiffe von 600 Tonnen, von Quebek an Linienschiffe. Seine bedeutendsten Nebenflüsse sind: der Ottawa, Saguenay, St. John.
Loreto, päpstl. Stadt in der Delegation Macerata, am adriat. Meere, Bischofssitz, hat 8000 E.; große Wallfahrt zu der Casa santa, dem mit einer prächtigen Kirche überbauten Hause der hl. Familie, das nach der Legende 1291 von Nazareth nach Dalmatien u. 1294 an die gegenwärtige Stelle von Engeln getragen wurde. Den großen Kirchenschatz hat die erste französ. Revolution größtentheils verschlungen.
Loretten, heißen gegenwärtig in Paris (von einer Kirche, wo sich diese Gattung Weiber zahlreich einstellte) die ehemaligen femmes galantes, die vornehmen Grisetten, die reichen Ehemännern und Fremden ihre Netze stellen.
Lorient, LʼOrient (Loriang), feste französ. Hafenstadt im Departem. Morbihan, mit großer Rhede, Kriegshafen, Arsenal und Werften, 26200 E., Seehandel, Seesalzbereitung.
Lorinser, Karl Ignaz, Arzt, geb. 1796 zu Nimes in Böhmen, studierte zu Prag und Berlin, ward 1822 Mitglied des Medicinalcollegiums in Stettin, 1824 Regierungs- und Medicinalrath in Köslin, 1825 in Oppeln, 1841 Geh. Medicinalrath. Seit 1850 aus dem Staatsdienst getreten lebt er zu Patschkau in Schlesien. Berühmt sind seine beiden Hauptwerke: „Untersuchungen über die Rinderpest“, Berl. 1831, u. „Die Pest des Orients“, Berl. 1837. Großes Aufsehen und einen langen Federkrieg erregte er durch 2 Aufsätze, der eine über die Cholera, 1831, der andere unter dem Titel „Zum Schutze der Gesundheit auf Schulen“, Berlin 1836.
Lornsen, Uwe Jens, geb. 1793 auf der nordfries. Insel Sylt, Advocat, 1830 Landvoigt auf Sylt, agitirte für eine schlesw.-holstein. Verfassung, was ihm Absetzung, 1 Jahr Gefängniß u. Verbannung einbrachte, st. 1838 am Genfersee. Seine Schrift „Die Unionsverfassung Dänemarks u. Schleswig-Holsteins“ gab Beseler Jena 1841 heraus.
Lorrain, s. Claude Lorrain.
Lorsch, hessendarmstädt. Marktflecken an der Bergstraße mit 2700 E., der ehemaligen berühmten im 30jährigen Kriege zerstörten Benedictinerabtei Laurisheim, deren Codex diplomaticus für die deutsche Geschichte von Bedeutung ist.
Lortzing, Albert Gustav, geschätzter Operncomponist, geb. 1803 zu Berlin, war als Sänger und Schauspieler an den Theatern zu Düsseldorf, Köln und Detmold, seit 1833 an der Leipziger Bühne angestellt, componirte mehre Opern, die ihrer gefälligen Musik und leichten Ausführbarkeit wegen günstige Aufnahme fanden; die beste u. bekannteste ist „Czar u. Zimmermann“ (1837);
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |