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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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und Nebenbuhler des Belisar, war ein wahrscheinlich aus Persien gebürtiger Verschnittener u. schwang sich in Konstantinopel rasch zum Kammerherrn, Privatschatzmeister des Kaisers, zum Quästor und Consul empor. Als Feldherr machte N. dem Reich der Ostgothen in Italien völlig ein Ende, wies bald darauf (554) ein en Einfall der Alemannen zurück u. herrschte als der erste Exarch von Ravenna aus wohl 15 Jahre über Italien; er wurde aber von Kaiser Justinian II. abgesetzt, vorgeblich wegen Erpressungen, soll aus Rachsucht die Langobarden unter Alboin nach Italien gerufen haben und hochbetagt zu Rom gest. sein. Vgl. Belisar.


Narthex, griech., lat. Ferula, hochwachsende Doldenpflanze mit markigem Stengel; bei den altchristlichen Kirchen die Vorhalle, welche unmittelbar in das Schiff der Kirche oder an die Thüren führte; hier hatten die Büßenden, denen der Zutritt bereits gestattet war, Pilger, Fremde und Katechumenen ihren Platz.


Naruscewicz (Naruschwitsch), Adam Stanislaus, geb. 1733 in Lithauen, Bischof zu Luck. st. 1796 zu Janowiec in Galizien, poln. Dichter und Geschichtschreiber; Hauptwerk "Geschichte von Polen" (beste Ausg. 10 Bde., Leipzig 1836).


Narvaez (Narwaes), Don Ramon, geb. 1795 zu Jaen. focht im Kriege gegen Napoleon, zeichnete sich als Oberst und General gegen die Karlisten aus, zerfiel frühe mit Espartero, stürzte denselben 1843 mit dem Gelde der Königin Maria Christina, leitete hierauf bis 1846 die Geschäfte mit Kraft und Verstand, wich der Ungnade Christinens, wurde 1847 abermals in das Ministerium berufen, 1851 abermals entlassen u. nach Frankreich verbannt, der einzige Mann, wie es scheint, der Spanien zu beruhigen vermöchte Vgl. Espartero.


Narwa, feste Stadt im Gouvernem. Petersburg, am Flusse Narowa, mit 5000 E., Hafen, Produktenhandel. Sieg Karls XII. über die Russen 30. Novbr. 1700; von den Russen erstürmt 1704.


Narwal (Monodon), Gattung Walthiere, ohne Backenzähne, nur mit 2 langen, gedrehten Stoßzähnen im Oberkiefer, von denen sich jedoch gewöhnlich nur einer entwickelt; Rückenflosse fehlt. Der N. (M. Monoceros), grau, mit braunen oder schwarzen Flecken, gegen 20' lang, der spiralförmig gefurchte Stoßzahn gegen 10'; derselbe fehlt dem Weibchen gewöhnlich, wird wie Elfenbein verarbeitet, aber an der Luft gelb. Der N. lebt in großen Truppen im Eismeer, nährt sich von Fischen, Sepien etc. und gibt zwar wenig aber sehr guten Thran.


Nasal, lat.-dtsch., was die Nase betrifft; Nasard (-ahr), frz., das näselnde Orgelregister.


Nasamonen, afrikan. Volk an der großen Syrte, verkehrte nach Herodots Zeugniß mit dem Nigerlande.


Nasciturus pro jam nato habetur, lat., dem Embryo werden alle Rechte eines Kindes vorbehalten.


Nase (nasus), das Organ des Geruchsinnes. Man unterscheidet die äußere N. u. die N.nhöhle. Die äußere N. hat eine feste Grundlage, von oben her die N.nknochen, abwärts gegen die Spitze die N.nknorpel; besteht aus der N.nwurzel, unterhalb der Stirne, dem N.nrücken, der N.nspitze u. den N.nflügeln. An dem 3eckigen Grunde der äußeren N. befinden sich die beiden N.nlöcher (nares), zwischen diesen die knorpelige N.nscheidewand (septum narium). Die N. nhöhle oder die innere N. hat einen sehr zusammengesetzten Bau u. wird umgeben von dem Stirnbein, Siebbein, Keilbein, den Thränenbeinen. den Oberkieferknochen, den Gaumenknochen und den N.nknochen. Durch das Pflugscharbein, das eine nach vorn gehende Scheidewand in ihr bildet, wird sie in 2 Hälften getheilt, in deren jeder sich 3 knöcherne N.nmuscheln (conchae narium) befinden, die beiden obern dem Siebbein angehörend, die untere einen eigenen Knochen bildend. Nach hinten öffnet sich die N.nhöhle durch die Choanen in den Schlund. Außerdem steht sie noch mit der Schädelhöhle in Verbindung durch mehre kleine Oeffnungen in der Siebplatte, die jedoch durch Weichtheile, namentlich die Riechnervenäste, verschlossen sind, ferner mit der Augenhöhle durch den Thränenkanal, durch kleine Kanäle mit den Höhlen des Stirnbeins, Keilbeins

und Nebenbuhler des Belisar, war ein wahrscheinlich aus Persien gebürtiger Verschnittener u. schwang sich in Konstantinopel rasch zum Kammerherrn, Privatschatzmeister des Kaisers, zum Quästor und Consul empor. Als Feldherr machte N. dem Reich der Ostgothen in Italien völlig ein Ende, wies bald darauf (554) ein en Einfall der Alemannen zurück u. herrschte als der erste Exarch von Ravenna aus wohl 15 Jahre über Italien; er wurde aber von Kaiser Justinian II. abgesetzt, vorgeblich wegen Erpressungen, soll aus Rachsucht die Langobarden unter Alboin nach Italien gerufen haben und hochbetagt zu Rom gest. sein. Vgl. Belisar.


Narthex, griech., lat. Ferula, hochwachsende Doldenpflanze mit markigem Stengel; bei den altchristlichen Kirchen die Vorhalle, welche unmittelbar in das Schiff der Kirche oder an die Thüren führte; hier hatten die Büßenden, denen der Zutritt bereits gestattet war, Pilger, Fremde und Katechumenen ihren Platz.


Naruscewicz (Naruschwitsch), Adam Stanislaus, geb. 1733 in Lithauen, Bischof zu Luck. st. 1796 zu Janowiec in Galizien, poln. Dichter und Geschichtschreiber; Hauptwerk „Geschichte von Polen“ (beste Ausg. 10 Bde., Leipzig 1836).


Narvaez (Narwáes), Don Ramon, geb. 1795 zu Jaen. focht im Kriege gegen Napoleon, zeichnete sich als Oberst und General gegen die Karlisten aus, zerfiel frühe mit Espartero, stürzte denselben 1843 mit dem Gelde der Königin Maria Christina, leitete hierauf bis 1846 die Geschäfte mit Kraft und Verstand, wich der Ungnade Christinens, wurde 1847 abermals in das Ministerium berufen, 1851 abermals entlassen u. nach Frankreich verbannt, der einzige Mann, wie es scheint, der Spanien zu beruhigen vermöchte Vgl. Espartero.


Narwa, feste Stadt im Gouvernem. Petersburg, am Flusse Narowa, mit 5000 E., Hafen, Produktenhandel. Sieg Karls XII. über die Russen 30. Novbr. 1700; von den Russen erstürmt 1704.


Narwal (Monodon), Gattung Walthiere, ohne Backenzähne, nur mit 2 langen, gedrehten Stoßzähnen im Oberkiefer, von denen sich jedoch gewöhnlich nur einer entwickelt; Rückenflosse fehlt. Der N. (M. Monoceros), grau, mit braunen oder schwarzen Flecken, gegen 20' lang, der spiralförmig gefurchte Stoßzahn gegen 10'; derselbe fehlt dem Weibchen gewöhnlich, wird wie Elfenbein verarbeitet, aber an der Luft gelb. Der N. lebt in großen Truppen im Eismeer, nährt sich von Fischen, Sepien etc. und gibt zwar wenig aber sehr guten Thran.


Nasal, lat.-dtsch., was die Nase betrifft; Nasard (–ahr), frz., das näselnde Orgelregister.


Nasamonen, afrikan. Volk an der großen Syrte, verkehrte nach Herodots Zeugniß mit dem Nigerlande.


Nasciturus pro jam nato habetur, lat., dem Embryo werden alle Rechte eines Kindes vorbehalten.


Nase (nasus), das Organ des Geruchsinnes. Man unterscheidet die äußere N. u. die N.nhöhle. Die äußere N. hat eine feste Grundlage, von oben her die N.nknochen, abwärts gegen die Spitze die N.nknorpel; besteht aus der N.nwurzel, unterhalb der Stirne, dem N.nrücken, der N.nspitze u. den N.nflügeln. An dem 3eckigen Grunde der äußeren N. befinden sich die beiden N.nlöcher (nares), zwischen diesen die knorpelige N.nscheidewand (septum narium). Die N. nhöhle oder die innere N. hat einen sehr zusammengesetzten Bau u. wird umgeben von dem Stirnbein, Siebbein, Keilbein, den Thränenbeinen. den Oberkieferknochen, den Gaumenknochen und den N.nknochen. Durch das Pflugscharbein, das eine nach vorn gehende Scheidewand in ihr bildet, wird sie in 2 Hälften getheilt, in deren jeder sich 3 knöcherne N.nmuscheln (conchae narium) befinden, die beiden obern dem Siebbein angehörend, die untere einen eigenen Knochen bildend. Nach hinten öffnet sich die N.nhöhle durch die Choanen in den Schlund. Außerdem steht sie noch mit der Schädelhöhle in Verbindung durch mehre kleine Oeffnungen in der Siebplatte, die jedoch durch Weichtheile, namentlich die Riechnervenäste, verschlossen sind, ferner mit der Augenhöhle durch den Thränenkanal, durch kleine Kanäle mit den Höhlen des Stirnbeins, Keilbeins

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[296/0297] und Nebenbuhler des Belisar, war ein wahrscheinlich aus Persien gebürtiger Verschnittener u. schwang sich in Konstantinopel rasch zum Kammerherrn, Privatschatzmeister des Kaisers, zum Quästor und Consul empor. Als Feldherr machte N. dem Reich der Ostgothen in Italien völlig ein Ende, wies bald darauf (554) ein en Einfall der Alemannen zurück u. herrschte als der erste Exarch von Ravenna aus wohl 15 Jahre über Italien; er wurde aber von Kaiser Justinian II. abgesetzt, vorgeblich wegen Erpressungen, soll aus Rachsucht die Langobarden unter Alboin nach Italien gerufen haben und hochbetagt zu Rom gest. sein. Vgl. Belisar. Narthex, griech., lat. Ferula, hochwachsende Doldenpflanze mit markigem Stengel; bei den altchristlichen Kirchen die Vorhalle, welche unmittelbar in das Schiff der Kirche oder an die Thüren führte; hier hatten die Büßenden, denen der Zutritt bereits gestattet war, Pilger, Fremde und Katechumenen ihren Platz. Naruscewicz (Naruschwitsch), Adam Stanislaus, geb. 1733 in Lithauen, Bischof zu Luck. st. 1796 zu Janowiec in Galizien, poln. Dichter und Geschichtschreiber; Hauptwerk „Geschichte von Polen“ (beste Ausg. 10 Bde., Leipzig 1836). Narvaez (Narwáes), Don Ramon, geb. 1795 zu Jaen. focht im Kriege gegen Napoleon, zeichnete sich als Oberst und General gegen die Karlisten aus, zerfiel frühe mit Espartero, stürzte denselben 1843 mit dem Gelde der Königin Maria Christina, leitete hierauf bis 1846 die Geschäfte mit Kraft und Verstand, wich der Ungnade Christinens, wurde 1847 abermals in das Ministerium berufen, 1851 abermals entlassen u. nach Frankreich verbannt, der einzige Mann, wie es scheint, der Spanien zu beruhigen vermöchte Vgl. Espartero. Narwa, feste Stadt im Gouvernem. Petersburg, am Flusse Narowa, mit 5000 E., Hafen, Produktenhandel. Sieg Karls XII. über die Russen 30. Novbr. 1700; von den Russen erstürmt 1704. Narwal (Monodon), Gattung Walthiere, ohne Backenzähne, nur mit 2 langen, gedrehten Stoßzähnen im Oberkiefer, von denen sich jedoch gewöhnlich nur einer entwickelt; Rückenflosse fehlt. Der N. (M. Monoceros), grau, mit braunen oder schwarzen Flecken, gegen 20' lang, der spiralförmig gefurchte Stoßzahn gegen 10'; derselbe fehlt dem Weibchen gewöhnlich, wird wie Elfenbein verarbeitet, aber an der Luft gelb. Der N. lebt in großen Truppen im Eismeer, nährt sich von Fischen, Sepien etc. und gibt zwar wenig aber sehr guten Thran. Nasal, lat.-dtsch., was die Nase betrifft; Nasard (–ahr), frz., das näselnde Orgelregister. Nasamonen, afrikan. Volk an der großen Syrte, verkehrte nach Herodots Zeugniß mit dem Nigerlande. Nasciturus pro jam nato habetur, lat., dem Embryo werden alle Rechte eines Kindes vorbehalten. Nase (nasus), das Organ des Geruchsinnes. Man unterscheidet die äußere N. u. die N.nhöhle. Die äußere N. hat eine feste Grundlage, von oben her die N.nknochen, abwärts gegen die Spitze die N.nknorpel; besteht aus der N.nwurzel, unterhalb der Stirne, dem N.nrücken, der N.nspitze u. den N.nflügeln. An dem 3eckigen Grunde der äußeren N. befinden sich die beiden N.nlöcher (nares), zwischen diesen die knorpelige N.nscheidewand (septum narium). Die N. nhöhle oder die innere N. hat einen sehr zusammengesetzten Bau u. wird umgeben von dem Stirnbein, Siebbein, Keilbein, den Thränenbeinen. den Oberkieferknochen, den Gaumenknochen und den N.nknochen. Durch das Pflugscharbein, das eine nach vorn gehende Scheidewand in ihr bildet, wird sie in 2 Hälften getheilt, in deren jeder sich 3 knöcherne N.nmuscheln (conchae narium) befinden, die beiden obern dem Siebbein angehörend, die untere einen eigenen Knochen bildend. Nach hinten öffnet sich die N.nhöhle durch die Choanen in den Schlund. Außerdem steht sie noch mit der Schädelhöhle in Verbindung durch mehre kleine Oeffnungen in der Siebplatte, die jedoch durch Weichtheile, namentlich die Riechnervenäste, verschlossen sind, ferner mit der Augenhöhle durch den Thränenkanal, durch kleine Kanäle mit den Höhlen des Stirnbeins, Keilbeins

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/297>, abgerufen am 23.11.2024.