Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.den 2 Petr. 2,15 und Judas 4,11. 19 getadelten Balaamiten, bildeten wohl keine besondere Secte, sondern man verstand unter dem Namen N. eben gleichgiltige Christen, die es besonders mit dem 6. Gebot nicht scharf nahmen. Sie werden in der Apokalypse (2,6. 14. 15), weitläufiger von Clemens von Alexandrien erwähnt, von letzterm jedoch als eine eigene Secte, deren Mitglieder ihre Ausschweifungen damit beschönigten, daß man das Fleisch mißbrauchen d. h. durch fleißigen Gebrauch abnutzen müsse. Die Erzählung, Nikolaus, einer der 7 Diaconen, sei auf seine schöne Frau sehr eifersüchtig gewesen u. deßhalb von den Aposteln hart getadelt worden, worauf er die Frau entlassen, später aber doch wieder zu sich genommen habe, paßt schlecht zu der Stelle in der Apostelgeschichte 6, 5. - Seit Gregors VII Zeit nannte man N. diejenigen Priester, welche ihre Concubinen nicht abschafften. - N. oder Familisten, eine von einem gewissen Nikolai in England gestiftete prot. Secte. welche die Verbindung der Gläubigen zu einer Familie als bibelgemäßes Idol betrachtete, diese Verbindung aber so auffaßte, daß die Königin Elisabeth 1580 mit Gewaltmaßregeln dazwischen fuhr. Nikolajew, russ., 1789 von Potemkin angelegte Stadt am Bug, mit 30000 E.; ist Sitz der Admiralität des schwarzen Meeres und hat eine große kaiserl. Schiffswerfte. Nikolaus, St., ein Hauptheiliger der griech. Kirche, dessen Leben mit einer Menge schöner Sagen umwoben wurde, von dem aber nur das ziemlich sicher ist: 1) daß er ein Bischof von Myra in Lycien, 2) ein Mann voll wohlthätigen Sinnes war, 3) wahrscheinlich vor 325 n. Chr. st. u. 4) bereits in der karolingischen Zeit auch im Abendlande hoch verehrt wurde. An die Sage. die Unschuld von 3 adeligen Fräulein, deren Vater durch Aufopferung derselben zu Geld kommen wollte, sei von N. gerettet worden, indem dieser an 3 Abenden Goldbörsen in die Wohnung der Elenden warf, knüpft sich vielleicht das bekannte N. fest, der Polterabend, ein Kinderfest, welches mindestens auf dem Lande in Südwestdeutschland durch das Weihnachtsfest noch nicht ganz verdrängt ist. - Der Leichnam des hl. N. wurde 1087 nach Bari im Neapolitanischen gebracht und der Tag seiner Ankunft daselbst - der 9. Mai - wird noch heute in Rußland gemeinsam mit den Katholiken gefeiert. - Gedächtnißtag 6. Dec. Nikolaus von Cusa, s. Cusa. Nikolaus, Name von 5 Päpsten. - N. I., der Große, ein Römer, folgte Benedict III. 858. war der erste Papst, welchem Krönung zu Theil wurde und zugleich der erste, durch welchen die spätere Höhe der päpstlichen Machtvollkommenheit sich offenbarte. Er vereinigte mit Kaiser Ludwig dem Deutschen die Bisthümer Bremen und Hamburg und setzte den Apostel des Nordens, Ansgar, denselben vor. In 2 Angelegenheiten, welche die ganze Regierungszeit dieses Papstes ausfüllten, bewies N. I. gewaltige Energie, nämlich gegen den Patriarchen Photius (s. d.), den er niemals anerkannte und der ein Schisma hervorrief, welches vorläufig mit der Verbannung des Photius in ein Kloster durch den Kaiser Basilius Macedo endigte; dann in der Ehestreitigkeit des Königs Lothar von Lotharingen, dessen Ehe mit der verstoßenen Theutberga er durchaus nicht auflöste. Mit Hincmar, dem Erzbischof von Rheims, gerieth N. in kirchenpolitische Streitigkeiten, welche große Aufmerksamkeit für die pseudoisidorischen Dekretalen u. gewaltige Aufregung hervorriefen. Unter diesem Papste ward auch die Christianisirung der Bulgaren vollendet; N. I. st. 886 und hinterließ höchst wichtige Briefe und Dekrete. - N. II., einer der von Hildebrand geleiteten Päpste, regierte 1058-61. brachte den Gegenpapst Benedict X., vorübergehend auch den Irrlehrer Berengar von Tours zur Unterwerfung, gab neue wichtige Verordnungen über die Papstwahl durch die Cardinäle, trat entschieden gegen Simonie u. Concubinat auf. - N. III., Joh. Cajetan, ein Orsini, Papst 1277 bis 80, suchte Vereinigung mit den Griechen herbeizuführen, Streitigkeiten der Franziskaner beizulegen, huldigte dem Nepotismus. - N. IV., armer Herkunft, durch N. III. Cardinal, regierte 1288 den 2 Petr. 2,15 und Judas 4,11. 19 getadelten Balaamiten, bildeten wohl keine besondere Secte, sondern man verstand unter dem Namen N. eben gleichgiltige Christen, die es besonders mit dem 6. Gebot nicht scharf nahmen. Sie werden in der Apokalypse (2,6. 14. 15), weitläufiger von Clemens von Alexandrien erwähnt, von letzterm jedoch als eine eigene Secte, deren Mitglieder ihre Ausschweifungen damit beschönigten, daß man das Fleisch mißbrauchen d. h. durch fleißigen Gebrauch abnutzen müsse. Die Erzählung, Nikolaus, einer der 7 Diaconen, sei auf seine schöne Frau sehr eifersüchtig gewesen u. deßhalb von den Aposteln hart getadelt worden, worauf er die Frau entlassen, später aber doch wieder zu sich genommen habe, paßt schlecht zu der Stelle in der Apostelgeschichte 6, 5. – Seit Gregors VII Zeit nannte man N. diejenigen Priester, welche ihre Concubinen nicht abschafften. – N. oder Familisten, eine von einem gewissen Nikolai in England gestiftete prot. Secte. welche die Verbindung der Gläubigen zu einer Familie als bibelgemäßes Idol betrachtete, diese Verbindung aber so auffaßte, daß die Königin Elisabeth 1580 mit Gewaltmaßregeln dazwischen fuhr. Nikolajew, russ., 1789 von Potemkin angelegte Stadt am Bug, mit 30000 E.; ist Sitz der Admiralität des schwarzen Meeres und hat eine große kaiserl. Schiffswerfte. Nikolaus, St., ein Hauptheiliger der griech. Kirche, dessen Leben mit einer Menge schöner Sagen umwoben wurde, von dem aber nur das ziemlich sicher ist: 1) daß er ein Bischof von Myra in Lycien, 2) ein Mann voll wohlthätigen Sinnes war, 3) wahrscheinlich vor 325 n. Chr. st. u. 4) bereits in der karolingischen Zeit auch im Abendlande hoch verehrt wurde. An die Sage. die Unschuld von 3 adeligen Fräulein, deren Vater durch Aufopferung derselben zu Geld kommen wollte, sei von N. gerettet worden, indem dieser an 3 Abenden Goldbörsen in die Wohnung der Elenden warf, knüpft sich vielleicht das bekannte N. fest, der Polterabend, ein Kinderfest, welches mindestens auf dem Lande in Südwestdeutschland durch das Weihnachtsfest noch nicht ganz verdrängt ist. – Der Leichnam des hl. N. wurde 1087 nach Bari im Neapolitanischen gebracht und der Tag seiner Ankunft daselbst – der 9. Mai – wird noch heute in Rußland gemeinsam mit den Katholiken gefeiert. – Gedächtnißtag 6. Dec. Nikolaus von Cusa, s. Cusa. Nikolaus, Name von 5 Päpsten. – N. I., der Große, ein Römer, folgte Benedict III. 858. war der erste Papst, welchem Krönung zu Theil wurde und zugleich der erste, durch welchen die spätere Höhe der päpstlichen Machtvollkommenheit sich offenbarte. Er vereinigte mit Kaiser Ludwig dem Deutschen die Bisthümer Bremen und Hamburg und setzte den Apostel des Nordens, Ansgar, denselben vor. In 2 Angelegenheiten, welche die ganze Regierungszeit dieses Papstes ausfüllten, bewies N. I. gewaltige Energie, nämlich gegen den Patriarchen Photius (s. d.), den er niemals anerkannte und der ein Schisma hervorrief, welches vorläufig mit der Verbannung des Photius in ein Kloster durch den Kaiser Basilius Macedo endigte; dann in der Ehestreitigkeit des Königs Lothar von Lotharingen, dessen Ehe mit der verstoßenen Theutberga er durchaus nicht auflöste. Mit Hincmar, dem Erzbischof von Rheims, gerieth N. in kirchenpolitische Streitigkeiten, welche große Aufmerksamkeit für die pseudoisidorischen Dekretalen u. gewaltige Aufregung hervorriefen. Unter diesem Papste ward auch die Christianisirung der Bulgaren vollendet; N. I. st. 886 und hinterließ höchst wichtige Briefe und Dekrete. – N. II., einer der von Hildebrand geleiteten Päpste, regierte 1058–61. brachte den Gegenpapst Benedict X., vorübergehend auch den Irrlehrer Berengar von Tours zur Unterwerfung, gab neue wichtige Verordnungen über die Papstwahl durch die Cardinäle, trat entschieden gegen Simonie u. Concubinat auf. – N. III., Joh. Cajetan, ein Orsini, Papst 1277 bis 80, suchte Vereinigung mit den Griechen herbeizuführen, Streitigkeiten der Franziskaner beizulegen, huldigte dem Nepotismus. – N. IV., armer Herkunft, durch N. III. Cardinal, regierte 1288 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0346" n="345"/> den 2 Petr. 2,15 und Judas 4,11. 19 getadelten <hi rendition="#g">Balaamiten</hi>, bildeten wohl keine besondere Secte, sondern man verstand unter dem Namen N. eben gleichgiltige Christen, die es besonders mit dem 6. Gebot nicht scharf nahmen. Sie werden in der Apokalypse (2,6. 14. 15), weitläufiger von Clemens von Alexandrien erwähnt, von letzterm jedoch als eine eigene Secte, deren Mitglieder ihre Ausschweifungen damit beschönigten, daß man das Fleisch mißbrauchen d. h. durch fleißigen Gebrauch abnutzen müsse. Die Erzählung, Nikolaus, einer der 7 Diaconen, sei auf seine schöne Frau sehr eifersüchtig gewesen u. deßhalb von den Aposteln hart getadelt worden, worauf er die Frau entlassen, später aber doch wieder zu sich genommen habe, paßt schlecht zu der Stelle in der Apostelgeschichte 6, 5. – Seit Gregors VII Zeit nannte man N. diejenigen Priester, welche ihre Concubinen nicht abschafften. – N. oder <hi rendition="#g">Familisten</hi>, eine von einem gewissen Nikolai in England gestiftete prot. Secte. welche die Verbindung der Gläubigen zu einer Familie als bibelgemäßes Idol betrachtete, diese Verbindung aber so auffaßte, daß die Königin Elisabeth 1580 mit Gewaltmaßregeln dazwischen fuhr.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Nikolajew</hi>, russ., 1789 von Potemkin angelegte Stadt am Bug, mit 30000 E.; ist Sitz der Admiralität des schwarzen Meeres und hat eine große kaiserl. 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Concubinat auf. – N. III., Joh. Cajetan, ein Orsini, Papst 1277 bis 80, suchte Vereinigung mit den Griechen herbeizuführen, Streitigkeiten der Franziskaner beizulegen, huldigte dem Nepotismus. – N. IV., armer Herkunft, durch N. III. Cardinal, regierte 1288 </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [345/0346]
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Nikolajew, russ., 1789 von Potemkin angelegte Stadt am Bug, mit 30000 E.; ist Sitz der Admiralität des schwarzen Meeres und hat eine große kaiserl. Schiffswerfte.
Nikolaus, St., ein Hauptheiliger der griech. Kirche, dessen Leben mit einer Menge schöner Sagen umwoben wurde, von dem aber nur das ziemlich sicher ist: 1) daß er ein Bischof von Myra in Lycien, 2) ein Mann voll wohlthätigen Sinnes war, 3) wahrscheinlich vor 325 n. Chr. st. u. 4) bereits in der karolingischen Zeit auch im Abendlande hoch verehrt wurde. An die Sage. die Unschuld von 3 adeligen Fräulein, deren Vater durch Aufopferung derselben zu Geld kommen wollte, sei von N. gerettet worden, indem dieser an 3 Abenden Goldbörsen in die Wohnung der Elenden warf, knüpft sich vielleicht das bekannte N. fest, der Polterabend, ein Kinderfest, welches mindestens auf dem Lande in Südwestdeutschland durch das Weihnachtsfest noch nicht ganz verdrängt ist. – Der Leichnam des hl. N. wurde 1087 nach Bari im Neapolitanischen gebracht und der Tag seiner Ankunft daselbst – der 9. Mai – wird noch heute in Rußland gemeinsam mit den Katholiken gefeiert. – Gedächtnißtag 6. Dec.
Nikolaus von Cusa, s. Cusa.
Nikolaus, Name von 5 Päpsten. – N. I., der Große, ein Römer, folgte Benedict III. 858. war der erste Papst, welchem Krönung zu Theil wurde und zugleich der erste, durch welchen die spätere Höhe der päpstlichen Machtvollkommenheit sich offenbarte. Er vereinigte mit Kaiser Ludwig dem Deutschen die Bisthümer Bremen und Hamburg und setzte den Apostel des Nordens, Ansgar, denselben vor. In 2 Angelegenheiten, welche die ganze Regierungszeit dieses Papstes ausfüllten, bewies N. I. gewaltige Energie, nämlich gegen den Patriarchen Photius (s. d.), den er niemals anerkannte und der ein Schisma hervorrief, welches vorläufig mit der Verbannung des Photius in ein Kloster durch den Kaiser Basilius Macedo endigte; dann in der Ehestreitigkeit des Königs Lothar von Lotharingen, dessen Ehe mit der verstoßenen Theutberga er durchaus nicht auflöste. Mit Hincmar, dem Erzbischof von Rheims, gerieth N. in kirchenpolitische Streitigkeiten, welche große Aufmerksamkeit für die pseudoisidorischen Dekretalen u. gewaltige Aufregung hervorriefen. Unter diesem Papste ward auch die Christianisirung der Bulgaren vollendet; N. I. st. 886 und hinterließ höchst wichtige Briefe und Dekrete. – N. II., einer der von Hildebrand geleiteten Päpste, regierte 1058–61. brachte den Gegenpapst Benedict X., vorübergehend auch den Irrlehrer Berengar von Tours zur Unterwerfung, gab neue wichtige Verordnungen über die Papstwahl durch die Cardinäle, trat entschieden gegen Simonie u. Concubinat auf. – N. III., Joh. Cajetan, ein Orsini, Papst 1277 bis 80, suchte Vereinigung mit den Griechen herbeizuführen, Streitigkeiten der Franziskaner beizulegen, huldigte dem Nepotismus. – N. IV., armer Herkunft, durch N. III. Cardinal, regierte 1288
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