Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Mannbarkeit (des weiblichen Geschlechts). Nucleus, lat., Nußkern; Kern. Nudis verbis, lat., mit nackten Worten; nudus, lat., nackt; Nudität, Nacktheit. Nürnberg, Hauptstadt des bayer. Kreises Mittelfranken, in sandiger aber durch Kunst fruchtbar gemachter Ebene, an der Pegnitz, dem Ludwigskanale, im Centrum der bayer. Eisenbahnen, alterthümlich gebaute Stadt, mit vielen Denkmälern der alten guten Zeiten, z. B. Rathhaus, Lorenz- und Sebalduskirche, St. Jakob- u. Aegidienkirche, Marktplatzbrunnen, die Burg, welche gegenwärtig von König Max II. im mittelalterlichen Style wiederhergestellt wird; diese öffentlichen Gebäude enthalten Kunstschätze aus dem Mittelalter, namentlich von Dürer u. Peter Vischer; auch in dem Besitze von Privaten befindet sich manch es werthvolle Kunstwerk. N. zählt (1852) 53638 E., darunter beinahe 7000 Katholiken; die höchst bedeutende Industrie liefert: Tuch, Kattun, Metallwaaren, Drath, Nadeln, Bleistifte, Farben, Kämme, Saiten, musikalische Instrumente, Spiegel, Fayence, Kurzwaaren (N.erwaaren, Spielwaaren, Drechslerwaaren), Tabak, Cichorie, Maschinen etc.; auch Handel u. Verkehr aller Art ist sehr beträchtlich. N. hat: Gymnasium, polytechnische Schule, Gewerbsschule, Zeichnenschule, Zeichnenschule für Schreiner, Kunstgewerbschule, Handelsschule, höhere Bürgerschule, ein weibliches Erziehungsinstitut, in der Moritzkapelle die königl. Bildergallerie, ein germanisches Museum, viele wohlthätige Stiftungen. - N. war urkundlich seit 1219 Reichsstadt, erkaufte 1417 die Burg von dem Burggrafen Friedrich von Hohenzollern, sah viele Reichstage innerhalb seiner Mauern, wurde im 14. Jahrh. ein Hauptstapelplatz des italien. Handels nach dem Norden u. entwickelte eine Blüte der Industrie u. Kunst wie keine andere deutsche Stadt. Mit dem Sinken des ital. Handels fiel auch der N. s. doch blieb Kunstfleiß und Reichthum, bis der 30jährige Krieg unheilbare Wunden schlug. 1805 kam es mit seinem 23 #M. großen Gebiete an Bayern und hat sich seit 1815 wider sehr gehoben. Nürtingen, württemberg. Oberamtsstadt am Neckar mit 4400 E., Baumwolle- und Wollefabrikation, Schullehrerseminar. Nüstern, Nasenlöcher, besonders der Pferde. Nugent, engl. altadelige Familie, Barone von Delvin in Irland, in mehren Zweigen. N., Sir George, geb. 1757, gest. 1849 als Feldmarschall, ein tapferer Soldat; sein Bruder Charles Edmund, geb. 1759, gest. 1844 als Admiral der Flotte, ausgezeichneter Seemann. - George N. Temple Grenville, irischer Pair, 1830 Lord des Schatzes, 1832-35 Lordobercommissär der jonischen Inseln, gest. 1850, gab 1832 John Hampdens Denkwürdigkeiten heraus und 1843 Skizzen über die classischen Länder und Palästina. Von kathol. nach 1688 ausgewanderten N. stammen die österr. N. - Laval, Graf N. von Westmeath, geb. um 1780, österr. Feldmarschall, zeichnete sich in den frz. Kriegen aus, führte 1848 die Reservearmee über den Isonzo, überließ erkrankt das Commando an den Grafen Thurn, commandirte im ungar. Kriege ein Reservecorps; laut den Angaben von Schönhals und Klapka war seine Thätigkeit durch hohes Alter gebrochen. Nukahiwa, Madisonsinsel, die größte der zu den Marquesas gerechneten Washingtonsgruppe, mit guten Häfen, 18000 E., malayischen Kannibalen. Nulla dies sine linea, lat., kein Tag ohne Linie (d. h. ohne nützliches Thun); nulla regula sine exceptione, keine Regel ohne Ausnahme; nullius momenti, ohne Bedeutung. Nullisiciren, lat.-deutsch, zu Nichte machen. Nullität, Nichtigkeit; s. Nichtigkeitsklage. Numantia, celtiberische Stadt am obern Duero, in der Nähe des heutigen Soria, sehr fest gelegen, schlug 138 u. 137 v. Chr. röm. Heere zurück, unterlag dem jüngern Scipio 133 nach 14monatlicher Belagerung; die meisten Einwohner waren gefallen od. tödteten sich vor der Einnahme selbst. Mannbarkeit (des weiblichen Geschlechts). Nucleus, lat., Nußkern; Kern. Nudis verbis, lat., mit nackten Worten; nudus, lat., nackt; Nudität, Nacktheit. Nürnberg, Hauptstadt des bayer. Kreises Mittelfranken, in sandiger aber durch Kunst fruchtbar gemachter Ebene, an der Pegnitz, dem Ludwigskanale, im Centrum der bayer. Eisenbahnen, alterthümlich gebaute Stadt, mit vielen Denkmälern der alten guten Zeiten, z. B. Rathhaus, Lorenz- und Sebalduskirche, St. Jakob- u. Aegidienkirche, Marktplatzbrunnen, die Burg, welche gegenwärtig von König Max II. im mittelalterlichen Style wiederhergestellt wird; diese öffentlichen Gebäude enthalten Kunstschätze aus dem Mittelalter, namentlich von Dürer u. Peter Vischer; auch in dem Besitze von Privaten befindet sich manch es werthvolle Kunstwerk. N. zählt (1852) 53638 E., darunter beinahe 7000 Katholiken; die höchst bedeutende Industrie liefert: Tuch, Kattun, Metallwaaren, Drath, Nadeln, Bleistifte, Farben, Kämme, Saiten, musikalische Instrumente, Spiegel, Fayence, Kurzwaaren (N.erwaaren, Spielwaaren, Drechslerwaaren), Tabak, Cichorie, Maschinen etc.; auch Handel u. Verkehr aller Art ist sehr beträchtlich. N. hat: Gymnasium, polytechnische Schule, Gewerbsschule, Zeichnenschule, Zeichnenschule für Schreiner, Kunstgewerbschule, Handelsschule, höhere Bürgerschule, ein weibliches Erziehungsinstitut, in der Moritzkapelle die königl. Bildergallerie, ein germanisches Museum, viele wohlthätige Stiftungen. – N. war urkundlich seit 1219 Reichsstadt, erkaufte 1417 die Burg von dem Burggrafen Friedrich von Hohenzollern, sah viele Reichstage innerhalb seiner Mauern, wurde im 14. Jahrh. ein Hauptstapelplatz des italien. Handels nach dem Norden u. entwickelte eine Blüte der Industrie u. Kunst wie keine andere deutsche Stadt. Mit dem Sinken des ital. Handels fiel auch der N. s. doch blieb Kunstfleiß und Reichthum, bis der 30jährige Krieg unheilbare Wunden schlug. 1805 kam es mit seinem 23 □M. großen Gebiete an Bayern und hat sich seit 1815 wider sehr gehoben. Nürtingen, württemberg. Oberamtsstadt am Neckar mit 4400 E., Baumwolle- und Wollefabrikation, Schullehrerseminar. Nüstern, Nasenlöcher, besonders der Pferde. Nugent, engl. altadelige Familie, Barone von Delvin in Irland, in mehren Zweigen. N., Sir George, geb. 1757, gest. 1849 als Feldmarschall, ein tapferer Soldat; sein Bruder Charles Edmund, geb. 1759, gest. 1844 als Admiral der Flotte, ausgezeichneter Seemann. – George N. Temple Grenville, irischer Pair, 1830 Lord des Schatzes, 1832–35 Lordobercommissär der jonischen Inseln, gest. 1850, gab 1832 John Hampdens Denkwürdigkeiten heraus und 1843 Skizzen über die classischen Länder und Palästina. Von kathol. nach 1688 ausgewanderten N. stammen die österr. N. – Laval, Graf N. von Westmeath, geb. um 1780, österr. Feldmarschall, zeichnete sich in den frz. Kriegen aus, führte 1848 die Reservearmee über den Isonzo, überließ erkrankt das Commando an den Grafen Thurn, commandirte im ungar. Kriege ein Reservecorps; laut den Angaben von Schönhals und Klapka war seine Thätigkeit durch hohes Alter gebrochen. Nukahiwa, Madisonsinsel, die größte der zu den Marquesas gerechneten Washingtonsgruppe, mit guten Häfen, 18000 E., malayischen Kannibalen. Nulla dies sine linea, lat., kein Tag ohne Linie (d. h. ohne nützliches Thun); nulla regula sine exceptione, keine Regel ohne Ausnahme; nullius momenti, ohne Bedeutung. Nullisiciren, lat.-deutsch, zu Nichte machen. Nullität, Nichtigkeit; s. Nichtigkeitsklage. Numantia, celtiberische Stadt am obern Duero, in der Nähe des heutigen Soria, sehr fest gelegen, schlug 138 u. 137 v. Chr. röm. 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Rathhaus, Lorenz- und Sebalduskirche, St. Jakob- u. Aegidienkirche, Marktplatzbrunnen, die Burg, welche gegenwärtig von König Max II. im mittelalterlichen Style wiederhergestellt wird; diese öffentlichen Gebäude enthalten Kunstschätze aus dem Mittelalter, namentlich von Dürer u. Peter Vischer; auch in dem Besitze von Privaten befindet sich manch es werthvolle Kunstwerk. N. zählt (1852) 53638 E., darunter beinahe 7000 Katholiken; die höchst bedeutende Industrie liefert: Tuch, Kattun, Metallwaaren, Drath, Nadeln, Bleistifte, Farben, Kämme, Saiten, musikalische Instrumente, Spiegel, Fayence, Kurzwaaren (N.erwaaren, Spielwaaren, Drechslerwaaren), Tabak, Cichorie, Maschinen etc.; auch Handel u. Verkehr aller Art ist sehr beträchtlich. N. hat: Gymnasium, polytechnische Schule, Gewerbsschule, Zeichnenschule, Zeichnenschule für Schreiner, Kunstgewerbschule, Handelsschule, höhere Bürgerschule, ein weibliches Erziehungsinstitut, in der Moritzkapelle die königl. Bildergallerie, ein germanisches Museum, viele wohlthätige Stiftungen. – N. war urkundlich seit 1219 Reichsstadt, erkaufte 1417 die Burg von dem Burggrafen Friedrich von Hohenzollern, sah viele Reichstage innerhalb seiner Mauern, wurde im 14. Jahrh. ein Hauptstapelplatz des italien. Handels nach dem Norden u. entwickelte eine Blüte der Industrie u. Kunst wie keine andere deutsche Stadt. Mit dem Sinken des ital. Handels fiel auch der N. s. doch blieb Kunstfleiß und Reichthum, bis der 30jährige Krieg unheilbare Wunden schlug. 1805 kam es mit seinem 23 □M. großen Gebiete an Bayern und hat sich seit 1815 wider sehr gehoben.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Nürtingen</hi>, württemberg. 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Mannbarkeit (des weiblichen Geschlechts).
Nucleus, lat., Nußkern; Kern.
Nudis verbis, lat., mit nackten Worten; nudus, lat., nackt; Nudität, Nacktheit.
Nürnberg, Hauptstadt des bayer. Kreises Mittelfranken, in sandiger aber durch Kunst fruchtbar gemachter Ebene, an der Pegnitz, dem Ludwigskanale, im Centrum der bayer. Eisenbahnen, alterthümlich gebaute Stadt, mit vielen Denkmälern der alten guten Zeiten, z. B. Rathhaus, Lorenz- und Sebalduskirche, St. Jakob- u. Aegidienkirche, Marktplatzbrunnen, die Burg, welche gegenwärtig von König Max II. im mittelalterlichen Style wiederhergestellt wird; diese öffentlichen Gebäude enthalten Kunstschätze aus dem Mittelalter, namentlich von Dürer u. Peter Vischer; auch in dem Besitze von Privaten befindet sich manch es werthvolle Kunstwerk. N. zählt (1852) 53638 E., darunter beinahe 7000 Katholiken; die höchst bedeutende Industrie liefert: Tuch, Kattun, Metallwaaren, Drath, Nadeln, Bleistifte, Farben, Kämme, Saiten, musikalische Instrumente, Spiegel, Fayence, Kurzwaaren (N.erwaaren, Spielwaaren, Drechslerwaaren), Tabak, Cichorie, Maschinen etc.; auch Handel u. Verkehr aller Art ist sehr beträchtlich. N. hat: Gymnasium, polytechnische Schule, Gewerbsschule, Zeichnenschule, Zeichnenschule für Schreiner, Kunstgewerbschule, Handelsschule, höhere Bürgerschule, ein weibliches Erziehungsinstitut, in der Moritzkapelle die königl. Bildergallerie, ein germanisches Museum, viele wohlthätige Stiftungen. – N. war urkundlich seit 1219 Reichsstadt, erkaufte 1417 die Burg von dem Burggrafen Friedrich von Hohenzollern, sah viele Reichstage innerhalb seiner Mauern, wurde im 14. Jahrh. ein Hauptstapelplatz des italien. Handels nach dem Norden u. entwickelte eine Blüte der Industrie u. Kunst wie keine andere deutsche Stadt. Mit dem Sinken des ital. Handels fiel auch der N. s. doch blieb Kunstfleiß und Reichthum, bis der 30jährige Krieg unheilbare Wunden schlug. 1805 kam es mit seinem 23 □M. großen Gebiete an Bayern und hat sich seit 1815 wider sehr gehoben.
Nürtingen, württemberg. Oberamtsstadt am Neckar mit 4400 E., Baumwolle- und Wollefabrikation, Schullehrerseminar.
Nüstern, Nasenlöcher, besonders der Pferde.
Nugent, engl. altadelige Familie, Barone von Delvin in Irland, in mehren Zweigen. N., Sir George, geb. 1757, gest. 1849 als Feldmarschall, ein tapferer Soldat; sein Bruder Charles Edmund, geb. 1759, gest. 1844 als Admiral der Flotte, ausgezeichneter Seemann. – George N. Temple Grenville, irischer Pair, 1830 Lord des Schatzes, 1832–35 Lordobercommissär der jonischen Inseln, gest. 1850, gab 1832 John Hampdens Denkwürdigkeiten heraus und 1843 Skizzen über die classischen Länder und Palästina. Von kathol. nach 1688 ausgewanderten N. stammen die österr. N. – Laval, Graf N. von Westmeath, geb. um 1780, österr. Feldmarschall, zeichnete sich in den frz. Kriegen aus, führte 1848 die Reservearmee über den Isonzo, überließ erkrankt das Commando an den Grafen Thurn, commandirte im ungar. Kriege ein Reservecorps; laut den Angaben von Schönhals und Klapka war seine Thätigkeit durch hohes Alter gebrochen.
Nukahiwa, Madisonsinsel, die größte der zu den Marquesas gerechneten Washingtonsgruppe, mit guten Häfen, 18000 E., malayischen Kannibalen.
Nulla dies sine linea, lat., kein Tag ohne Linie (d. h. ohne nützliches Thun); nulla regula sine exceptione, keine Regel ohne Ausnahme; nullius momenti, ohne Bedeutung.
Nullisiciren, lat.-deutsch, zu Nichte machen.
Nullität, Nichtigkeit; s. Nichtigkeitsklage.
Numantia, celtiberische Stadt am obern Duero, in der Nähe des heutigen Soria, sehr fest gelegen, schlug 138 u. 137 v. Chr. röm. Heere zurück, unterlag dem jüngern Scipio 133 nach 14monatlicher Belagerung; die meisten Einwohner waren gefallen od. tödteten sich vor der Einnahme selbst.
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