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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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so daß der Europäer 6000' über dem Meere die edelsten Gewächse seiner Heimath fröhlich gedeihen sieht und in der kühleren Atmosphäre sich selbst von der Erschöpfung im unteren Lande erholt. An mannigfaltiger Nahrung ist in O. überall Ueberfluß u. alles Land, wohin das befruchtende Wasser geleitet werden kann, bringt reichliche Cerealienärnten. Am meisten wird der Reis angebaut und mißräth derselbe in Folge außerordentlicher Naturereignisse, so rafft der Hunger in den dichtbevölkerten Niederungen Hunderttausende von Menschen weg u. setzt der Uebervölkerung wieder für einige Decennien Schranken. Daß O. auch an edeln u. unedeln Metallen, an Diamanten, Rubinen, Topasen und andern kostbaren Steinen reich ist, war schon den Alten bekannt und ist sprichwörtlich. Die Zahl der Einw. wird auf 150 Mill. berechnet, von denen die feingebauten, fähigen, dem kaukas. Stamme, zunächst dem arischen oder iranischen, angehörigen Hindu die Hauptmasse bilden, indem sie das Tiefland am Ganges u. einen großen Theil des Gebiets des Indus einnehmen. In den Gebirgen u. in den schwer zugänglichen Waldgegenden hausen wilde Stämme (Ramusis, Puharris, Santals, Pulindas, Pindarries, Chonds etc.), wahrscheinlich die Reste der Urbewohner O.s, die indessen an Sprache u. Körperbildung sehr verschieden sind u. einen rohen, zum Theil blutigen Göttercult haben. Von eingewanderten Völkern besitzt O. eine ziemliche Anzahl: Araber, Mongolen, Afghanen (Rohillas), Parsen, Juden, Europäer (besonders Portugiesen u. Engländer). Von den Religionen ist die heidnische die vorherrschende; die eigentlichen Hindu huldigen der brahmanischen Religion, auf Ceylon u. am Himalaja der buddhistischen; die Parsen dem Parsismus, die Araber, Mongolen, Afghanen, auch viele Hindu dem Islam; Christen sind die Armenier und Europäer, von den bekehrten Hindu stammen die meisten aus der Zeit der portugies. Herrschaft, indem die engl. Bekehrungsanstalten sehr geringen Erfolg haben. Die geistige Bildung der Bewohner O.s ist sehr verschieden; vgl. darüber: Indische Sprache u. Literatur, Brahma, Brahmanen, Buddhaismus etc. Der Anbau des Bodens wird seit uralter Zeit mit großer Kunst und Sorgfalt betrieben, nicht minder sind die Künste des Handwerks ausgebildet. In Seide-, Baumwolle- und Wolleweberei sind die Hindu unübertroffen und verstehen den Geweben Farben u. Zeichnungen zu geben, die der europ. Kunst spotten; ausgezeichnet sind auch ihre Metallarbeiten, namentlich Waffen u. Geschmeide; die meisten Gewerbe in O. sind aber bereits durch die viel wohlfeileren Maschinenarbeiten der Engländer ruinirt. Deßwegen verarmt auch O. nach dem eigenen Geständnisse der Engländer zusehends, weil es nur Naturproducte ausführt u. dagegen so viele Fabrikate empfängt, daß die Bezahlung derselben den Betrag der Ausfuhr und des aus dem Boden fortwährend geförderten Metalls erschöpft. Vorderindien steht unter britischer Herrschaft, jedoch in verschiedenem Verhältnisse. Die unmittelbaren Besitzungen der ostind. Compagnie sind in die Präsidentschaften von Bengalen, Agra, Madras und Bombai eingetheilt; der engl. Krone unmittelbar unterworfen ist die Insel Ceylon. Die Schutzstaaten, mit einer Bevölkerung von 53 Mill., sind dem Generalgouverneur unmittelbar untergeordnet, wenn dieselben noch von einiger Bedeutung sind (Audh, Nizam, Gwalior, Mysore, die Staaten der Radschputen etc.), die weniger bedeutenden den Regierungen von Bengalen, Agra, Madras u. Bombai. Die Präsidentschaften zerfallen in Bezirke mit einer Seelenzahl, die der von deutschen Großherzogthümern gleich od. überlegen ist; die Beamten derselben sind immer Europäer. Eigene Gerichtshöfe, aus Eingebornen bestellt, aber von Europäern controlirt, handhaben die Justizpflege; sowohl in der Administration als Justiz ist aber den einheimischen untergeordneten Beamten ein weiter, viel mißbrauchter Spielraum offen gelassen, obwohl die Preßfreiheit eingeführt ist. Im Jahr 1851-52 beliefen sich die Einkünfte der ostind. Compagnie auf 19927039 Pfd. Sterl., die Ausgaben auf 17901666 Pfd. Sterl., die Schuld auf 47999827 Pfd. Sterl. Die

so daß der Europäer 6000' über dem Meere die edelsten Gewächse seiner Heimath fröhlich gedeihen sieht und in der kühleren Atmosphäre sich selbst von der Erschöpfung im unteren Lande erholt. An mannigfaltiger Nahrung ist in O. überall Ueberfluß u. alles Land, wohin das befruchtende Wasser geleitet werden kann, bringt reichliche Cerealienärnten. Am meisten wird der Reis angebaut und mißräth derselbe in Folge außerordentlicher Naturereignisse, so rafft der Hunger in den dichtbevölkerten Niederungen Hunderttausende von Menschen weg u. setzt der Uebervölkerung wieder für einige Decennien Schranken. Daß O. auch an edeln u. unedeln Metallen, an Diamanten, Rubinen, Topasen und andern kostbaren Steinen reich ist, war schon den Alten bekannt und ist sprichwörtlich. Die Zahl der Einw. wird auf 150 Mill. berechnet, von denen die feingebauten, fähigen, dem kaukas. Stamme, zunächst dem arischen oder iranischen, angehörigen Hindu die Hauptmasse bilden, indem sie das Tiefland am Ganges u. einen großen Theil des Gebiets des Indus einnehmen. In den Gebirgen u. in den schwer zugänglichen Waldgegenden hausen wilde Stämme (Ramusis, Puharris, Santals, Pulindas, Pindarries, Chonds etc.), wahrscheinlich die Reste der Urbewohner O.s, die indessen an Sprache u. Körperbildung sehr verschieden sind u. einen rohen, zum Theil blutigen Göttercult haben. Von eingewanderten Völkern besitzt O. eine ziemliche Anzahl: Araber, Mongolen, Afghanen (Rohillas), Parsen, Juden, Europäer (besonders Portugiesen u. Engländer). Von den Religionen ist die heidnische die vorherrschende; die eigentlichen Hindu huldigen der brahmanischen Religion, auf Ceylon u. am Himalaja der buddhistischen; die Parsen dem Parsismus, die Araber, Mongolen, Afghanen, auch viele Hindu dem Islam; Christen sind die Armenier und Europäer, von den bekehrten Hindu stammen die meisten aus der Zeit der portugies. Herrschaft, indem die engl. Bekehrungsanstalten sehr geringen Erfolg haben. Die geistige Bildung der Bewohner O.s ist sehr verschieden; vgl. darüber: Indische Sprache u. Literatur, Brahma, Brahmanen, Buddhaismus etc. Der Anbau des Bodens wird seit uralter Zeit mit großer Kunst und Sorgfalt betrieben, nicht minder sind die Künste des Handwerks ausgebildet. In Seide-, Baumwolle- und Wolleweberei sind die Hindu unübertroffen und verstehen den Geweben Farben u. Zeichnungen zu geben, die der europ. Kunst spotten; ausgezeichnet sind auch ihre Metallarbeiten, namentlich Waffen u. Geschmeide; die meisten Gewerbe in O. sind aber bereits durch die viel wohlfeileren Maschinenarbeiten der Engländer ruinirt. Deßwegen verarmt auch O. nach dem eigenen Geständnisse der Engländer zusehends, weil es nur Naturproducte ausführt u. dagegen so viele Fabrikate empfängt, daß die Bezahlung derselben den Betrag der Ausfuhr und des aus dem Boden fortwährend geförderten Metalls erschöpft. Vorderindien steht unter britischer Herrschaft, jedoch in verschiedenem Verhältnisse. Die unmittelbaren Besitzungen der ostind. Compagnie sind in die Präsidentschaften von Bengalen, Agra, Madras und Bombai eingetheilt; der engl. Krone unmittelbar unterworfen ist die Insel Ceylon. Die Schutzstaaten, mit einer Bevölkerung von 53 Mill., sind dem Generalgouverneur unmittelbar untergeordnet, wenn dieselben noch von einiger Bedeutung sind (Audh, Nizam, Gwalior, Mysore, die Staaten der Radschputen etc.), die weniger bedeutenden den Regierungen von Bengalen, Agra, Madras u. Bombai. Die Präsidentschaften zerfallen in Bezirke mit einer Seelenzahl, die der von deutschen Großherzogthümern gleich od. überlegen ist; die Beamten derselben sind immer Europäer. Eigene Gerichtshöfe, aus Eingebornen bestellt, aber von Europäern controlirt, handhaben die Justizpflege; sowohl in der Administration als Justiz ist aber den einheimischen untergeordneten Beamten ein weiter, viel mißbrauchter Spielraum offen gelassen, obwohl die Preßfreiheit eingeführt ist. Im Jahr 1851–52 beliefen sich die Einkünfte der ostind. Compagnie auf 19927039 Pfd. Sterl., die Ausgaben auf 17901666 Pfd. Sterl., die Schuld auf 47999827 Pfd. Sterl. Die

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so daß der Europäer 6000' über dem Meere die edelsten Gewächse seiner Heimath fröhlich gedeihen sieht und in der kühleren Atmosphäre sich selbst von der Erschöpfung im unteren Lande erholt. An mannigfaltiger Nahrung ist in O. überall Ueberfluß u. alles Land, wohin das befruchtende Wasser geleitet werden kann, bringt reichliche Cerealienärnten. Am meisten wird der Reis angebaut und mißräth derselbe in Folge außerordentlicher Naturereignisse, so rafft der Hunger in den dichtbevölkerten Niederungen Hunderttausende von Menschen weg u. setzt der Uebervölkerung wieder für einige Decennien Schranken. Daß O. auch an edeln u. unedeln Metallen, an Diamanten, Rubinen, Topasen und andern kostbaren Steinen reich ist, war schon den Alten bekannt und ist sprichwörtlich. Die Zahl der Einw. wird auf 150 Mill. berechnet, von denen die feingebauten, fähigen, dem kaukas. Stamme, zunächst dem arischen oder iranischen, angehörigen Hindu die Hauptmasse bilden, indem sie das Tiefland am Ganges u. einen großen Theil des Gebiets des Indus einnehmen. In den Gebirgen u. in den schwer zugänglichen Waldgegenden hausen wilde Stämme (Ramusis, Puharris, Santals, Pulindas, Pindarries, Chonds etc.), wahrscheinlich die Reste der Urbewohner O.s, die indessen an Sprache u. Körperbildung sehr verschieden sind u. einen rohen, zum Theil blutigen Göttercult haben. Von eingewanderten Völkern besitzt O. eine ziemliche Anzahl: Araber, Mongolen, Afghanen (Rohillas), Parsen, Juden, Europäer (besonders Portugiesen u. Engländer). Von den Religionen ist die heidnische die vorherrschende; die eigentlichen Hindu huldigen der brahmanischen Religion, auf Ceylon u. am Himalaja der buddhistischen; die Parsen dem Parsismus, die Araber, Mongolen, Afghanen, auch viele Hindu dem Islam; Christen sind die Armenier und Europäer, von den bekehrten Hindu stammen die meisten aus der Zeit der portugies. Herrschaft, indem die engl. Bekehrungsanstalten sehr geringen Erfolg haben. Die geistige Bildung der Bewohner O.s ist sehr verschieden; vgl. darüber: Indische Sprache u. Literatur, Brahma, Brahmanen, Buddhaismus etc. Der Anbau des Bodens wird seit uralter Zeit mit großer Kunst und Sorgfalt betrieben, nicht minder sind die Künste des Handwerks ausgebildet. In Seide-, Baumwolle- und Wolleweberei sind die Hindu unübertroffen und verstehen den Geweben Farben u. Zeichnungen zu geben, die der europ. Kunst spotten; ausgezeichnet sind auch ihre Metallarbeiten, namentlich Waffen u. Geschmeide; die meisten Gewerbe in O. sind aber bereits durch die viel wohlfeileren Maschinenarbeiten der Engländer ruinirt. Deßwegen verarmt auch O. nach dem eigenen Geständnisse der Engländer zusehends, weil es nur Naturproducte ausführt u. dagegen so viele Fabrikate empfängt, daß die Bezahlung derselben den Betrag der Ausfuhr und des aus dem Boden fortwährend geförderten Metalls erschöpft. Vorderindien steht unter britischer Herrschaft, jedoch in verschiedenem Verhältnisse. Die unmittelbaren Besitzungen der ostind. Compagnie sind in die Präsidentschaften von Bengalen, Agra, Madras und Bombai eingetheilt; der engl. Krone unmittelbar unterworfen ist die Insel Ceylon. Die Schutzstaaten, mit einer Bevölkerung von 53 Mill., sind dem Generalgouverneur unmittelbar untergeordnet, wenn dieselben noch von einiger Bedeutung sind (Audh, Nizam, Gwalior, Mysore, die Staaten der Radschputen etc.), die weniger bedeutenden den Regierungen von Bengalen, Agra, Madras u. Bombai. Die Präsidentschaften zerfallen in Bezirke mit einer Seelenzahl, die der von deutschen Großherzogthümern gleich od. überlegen ist; die Beamten derselben sind immer Europäer. Eigene Gerichtshöfe, aus Eingebornen bestellt, aber von Europäern controlirt, handhaben die Justizpflege; sowohl in der Administration als Justiz ist aber den einheimischen untergeordneten Beamten ein weiter, viel mißbrauchter Spielraum offen gelassen, obwohl die Preßfreiheit eingeführt ist. Im Jahr 1851&#x2013;52 beliefen sich die Einkünfte der ostind. Compagnie auf 19927039 Pfd. Sterl., die Ausgaben auf 17901666 Pfd. Sterl., die Schuld auf 47999827 Pfd. Sterl. Die
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[427/0428] so daß der Europäer 6000' über dem Meere die edelsten Gewächse seiner Heimath fröhlich gedeihen sieht und in der kühleren Atmosphäre sich selbst von der Erschöpfung im unteren Lande erholt. An mannigfaltiger Nahrung ist in O. überall Ueberfluß u. alles Land, wohin das befruchtende Wasser geleitet werden kann, bringt reichliche Cerealienärnten. Am meisten wird der Reis angebaut und mißräth derselbe in Folge außerordentlicher Naturereignisse, so rafft der Hunger in den dichtbevölkerten Niederungen Hunderttausende von Menschen weg u. setzt der Uebervölkerung wieder für einige Decennien Schranken. Daß O. auch an edeln u. unedeln Metallen, an Diamanten, Rubinen, Topasen und andern kostbaren Steinen reich ist, war schon den Alten bekannt und ist sprichwörtlich. Die Zahl der Einw. wird auf 150 Mill. berechnet, von denen die feingebauten, fähigen, dem kaukas. Stamme, zunächst dem arischen oder iranischen, angehörigen Hindu die Hauptmasse bilden, indem sie das Tiefland am Ganges u. einen großen Theil des Gebiets des Indus einnehmen. In den Gebirgen u. in den schwer zugänglichen Waldgegenden hausen wilde Stämme (Ramusis, Puharris, Santals, Pulindas, Pindarries, Chonds etc.), wahrscheinlich die Reste der Urbewohner O.s, die indessen an Sprache u. Körperbildung sehr verschieden sind u. einen rohen, zum Theil blutigen Göttercult haben. Von eingewanderten Völkern besitzt O. eine ziemliche Anzahl: Araber, Mongolen, Afghanen (Rohillas), Parsen, Juden, Europäer (besonders Portugiesen u. Engländer). Von den Religionen ist die heidnische die vorherrschende; die eigentlichen Hindu huldigen der brahmanischen Religion, auf Ceylon u. am Himalaja der buddhistischen; die Parsen dem Parsismus, die Araber, Mongolen, Afghanen, auch viele Hindu dem Islam; Christen sind die Armenier und Europäer, von den bekehrten Hindu stammen die meisten aus der Zeit der portugies. Herrschaft, indem die engl. Bekehrungsanstalten sehr geringen Erfolg haben. Die geistige Bildung der Bewohner O.s ist sehr verschieden; vgl. darüber: Indische Sprache u. Literatur, Brahma, Brahmanen, Buddhaismus etc. Der Anbau des Bodens wird seit uralter Zeit mit großer Kunst und Sorgfalt betrieben, nicht minder sind die Künste des Handwerks ausgebildet. In Seide-, Baumwolle- und Wolleweberei sind die Hindu unübertroffen und verstehen den Geweben Farben u. Zeichnungen zu geben, die der europ. Kunst spotten; ausgezeichnet sind auch ihre Metallarbeiten, namentlich Waffen u. Geschmeide; die meisten Gewerbe in O. sind aber bereits durch die viel wohlfeileren Maschinenarbeiten der Engländer ruinirt. Deßwegen verarmt auch O. nach dem eigenen Geständnisse der Engländer zusehends, weil es nur Naturproducte ausführt u. dagegen so viele Fabrikate empfängt, daß die Bezahlung derselben den Betrag der Ausfuhr und des aus dem Boden fortwährend geförderten Metalls erschöpft. Vorderindien steht unter britischer Herrschaft, jedoch in verschiedenem Verhältnisse. Die unmittelbaren Besitzungen der ostind. Compagnie sind in die Präsidentschaften von Bengalen, Agra, Madras und Bombai eingetheilt; der engl. Krone unmittelbar unterworfen ist die Insel Ceylon. Die Schutzstaaten, mit einer Bevölkerung von 53 Mill., sind dem Generalgouverneur unmittelbar untergeordnet, wenn dieselben noch von einiger Bedeutung sind (Audh, Nizam, Gwalior, Mysore, die Staaten der Radschputen etc.), die weniger bedeutenden den Regierungen von Bengalen, Agra, Madras u. Bombai. Die Präsidentschaften zerfallen in Bezirke mit einer Seelenzahl, die der von deutschen Großherzogthümern gleich od. überlegen ist; die Beamten derselben sind immer Europäer. Eigene Gerichtshöfe, aus Eingebornen bestellt, aber von Europäern controlirt, handhaben die Justizpflege; sowohl in der Administration als Justiz ist aber den einheimischen untergeordneten Beamten ein weiter, viel mißbrauchter Spielraum offen gelassen, obwohl die Preßfreiheit eingeführt ist. Im Jahr 1851–52 beliefen sich die Einkünfte der ostind. Compagnie auf 19927039 Pfd. Sterl., die Ausgaben auf 17901666 Pfd. Sterl., die Schuld auf 47999827 Pfd. Sterl. Die

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/428>, abgerufen am 22.11.2024.