Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.dabei ein ausgezeichneter Geschäftsmann, weßhalb er während der Restauration 1821 Siegelbewahrer wurde, was er bis zu Villeles Sturze 1828 blieb. Unter Polignac wurde P. 1830 wieder Minister, nach der Julirevolution auf der Flucht gefangen und von der Pairskammer zum bürgerlichen Tode und lebenslänglichen Gefängnisse verurtheilt; 1836 wurde er der Haft entlassen u. st. 1854; seine histor. Schriften sind ohne Bedeutung. Pez, Bernhard, geb. 1683 zu Melk, Benedictiner in dem Stifte daselbst, gest. 1735, verdient um die historische Quellenkunde durch seinen "Thesaurus anecdotorum novissimorum, seu veterum monumentorum ex Germanicis bibliothecis collectio" 6 Bde., Augsburg und Grätz 1721-29. Bedeutender ist sein Bruder Hieronymus, geb. zu Ibs 1675, ebenfalls Benedictiner in Melk, gest. 1762. Hauptwerk: "Scriptores rerum Austriacarum veteres et genuini" 6 Bde., Leipz. und Regensb. 1720-45. Pezenas, Stadt im franz. Depart. Herault, mit 7800 E., chemischen Fabriken, ist Hauptplatz für den Weinhandel, baut vorzüglichen Wein, Oliven, Mandeln; Getreidehandel; Börse. Pfäfers, Pfeffers (von dem roman. Favares), 713 gestiftete Benedictinerabtei im Canton St. Gallen, unweit von Ragaz, 1838 säcularisirt; unweit davon das altberühmte Heilbad von reinem Wasser, dessen Quelle 2128' über dem Meere liegt u. 30-31° R. Wärme hat; eine Leitung versorgt das im Thale liegende Bad zu Ragaz. Bekannt ist die 600' tiefe Felsenschlucht des Gebirgsstroms Tamina bei P., ein Gegenstück zur Via mala. Pfäffikon, Pfeffikon, Dorf im Canton Zürich, an dem P.see, dem die Aa entfließt, hat 3000 E.; P. heißt auch ein schwyzer. Dorf am Zürchersee, und ein luzernisches, dem aargauischen Reinach gegenüber. Pfändung, die eigenmächtige Besitzergreifung fremder Sachen, in manchen Fällen erlaubt, um das Eigenthum zu erhalten oder vor Schaden zu bewahren oder Ersatz für einen Schaden zu erlangen, z. B. bei Dingen, die sich auf dem unbeweglichen Eigenthum des Beschädigten befinden, bei Vieh, welches fremde Grundstücke beschädigt. Pfännerschaften, Genossenschaften an Salzwerken, die in eine Anzahl Pfannen getheilt sind und wo die einzelnen Antheiler Pfänner heißen. Pfaff, Christ. Heinr., verdienter Chemiker u. Physiker, geb. 1772 zu Stuttgart, Zögling der Karlsakademie; seit 1777 außerordentlicher, später ordentlicher Professor der Chemie in Kiel; st. daselbst 1852. Sein Hauptwerk ist das "System der materia medica nach chemischen Principien" 7 Bde., Leipz. 1808 bis 1824. Außerdem: "Handbuch der analytischen Chemie" 2 Bde., 2. Aufl. Altona 1824-25; "Ueber u. gegen den thierischen Magnetismus" Hamb. 1817; "Electromagnetismus" Hamb. 1824. Pfaffe, gleich Papst, Pope u. dgl. aus dem griech.-lat. papas = Vater, Erzieher entstanden, war bis zur Reformationszeit im deutschen Reich ein Ehrentitel für jeden Priester, Pfaffheit gleichbedeutend mit Geistlichkeit, Hierarchie. Jetzt bedeutet P. einen schlechten Geistlichen, namentlich einen solchen, der die Religion zum Werkzeug selbstsüchtiger Plane mißbraucht. Pfaffenhofen, oberbayer. Stadt an der Ilm, Landgerichtssitz, hat 1950 E. Treffen 1705 zwischen Villars u. Ludwig von Baden; Batthyanis Sieg über Bayer und Franzosen 15. April 1745; Gefecht 19. April 1809. Pfahl (lat. palus), langes an dem unteren Ende zugespitztes Holz. P., mächtiger Quarzgang im bayer. Walde, der sich von Kirchdorf, 2 St. südl. vom Markte Regen in nordwestl. Richtung 20 St. weit erstreckt u. über den Rücken der Granitberge als nackter Felskamm oft in sehr bizarren Formen hinläuft. Pfahlbürger, im Mittelalter Unterthanen von Fürsten od. Adeligen, welche in Städten Bürgerrecht besaßen, ohne in denselben zu wohnen. Pfahlgerichte, Zaun- und Pfahlgerichte, hieß die auf den Umfang eines Guts beschränkte Gerichtsbarkeit. Pfahlgraben, heißen besonders in Schwaben die Reste der großen röm. Vertheidigungswerke, welche sich aus der Gegend von Kellheim an der Donau bis dabei ein ausgezeichneter Geschäftsmann, weßhalb er während der Restauration 1821 Siegelbewahrer wurde, was er bis zu Villèles Sturze 1828 blieb. Unter Polignac wurde P. 1830 wieder Minister, nach der Julirevolution auf der Flucht gefangen und von der Pairskammer zum bürgerlichen Tode und lebenslänglichen Gefängnisse verurtheilt; 1836 wurde er der Haft entlassen u. st. 1854; seine histor. Schriften sind ohne Bedeutung. Pez, Bernhard, geb. 1683 zu Melk, Benedictiner in dem Stifte daselbst, gest. 1735, verdient um die historische Quellenkunde durch seinen „Thesaurus anecdotorum novissimorum, seu veterum monumentorum ex Germanicis bibliothecis collectio“ 6 Bde., Augsburg und Grätz 1721–29. Bedeutender ist sein Bruder Hieronymus, geb. zu Ibs 1675, ebenfalls Benedictiner in Melk, gest. 1762. Hauptwerk: „Scriptores rerum Austriacarum veteres et genuini“ 6 Bde., Leipz. und Regensb. 1720–45. Pézénas, Stadt im franz. Depart. Hérault, mit 7800 E., chemischen Fabriken, ist Hauptplatz für den Weinhandel, baut vorzüglichen Wein, Oliven, Mandeln; Getreidehandel; Börse. Pfäfers, Pfeffers (von dem roman. Favares), 713 gestiftete Benedictinerabtei im Canton St. Gallen, unweit von Ragaz, 1838 säcularisirt; unweit davon das altberühmte Heilbad von reinem Wasser, dessen Quelle 2128' über dem Meere liegt u. 30–31° R. Wärme hat; eine Leitung versorgt das im Thale liegende Bad zu Ragaz. Bekannt ist die 600' tiefe Felsenschlucht des Gebirgsstroms Tamina bei P., ein Gegenstück zur Via mala. Pfäffikon, Pfeffikon, Dorf im Canton Zürich, an dem P.see, dem die Aa entfließt, hat 3000 E.; P. heißt auch ein schwyzer. Dorf am Zürchersee, und ein luzernisches, dem aargauischen Reinach gegenüber. Pfändung, die eigenmächtige Besitzergreifung fremder Sachen, in manchen Fällen erlaubt, um das Eigenthum zu erhalten oder vor Schaden zu bewahren oder Ersatz für einen Schaden zu erlangen, z. B. bei Dingen, die sich auf dem unbeweglichen Eigenthum des Beschädigten befinden, bei Vieh, welches fremde Grundstücke beschädigt. Pfännerschaften, Genossenschaften an Salzwerken, die in eine Anzahl Pfannen getheilt sind und wo die einzelnen Antheiler Pfänner heißen. Pfaff, Christ. Heinr., verdienter Chemiker u. Physiker, geb. 1772 zu Stuttgart, Zögling der Karlsakademie; seit 1777 außerordentlicher, später ordentlicher Professor der Chemie in Kiel; st. daselbst 1852. Sein Hauptwerk ist das „System der materia medica nach chemischen Principien“ 7 Bde., Leipz. 1808 bis 1824. Außerdem: „Handbuch der analytischen Chemie“ 2 Bde., 2. Aufl. Altona 1824–25; „Ueber u. gegen den thierischen Magnetismus“ Hamb. 1817; „Electromagnetismus“ Hamb. 1824. Pfaffe, gleich Papst, Pope u. dgl. aus dem griech.-lat. papas = Vater, Erzieher entstanden, war bis zur Reformationszeit im deutschen Reich ein Ehrentitel für jeden Priester, Pfaffheit gleichbedeutend mit Geistlichkeit, Hierarchie. Jetzt bedeutet P. einen schlechten Geistlichen, namentlich einen solchen, der die Religion zum Werkzeug selbstsüchtiger Plane mißbraucht. Pfaffenhofen, oberbayer. Stadt an der Ilm, Landgerichtssitz, hat 1950 E. Treffen 1705 zwischen Villars u. Ludwig von Baden; Batthyanis Sieg über Bayer und Franzosen 15. April 1745; Gefecht 19. April 1809. Pfahl (lat. palus), langes an dem unteren Ende zugespitztes Holz. P., mächtiger Quarzgang im bayer. Walde, der sich von Kirchdorf, 2 St. südl. vom Markte Regen in nordwestl. Richtung 20 St. weit erstreckt u. über den Rücken der Granitberge als nackter Felskamm oft in sehr bizarren Formen hinläuft. Pfahlbürger, im Mittelalter Unterthanen von Fürsten od. Adeligen, welche in Städten Bürgerrecht besaßen, ohne in denselben zu wohnen. Pfahlgerichte, Zaun- und Pfahlgerichte, hieß die auf den Umfang eines Guts beschränkte Gerichtsbarkeit. Pfahlgraben, heißen besonders in Schwaben die Reste der großen röm. Vertheidigungswerke, welche sich aus der Gegend von Kellheim an der Donau bis <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0512" n="511"/> dabei ein ausgezeichneter Geschäftsmann, weßhalb er während der Restauration 1821 Siegelbewahrer wurde, was er bis zu Villèles Sturze 1828 blieb. Unter Polignac wurde P. 1830 wieder Minister, nach der Julirevolution auf der Flucht gefangen und von der Pairskammer zum bürgerlichen Tode und lebenslänglichen Gefängnisse verurtheilt; 1836 wurde er der Haft entlassen u. st. 1854; seine histor. Schriften sind ohne Bedeutung.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pez</hi>, Bernhard, geb. 1683 zu Melk, Benedictiner in dem Stifte daselbst, gest. 1735, verdient um die historische Quellenkunde durch seinen „<hi rendition="#i">Thesaurus anecdotorum novissimorum, seu veterum monumentorum ex Germanicis bibliothecis collectio</hi>“ 6 Bde., Augsburg und Grätz 1721–29. Bedeutender ist sein Bruder <hi rendition="#g">Hieronymus</hi>, geb. zu Ibs 1675, ebenfalls Benedictiner in Melk, gest. 1762. Hauptwerk: „<hi rendition="#i">Scriptores rerum Austriacarum veteres et genuini</hi>“ 6 Bde., Leipz. und Regensb. 1720–45.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pézénas</hi>, Stadt im franz. Depart. Hérault, mit 7800 E., chemischen Fabriken, ist Hauptplatz für den Weinhandel, baut vorzüglichen Wein, Oliven, Mandeln; Getreidehandel; Börse.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pfäfers</hi>, <hi rendition="#g">Pfeffers</hi> (von dem roman. Favares), 713 gestiftete Benedictinerabtei im Canton St. Gallen, unweit von Ragaz, 1838 säcularisirt; unweit davon das altberühmte Heilbad von reinem Wasser, dessen Quelle 2128' über dem Meere liegt u. 30–31° <hi rendition="#i">R.</hi> Wärme hat; eine Leitung versorgt das im Thale liegende Bad zu Ragaz. Bekannt ist die 600' tiefe Felsenschlucht des Gebirgsstroms Tamina bei P., ein Gegenstück zur Via mala.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pfäffikon</hi>, <hi rendition="#g">Pfeffikon</hi>, Dorf im Canton Zürich, an dem <hi rendition="#g">P.see</hi>, dem die Aa entfließt, hat 3000 E.; P. heißt auch ein schwyzer. Dorf am Zürchersee, und ein luzernisches, dem aargauischen Reinach gegenüber.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pfändung</hi>, die eigenmächtige Besitzergreifung fremder Sachen, in manchen Fällen erlaubt, um das Eigenthum zu erhalten oder vor Schaden zu bewahren oder Ersatz für einen Schaden zu erlangen, z. B. bei Dingen, die sich auf dem unbeweglichen Eigenthum des Beschädigten befinden, bei Vieh, welches fremde Grundstücke beschädigt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pfännerschaften</hi>, Genossenschaften an Salzwerken, die in eine Anzahl Pfannen getheilt sind und wo die einzelnen Antheiler Pfänner heißen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pfaff</hi>, Christ. Heinr., verdienter Chemiker u. Physiker, geb. 1772 zu Stuttgart, Zögling der Karlsakademie; seit 1777 außerordentlicher, später ordentlicher Professor der Chemie in Kiel; st. daselbst 1852. Sein Hauptwerk ist das „System der <hi rendition="#i">materia medica</hi> nach chemischen Principien“ 7 Bde., Leipz. 1808 bis 1824. Außerdem: „Handbuch der analytischen Chemie“ 2 Bde., 2. Aufl. Altona 1824–25; „Ueber u. gegen den thierischen Magnetismus“ Hamb. 1817; „Electromagnetismus“ Hamb. 1824.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pfaffe</hi>, gleich Papst, Pope u. dgl. aus dem griech.-lat. <hi rendition="#i">papas</hi> = Vater, Erzieher entstanden, war bis zur Reformationszeit im deutschen Reich ein Ehrentitel für jeden Priester, <hi rendition="#g">Pfaffheit</hi> gleichbedeutend mit Geistlichkeit, Hierarchie. Jetzt bedeutet P. einen schlechten Geistlichen, namentlich einen solchen, der die Religion zum Werkzeug selbstsüchtiger Plane mißbraucht.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pfaffenhofen</hi>, oberbayer. Stadt an der Ilm, Landgerichtssitz, hat 1950 E. Treffen 1705 zwischen Villars u. Ludwig von Baden; Batthyanis Sieg über Bayer und Franzosen 15. April 1745; Gefecht 19. April 1809.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pfahl</hi> (lat. <hi rendition="#i">palus</hi>), langes an dem unteren Ende zugespitztes Holz. P., mächtiger Quarzgang im bayer. Walde, der sich von Kirchdorf, 2 St. südl. vom Markte Regen in nordwestl. Richtung 20 St. weit erstreckt u. über den Rücken der Granitberge als nackter Felskamm oft in sehr bizarren Formen hinläuft.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pfahlbürger</hi>, im Mittelalter Unterthanen von Fürsten od. Adeligen, welche in Städten Bürgerrecht besaßen, ohne in denselben zu wohnen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pfahlgerichte</hi>, Zaun- und Pfahlgerichte, hieß die auf den Umfang eines Guts beschränkte Gerichtsbarkeit.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pfahlgraben</hi>, heißen besonders in Schwaben die Reste der großen röm. Vertheidigungswerke, welche sich aus der Gegend von Kellheim an der Donau bis </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [511/0512]
dabei ein ausgezeichneter Geschäftsmann, weßhalb er während der Restauration 1821 Siegelbewahrer wurde, was er bis zu Villèles Sturze 1828 blieb. Unter Polignac wurde P. 1830 wieder Minister, nach der Julirevolution auf der Flucht gefangen und von der Pairskammer zum bürgerlichen Tode und lebenslänglichen Gefängnisse verurtheilt; 1836 wurde er der Haft entlassen u. st. 1854; seine histor. Schriften sind ohne Bedeutung.
Pez, Bernhard, geb. 1683 zu Melk, Benedictiner in dem Stifte daselbst, gest. 1735, verdient um die historische Quellenkunde durch seinen „Thesaurus anecdotorum novissimorum, seu veterum monumentorum ex Germanicis bibliothecis collectio“ 6 Bde., Augsburg und Grätz 1721–29. Bedeutender ist sein Bruder Hieronymus, geb. zu Ibs 1675, ebenfalls Benedictiner in Melk, gest. 1762. Hauptwerk: „Scriptores rerum Austriacarum veteres et genuini“ 6 Bde., Leipz. und Regensb. 1720–45.
Pézénas, Stadt im franz. Depart. Hérault, mit 7800 E., chemischen Fabriken, ist Hauptplatz für den Weinhandel, baut vorzüglichen Wein, Oliven, Mandeln; Getreidehandel; Börse.
Pfäfers, Pfeffers (von dem roman. Favares), 713 gestiftete Benedictinerabtei im Canton St. Gallen, unweit von Ragaz, 1838 säcularisirt; unweit davon das altberühmte Heilbad von reinem Wasser, dessen Quelle 2128' über dem Meere liegt u. 30–31° R. Wärme hat; eine Leitung versorgt das im Thale liegende Bad zu Ragaz. Bekannt ist die 600' tiefe Felsenschlucht des Gebirgsstroms Tamina bei P., ein Gegenstück zur Via mala.
Pfäffikon, Pfeffikon, Dorf im Canton Zürich, an dem P.see, dem die Aa entfließt, hat 3000 E.; P. heißt auch ein schwyzer. Dorf am Zürchersee, und ein luzernisches, dem aargauischen Reinach gegenüber.
Pfändung, die eigenmächtige Besitzergreifung fremder Sachen, in manchen Fällen erlaubt, um das Eigenthum zu erhalten oder vor Schaden zu bewahren oder Ersatz für einen Schaden zu erlangen, z. B. bei Dingen, die sich auf dem unbeweglichen Eigenthum des Beschädigten befinden, bei Vieh, welches fremde Grundstücke beschädigt.
Pfännerschaften, Genossenschaften an Salzwerken, die in eine Anzahl Pfannen getheilt sind und wo die einzelnen Antheiler Pfänner heißen.
Pfaff, Christ. Heinr., verdienter Chemiker u. Physiker, geb. 1772 zu Stuttgart, Zögling der Karlsakademie; seit 1777 außerordentlicher, später ordentlicher Professor der Chemie in Kiel; st. daselbst 1852. Sein Hauptwerk ist das „System der materia medica nach chemischen Principien“ 7 Bde., Leipz. 1808 bis 1824. Außerdem: „Handbuch der analytischen Chemie“ 2 Bde., 2. Aufl. Altona 1824–25; „Ueber u. gegen den thierischen Magnetismus“ Hamb. 1817; „Electromagnetismus“ Hamb. 1824.
Pfaffe, gleich Papst, Pope u. dgl. aus dem griech.-lat. papas = Vater, Erzieher entstanden, war bis zur Reformationszeit im deutschen Reich ein Ehrentitel für jeden Priester, Pfaffheit gleichbedeutend mit Geistlichkeit, Hierarchie. Jetzt bedeutet P. einen schlechten Geistlichen, namentlich einen solchen, der die Religion zum Werkzeug selbstsüchtiger Plane mißbraucht.
Pfaffenhofen, oberbayer. Stadt an der Ilm, Landgerichtssitz, hat 1950 E. Treffen 1705 zwischen Villars u. Ludwig von Baden; Batthyanis Sieg über Bayer und Franzosen 15. April 1745; Gefecht 19. April 1809.
Pfahl (lat. palus), langes an dem unteren Ende zugespitztes Holz. P., mächtiger Quarzgang im bayer. Walde, der sich von Kirchdorf, 2 St. südl. vom Markte Regen in nordwestl. Richtung 20 St. weit erstreckt u. über den Rücken der Granitberge als nackter Felskamm oft in sehr bizarren Formen hinläuft.
Pfahlbürger, im Mittelalter Unterthanen von Fürsten od. Adeligen, welche in Städten Bürgerrecht besaßen, ohne in denselben zu wohnen.
Pfahlgerichte, Zaun- und Pfahlgerichte, hieß die auf den Umfang eines Guts beschränkte Gerichtsbarkeit.
Pfahlgraben, heißen besonders in Schwaben die Reste der großen röm. Vertheidigungswerke, welche sich aus der Gegend von Kellheim an der Donau bis
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |