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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Oedem begleitete. Phlegmone, tiefer liegende Zellgewebsentzündung, namentlich der Haut, ein tiefer gehender Rothlauf.


Phlegon, von seinem Geburtsort Tralles in Lydien Trallianus genannt, Freigelassener des Kaisers Hadrian, schrieb: "Ueber wunderbare Dinge", "Lange lebende Menschen" (herausgb. von Westermann in den Paradoxographi, Braunschw. 1839).


Phlegräische Felder, campi phlegraei, nannten die Alten das heutige Thal Solfatara bei Neapel.


Phlegyer, achäischer Stamm in Böotien, die von Orchomenus aus Phocis besetzten.


Phlius, alte Stadt und Gebiet im Peloponnesus, zwischen Arkadien, Sicyon und Argolis, war fast immer auf Seite Spartas; die Ruinen heißen Staphyliki.


Phlogiston, griech., in Stahls (s. d.) Chemie der Brennstoff in einem Körper; phlogistisch, brennbar; phlogistisiren, mit Brennstoff verbinden.


Phocion, athenischer Feldherr und Staatsmann, wurde von den Athenern gegen Philipp von Macedonien 2mal mit gutem Erfolge gebraucht, ein rechtschaffener und besonnener Mann, der verkommenen Demokratie abhold, daher einer Hegemonie Macedoniens geneigt. P. vermittelte nach der Schlacht von Chäronea den Frieden mit Macedonien, ebenso nach dem lamischen Kriege; als er bei dieser Gelegenheit schwere Bedingungen eingegangen hatte, flüchtete er vor der Volkswuth zu dem madecon. Feldherrn Polysperchon, wurde aber von diesem den Athenern ausgeliefert, die ihn durch den Giftbecher hinrichteten, 318 v. Chr.


Phocis, Landschaft in Mittelgriechenland, an Lokris, Doris, Thessalien und Böotien gränzend, etwa 36 #M. groß, enthielt Delphi (s. d.). Die Phocenser waren Dorier u. spielten eine untergeordnete Rolle, bis sie, wegen Benutzung des dem delphischen Tempel gehörigen cirhäischen Feldes zu einer unerschwinglichen Strafe verurtheilt, den delphischen Tempel selbst beraubten und mit den Schätzen Söldnerheere aufstellten. In dem sog. hl. Kriege (355-346 v. Chr.) schlugen sie die Thebaner zurück, unterlagen aber endlich dem König Philipp von Macedonien; seitdem war P. zu Grunde gerichtet. P. bildet mit Lokris ein Depart. des Königreichs Griechenland.


Phocylides, griech. Gnomendichter aus dem 6. Jahrh. v. Chr., aus Milet (Fragmente bei Bergk "Poetae lyrici Graeci"); das unter seinem Namen erhaltene Sittengedicht (herausg. u. übersetzt von Stickel, Mainz 1831) stammt aus dem 2. oder erst 4. Jahrh. n. Chr.


Phöbe, myth., des Uranos und der Gaä Tochter, Mutter der Latona; Name der Mondgöttin.


Phöbus, der Sonnengott, gewöhnlicher Beiname des Apollo.


Phönicien, bei den Griechen ein Theil Syriens, der 1/2-2 Ml. breite, etwa 30 Ml. lange Küstenstrich vom Flüßchen Eleutherus bis unterhalb des Karmel, theilweise sandig od. gebirgig, von den Phöniciern bewohnt, einem wahrscheinlich vom pers. Meerbusen hereingewanderten chamitischen Stamme, der sich mit semitischen Stämmen vermischte. Ihre bedeutendste Stadt war Sidon, das später von Tyrus überflügelt wurde; die andern Städte waren: Sarepta, Berytus, Byblus, Arka, Zemara, Aradus u. Antaradus, Marathus u. Tripolis. In Sidon, Tyrus, Aradus, Byblus und Berytus herrschten erbliche Könige, deren Macht jedoch durch einen Rath aus den edeln Geschlechtern und die aus denselben hervorgehende Priesterschaft sehr beschränkt war. Die Religion der P. war der babylonischen ähnlich; der Sonnengott wurde als Baal und Moloch verehrt, die Erde als Aschera, Astarte als Kriegsgöttin, Thaut als Gott der Erfindungen etc. Die P. sind das älteste geschichtlich bekannte Handelsvolk; ihre Seefahrten erstreckten sich aus dem arab. Meerbusen nach dem südl. Arabien und Ostindien u. längs allen Küsten des Mittelmeeres bis nach England und in die Ostsee, ihr Karawanenhandel hatte seine Hauptplätze in Babylon und Niniveh. Sie vermittelten den Austausch der Natur- und Kunsterzeugnisse der verschiedenen Länder; ihr eigener Gewerbsfleiß lieferte zu diesem Weltverkehre wollene Purpurzeuge zu Prachtgewändern, Leinwand, Glaswaaren, ausgezeichnete Metallarbeiten

Oedem begleitete. Phlegmone, tiefer liegende Zellgewebsentzündung, namentlich der Haut, ein tiefer gehender Rothlauf.


Phlegon, von seinem Geburtsort Tralles in Lydien Trallianus genannt, Freigelassener des Kaisers Hadrian, schrieb: „Ueber wunderbare Dinge“, „Lange lebende Menschen“ (herausgb. von Westermann in den Paradoxographi, Braunschw. 1839).


Phlegräische Felder, campi phlegraei, nannten die Alten das heutige Thal Solfatara bei Neapel.


Phlegyer, achäischer Stamm in Böotien, die von Orchomenus aus Phocis besetzten.


Phlius, alte Stadt und Gebiet im Peloponnesus, zwischen Arkadien, Sicyon und Argolis, war fast immer auf Seite Spartas; die Ruinen heißen Staphyliki.


Phlogiston, griech., in Stahls (s. d.) Chemie der Brennstoff in einem Körper; phlogistisch, brennbar; phlogistisiren, mit Brennstoff verbinden.


Phocion, athenischer Feldherr und Staatsmann, wurde von den Athenern gegen Philipp von Macedonien 2mal mit gutem Erfolge gebraucht, ein rechtschaffener und besonnener Mann, der verkommenen Demokratie abhold, daher einer Hegemonie Macedoniens geneigt. P. vermittelte nach der Schlacht von Chäronea den Frieden mit Macedonien, ebenso nach dem lamischen Kriege; als er bei dieser Gelegenheit schwere Bedingungen eingegangen hatte, flüchtete er vor der Volkswuth zu dem madecon. Feldherrn Polysperchon, wurde aber von diesem den Athenern ausgeliefert, die ihn durch den Giftbecher hinrichteten, 318 v. Chr.


Phocis, Landschaft in Mittelgriechenland, an Lokris, Doris, Thessalien und Böotien gränzend, etwa 36 □M. groß, enthielt Delphi (s. d.). Die Phocenser waren Dorier u. spielten eine untergeordnete Rolle, bis sie, wegen Benutzung des dem delphischen Tempel gehörigen cirhäischen Feldes zu einer unerschwinglichen Strafe verurtheilt, den delphischen Tempel selbst beraubten und mit den Schätzen Söldnerheere aufstellten. In dem sog. hl. Kriege (355–346 v. Chr.) schlugen sie die Thebaner zurück, unterlagen aber endlich dem König Philipp von Macedonien; seitdem war P. zu Grunde gerichtet. P. bildet mit Lokris ein Depart. des Königreichs Griechenland.


Phocylides, griech. Gnomendichter aus dem 6. Jahrh. v. Chr., aus Milet (Fragmente bei Bergk „Poëtae lyrici Graeci“); das unter seinem Namen erhaltene Sittengedicht (herausg. u. übersetzt von Stickel, Mainz 1831) stammt aus dem 2. oder erst 4. Jahrh. n. Chr.


Phöbe, myth., des Uranos und der Gaä Tochter, Mutter der Latona; Name der Mondgöttin.


Phöbus, der Sonnengott, gewöhnlicher Beiname des Apollo.


Phönicien, bei den Griechen ein Theil Syriens, der 1/2–2 Ml. breite, etwa 30 Ml. lange Küstenstrich vom Flüßchen Eleutherus bis unterhalb des Karmel, theilweise sandig od. gebirgig, von den Phöniciern bewohnt, einem wahrscheinlich vom pers. Meerbusen hereingewanderten chamitischen Stamme, der sich mit semitischen Stämmen vermischte. Ihre bedeutendste Stadt war Sidon, das später von Tyrus überflügelt wurde; die andern Städte waren: Sarepta, Berytus, Byblus, Arka, Zemara, Aradus u. Antaradus, Marathus u. Tripolis. In Sidon, Tyrus, Aradus, Byblus und Berytus herrschten erbliche Könige, deren Macht jedoch durch einen Rath aus den edeln Geschlechtern und die aus denselben hervorgehende Priesterschaft sehr beschränkt war. Die Religion der P. war der babylonischen ähnlich; der Sonnengott wurde als Baal und Moloch verehrt, die Erde als Aschera, Astarte als Kriegsgöttin, Thaut als Gott der Erfindungen etc. Die P. sind das älteste geschichtlich bekannte Handelsvolk; ihre Seefahrten erstreckten sich aus dem arab. Meerbusen nach dem südl. Arabien und Ostindien u. längs allen Küsten des Mittelmeeres bis nach England und in die Ostsee, ihr Karawanenhandel hatte seine Hauptplätze in Babylon und Niniveh. Sie vermittelten den Austausch der Natur- und Kunsterzeugnisse der verschiedenen Länder; ihr eigener Gewerbsfleiß lieferte zu diesem Weltverkehre wollene Purpurzeuge zu Prachtgewändern, Leinwand, Glaswaaren, ausgezeichnete Metallarbeiten

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[535/0536] Oedem begleitete. Phlegmone, tiefer liegende Zellgewebsentzündung, namentlich der Haut, ein tiefer gehender Rothlauf. Phlegon, von seinem Geburtsort Tralles in Lydien Trallianus genannt, Freigelassener des Kaisers Hadrian, schrieb: „Ueber wunderbare Dinge“, „Lange lebende Menschen“ (herausgb. von Westermann in den Paradoxographi, Braunschw. 1839). Phlegräische Felder, campi phlegraei, nannten die Alten das heutige Thal Solfatara bei Neapel. Phlegyer, achäischer Stamm in Böotien, die von Orchomenus aus Phocis besetzten. Phlius, alte Stadt und Gebiet im Peloponnesus, zwischen Arkadien, Sicyon und Argolis, war fast immer auf Seite Spartas; die Ruinen heißen Staphyliki. Phlogiston, griech., in Stahls (s. d.) Chemie der Brennstoff in einem Körper; phlogistisch, brennbar; phlogistisiren, mit Brennstoff verbinden. Phocion, athenischer Feldherr und Staatsmann, wurde von den Athenern gegen Philipp von Macedonien 2mal mit gutem Erfolge gebraucht, ein rechtschaffener und besonnener Mann, der verkommenen Demokratie abhold, daher einer Hegemonie Macedoniens geneigt. P. vermittelte nach der Schlacht von Chäronea den Frieden mit Macedonien, ebenso nach dem lamischen Kriege; als er bei dieser Gelegenheit schwere Bedingungen eingegangen hatte, flüchtete er vor der Volkswuth zu dem madecon. Feldherrn Polysperchon, wurde aber von diesem den Athenern ausgeliefert, die ihn durch den Giftbecher hinrichteten, 318 v. Chr. Phocis, Landschaft in Mittelgriechenland, an Lokris, Doris, Thessalien und Böotien gränzend, etwa 36 □M. groß, enthielt Delphi (s. d.). Die Phocenser waren Dorier u. spielten eine untergeordnete Rolle, bis sie, wegen Benutzung des dem delphischen Tempel gehörigen cirhäischen Feldes zu einer unerschwinglichen Strafe verurtheilt, den delphischen Tempel selbst beraubten und mit den Schätzen Söldnerheere aufstellten. In dem sog. hl. Kriege (355–346 v. Chr.) schlugen sie die Thebaner zurück, unterlagen aber endlich dem König Philipp von Macedonien; seitdem war P. zu Grunde gerichtet. P. bildet mit Lokris ein Depart. des Königreichs Griechenland. Phocylides, griech. Gnomendichter aus dem 6. Jahrh. v. Chr., aus Milet (Fragmente bei Bergk „Poëtae lyrici Graeci“); das unter seinem Namen erhaltene Sittengedicht (herausg. u. übersetzt von Stickel, Mainz 1831) stammt aus dem 2. oder erst 4. Jahrh. n. Chr. Phöbe, myth., des Uranos und der Gaä Tochter, Mutter der Latona; Name der Mondgöttin. Phöbus, der Sonnengott, gewöhnlicher Beiname des Apollo. Phönicien, bei den Griechen ein Theil Syriens, der 1/2–2 Ml. breite, etwa 30 Ml. lange Küstenstrich vom Flüßchen Eleutherus bis unterhalb des Karmel, theilweise sandig od. gebirgig, von den Phöniciern bewohnt, einem wahrscheinlich vom pers. Meerbusen hereingewanderten chamitischen Stamme, der sich mit semitischen Stämmen vermischte. Ihre bedeutendste Stadt war Sidon, das später von Tyrus überflügelt wurde; die andern Städte waren: Sarepta, Berytus, Byblus, Arka, Zemara, Aradus u. Antaradus, Marathus u. Tripolis. In Sidon, Tyrus, Aradus, Byblus und Berytus herrschten erbliche Könige, deren Macht jedoch durch einen Rath aus den edeln Geschlechtern und die aus denselben hervorgehende Priesterschaft sehr beschränkt war. Die Religion der P. war der babylonischen ähnlich; der Sonnengott wurde als Baal und Moloch verehrt, die Erde als Aschera, Astarte als Kriegsgöttin, Thaut als Gott der Erfindungen etc. Die P. sind das älteste geschichtlich bekannte Handelsvolk; ihre Seefahrten erstreckten sich aus dem arab. Meerbusen nach dem südl. Arabien und Ostindien u. längs allen Küsten des Mittelmeeres bis nach England und in die Ostsee, ihr Karawanenhandel hatte seine Hauptplätze in Babylon und Niniveh. Sie vermittelten den Austausch der Natur- und Kunsterzeugnisse der verschiedenen Länder; ihr eigener Gewerbsfleiß lieferte zu diesem Weltverkehre wollene Purpurzeuge zu Prachtgewändern, Leinwand, Glaswaaren, ausgezeichnete Metallarbeiten

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/536>, abgerufen am 22.11.2024.