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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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gebraucht; das zweite Boot bei Kriegsschiffen, meist mit 8 Rudern.


Pincerna, lat., Mundschenk.


Pincette (pängsett), frz., kleines, zangenartiges Instrument, dessen 2 Arme durch kein Gelenk verbunden sind, sondern durch die Elasticität des Metalls aus einander stehen, bei chirurgischen Operationen zum leichten Anfassen zarter Theile, zum Ausziehen fremder Körper, in der Anatomie beim Präpariren, bei botanischen, mikroskopischen Untersuchungen zum Erfassen kleiner Gegenstände etc. gebraucht.


Pindar, der größte Lyriker Griechenlands, Thebaner, geb. um 480 v. Chr., gest. 441, von dessen Oden auf die Sieger in den griech. Nationalspielen 14 olympische, 12 pythische, 11 nemeische und 8 isthmische erhalten sind. (Ausgaben von Böckh, Dissen, Bergk, Schneidewin; Uebersetzung v. Mommsen.)


Pindar, Peter, pseudonym für Wolcot (s. d.).


Pindarees, kriegerische Bevölkerung in dem Gebirge der vorderind. Provinz Malwah, aus Mohammedanern und Hindus bestehend, ursprünglich aus Soldtruppen ind. Fürsten hervorgegangen u. zu einer Art aristokratischer Militärrepublik vereinigt, früher durch Raubzüge eine Geißel Bengalens, 1817 von den Engländern fast aufgerieben.


Pindemonte, Giovanni, Marchese, geb. 1751 zu Verona, gest. 1812, dramatischer Dichter; sein Bruder Ippolito, geb. 1753, gest. 1828, lyrischer Dichter, besonders in der beschreibenden Poesie ausgezeichnet (Viaggi, poesie campestre).


Pindus, Gränzgebirge zwischen Epirus und Thessalien, Apollo u. den Musen geheiligt, jetzt Mezzovo u. Agrapha genannt.


Pinega, schiffbarer Nebenfluß der Dwina im Gouvern. Archangel; Städtchen an derselben, mit 3000 E., Holzhandel.


Pinel, Philipp, berühmter französ. Irrenarzt, geb. 1745 zu St. Andre bei Lavour, seit 1791 dirigirender Arzt an der Irrenanstalt zu Bicetre, 1794 an der Salpetriere, st. 1826. Hauptwerke: "Sur l'alienation mentale" Paris 1791, und "Nosographie philosophique" Paris 1798, 6. Aufl. 1818. Sein Sohn Scipion, Arzt an der Irrenanstalt zu Bicetre, ist ebenfalls medic. Schriftsteller.


Pingre (Pängreh), Alex. Guy, berühmter franz. Astronom, geb. 1711 zu Paris, Ordensgeistlicher, später zu Rouen Professor der Astronomie, seit 1751 wieder in Paris und 40 Jahre Director der neuerbauten Sternwarte, st. 1796, besonders verdient durch Berechnungen von Kometenbahnen u. genaue Bestimmungen der Sonnen- u. Mondsfinsternisse auf 2000 Jahre. Hauptwerk: "Cometographie" 2 Bde., Paris 1783.


Pinguine od. Fettgänse (Aptenodytes), eigene Familie der Schwimmvögel, mit sehr kleinen Flügeln, deren Schwungfedern verkümmert sind; die Füße sind kurz und plump und weiter nach hinten stehend als bei andern Vögeln, daher die P. aufrecht stehen, wobei der Steiß den Boden berührt; ihr Gang ist ein beschwerliches Hüpfen; die 3 vordern Zehen sind mit Schwimmhaut verbunden. Im Wasser bedienen sie sich der Flügel flossenartig und verlassen das Meer nur zur Brütezeit, leben in der Südsee in großen Schaaren, werden sehr fett u. durch Thran und Gefieder nützlich.


Pinguis, lat., fett; omnis p. bonus, die fetten Leute sind gutmüthig; pinguesciren, fett werden.


Pinie, s. Coniferae.


Pinke, 1-3mastiges Lastschiff mit langem Hintertheil, sonst Tartane genannt; in der Ostsee 3mastiges Schiff mit Raasegeln, hinten hoch, unten ziemlich schief gebaut.


Pinneberg holstein. Flecken mit 1000 E.; davon ist die landesfürstliche Herrschaft P. benannt, die von 1390-1640 einer eigenen Linie der Grafen von Holstein gehörte.


Pinsiren, nach dem Lat., zermalmen, zerstoßen; Pinsation, Zermalmung.


Pinsk, Stadt im russ. Gouvernem. Minsk mit 5900 E., Gerberei.


Pint, engl. und nordamerik. Hohlmaß; für Getreide = 283/8, für Flüssigkeit = 2813/25 Par. Kubikzoll. P.e, Getreidemaß in der Lombardei = 50,4 Par. Kubikzoll; Flüssigkeitsmaß in Bergamo = 62,1, in Brescia = 691/2, auf Corsica 79, in Genua = 37,7, in

gebraucht; das zweite Boot bei Kriegsschiffen, meist mit 8 Rudern.


Pincerna, lat., Mundschenk.


Pincette (pängsett), frz., kleines, zangenartiges Instrument, dessen 2 Arme durch kein Gelenk verbunden sind, sondern durch die Elasticität des Metalls aus einander stehen, bei chirurgischen Operationen zum leichten Anfassen zarter Theile, zum Ausziehen fremder Körper, in der Anatomie beim Präpariren, bei botanischen, mikroskopischen Untersuchungen zum Erfassen kleiner Gegenstände etc. gebraucht.


Pindar, der größte Lyriker Griechenlands, Thebaner, geb. um 480 v. Chr., gest. 441, von dessen Oden auf die Sieger in den griech. Nationalspielen 14 olympische, 12 pythische, 11 nemeische und 8 isthmische erhalten sind. (Ausgaben von Böckh, Dissen, Bergk, Schneidewin; Uebersetzung v. Mommsen.)


Pindar, Peter, pseudonym für Wolcot (s. d.).


Pindarees, kriegerische Bevölkerung in dem Gebirge der vorderind. Provinz Malwah, aus Mohammedanern und Hindus bestehend, ursprünglich aus Soldtruppen ind. Fürsten hervorgegangen u. zu einer Art aristokratischer Militärrepublik vereinigt, früher durch Raubzüge eine Geißel Bengalens, 1817 von den Engländern fast aufgerieben.


Pindemonte, Giovanni, Marchese, geb. 1751 zu Verona, gest. 1812, dramatischer Dichter; sein Bruder Ippolito, geb. 1753, gest. 1828, lyrischer Dichter, besonders in der beschreibenden Poesie ausgezeichnet (Viaggi, poesie campestre).


Pindus, Gränzgebirge zwischen Epirus und Thessalien, Apollo u. den Musen geheiligt, jetzt Mezzovo u. Agrapha genannt.


Pinega, schiffbarer Nebenfluß der Dwina im Gouvern. Archangel; Städtchen an derselben, mit 3000 E., Holzhandel.


Pinel, Philipp, berühmter französ. Irrenarzt, geb. 1745 zu St. André bei Lavour, seit 1791 dirigirender Arzt an der Irrenanstalt zu Bicètre, 1794 an der Salpetrière, st. 1826. Hauptwerke: „Sur lʼaliénation mentale“ Paris 1791, und „Nosographie philosophique“ Paris 1798, 6. Aufl. 1818. Sein Sohn Scipion, Arzt an der Irrenanstalt zu Bicètre, ist ebenfalls medic. Schriftsteller.


Pingré (Pängreh), Alex. Guy, berühmter franz. Astronom, geb. 1711 zu Paris, Ordensgeistlicher, später zu Rouen Professor der Astronomie, seit 1751 wieder in Paris und 40 Jahre Director der neuerbauten Sternwarte, st. 1796, besonders verdient durch Berechnungen von Kometenbahnen u. genaue Bestimmungen der Sonnen- u. Mondsfinsternisse auf 2000 Jahre. Hauptwerk: „Cométographie“ 2 Bde., Paris 1783.


Pinguine od. Fettgänse (Aptenodytes), eigene Familie der Schwimmvögel, mit sehr kleinen Flügeln, deren Schwungfedern verkümmert sind; die Füße sind kurz und plump und weiter nach hinten stehend als bei andern Vögeln, daher die P. aufrecht stehen, wobei der Steiß den Boden berührt; ihr Gang ist ein beschwerliches Hüpfen; die 3 vordern Zehen sind mit Schwimmhaut verbunden. Im Wasser bedienen sie sich der Flügel flossenartig und verlassen das Meer nur zur Brütezeit, leben in der Südsee in großen Schaaren, werden sehr fett u. durch Thran und Gefieder nützlich.


Pinguis, lat., fett; omnis p. bonus, die fetten Leute sind gutmüthig; pinguesciren, fett werden.


Pinie, s. Coniferae.


Pinke, 1–3mastiges Lastschiff mit langem Hintertheil, sonst Tartane genannt; in der Ostsee 3mastiges Schiff mit Raasegeln, hinten hoch, unten ziemlich schief gebaut.


Pinneberg holstein. Flecken mit 1000 E.; davon ist die landesfürstliche Herrschaft P. benannt, die von 1390–1640 einer eigenen Linie der Grafen von Holstein gehörte.


Pinsiren, nach dem Lat., zermalmen, zerstoßen; Pinsation, Zermalmung.


Pinsk, Stadt im russ. Gouvernem. Minsk mit 5900 E., Gerberei.


Pint, engl. und nordamerik. Hohlmaß; für Getreide = 283/8, für Flüssigkeit = 2813/25 Par. Kubikzoll. P.e, Getreidemaß in der Lombardei = 50,4 Par. Kubikzoll; Flüssigkeitsmaß in Bergamo = 62,1, in Brescia = 691/2, auf Corsica 79, in Genua = 37,7, in

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[547/0548] gebraucht; das zweite Boot bei Kriegsschiffen, meist mit 8 Rudern. Pincerna, lat., Mundschenk. Pincette (pängsett), frz., kleines, zangenartiges Instrument, dessen 2 Arme durch kein Gelenk verbunden sind, sondern durch die Elasticität des Metalls aus einander stehen, bei chirurgischen Operationen zum leichten Anfassen zarter Theile, zum Ausziehen fremder Körper, in der Anatomie beim Präpariren, bei botanischen, mikroskopischen Untersuchungen zum Erfassen kleiner Gegenstände etc. gebraucht. Pindar, der größte Lyriker Griechenlands, Thebaner, geb. um 480 v. Chr., gest. 441, von dessen Oden auf die Sieger in den griech. Nationalspielen 14 olympische, 12 pythische, 11 nemeische und 8 isthmische erhalten sind. (Ausgaben von Böckh, Dissen, Bergk, Schneidewin; Uebersetzung v. Mommsen.) Pindar, Peter, pseudonym für Wolcot (s. d.). Pindarees, kriegerische Bevölkerung in dem Gebirge der vorderind. Provinz Malwah, aus Mohammedanern und Hindus bestehend, ursprünglich aus Soldtruppen ind. Fürsten hervorgegangen u. zu einer Art aristokratischer Militärrepublik vereinigt, früher durch Raubzüge eine Geißel Bengalens, 1817 von den Engländern fast aufgerieben. Pindemonte, Giovanni, Marchese, geb. 1751 zu Verona, gest. 1812, dramatischer Dichter; sein Bruder Ippolito, geb. 1753, gest. 1828, lyrischer Dichter, besonders in der beschreibenden Poesie ausgezeichnet (Viaggi, poesie campestre). Pindus, Gränzgebirge zwischen Epirus und Thessalien, Apollo u. den Musen geheiligt, jetzt Mezzovo u. Agrapha genannt. Pinega, schiffbarer Nebenfluß der Dwina im Gouvern. Archangel; Städtchen an derselben, mit 3000 E., Holzhandel. Pinel, Philipp, berühmter französ. Irrenarzt, geb. 1745 zu St. André bei Lavour, seit 1791 dirigirender Arzt an der Irrenanstalt zu Bicètre, 1794 an der Salpetrière, st. 1826. Hauptwerke: „Sur lʼaliénation mentale“ Paris 1791, und „Nosographie philosophique“ Paris 1798, 6. Aufl. 1818. Sein Sohn Scipion, Arzt an der Irrenanstalt zu Bicètre, ist ebenfalls medic. Schriftsteller. Pingré (Pängreh), Alex. Guy, berühmter franz. Astronom, geb. 1711 zu Paris, Ordensgeistlicher, später zu Rouen Professor der Astronomie, seit 1751 wieder in Paris und 40 Jahre Director der neuerbauten Sternwarte, st. 1796, besonders verdient durch Berechnungen von Kometenbahnen u. genaue Bestimmungen der Sonnen- u. Mondsfinsternisse auf 2000 Jahre. Hauptwerk: „Cométographie“ 2 Bde., Paris 1783. Pinguine od. Fettgänse (Aptenodytes), eigene Familie der Schwimmvögel, mit sehr kleinen Flügeln, deren Schwungfedern verkümmert sind; die Füße sind kurz und plump und weiter nach hinten stehend als bei andern Vögeln, daher die P. aufrecht stehen, wobei der Steiß den Boden berührt; ihr Gang ist ein beschwerliches Hüpfen; die 3 vordern Zehen sind mit Schwimmhaut verbunden. Im Wasser bedienen sie sich der Flügel flossenartig und verlassen das Meer nur zur Brütezeit, leben in der Südsee in großen Schaaren, werden sehr fett u. durch Thran und Gefieder nützlich. Pinguis, lat., fett; omnis p. bonus, die fetten Leute sind gutmüthig; pinguesciren, fett werden. Pinie, s. Coniferae. Pinke, 1–3mastiges Lastschiff mit langem Hintertheil, sonst Tartane genannt; in der Ostsee 3mastiges Schiff mit Raasegeln, hinten hoch, unten ziemlich schief gebaut. Pinneberg holstein. Flecken mit 1000 E.; davon ist die landesfürstliche Herrschaft P. benannt, die von 1390–1640 einer eigenen Linie der Grafen von Holstein gehörte. Pinsiren, nach dem Lat., zermalmen, zerstoßen; Pinsation, Zermalmung. Pinsk, Stadt im russ. Gouvernem. Minsk mit 5900 E., Gerberei. Pint, engl. und nordamerik. Hohlmaß; für Getreide = 283/8, für Flüssigkeit = 2813/25 Par. Kubikzoll. P.e, Getreidemaß in der Lombardei = 50,4 Par. Kubikzoll; Flüssigkeitsmaß in Bergamo = 62,1, in Brescia = 691/2, auf Corsica 79, in Genua = 37,7, in

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/548>, abgerufen am 22.11.2024.