Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.den Frommen nicht behaupten und st. 818 geblendet; dessen Sohn P. betheiligte sich in den Kämpfen Ludwigs des Frommen und seiner Söhne, hinterließ einen Sohn P., den wir auf der Seite Karls des Einfältigen treffen. - P., Ludwigs des Frommen 2. Sohn, König von Aquitanien, st. 838; sein Sohn P. kämpfte mit abwechselndem Glücke um Aquitanien mit Karl dem Kahlen, wurde 865 gefangen und st. in einem Kloster. Pippi, s. Giulio Romano. Pips od. Pfips, Krankheit der Vögel, besonders der Hühner, mit Anschwellung der Schleimhaut und Drüsen der Nasenlöcher u. Verhärtung der Zunge, deren Spitze sich mit einer hornartigen weißen Haut überzieht, die man ablösen muß. Entsteht bei schnellem Witterungswechsel, viel warmem Futter u. schlechtem Wasser. Pique (pikeh), franz., dicker baumwollener Westenstoff mit eingewobenen Mustern. Piquet (pikä), Piket, kleinere Truppenabtheilung, besonders zur Unterstützung der Feldwachen bereit gehalten; P., Rummel-P., Kartenspiel zwischen 2 Personen, mit 32 Blättern. Piräus, der Hafen von Athen. Piranesi, Giambattista, Architect u. Kupferstecher, geb. 1707 zu Rom, gründete daselbst eine Kunsthandlung und machte sich verdient durch sein Prachtwerk über die alten Denkmäler Roms; st. 1778. Sein Sohn, Francesco P., geb. 1756 zu Rom, setzte das Werk seines Vaters fort; st. 1810 zu Paris. Pirano, österr. Stadt im Kreise Istrien am Meerbusen Largone, mit 8200 E, schönem Hafen, Wein- und Oelhandel; in der Nähe große Seesalzwerke. Pirat, griech., Seeräuber. Pirithous, myth., König der Lapithen in Thessalien, Besieger der Centauren, Freund des Theseus, stieg mit diesem in die Unterwelt hinab um die Proserpina zu rauben und wurde dort zur ewigen Strafe festgehalten. Pirkheimer, Wilibald, geb. 1470 zu Eichstädt aus einem patric. Geschlechte Nürnbergs, erwarb sich auf italien. Universitäten eine seltene Bildung, wurde Senator seiner Vaterstadt, Anführer des nürnberg. Contingents 1499 gegen die Schweizer, kaiserl. Rath, st. 1530 von den Geschäften zurückgezogen. Er galt als Haupt der Reuchlinisten, trat anfangs auch für Luther in die Schranken, zog sich jedoch zurück, als er die weitere Entwicklung der Reformation sah. Seine gesammten Werke gab Goldast, Frankfurt 1610, heraus. Ueber P.s treffliche Schwester Charitas, Aebtissin des St. Clara-Klosters zu Nürnberg, s. Historisch-politische Blätter Bd. III., S. 513 ff. Pirmasens, Stadt in der bayer. Pfalz, früher Hauptstadt der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, mit 5900 E., Schloß; Sieg der Preußen über die Franzosen 14. Spt. 1793. Pirmin, St., ein Apostel von Süddeutschland, geborner Franke u. Zeitgenosse des hl. Corbinian (s. d.), Chorbischof zu Meaux bei Paris, stiftete unter dem Schutze Karl Martells 724 das später weltberühmte Kloster Reichenau auf der gleichnamigen Bodenseeinsel (Untersee), wurde der erste Abt desselben, schon 728 aber vom Alemannenherzog Theodebald aus Haß gegen Karl Martell vertrieben. P. betheiligte sich alsdann an der Stiftung anderer Klöster, namentlich auch in Bayern, gründete das Kloster Amorbach bei Würzburg und wurde gleichfalls der erste Abt desselben. Näheres über P. in Dr. Hefele's Geschichte der Einführung des Christenthums im südwestl. Teutschland, Tübingen 1837. Pirna, sächs. Stadt an der Elbe u. der böhm.-sächs. Eisenbahn mit 6950 E., Sandsteinbrüchen; Bergschloß Sonnenstein mit Irrenanstalt. Piroguen, nennt man die größten Canots der Wilden. Pirol (Oriolus), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, mit verlängert kegelförmigem, scharf schneidendem Schnabel; die Hauptfarbe bei den Männchen gelb und schwarz, bei den Weibchen mehr olivengrün; hängt das kunstvolle Nest an die äußersten Gabelenden der Baumzweige. In Europa nur eine Art: der Kirsch-P., Goldamsel (O. galbula) 9'' lang, gemein im südl. Europa, bei uns als Zugvogel vom Mai bis August, frißt Insekten u. Raupen, den Frommen nicht behaupten und st. 818 geblendet; dessen Sohn P. betheiligte sich in den Kämpfen Ludwigs des Frommen und seiner Söhne, hinterließ einen Sohn P., den wir auf der Seite Karls des Einfältigen treffen. – P., Ludwigs des Frommen 2. Sohn, König von Aquitanien, st. 838; sein Sohn P. kämpfte mit abwechselndem Glücke um Aquitanien mit Karl dem Kahlen, wurde 865 gefangen und st. in einem Kloster. Pippi, s. Giulio Romano. Pips od. Pfips, Krankheit der Vögel, besonders der Hühner, mit Anschwellung der Schleimhaut und Drüsen der Nasenlöcher u. Verhärtung der Zunge, deren Spitze sich mit einer hornartigen weißen Haut überzieht, die man ablösen muß. Entsteht bei schnellem Witterungswechsel, viel warmem Futter u. schlechtem Wasser. Piqué (pikeh), franz., dicker baumwollener Westenstoff mit eingewobenen Mustern. Piquet (pikä), Piket, kleinere Truppenabtheilung, besonders zur Unterstützung der Feldwachen bereit gehalten; P., Rummel-P., Kartenspiel zwischen 2 Personen, mit 32 Blättern. Piräus, der Hafen von Athen. Piranesi, Giambattista, Architect u. Kupferstecher, geb. 1707 zu Rom, gründete daselbst eine Kunsthandlung und machte sich verdient durch sein Prachtwerk über die alten Denkmäler Roms; st. 1778. Sein Sohn, Francesco P., geb. 1756 zu Rom, setzte das Werk seines Vaters fort; st. 1810 zu Paris. Pirano, österr. Stadt im Kreise Istrien am Meerbusen Largone, mit 8200 E, schönem Hafen, Wein- und Oelhandel; in der Nähe große Seesalzwerke. Pirat, griech., Seeräuber. Pirithous, myth., König der Lapithen in Thessalien, Besieger der Centauren, Freund des Theseus, stieg mit diesem in die Unterwelt hinab um die Proserpina zu rauben und wurde dort zur ewigen Strafe festgehalten. Pirkheimer, Wilibald, geb. 1470 zu Eichstädt aus einem patric. Geschlechte Nürnbergs, erwarb sich auf italien. Universitäten eine seltene Bildung, wurde Senator seiner Vaterstadt, Anführer des nürnberg. Contingents 1499 gegen die Schweizer, kaiserl. Rath, st. 1530 von den Geschäften zurückgezogen. Er galt als Haupt der Reuchlinisten, trat anfangs auch für Luther in die Schranken, zog sich jedoch zurück, als er die weitere Entwicklung der Reformation sah. Seine gesammten Werke gab Goldast, Frankfurt 1610, heraus. Ueber P.s treffliche Schwester Charitas, Aebtissin des St. Clara-Klosters zu Nürnberg, s. Historisch-politische Blätter Bd. III., S. 513 ff. Pirmasens, Stadt in der bayer. Pfalz, früher Hauptstadt der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, mit 5900 E., Schloß; Sieg der Preußen über die Franzosen 14. Spt. 1793. Pirmin, St., ein Apostel von Süddeutschland, geborner Franke u. Zeitgenosse des hl. Corbinian (s. d.), Chorbischof zu Meaux bei Paris, stiftete unter dem Schutze Karl Martells 724 das später weltberühmte Kloster Reichenau auf der gleichnamigen Bodenseeinsel (Untersee), wurde der erste Abt desselben, schon 728 aber vom Alemannenherzog Theodebald aus Haß gegen Karl Martell vertrieben. P. betheiligte sich alsdann an der Stiftung anderer Klöster, namentlich auch in Bayern, gründete das Kloster Amorbach bei Würzburg und wurde gleichfalls der erste Abt desselben. Näheres über P. in Dr. Hefeleʼs Geschichte der Einführung des Christenthums im südwestl. Teutschland, Tübingen 1837. Pirna, sächs. Stadt an der Elbe u. der böhm.-sächs. Eisenbahn mit 6950 E., Sandsteinbrüchen; Bergschloß Sonnenstein mit Irrenanstalt. Piroguen, nennt man die größten Canots der Wilden. Pirol (Oriolus), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, mit verlängert kegelförmigem, scharf schneidendem Schnabel; die Hauptfarbe bei den Männchen gelb und schwarz, bei den Weibchen mehr olivengrün; hängt das kunstvolle Nest an die äußersten Gabelenden der Baumzweige. In Europa nur eine Art: der Kirsch-P., Goldamsel (O. galbula) 9'' lang, gemein im südl. Europa, bei uns als Zugvogel vom Mai bis August, frißt Insekten u. Raupen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0550" n="549"/> den Frommen nicht behaupten und st. 818 geblendet; dessen Sohn P. betheiligte sich in den Kämpfen Ludwigs des Frommen und seiner Söhne, hinterließ einen Sohn P., den wir auf der Seite Karls des Einfältigen treffen. – P., Ludwigs des Frommen 2. Sohn, König von Aquitanien, st. 838; sein Sohn P. kämpfte mit abwechselndem Glücke um Aquitanien mit Karl dem Kahlen, wurde 865 gefangen und st. in einem Kloster.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pippi</hi>, s. Giulio Romano.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pips</hi> od. <hi rendition="#g">Pfips</hi>, Krankheit der Vögel, besonders der Hühner, mit Anschwellung der Schleimhaut und Drüsen der Nasenlöcher u. Verhärtung der Zunge, deren Spitze sich mit einer hornartigen weißen Haut überzieht, die man ablösen muß. Entsteht bei schnellem Witterungswechsel, viel warmem Futter u. schlechtem Wasser.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Piqué</hi> (pikeh), franz., dicker baumwollener Westenstoff mit eingewobenen Mustern.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Piquet</hi> (pikä), <hi rendition="#g">Piket</hi>, kleinere Truppenabtheilung, besonders zur Unterstützung der Feldwachen bereit gehalten; P., <hi rendition="#g">Rummel</hi>-P., Kartenspiel zwischen 2 Personen, mit 32 Blättern.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Piräus</hi>, der Hafen von Athen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Piranesi</hi>, Giambattista, Architect u. Kupferstecher, geb. 1707 zu Rom, gründete daselbst eine Kunsthandlung und machte sich verdient durch sein Prachtwerk über die alten Denkmäler Roms; st. 1778. Sein Sohn, <hi rendition="#g">Francesco</hi> P., geb. 1756 zu Rom, setzte das Werk seines Vaters fort; st. 1810 zu Paris.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pirano</hi>, österr. Stadt im Kreise Istrien am Meerbusen Largone, mit 8200 E, schönem Hafen, Wein- und Oelhandel; in der Nähe große Seesalzwerke.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pirat</hi>, griech., Seeräuber.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pirithous</hi>, myth., König der Lapithen in Thessalien, Besieger der Centauren, Freund des Theseus, stieg mit diesem in die Unterwelt hinab um die Proserpina zu rauben und wurde dort zur ewigen Strafe festgehalten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pirkheimer</hi>, Wilibald, geb. 1470 zu Eichstädt aus einem patric. Geschlechte Nürnbergs, erwarb sich auf italien. Universitäten eine seltene Bildung, wurde Senator seiner Vaterstadt, Anführer des nürnberg. Contingents 1499 gegen die Schweizer, kaiserl. Rath, st. 1530 von den Geschäften zurückgezogen. Er galt als Haupt der Reuchlinisten, trat anfangs auch für Luther in die Schranken, zog sich jedoch zurück, als er die weitere Entwicklung der Reformation sah. Seine gesammten Werke gab Goldast, Frankfurt 1610, heraus. Ueber P.s treffliche Schwester <hi rendition="#g">Charitas</hi>, Aebtissin des St. Clara-Klosters zu Nürnberg, s. Historisch-politische Blätter Bd. III., S. 513 ff.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pirmasens</hi>, Stadt in der bayer. Pfalz, früher Hauptstadt der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, mit 5900 E., Schloß; Sieg der Preußen über die Franzosen 14. Spt. 1793.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pirmin, St.</hi>, ein <hi rendition="#g">Apostel von Süddeutschland</hi>, geborner Franke u. Zeitgenosse des hl. Corbinian (s. d.), Chorbischof zu Meaux bei Paris, stiftete unter dem Schutze Karl Martells 724 das später weltberühmte Kloster Reichenau auf der gleichnamigen Bodenseeinsel (Untersee), wurde der erste Abt desselben, schon 728 aber vom Alemannenherzog Theodebald aus Haß gegen Karl Martell vertrieben. P. betheiligte sich alsdann an der Stiftung anderer Klöster, namentlich auch in Bayern, gründete das Kloster Amorbach bei Würzburg und wurde gleichfalls der erste Abt desselben. Näheres über P. in <hi rendition="#i">Dr.</hi> Hefeleʼs Geschichte der Einführung des Christenthums im südwestl. Teutschland, Tübingen 1837.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pirna</hi>, sächs. Stadt an der Elbe u. der böhm.-sächs. Eisenbahn mit 6950 E., Sandsteinbrüchen; Bergschloß Sonnenstein mit Irrenanstalt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Piroguen</hi>, nennt man die größten Canots der Wilden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pirol</hi><hi rendition="#i">(Oriolus)</hi>, Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, mit verlängert kegelförmigem, scharf schneidendem Schnabel; die Hauptfarbe bei den Männchen gelb und schwarz, bei den Weibchen mehr olivengrün; hängt das kunstvolle Nest an die äußersten Gabelenden der Baumzweige. In Europa nur eine Art: der <hi rendition="#g">Kirsch-P.</hi>, Goldamsel <hi rendition="#i">(O. galbula)</hi> 9'' lang, gemein im südl. Europa, bei uns als Zugvogel vom Mai bis August, frißt Insekten u. Raupen, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [549/0550]
den Frommen nicht behaupten und st. 818 geblendet; dessen Sohn P. betheiligte sich in den Kämpfen Ludwigs des Frommen und seiner Söhne, hinterließ einen Sohn P., den wir auf der Seite Karls des Einfältigen treffen. – P., Ludwigs des Frommen 2. Sohn, König von Aquitanien, st. 838; sein Sohn P. kämpfte mit abwechselndem Glücke um Aquitanien mit Karl dem Kahlen, wurde 865 gefangen und st. in einem Kloster.
Pippi, s. Giulio Romano.
Pips od. Pfips, Krankheit der Vögel, besonders der Hühner, mit Anschwellung der Schleimhaut und Drüsen der Nasenlöcher u. Verhärtung der Zunge, deren Spitze sich mit einer hornartigen weißen Haut überzieht, die man ablösen muß. Entsteht bei schnellem Witterungswechsel, viel warmem Futter u. schlechtem Wasser.
Piqué (pikeh), franz., dicker baumwollener Westenstoff mit eingewobenen Mustern.
Piquet (pikä), Piket, kleinere Truppenabtheilung, besonders zur Unterstützung der Feldwachen bereit gehalten; P., Rummel-P., Kartenspiel zwischen 2 Personen, mit 32 Blättern.
Piräus, der Hafen von Athen.
Piranesi, Giambattista, Architect u. Kupferstecher, geb. 1707 zu Rom, gründete daselbst eine Kunsthandlung und machte sich verdient durch sein Prachtwerk über die alten Denkmäler Roms; st. 1778. Sein Sohn, Francesco P., geb. 1756 zu Rom, setzte das Werk seines Vaters fort; st. 1810 zu Paris.
Pirano, österr. Stadt im Kreise Istrien am Meerbusen Largone, mit 8200 E, schönem Hafen, Wein- und Oelhandel; in der Nähe große Seesalzwerke.
Pirat, griech., Seeräuber.
Pirithous, myth., König der Lapithen in Thessalien, Besieger der Centauren, Freund des Theseus, stieg mit diesem in die Unterwelt hinab um die Proserpina zu rauben und wurde dort zur ewigen Strafe festgehalten.
Pirkheimer, Wilibald, geb. 1470 zu Eichstädt aus einem patric. Geschlechte Nürnbergs, erwarb sich auf italien. Universitäten eine seltene Bildung, wurde Senator seiner Vaterstadt, Anführer des nürnberg. Contingents 1499 gegen die Schweizer, kaiserl. Rath, st. 1530 von den Geschäften zurückgezogen. Er galt als Haupt der Reuchlinisten, trat anfangs auch für Luther in die Schranken, zog sich jedoch zurück, als er die weitere Entwicklung der Reformation sah. Seine gesammten Werke gab Goldast, Frankfurt 1610, heraus. Ueber P.s treffliche Schwester Charitas, Aebtissin des St. Clara-Klosters zu Nürnberg, s. Historisch-politische Blätter Bd. III., S. 513 ff.
Pirmasens, Stadt in der bayer. Pfalz, früher Hauptstadt der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, mit 5900 E., Schloß; Sieg der Preußen über die Franzosen 14. Spt. 1793.
Pirmin, St., ein Apostel von Süddeutschland, geborner Franke u. Zeitgenosse des hl. Corbinian (s. d.), Chorbischof zu Meaux bei Paris, stiftete unter dem Schutze Karl Martells 724 das später weltberühmte Kloster Reichenau auf der gleichnamigen Bodenseeinsel (Untersee), wurde der erste Abt desselben, schon 728 aber vom Alemannenherzog Theodebald aus Haß gegen Karl Martell vertrieben. P. betheiligte sich alsdann an der Stiftung anderer Klöster, namentlich auch in Bayern, gründete das Kloster Amorbach bei Würzburg und wurde gleichfalls der erste Abt desselben. Näheres über P. in Dr. Hefeleʼs Geschichte der Einführung des Christenthums im südwestl. Teutschland, Tübingen 1837.
Pirna, sächs. Stadt an der Elbe u. der böhm.-sächs. Eisenbahn mit 6950 E., Sandsteinbrüchen; Bergschloß Sonnenstein mit Irrenanstalt.
Piroguen, nennt man die größten Canots der Wilden.
Pirol (Oriolus), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, mit verlängert kegelförmigem, scharf schneidendem Schnabel; die Hauptfarbe bei den Männchen gelb und schwarz, bei den Weibchen mehr olivengrün; hängt das kunstvolle Nest an die äußersten Gabelenden der Baumzweige. In Europa nur eine Art: der Kirsch-P., Goldamsel (O. galbula) 9'' lang, gemein im südl. Europa, bei uns als Zugvogel vom Mai bis August, frißt Insekten u. Raupen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |