Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Plagiarius, lat., Menschenräuber; der Verüber eines gelehrten Diebstahls, eines Plagiats; plagium, Menschenraub. Plaid, Tartan, bei den Bergschotten ein grobes buntcarrirtes Tuch, das als Mantel gebraucht wird. Plaidiren (plä-), frz.-deutsch, als Anwalt einen Beklagten vor Gericht vertheidigen; Plaidoyer (plädoajeh), die Vertheidigungsrede des Anwalts. Plainpied (plängpieh), das Erdgeschoß eines Gebäudes. Plan, Gedanke, der mit Ueberlegung ausgeführt werden soll; die Anordnung der wichtigen Theile eines Werks oder der wichtigen Momente eines Unternehmens; Grundriß, daher p.zeichnen; tiefere Gegend, Grund. (Vom lat. planum, Ebene.) Planck, Gottlieb Jak., ein ausgezeichneter protest. Theolog, geb. 1751 im württemb. Städtlein Nürtingen, wurde 1781 Professor der Theologie zu Tübingen, 1784 zu Göttingen und st. 1833, nachdem er 49 Jahre das. gelehrt hatte, 1805 Generalsuperintendent und 1830 Oberconsistorialrath geworden war. Seine berühmteste Schrift ist die "Geschichte des protest. Lehrbegriffes seit den Zeiten der Reformation bis zur Concordienformel", 1. und 2. Bd., Leipzig 1783, 3. bis 6. (die 3 letzten Bände auch unter dem Titel: "Geschichte der protest. Theologie von Luthers Tode bis zur Einführung der Concordienformel") 1788 bis 1800. - P., Heinrich Ludw., ein Sohn des Vorigen, geb. 1785 zu Göttingen, wurde 1810 ebenfalls Professor der Theologie daselbst, st. 1831 u. hinterließ den Ruf eines tüchtigen Exegeten und Kritikers. Planconcav, lat.-deutsch, flach und hohl; planconvex, flach und gewölbt (bei geschliffenen Gläsern). Planetarium, lat., maschinenmäßige Darstellung der Planetenbewegungen, seit Huyghens bekannt. Planeten heißen diejenigen Weltkörper, die sich in elliptischen Bahnen um die Sonne bewegen und von dieser ihr Licht erhalten; ihren Namen P. oder Wandelsterne haben sie daher, weil sie ihre Stellung zu den andern Sternen stets ändern. Dem bloßen Auge erscheinen sie ähnlich den Fixsternen, nur mit ruhigerem und etwas matterem Lichte, durch das Fernrohr aber als kleine Scheiben. Ihre Reihenfolge von der Sonne an ist: Mercur, Venus, Erde, Mars, dann kommen in ziemlich gleicher Entfernung von der Sonne die 35 bis jetzt bekannten kleinen P., hierauf Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun. Sonst theilte man die P. (ohne die Erde) in obere und untere, je nachdem sie von der Sonne mehr od. weniger entfernt sind als die Erde; jetzt unterscheidet man 3 Hauptgruppen: 1) die innern, der Sonne nahen P.: Mercur, Venus, Erde und Mars, die sich von den übrigen durch kürzere Umlaufszeit und längere Dauer der Axendrehung (24 St., etwas mehr oder weniger) unterscheiden; 2) die Gruppe der Klein-P. od. Planetoiden, mit ziemlich gleicher Sonnenferne und Umlaufszeit; 3) die äußern sonnenfernen Groß-P.: Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, mit viel längern Umlaufszeiten, dagegen kürzerer Dauer der Axendrehung als bei den innern. Von den innern P. hat die Erde nur einen Mond, jeder der äußern großen P. mehre derselben. Die Bewegung der P., wie wir sie von der Erde aus am Himmel sehen, ist scheinbar sehr unregelmäßig, bald rechtläufig, bald rückläufig, bald stillstehend; sie fand ihre Erklärung erst durch das Kopernicanische System, indem die gleichzeitige Bewegung der Erde (als Beobachtungsstandpunkt) jene scheinbaren Unregelmäßigkeiten erklärt. Die Gesetze der Bewegung der P. wurden von Kepler (s. d.) aufgefunden, nach ihm "Keplersche Gesetze" genannt; die theoretische Begründung derselben lieferte später Newton durch seine Lehre von der allgemeinen Anziehung. Seitdem sind die Bahnen der P. mit großer Genauigkeit bestimmt. Die Neigungen dieser Bahnen gegen die Ekliptik sind verschieden, im allgemeinen bei den ältern P. gering, so daß diese immer innerhalb des Thierkreises gesehen werden; viel größer ist sie bei den Klein-P., die sich deßhalb oft weit vom Thierkreise entfernen, auch eine viel größere Plagiarius, lat., Menschenräuber; der Verüber eines gelehrten Diebstahls, eines Plagiats; plagium, Menschenraub. Plaid, Tartan, bei den Bergschotten ein grobes buntcarrirtes Tuch, das als Mantel gebraucht wird. Plaidiren (plä–), frz.-deutsch, als Anwalt einen Beklagten vor Gericht vertheidigen; Plaidoyer (plädoajeh), die Vertheidigungsrede des Anwalts. Plainpied (plängpieh), das Erdgeschoß eines Gebäudes. Plan, Gedanke, der mit Ueberlegung ausgeführt werden soll; die Anordnung der wichtigen Theile eines Werks oder der wichtigen Momente eines Unternehmens; Grundriß, daher p.zeichnen; tiefere Gegend, Grund. (Vom lat. planum, Ebene.) Planck, Gottlieb Jak., ein ausgezeichneter protest. Theolog, geb. 1751 im württemb. Städtlein Nürtingen, wurde 1781 Professor der Theologie zu Tübingen, 1784 zu Göttingen und st. 1833, nachdem er 49 Jahre das. gelehrt hatte, 1805 Generalsuperintendent und 1830 Oberconsistorialrath geworden war. Seine berühmteste Schrift ist die „Geschichte des protest. Lehrbegriffes seit den Zeiten der Reformation bis zur Concordienformel“, 1. und 2. Bd., Leipzig 1783, 3. bis 6. (die 3 letzten Bände auch unter dem Titel: „Geschichte der protest. Theologie von Luthers Tode bis zur Einführung der Concordienformel“) 1788 bis 1800. – P., Heinrich Ludw., ein Sohn des Vorigen, geb. 1785 zu Göttingen, wurde 1810 ebenfalls Professor der Theologie daselbst, st. 1831 u. hinterließ den Ruf eines tüchtigen Exegeten und Kritikers. Planconcav, lat.-deutsch, flach und hohl; planconvex, flach und gewölbt (bei geschliffenen Gläsern). Planetarium, lat., maschinenmäßige Darstellung der Planetenbewegungen, seit Huyghens bekannt. Planeten heißen diejenigen Weltkörper, die sich in elliptischen Bahnen um die Sonne bewegen und von dieser ihr Licht erhalten; ihren Namen P. oder Wandelsterne haben sie daher, weil sie ihre Stellung zu den andern Sternen stets ändern. Dem bloßen Auge erscheinen sie ähnlich den Fixsternen, nur mit ruhigerem und etwas matterem Lichte, durch das Fernrohr aber als kleine Scheiben. Ihre Reihenfolge von der Sonne an ist: Mercur, Venus, Erde, Mars, dann kommen in ziemlich gleicher Entfernung von der Sonne die 35 bis jetzt bekannten kleinen P., hierauf Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun. Sonst theilte man die P. (ohne die Erde) in obere und untere, je nachdem sie von der Sonne mehr od. weniger entfernt sind als die Erde; jetzt unterscheidet man 3 Hauptgruppen: 1) die innern, der Sonne nahen P.: Mercur, Venus, Erde und Mars, die sich von den übrigen durch kürzere Umlaufszeit und längere Dauer der Axendrehung (24 St., etwas mehr oder weniger) unterscheiden; 2) die Gruppe der Klein-P. od. Planetoiden, mit ziemlich gleicher Sonnenferne und Umlaufszeit; 3) die äußern sonnenfernen Groß-P.: Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, mit viel längern Umlaufszeiten, dagegen kürzerer Dauer der Axendrehung als bei den innern. Von den innern P. hat die Erde nur einen Mond, jeder der äußern großen P. mehre derselben. Die Bewegung der P., wie wir sie von der Erde aus am Himmel sehen, ist scheinbar sehr unregelmäßig, bald rechtläufig, bald rückläufig, bald stillstehend; sie fand ihre Erklärung erst durch das Kopernicanische System, indem die gleichzeitige Bewegung der Erde (als Beobachtungsstandpunkt) jene scheinbaren Unregelmäßigkeiten erklärt. Die Gesetze der Bewegung der P. wurden von Kepler (s. d.) aufgefunden, nach ihm „Keplersche Gesetze“ genannt; die theoretische Begründung derselben lieferte später Newton durch seine Lehre von der allgemeinen Anziehung. Seitdem sind die Bahnen der P. mit großer Genauigkeit bestimmt. 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Die Neigungen dieser Bahnen gegen die Ekliptik sind verschieden, im allgemeinen bei den ältern P. gering, so daß diese immer innerhalb des Thierkreises gesehen werden; viel größer ist sie bei den Klein-P., die sich deßhalb oft weit vom Thierkreise entfernen, auch eine viel größere </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [556/0557]
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Plaid, Tartan, bei den Bergschotten ein grobes buntcarrirtes Tuch, das als Mantel gebraucht wird.
Plaidiren (plä–), frz.-deutsch, als Anwalt einen Beklagten vor Gericht vertheidigen; Plaidoyer (plädoajeh), die Vertheidigungsrede des Anwalts.
Plainpied (plängpieh), das Erdgeschoß eines Gebäudes.
Plan, Gedanke, der mit Ueberlegung ausgeführt werden soll; die Anordnung der wichtigen Theile eines Werks oder der wichtigen Momente eines Unternehmens; Grundriß, daher p.zeichnen; tiefere Gegend, Grund. (Vom lat. planum, Ebene.)
Planck, Gottlieb Jak., ein ausgezeichneter protest. Theolog, geb. 1751 im württemb. Städtlein Nürtingen, wurde 1781 Professor der Theologie zu Tübingen, 1784 zu Göttingen und st. 1833, nachdem er 49 Jahre das. gelehrt hatte, 1805 Generalsuperintendent und 1830 Oberconsistorialrath geworden war. Seine berühmteste Schrift ist die „Geschichte des protest. Lehrbegriffes seit den Zeiten der Reformation bis zur Concordienformel“, 1. und 2. Bd., Leipzig 1783, 3. bis 6. (die 3 letzten Bände auch unter dem Titel: „Geschichte der protest. Theologie von Luthers Tode bis zur Einführung der Concordienformel“) 1788 bis 1800. – P., Heinrich Ludw., ein Sohn des Vorigen, geb. 1785 zu Göttingen, wurde 1810 ebenfalls Professor der Theologie daselbst, st. 1831 u. hinterließ den Ruf eines tüchtigen Exegeten und Kritikers.
Planconcav, lat.-deutsch, flach und hohl; planconvex, flach und gewölbt (bei geschliffenen Gläsern).
Planetarium, lat., maschinenmäßige Darstellung der Planetenbewegungen, seit Huyghens bekannt.
Planeten heißen diejenigen Weltkörper, die sich in elliptischen Bahnen um die Sonne bewegen und von dieser ihr Licht erhalten; ihren Namen P. oder Wandelsterne haben sie daher, weil sie ihre Stellung zu den andern Sternen stets ändern. Dem bloßen Auge erscheinen sie ähnlich den Fixsternen, nur mit ruhigerem und etwas matterem Lichte, durch das Fernrohr aber als kleine Scheiben. Ihre Reihenfolge von der Sonne an ist: Mercur, Venus, Erde, Mars, dann kommen in ziemlich gleicher Entfernung von der Sonne die 35 bis jetzt bekannten kleinen P., hierauf Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun. Sonst theilte man die P. (ohne die Erde) in obere und untere, je nachdem sie von der Sonne mehr od. weniger entfernt sind als die Erde; jetzt unterscheidet man 3 Hauptgruppen: 1) die innern, der Sonne nahen P.: Mercur, Venus, Erde und Mars, die sich von den übrigen durch kürzere Umlaufszeit und längere Dauer der Axendrehung (24 St., etwas mehr oder weniger) unterscheiden; 2) die Gruppe der Klein-P. od. Planetoiden, mit ziemlich gleicher Sonnenferne und Umlaufszeit; 3) die äußern sonnenfernen Groß-P.: Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, mit viel längern Umlaufszeiten, dagegen kürzerer Dauer der Axendrehung als bei den innern. Von den innern P. hat die Erde nur einen Mond, jeder der äußern großen P. mehre derselben. Die Bewegung der P., wie wir sie von der Erde aus am Himmel sehen, ist scheinbar sehr unregelmäßig, bald rechtläufig, bald rückläufig, bald stillstehend; sie fand ihre Erklärung erst durch das Kopernicanische System, indem die gleichzeitige Bewegung der Erde (als Beobachtungsstandpunkt) jene scheinbaren Unregelmäßigkeiten erklärt. Die Gesetze der Bewegung der P. wurden von Kepler (s. d.) aufgefunden, nach ihm „Keplersche Gesetze“ genannt; die theoretische Begründung derselben lieferte später Newton durch seine Lehre von der allgemeinen Anziehung. Seitdem sind die Bahnen der P. mit großer Genauigkeit bestimmt. Die Neigungen dieser Bahnen gegen die Ekliptik sind verschieden, im allgemeinen bei den ältern P. gering, so daß diese immer innerhalb des Thierkreises gesehen werden; viel größer ist sie bei den Klein-P., die sich deßhalb oft weit vom Thierkreise entfernen, auch eine viel größere
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