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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Winkeln an einander stoßen u. den innern Festungsraum begränzen. P.isch, vieleckig; P.alzahlen, s. figurirte Zahlen.


Polygonie, große Fruchtbarkeit; Polygramma, von vielen Seiten begränzte Figur; Polygraph, Vielschreiber; Polygynie, Vielweiberei, bei Linne Pflanzen, deren Blüten viele Pistille haben; Polyhistor, Gelehrter, der mit mehren Wissenschaften vertraut ist; Polyhistorie, das Vielwissen.


Polyhymnia d. h. die Hymnenreiche, die Muse der lyrischen Dichtung und Musik, dargestellt mit der Leyer, bisweilen auch mit einer Bücherrolle, den Zeigefinger der rechten Hand am Munde.


Polykarpus, der Heilige, soll noch den Apostel Johannes und viele Jünger Jesu gekannt haben, wurde Bischof von Smyrna, Lehrer des Irenäus, reiste zum Papst Anicet (157-168 n. Chr.) nach Rom, wo er Viele, namentlich Gnostiker bekehrte, wurde 86jährig zu Smyrna verbrannt. Hinterließ einen um 108 n. Chr. geschriebenen Brief an die Philipper; Gedächtnißtag 26. Jan.


Polykephalisch, vielköpfig.


Polykletus, aus Sikyon, Zeitgenosse und Nebenbuhler des Phidias, von den Alten wegen der Anmuth seines Styls u. der Symmetrie bewundert; er schrieb auch ein Werk über die Symmetrie, deren Gesetze er in einem seiner Bilder darstellte, so daß Schrift u. Bild den alten Künstlern als Kanon galten.


Polykotyledonen, die wenigen Gewächse, die mit mehr als 2 Samenlappen keimen.


Polykrates, von 540-523 v. Chr. Tyrann der Insel Samos unter pers. Oberhoheit, glücklich in allen seinen Unternehmungen, ein Freund der Dichtkunst, wurde zuletzt von dem pers. Satrapen Orontes zu Sardes hinterlistig gefangen und gekreuzigt, weil er nach der Herrschaft über Ionien gestrebt haben sollte. ("Der Ring des Polykrates".)


Polymathie, vielseitige Gelehrsamkeit. Polymerie, Vieltheiligkeit; polymerisch, polymer, in der Chemie Stoffe von gleicher procentischer Zusammensetzung aber ungleichem Atomengewichte; Polymerismus, Ueberzahl der normalen Körpertheile; Polymetrie, Vielheit des Maßes; Polymorphie, Polymorphismus, Vielgestaltigkeit.


Polynesien, wird wegen der vielen Inseln öfters Australien genannt; auch die australischen Inseln im Gegensatze zu Neuholland.


Polyneikes, s. Eteokles u. Oedipus.


Polynom, algebraische Größe, die aus mehr als 2 durch + oder - bezeichneten Theilen besteht; vgl. Binom.


Polyopter, ebenes Glas mit vielen linsengroßen Vertiefungen, dient als Objectivglas für ein mit ihm durch eine kurze Röhre verbundenes erhabenes Ocularglas; durch dasselbe erscheint ein Gegenstand verkleinert, aber so vielfach als das Objectivglas Vertiefungen hat.


Polypen, s. Pflanzenthiere, Zoophyten.


Polypen, in der Pathologie verschiedenartige krankhafte Auswüchse auf der Schleimhaut irgend einer Höhle des Körpers, meist von birnförmiger Gestalt u. mit dem dünnen Ende aufsitzend. Am häufigsten sind die Nasen- und Gebärmutter-P. Nach ihrer weichern oder festern Beschaffenheit unterscheidet man Schleim- u. Fleisch-P. Durch Druck auf die Nachbartheile, durch Blutungen, Schmerzen, Entzündung und Verschwärung können sie leicht sehr nachtheilig u. gefährlich werden. In solchem Falle müssen sie durch Operation entfernt werden, was durch Abschneiden, Ausreißen, Abbinden, Brennen, Aetzen geschieht.


Polypetalisch, mit vielen Blumenblättern.


Polyphag, Vielfresser. Polypharmakon, vielfach zusammengesetzte Arznei, die gegen vielerlei helfen soll.


Polyphem, myth., Sohn des Poseidon u. der Thoosa, einäugiger Cyklop, fraß dem Odysseus mehre Gefährten, wurde aber von diesem mit Wein berauscht und geblendet.


Polyphonisch, vielstimmig; Polyphorum, Fruchtträger mit mehren Fruchtknoten; Polypionie, Fettsucht; Polyplasiasmus, was Polyautographie.


Polyptera, Insekten mit mehren Flügelpaaren.


Polyptoton, rhetorische Figur, die

Winkeln an einander stoßen u. den innern Festungsraum begränzen. P.isch, vieleckig; P.alzahlen, s. figurirte Zahlen.


Polygonie, große Fruchtbarkeit; Polygramma, von vielen Seiten begränzte Figur; Polygraph, Vielschreiber; Polygynie, Vielweiberei, bei Linné Pflanzen, deren Blüten viele Pistille haben; Polyhistor, Gelehrter, der mit mehren Wissenschaften vertraut ist; Polyhistorie, das Vielwissen.


Polyhymnia d. h. die Hymnenreiche, die Muse der lyrischen Dichtung und Musik, dargestellt mit der Leyer, bisweilen auch mit einer Bücherrolle, den Zeigefinger der rechten Hand am Munde.


Polykarpus, der Heilige, soll noch den Apostel Johannes und viele Jünger Jesu gekannt haben, wurde Bischof von Smyrna, Lehrer des Irenäus, reiste zum Papst Anicet (157–168 n. Chr.) nach Rom, wo er Viele, namentlich Gnostiker bekehrte, wurde 86jährig zu Smyrna verbrannt. Hinterließ einen um 108 n. Chr. geschriebenen Brief an die Philipper; Gedächtnißtag 26. Jan.


Polykephalisch, vielköpfig.


Polykletus, aus Sikyon, Zeitgenosse und Nebenbuhler des Phidias, von den Alten wegen der Anmuth seines Styls u. der Symmetrie bewundert; er schrieb auch ein Werk über die Symmetrie, deren Gesetze er in einem seiner Bilder darstellte, so daß Schrift u. Bild den alten Künstlern als Kanon galten.


Polykotyledonen, die wenigen Gewächse, die mit mehr als 2 Samenlappen keimen.


Polykrates, von 540–523 v. Chr. Tyrann der Insel Samos unter pers. Oberhoheit, glücklich in allen seinen Unternehmungen, ein Freund der Dichtkunst, wurde zuletzt von dem pers. Satrapen Orontes zu Sardes hinterlistig gefangen und gekreuzigt, weil er nach der Herrschaft über Ionien gestrebt haben sollte. („Der Ring des Polykrates“.)


Polymathie, vielseitige Gelehrsamkeit. Polymerie, Vieltheiligkeit; polymerisch, polymer, in der Chemie Stoffe von gleicher procentischer Zusammensetzung aber ungleichem Atomengewichte; Polymerismus, Ueberzahl der normalen Körpertheile; Polymetrie, Vielheit des Maßes; Polymorphie, Polymorphismus, Vielgestaltigkeit.


Polynesien, wird wegen der vielen Inseln öfters Australien genannt; auch die australischen Inseln im Gegensatze zu Neuholland.


Polyneikes, s. Eteokles u. Oedipus.


Polynom, algebraische Größe, die aus mehr als 2 durch + oder – bezeichneten Theilen besteht; vgl. Binom.


Polyopter, ebenes Glas mit vielen linsengroßen Vertiefungen, dient als Objectivglas für ein mit ihm durch eine kurze Röhre verbundenes erhabenes Ocularglas; durch dasselbe erscheint ein Gegenstand verkleinert, aber so vielfach als das Objectivglas Vertiefungen hat.


Polypen, s. Pflanzenthiere, Zoophyten.


Polypen, in der Pathologie verschiedenartige krankhafte Auswüchse auf der Schleimhaut irgend einer Höhle des Körpers, meist von birnförmiger Gestalt u. mit dem dünnen Ende aufsitzend. Am häufigsten sind die Nasen- und Gebärmutter-P. Nach ihrer weichern oder festern Beschaffenheit unterscheidet man Schleim- u. Fleisch-P. Durch Druck auf die Nachbartheile, durch Blutungen, Schmerzen, Entzündung und Verschwärung können sie leicht sehr nachtheilig u. gefährlich werden. In solchem Falle müssen sie durch Operation entfernt werden, was durch Abschneiden, Ausreißen, Abbinden, Brennen, Aetzen geschieht.


Polypetalisch, mit vielen Blumenblättern.


Polyphag, Vielfresser. Polypharmakon, vielfach zusammengesetzte Arznei, die gegen vielerlei helfen soll.


Polyphem, myth., Sohn des Poseidon u. der Thoosa, einäugiger Cyklop, fraß dem Odysseus mehre Gefährten, wurde aber von diesem mit Wein berauscht und geblendet.


Polyphonisch, vielstimmig; Polyphorum, Fruchtträger mit mehren Fruchtknoten; Polypionie, Fettsucht; Polyplasiasmus, was Polyautographie.


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[579/0580] Winkeln an einander stoßen u. den innern Festungsraum begränzen. P.isch, vieleckig; P.alzahlen, s. figurirte Zahlen. Polygonie, große Fruchtbarkeit; Polygramma, von vielen Seiten begränzte Figur; Polygraph, Vielschreiber; Polygynie, Vielweiberei, bei Linné Pflanzen, deren Blüten viele Pistille haben; Polyhistor, Gelehrter, der mit mehren Wissenschaften vertraut ist; Polyhistorie, das Vielwissen. Polyhymnia d. h. die Hymnenreiche, die Muse der lyrischen Dichtung und Musik, dargestellt mit der Leyer, bisweilen auch mit einer Bücherrolle, den Zeigefinger der rechten Hand am Munde. Polykarpus, der Heilige, soll noch den Apostel Johannes und viele Jünger Jesu gekannt haben, wurde Bischof von Smyrna, Lehrer des Irenäus, reiste zum Papst Anicet (157–168 n. Chr.) nach Rom, wo er Viele, namentlich Gnostiker bekehrte, wurde 86jährig zu Smyrna verbrannt. Hinterließ einen um 108 n. Chr. geschriebenen Brief an die Philipper; Gedächtnißtag 26. Jan. Polykephalisch, vielköpfig. Polykletus, aus Sikyon, Zeitgenosse und Nebenbuhler des Phidias, von den Alten wegen der Anmuth seines Styls u. der Symmetrie bewundert; er schrieb auch ein Werk über die Symmetrie, deren Gesetze er in einem seiner Bilder darstellte, so daß Schrift u. Bild den alten Künstlern als Kanon galten. Polykotyledonen, die wenigen Gewächse, die mit mehr als 2 Samenlappen keimen. Polykrates, von 540–523 v. Chr. Tyrann der Insel Samos unter pers. Oberhoheit, glücklich in allen seinen Unternehmungen, ein Freund der Dichtkunst, wurde zuletzt von dem pers. Satrapen Orontes zu Sardes hinterlistig gefangen und gekreuzigt, weil er nach der Herrschaft über Ionien gestrebt haben sollte. („Der Ring des Polykrates“.) Polymathie, vielseitige Gelehrsamkeit. Polymerie, Vieltheiligkeit; polymerisch, polymer, in der Chemie Stoffe von gleicher procentischer Zusammensetzung aber ungleichem Atomengewichte; Polymerismus, Ueberzahl der normalen Körpertheile; Polymetrie, Vielheit des Maßes; Polymorphie, Polymorphismus, Vielgestaltigkeit. Polynesien, wird wegen der vielen Inseln öfters Australien genannt; auch die australischen Inseln im Gegensatze zu Neuholland. Polyneikes, s. Eteokles u. Oedipus. Polynom, algebraische Größe, die aus mehr als 2 durch + oder – bezeichneten Theilen besteht; vgl. Binom. Polyopter, ebenes Glas mit vielen linsengroßen Vertiefungen, dient als Objectivglas für ein mit ihm durch eine kurze Röhre verbundenes erhabenes Ocularglas; durch dasselbe erscheint ein Gegenstand verkleinert, aber so vielfach als das Objectivglas Vertiefungen hat. Polypen, s. Pflanzenthiere, Zoophyten. Polypen, in der Pathologie verschiedenartige krankhafte Auswüchse auf der Schleimhaut irgend einer Höhle des Körpers, meist von birnförmiger Gestalt u. mit dem dünnen Ende aufsitzend. Am häufigsten sind die Nasen- und Gebärmutter-P. Nach ihrer weichern oder festern Beschaffenheit unterscheidet man Schleim- u. Fleisch-P. Durch Druck auf die Nachbartheile, durch Blutungen, Schmerzen, Entzündung und Verschwärung können sie leicht sehr nachtheilig u. gefährlich werden. In solchem Falle müssen sie durch Operation entfernt werden, was durch Abschneiden, Ausreißen, Abbinden, Brennen, Aetzen geschieht. Polypetalisch, mit vielen Blumenblättern. Polyphag, Vielfresser. Polypharmakon, vielfach zusammengesetzte Arznei, die gegen vielerlei helfen soll. Polyphem, myth., Sohn des Poseidon u. der Thoosa, einäugiger Cyklop, fraß dem Odysseus mehre Gefährten, wurde aber von diesem mit Wein berauscht und geblendet. Polyphonisch, vielstimmig; Polyphorum, Fruchtträger mit mehren Fruchtknoten; Polypionie, Fettsucht; Polyplasiasmus, was Polyautographie. Polyptera, Insekten mit mehren Flügelpaaren. Polyptoton, rhetorische Figur, die

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/580>, abgerufen am 22.11.2024.