Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.1790 zu Hadzyn in Polen, 1810 Musikdirektor beim deutschen Theater in Lemberg, machte seit 1814 Kunstreisen und wurde 1840 Concertmeister der königl. Kapelle in Dresden. Lipocele, griech., Fettbruch; Lipoma, Fettgeschwulst. Lipogrammatisch, eigentlich Leipogrammatisch, prosaische und poetische Spielereien, in denen gewisse Buchstaben absichtlich vermieden werden. Lippa, Marktflecken in der österreich. Woiwodschaft Serbien, an der Maros, Comitat Temes mit 8000 E., Mais-. Wein- und Obstbau, Vieh- u. Bienenzucht, Sauerbrunnen, vorzügliche Thongruben und Sandsteinbrüche. Lippe, rechter Nebenfluß des Rheins, entspringt im Fürstenthum L., mündet nach 33 Ml. bei Wesel. Lippe, souveränes deutsches Fürstenthum, zwischen Kurhessen, Hannover, Waldeck und Preußen gelegen, gebirgig u. waldig (Teutoburger Wald), 20 1/2 #M. groß mit 106000 E., die von Ackerbau, Viehzucht, Leinespinnerei und Leineweberei leben, zum Theil im Sommer auswärts Arbeit suchen. Die Staatseinkünfte betragen 200000 Thlr., die Staatsschulden 325000 Thlr.; Bundescontingent 853 Mann. Das Oberappellationsgericht ist gemeinschaftlich mit Schaumburg-Lippe u. Braunschweig zu Wolfenbüttel. Residenzstadt Detmold. Der regierende Fürst ist Paul Friedrich Emil Leopold. - Schaumburg-L., zwischen Preußen, Kurhessen und Hannover. 9 1/2 #M. groß mit 30000 E., die vom Bergbau auf Steinkohlen, Leinwandweberei, Viehzucht u. Handwerken leben; Hauptstadt Bückeburg; regierender Fürst ist Georg Wilhelm. Die Staatsausgaben betragen 224000 Thlr.; Bundescontingent 430 Mann. - Die Herren von L. kommen bereits im 12. Jahrh. vor, wurden im 16. Jahrh. gräflich, theilten sich 1613 in 3 Linien, von denen Brake 1709 erlosch, wurden 1720 fürstlich, durch den Beitritt zum Rheinbund souverän. Von L. (Detmold) zweigten sich als Nebenlinien L.-Biesterfeld u. L.-Weißenfeld ab. - Friedrich Wilhelm Ernst von L.-Bückeburg, gest. 1777, ausgezeichneter Feldherr, sicherte als portug. Feldmarschall die Unabhängigkeit des Königreichs. Lippert, Philipp Daniel, geb. 1702 zu Meißen, zuerst Porzellanarbeiter, dann Zeichner, Aufseher der Antiken bei der Akademie der Künste in Dresden, gest. 1785. Erfinder einer weißen, sehr dauerhaften glänzenden Masse, zum Abdrucke geschnittener Steine etc. geeignet. Er brachte eine große und werthvolle Sammlung (3149) zusammen, von der er Zeichnungen in seiner "Daktyliothek" herausgab. Lippfisch (Labrus), Gattung Seefische aus der Ordnung der Stachelflosser, mit doppelten fleischigen Lippen, 5 Kiemenstrahlen und kegelförmigen Zähnen; sie sind meist schön gefärbt. Der gefleckte L. (L. maculatus), bis 18'' lang, im Mittelmeer, der Nordsee. - Der Meerjunker (L. julis), mit schön violetter Farbe und orangefarbiger Linie an den Seiten; bis 9'' lang; Fleisch gut; Mittelmeer, Nordsee. - Der türkische L. (L. turcicus), einer der schönsten Fische des Mittelmeeres, goldgrün mit röthlichem Strich auf jeder Schuppe und blauen Linien. Lippi, s. Filippo Lippi. Lippspringe, preuß. Stadt im Kreis Paderborn, am Ursprunge der Lippe, mit 1600 E., 1832 entdeckter Therme. Lippstadt, preuß.-westfäl. Stadt an der Lippe mit 5300 E., Leinespinnerei. Lips, Joh. Heinr., Zeichner u. Kupferstecher, geb. bei Zürich 1758, lieferte die Kupferstiche zu Lavaters physiognomischen Fragmenten, bildete sich in Rom weiter aus, war 1788-94 Director der Zeichenakademie zu Weimar, st. 1817 in Zürich. Beinahe 1500 Kupferstiche; die berühmtesten: der heil. Sebastian nach van Dyck, das Bacchusfest nach Poussin und die Anbetung der Hirten nach Caracci. Lipsius, Justus, eigentlich Joost Lipss, neben J. Scaliger und J. Casaubon der tüchtigste Philolog seiner Zeit, geb. 1547 bei Brüssel, gest. 1606 zu Löwen als Historiograph des Königs von Spanien, nachdem er Secretär des Cardinals Pernotti, Professor in Jena, 1579-84 zu Leyden gewesen, reformiert und ein Vertheidiger des Absolutismus, 1790 zu Hadzyn in Polen, 1810 Musikdirektor beim deutschen Theater in Lemberg, machte seit 1814 Kunstreisen und wurde 1840 Concertmeister der königl. Kapelle in Dresden. Lipocele, griech., Fettbruch; Lipoma, Fettgeschwulst. Lipogrammatisch, eigentlich Leipogrammatisch, prosaische und poetische Spielereien, in denen gewisse Buchstaben absichtlich vermieden werden. Lippa, Marktflecken in der österreich. Woiwodschaft Serbien, an der Maros, Comitat Temes mit 8000 E., Mais-. Wein- und Obstbau, Vieh- u. Bienenzucht, Sauerbrunnen, vorzügliche Thongruben und Sandsteinbrüche. Lippe, rechter Nebenfluß des Rheins, entspringt im Fürstenthum L., mündet nach 33 Ml. bei Wesel. 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(L. maculatus), bis 18'' lang, im Mittelmeer, der Nordsee. – Der Meerjunker (L. julis), mit schön violetter Farbe und orangefarbiger Linie an den Seiten; bis 9'' lang; Fleisch gut; Mittelmeer, Nordsee. – Der türkische L. (L. turcicus), einer der schönsten Fische des Mittelmeeres, goldgrün mit röthlichem Strich auf jeder Schuppe und blauen Linien. Lippi, s. Filippo Lippi. Lippspringe, preuß. Stadt im Kreis Paderborn, am Ursprunge der Lippe, mit 1600 E., 1832 entdeckter Therme. Lippstadt, preuß.-westfäl. Stadt an der Lippe mit 5300 E., Leinespinnerei. Lips, Joh. Heinr., Zeichner u. Kupferstecher, geb. bei Zürich 1758, lieferte die Kupferstiche zu Lavaters physiognomischen Fragmenten, bildete sich in Rom weiter aus, war 1788–94 Director der Zeichenakademie zu Weimar, st. 1817 in Zürich. Beinahe 1500 Kupferstiche; die berühmtesten: der heil. Sebastian nach van Dyck, das Bacchusfest nach Poussin und die Anbetung der Hirten nach Caracci. Lipsius, Justus, eigentlich Joost Lipss, neben J. Scaliger und J. Casaubon der tüchtigste Philolog seiner Zeit, geb. 1547 bei Brüssel, gest. 1606 zu Löwen als Historiograph des Königs von Spanien, nachdem er Secretär des Cardinals Pernotti, Professor in Jena, 1579–84 zu Leyden gewesen, reformiert und ein Vertheidiger des Absolutismus, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="5"/> 1790 zu Hadzyn in Polen, 1810 Musikdirektor beim deutschen Theater in Lemberg, machte seit 1814 Kunstreisen und wurde 1840 Concertmeister der königl. 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1790 zu Hadzyn in Polen, 1810 Musikdirektor beim deutschen Theater in Lemberg, machte seit 1814 Kunstreisen und wurde 1840 Concertmeister der königl. Kapelle in Dresden.
Lipocele, griech., Fettbruch; Lipoma, Fettgeschwulst.
Lipogrammatisch, eigentlich Leipogrammatisch, prosaische und poetische Spielereien, in denen gewisse Buchstaben absichtlich vermieden werden.
Lippa, Marktflecken in der österreich. Woiwodschaft Serbien, an der Maros, Comitat Temes mit 8000 E., Mais-. Wein- und Obstbau, Vieh- u. Bienenzucht, Sauerbrunnen, vorzügliche Thongruben und Sandsteinbrüche.
Lippe, rechter Nebenfluß des Rheins, entspringt im Fürstenthum L., mündet nach 33 Ml. bei Wesel.
Lippe, souveränes deutsches Fürstenthum, zwischen Kurhessen, Hannover, Waldeck und Preußen gelegen, gebirgig u. waldig (Teutoburger Wald), 20 1/2 □M. groß mit 106000 E., die von Ackerbau, Viehzucht, Leinespinnerei und Leineweberei leben, zum Theil im Sommer auswärts Arbeit suchen. Die Staatseinkünfte betragen 200000 Thlr., die Staatsschulden 325000 Thlr.; Bundescontingent 853 Mann. Das Oberappellationsgericht ist gemeinschaftlich mit Schaumburg-Lippe u. Braunschweig zu Wolfenbüttel. Residenzstadt Detmold. Der regierende Fürst ist Paul Friedrich Emil Leopold. – Schaumburg-L., zwischen Preußen, Kurhessen und Hannover. 9 1/2 □M. groß mit 30000 E., die vom Bergbau auf Steinkohlen, Leinwandweberei, Viehzucht u. Handwerken leben; Hauptstadt Bückeburg; regierender Fürst ist Georg Wilhelm. Die Staatsausgaben betragen 224000 Thlr.; Bundescontingent 430 Mann. – Die Herren von L. kommen bereits im 12. Jahrh. vor, wurden im 16. Jahrh. gräflich, theilten sich 1613 in 3 Linien, von denen Brake 1709 erlosch, wurden 1720 fürstlich, durch den Beitritt zum Rheinbund souverän. Von L. (Detmold) zweigten sich als Nebenlinien L.-Biesterfeld u. L.-Weißenfeld ab. – Friedrich Wilhelm Ernst von L.-Bückeburg, gest. 1777, ausgezeichneter Feldherr, sicherte als portug. Feldmarschall die Unabhängigkeit des Königreichs.
Lippert, Philipp Daniel, geb. 1702 zu Meißen, zuerst Porzellanarbeiter, dann Zeichner, Aufseher der Antiken bei der Akademie der Künste in Dresden, gest. 1785. Erfinder einer weißen, sehr dauerhaften glänzenden Masse, zum Abdrucke geschnittener Steine etc. geeignet. Er brachte eine große und werthvolle Sammlung (3149) zusammen, von der er Zeichnungen in seiner „Daktyliothek“ herausgab.
Lippfisch (Labrus), Gattung Seefische aus der Ordnung der Stachelflosser, mit doppelten fleischigen Lippen, 5 Kiemenstrahlen und kegelförmigen Zähnen; sie sind meist schön gefärbt. Der gefleckte L. (L. maculatus), bis 18'' lang, im Mittelmeer, der Nordsee. – Der Meerjunker (L. julis), mit schön violetter Farbe und orangefarbiger Linie an den Seiten; bis 9'' lang; Fleisch gut; Mittelmeer, Nordsee. – Der türkische L. (L. turcicus), einer der schönsten Fische des Mittelmeeres, goldgrün mit röthlichem Strich auf jeder Schuppe und blauen Linien.
Lippi, s. Filippo Lippi.
Lippspringe, preuß. Stadt im Kreis Paderborn, am Ursprunge der Lippe, mit 1600 E., 1832 entdeckter Therme.
Lippstadt, preuß.-westfäl. Stadt an der Lippe mit 5300 E., Leinespinnerei.
Lips, Joh. Heinr., Zeichner u. Kupferstecher, geb. bei Zürich 1758, lieferte die Kupferstiche zu Lavaters physiognomischen Fragmenten, bildete sich in Rom weiter aus, war 1788–94 Director der Zeichenakademie zu Weimar, st. 1817 in Zürich. Beinahe 1500 Kupferstiche; die berühmtesten: der heil. Sebastian nach van Dyck, das Bacchusfest nach Poussin und die Anbetung der Hirten nach Caracci.
Lipsius, Justus, eigentlich Joost Lipss, neben J. Scaliger und J. Casaubon der tüchtigste Philolog seiner Zeit, geb. 1547 bei Brüssel, gest. 1606 zu Löwen als Historiograph des Königs von Spanien, nachdem er Secretär des Cardinals Pernotti, Professor in Jena, 1579–84 zu Leyden gewesen, reformiert und ein Vertheidiger des Absolutismus,
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