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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Residenzschlosse des Fürsten Czartoryski, großem, 1831 verwüsteten Parke.


Pulci (Pultschi), Luigi, geb. 1431 zu Florenz, Freund des Lorenzo von Medici, gest. 1487, epischer Dichter, Verfasser des "Il Morgante maggiore", Florenz 1488. Auch seine Brüder Bernardo und Luca waren Dichter.


Pulcinello, Policinell, Charaktermaske, vom Arlechino mehr durch Bauch, Buckel etc. und bäurische Mundart als durch Charakter verschieden.


Pulgado, span. Längemaß = 104/9 Par. Linien.


Pulk, ein Regiment Kosaken, von 500-3000 Mann.


Pulkowa, Bergrücken 2 Ml. südl. von Petersburg, mit berühmter Sternwarte.


Pulluliren, lat.-dtsch., keimen; Pullutation, Keimung.


Pulmo, lat., Lunge; pulmonal, die Lunge betreffend; Pulmonie, Lungenentzündung.


Pulo Pinang d. h. Betelnußinsel, engl. Prinz-Wales-Insel, 8 #M. groß, an der Westküste der Halbinsel Malakka, engl. Besitzung mit starkem Fort u. gutem Hafen. Hauptstadt Georgetown, Sitz des Gouverneurs, mit 25000 E., lebhaftem Handel.


Pulpo, lat., das Fleischige; das eingedickte Fleisch oder Mark von Früchten, Muß; pulpös, fleischig.


Pulque, Octli, in Mittel- u. Südamerika gegohrener Saft mehrer Arten der Agave, P. ria, Locale, wo P. ausgeschenkt wird.


Puls, ist die Wirkung der vom Herzmuskel vornehmlich in Bewegung gesetzten Blutwelle, des passiven und wie es scheint, öfter auch activen Widerstandes der Arterienhäute. Der normale P. zählt beim erwachsenen Menschen 60-80 gleichförmige Schläge in der Minute, beim Kinde mehr als 100. Der abnorme P. kann sich bis 150 und darüber erheben, so daß er nicht mehr zu zählen ist. Der P., zunächst eines der gewichtigsten Zeichen für die Beschaffenheit des Blutumlaufs, gehört durch die Rückschlüsse, die er erlaubt, zu den allerwichtigsten Krankheitssymptomen. Die alte subtile P. lehre hat viel von ihrem praktischen Werthe verloren durch die Errungenschaft der Physiologie und pathologischen Anatomie in der Neuzeit. Man unterscheidet: oberer P., mit kräftigem, vollem und häufigem Anschlag, nach Solano bei Krankheiten von Organen über dem Zwerchfell herrührend; unterer P., Abdominal-P., mit kleinen, oft harten, mehr unregelmäßigen, oft aussetzenden Anschlägen, von Organen unter dem Zwerchfell herrührend. Außerdem unterscheidet man jetzt noch: langsamen P., bei Cerebralaffectionen beobachtet, schnellen, fliegenden, unzählbaren P.; mit gleichzeitiger Schwäche des Anschlags gepaart gibt letzterer den fadenförmigen P. - Symptome von Schwäche; harten P., bei Entzündungen, insbesondere der Brustorgane; 2 schlägigen (dicrotus) P., Vorläufer von Blutungen, großer P., plethora; kleinen P., Anämie, aussetzenden, unregelmäßigen P., mechanische Störungen der Circulation, Herzfehler, Aneurysmen etc. anzeigend.


Pulsadern, s. Arterie; Pulsadergeschwulst, s. Aneurisma.


Pulsatille, s. Anemone.


Pulsation, lat.-deutsch, Schlagen, Klopfen, Pulsschlag; pulsiren, schlagen; Pulsion, Stoß, Schlag.


Pulszky, Franz Aurel, geb. 1814 zu Eperies, bei der Revolutionirung Ungarns hervorragend thätig, Mitglied der revolutionären Regierung, flüchtete 1849 mit Kossuth u. betheiligte sich an dessen Treiben in England und Nordamerika, gab mit seiner Frau Therese, einer gebornen Wienerin, eine Schrift über Amerika heraus. Die Frau P. schrieb auch engl. "Memoiren einer ungar. Dame", "Erzählungen u. Ueberlieferungen aus Ungarn", die beide verdeutscht wurden (zu Leipzig und Berlin).


Pultawa, Poltawa, russ. Gouvernement zwischen Tschernigow, Kursk, Charkow, Jekaterinoslaw, Kiew und Cherson, hat auf 900 #M. 1668000 E., ist fruchtbar u. hat bedeutende Viehzucht. Hauptstadt: P. mit 20000 E.; Sieg Peters I. über Karl XII. den 8. Juli 1709.


Pultusk, russ.-poln. Stadt an der

Residenzschlosse des Fürsten Czartoryski, großem, 1831 verwüsteten Parke.


Pulci (Pultschi), Luigi, geb. 1431 zu Florenz, Freund des Lorenzo von Medici, gest. 1487, epischer Dichter, Verfasser des „Il Morgante maggiore“, Florenz 1488. Auch seine Brüder Bernardo und Luca waren Dichter.


Pulcinello, Policinell, Charaktermaske, vom Arlechino mehr durch Bauch, Buckel etc. und bäurische Mundart als durch Charakter verschieden.


Pulgado, span. Längemaß = 104/9 Par. Linien.


Pulk, ein Regiment Kosaken, von 500–3000 Mann.


Pulkowa, Bergrücken 2 Ml. südl. von Petersburg, mit berühmter Sternwarte.


Pulluliren, lat.-dtsch., keimen; Pullutation, Keimung.


Pulmo, lat., Lunge; pulmonal, die Lunge betreffend; Pulmonie, Lungenentzündung.


Pulo Pinang d. h. Betelnußinsel, engl. Prinz-Wales-Insel, 8 □M. groß, an der Westküste der Halbinsel Malakka, engl. Besitzung mit starkem Fort u. gutem Hafen. Hauptstadt Georgetown, Sitz des Gouverneurs, mit 25000 E., lebhaftem Handel.


Pulpo, lat., das Fleischige; das eingedickte Fleisch oder Mark von Früchten, Muß; pulpös, fleischig.


Pulque, Octli, in Mittel- u. Südamerika gegohrener Saft mehrer Arten der Agave, P. ria, Locale, wo P. ausgeschenkt wird.


Puls, ist die Wirkung der vom Herzmuskel vornehmlich in Bewegung gesetzten Blutwelle, des passiven und wie es scheint, öfter auch activen Widerstandes der Arterienhäute. Der normale P. zählt beim erwachsenen Menschen 60–80 gleichförmige Schläge in der Minute, beim Kinde mehr als 100. Der abnorme P. kann sich bis 150 und darüber erheben, so daß er nicht mehr zu zählen ist. Der P., zunächst eines der gewichtigsten Zeichen für die Beschaffenheit des Blutumlaufs, gehört durch die Rückschlüsse, die er erlaubt, zu den allerwichtigsten Krankheitssymptomen. Die alte subtile P. lehre hat viel von ihrem praktischen Werthe verloren durch die Errungenschaft der Physiologie und pathologischen Anatomie in der Neuzeit. Man unterscheidet: oberer P., mit kräftigem, vollem und häufigem Anschlag, nach Solano bei Krankheiten von Organen über dem Zwerchfell herrührend; unterer P., Abdominal-P., mit kleinen, oft harten, mehr unregelmäßigen, oft aussetzenden Anschlägen, von Organen unter dem Zwerchfell herrührend. Außerdem unterscheidet man jetzt noch: langsamen P., bei Cerebralaffectionen beobachtet, schnellen, fliegenden, unzählbaren P.; mit gleichzeitiger Schwäche des Anschlags gepaart gibt letzterer den fadenförmigen P. – Symptome von Schwäche; harten P., bei Entzündungen, insbesondere der Brustorgane; 2 schlägigen (dicrotus) P., Vorläufer von Blutungen, großer P., plethora; kleinen P., Anämie, aussetzenden, unregelmäßigen P., mechanische Störungen der Circulation, Herzfehler, Aneurysmen etc. anzeigend.


Pulsadern, s. Arterie; Pulsadergeschwulst, s. Aneurisma.


Pulsatille, s. Anemone.


Pulsation, lat.-deutsch, Schlagen, Klopfen, Pulsschlag; pulsiren, schlagen; Pulsion, Stoß, Schlag.


Pulszky, Franz Aurel, geb. 1814 zu Eperies, bei der Revolutionirung Ungarns hervorragend thätig, Mitglied der revolutionären Regierung, flüchtete 1849 mit Kossuth u. betheiligte sich an dessen Treiben in England und Nordamerika, gab mit seiner Frau Therese, einer gebornen Wienerin, eine Schrift über Amerika heraus. Die Frau P. schrieb auch engl. „Memoiren einer ungar. Dame“, „Erzählungen u. Ueberlieferungen aus Ungarn“, die beide verdeutscht wurden (zu Leipzig und Berlin).


Pultawa, Poltawa, russ. Gouvernement zwischen Tschernigow, Kursk, Charkow, Jekaterinoslaw, Kiew und Cherson, hat auf 900 □M. 1668000 E., ist fruchtbar u. hat bedeutende Viehzucht. Hauptstadt: P. mit 20000 E.; Sieg Peters I. über Karl XII. den 8. Juli 1709.


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[635/0636] Residenzschlosse des Fürsten Czartoryski, großem, 1831 verwüsteten Parke. Pulci (Pultschi), Luigi, geb. 1431 zu Florenz, Freund des Lorenzo von Medici, gest. 1487, epischer Dichter, Verfasser des „Il Morgante maggiore“, Florenz 1488. Auch seine Brüder Bernardo und Luca waren Dichter. Pulcinello, Policinell, Charaktermaske, vom Arlechino mehr durch Bauch, Buckel etc. und bäurische Mundart als durch Charakter verschieden. Pulgado, span. Längemaß = 104/9 Par. Linien. Pulk, ein Regiment Kosaken, von 500–3000 Mann. Pulkowa, Bergrücken 2 Ml. südl. von Petersburg, mit berühmter Sternwarte. Pulluliren, lat.-dtsch., keimen; Pullutation, Keimung. Pulmo, lat., Lunge; pulmonal, die Lunge betreffend; Pulmonie, Lungenentzündung. Pulo Pinang d. h. Betelnußinsel, engl. Prinz-Wales-Insel, 8 □M. groß, an der Westküste der Halbinsel Malakka, engl. Besitzung mit starkem Fort u. gutem Hafen. Hauptstadt Georgetown, Sitz des Gouverneurs, mit 25000 E., lebhaftem Handel. Pulpo, lat., das Fleischige; das eingedickte Fleisch oder Mark von Früchten, Muß; pulpös, fleischig. Pulque, Octli, in Mittel- u. Südamerika gegohrener Saft mehrer Arten der Agave, P. ria, Locale, wo P. ausgeschenkt wird. Puls, ist die Wirkung der vom Herzmuskel vornehmlich in Bewegung gesetzten Blutwelle, des passiven und wie es scheint, öfter auch activen Widerstandes der Arterienhäute. Der normale P. zählt beim erwachsenen Menschen 60–80 gleichförmige Schläge in der Minute, beim Kinde mehr als 100. Der abnorme P. kann sich bis 150 und darüber erheben, so daß er nicht mehr zu zählen ist. Der P., zunächst eines der gewichtigsten Zeichen für die Beschaffenheit des Blutumlaufs, gehört durch die Rückschlüsse, die er erlaubt, zu den allerwichtigsten Krankheitssymptomen. Die alte subtile P. lehre hat viel von ihrem praktischen Werthe verloren durch die Errungenschaft der Physiologie und pathologischen Anatomie in der Neuzeit. Man unterscheidet: oberer P., mit kräftigem, vollem und häufigem Anschlag, nach Solano bei Krankheiten von Organen über dem Zwerchfell herrührend; unterer P., Abdominal-P., mit kleinen, oft harten, mehr unregelmäßigen, oft aussetzenden Anschlägen, von Organen unter dem Zwerchfell herrührend. Außerdem unterscheidet man jetzt noch: langsamen P., bei Cerebralaffectionen beobachtet, schnellen, fliegenden, unzählbaren P.; mit gleichzeitiger Schwäche des Anschlags gepaart gibt letzterer den fadenförmigen P. – Symptome von Schwäche; harten P., bei Entzündungen, insbesondere der Brustorgane; 2 schlägigen (dicrotus) P., Vorläufer von Blutungen, großer P., plethora; kleinen P., Anämie, aussetzenden, unregelmäßigen P., mechanische Störungen der Circulation, Herzfehler, Aneurysmen etc. anzeigend. Pulsadern, s. Arterie; Pulsadergeschwulst, s. Aneurisma. Pulsatille, s. Anemone. Pulsation, lat.-deutsch, Schlagen, Klopfen, Pulsschlag; pulsiren, schlagen; Pulsion, Stoß, Schlag. Pulszky, Franz Aurel, geb. 1814 zu Eperies, bei der Revolutionirung Ungarns hervorragend thätig, Mitglied der revolutionären Regierung, flüchtete 1849 mit Kossuth u. betheiligte sich an dessen Treiben in England und Nordamerika, gab mit seiner Frau Therese, einer gebornen Wienerin, eine Schrift über Amerika heraus. Die Frau P. schrieb auch engl. „Memoiren einer ungar. Dame“, „Erzählungen u. Ueberlieferungen aus Ungarn“, die beide verdeutscht wurden (zu Leipzig und Berlin). Pultawa, Poltawa, russ. Gouvernement zwischen Tschernigow, Kursk, Charkow, Jekaterinoslaw, Kiew und Cherson, hat auf 900 □M. 1668000 E., ist fruchtbar u. hat bedeutende Viehzucht. Hauptstadt: P. mit 20000 E.; Sieg Peters I. über Karl XII. den 8. Juli 1709. Pultusk, russ.-poln. Stadt an der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 635. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/636>, abgerufen am 22.11.2024.