Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite


Quincaillerie (Gänggalljerih), frz., s. Kurzwaaren.


Quinctilianus oder Quintilianus, Marcus Fabius, der ausgezeichnete röm. Rhetor, war ein zu Calaguris (Calahorra) um 42 n. Chr. geb. Spanier, wurde in Rom gebildet und lehrte alsdann in seinem Heimathlande, bis ihn Galba nach Rom zurückrief, wo Q. als Lehrer der Beredsamkeit und Sachwalter lebte, von Vespasian zuerst eine öffentliche Besoldung erhalten haben soll, durch Domitian Consul und Lehrer der kaiserl. Verwandten wurde u. im höchsten Ansehen 118 n. Chr. st. Der Nachwelt ist Q. durch seine Institutio oratoria unvergeßlich geworden, welches Werk 1417 im Kloster Sankt Gallen wiederum aufgefunden und mit den Q. zugeschriebenen aber schwachen Declamationes (164 Uebungsreden) zum erstenmal in Rom 1470 gedruckt wurde. Die erste kritische Ausgabe kam schon 1471 zu Venedig heraus, die neuesten Ausgaben sind von Gernhard (Leipzig 1830) u. Bonnel (Leipzig 1854), eine gute Uebersetzung hat G. Ph. K. Henke (Helmst. 1775-77) geliefert. - Otto verglich den Q. mit Rousseau (Reiße 1836), Jules Janin mit Plinius d. I. (Paris 1838; 1846).


Quinctius, röm. Geschlecht, s. Cincinnatus und Flamininus.


Quincunx, lat., Gewicht von 5 Unzen: 5/12 As, s. d.; die Fünfform (V).


Quinet (Kinä), Edgar, geb. 1803 zu Bourg-en-Bresse, 1840-48 Professor am College de France, seit 1852 als Demokrat verbannt, ist als Dichter wenig bedeutend, dagegen geistreicher Literarhistoriker und Kritiker; am bekanntesten machte er sich durch "L'Allemagne et l'Italie", Paris 1839, in welchem er die politischen, socialen u. literarischen Zustände dieser Länder besprach.


Qui nimium probat nil probat, lat., wer zuviel beweist, beweist nichts.


Quinquagesima, lat., der 50. Tag vor Ostern, der 7. Sonntag vor Ostern (Esto mihi).


Quinque, lat., fünf.


Quinquennium, lat., Zeitraum von 5 Jahren; quinquennal, 5jährig; alle 5 Jahre; quinquertium um, die 5 Uebungen der Alten: Springen, Discuswerfen, Spießwerfen, Wettlaufen, Ringen.


Quinquillion, die 5. Potenz von Million.


Quintal (kängtal), der franz. Handelscentner = 97,9012 deutsche Zollpfund. Der span. Q. = 4 Arrobas, s. Arroba; Q. macho (matscho) = 6 Arrobas.


Quintan, 5tägig; Q. fieber, 5tägiges Wechselfieber.


Quintana, Manuel Jose, geb. 1772 zu Madrid, span. Dichter, befeuerte von 1808-14 durch Gesänge die Nation zum Kampfe gegen Napoleon I., verfaßte die Proclamationen der Regentschaft u. der Cortes, wurde nach der Restauration verfolgt, 1839 Procer, Präsident des Studienraths, Erzieher der Königin. Q. ist Lyriker voll Kraft u. Ernst (Poesien, 2 Bde., Madrid 1821), hat auch Lebensbeschreibungen berühmter Spanier und eine Sammlung älterer lyr. span. Dichter herausgegeben.


Quinte, in der Musik ein Intervall von 5 Stufen, oder der 5. Ton von einem angenommenen Grundtone. Die reine Q., auch Dominante genannt, besteht aus 3 ganzen Tönen und einem großen halben Ton, z. B. f - c; die verminderte Q. aus 2 ganzen u. 2 großen halben Tönen, z. B. fis - c, die übermäßige Q. besteht aus 4 ganzen Tönen z. B. c - gis. - Falsche Q.n nennt man die gleichzeitige Fortschreitung zweier verschiedener Stimmen in reinen Q.n, was gegen die Regeln der Satzkunst verstößt. Verdeckte Q.n sind solche Q.nfolgen, welche entstehen, wenn man die Intervallenschritte zweier miteinander fortschreitender Stimmen mit den noch dazwischenliegenden Tönen ausfüllt. - Q. nennt man auch die e-Saite auf der Violine. - Q., in der Fechtkunst die 5. Hieb- oder Stoßart.


Quinterne, im Zahlenlotto der Fünftreffer, vergl. Quaterne.


Quinteronen, Abkömmlinge von einem Weißen und einer Quarterone.


Quintessenz, Fünftelsaft, nach der Annahme der alten Naturphilosophen ein 5. Element, viel feiner als die andern


Quincaillerie (Gänggalljerih), frz., s. Kurzwaaren.


Quinctilianus oder Quintilianus, Marcus Fabius, der ausgezeichnete röm. Rhetor, war ein zu Calaguris (Calahorra) um 42 n. Chr. geb. Spanier, wurde in Rom gebildet und lehrte alsdann in seinem Heimathlande, bis ihn Galba nach Rom zurückrief, wo Q. als Lehrer der Beredsamkeit und Sachwalter lebte, von Vespasian zuerst eine öffentliche Besoldung erhalten haben soll, durch Domitian Consul und Lehrer der kaiserl. Verwandten wurde u. im höchsten Ansehen 118 n. Chr. st. Der Nachwelt ist Q. durch seine Institutio oratoria unvergeßlich geworden, welches Werk 1417 im Kloster Sankt Gallen wiederum aufgefunden und mit den Q. zugeschriebenen aber schwachen Declamationes (164 Uebungsreden) zum erstenmal in Rom 1470 gedruckt wurde. Die erste kritische Ausgabe kam schon 1471 zu Venedig heraus, die neuesten Ausgaben sind von Gernhard (Leipzig 1830) u. Bonnel (Leipzig 1854), eine gute Uebersetzung hat G. Ph. K. Henke (Helmst. 1775–77) geliefert. – Otto verglich den Q. mit Rousseau (Reiße 1836), Jules Janin mit Plinius d. I. (Paris 1838; 1846).


Quinctius, röm. Geschlecht, s. Cincinnatus und Flamininus.


Quincunx, lat., Gewicht von 5 Unzen: 5/12 As, s. d.; die Fünfform (V).


Quinet (Kinä), Edgar, geb. 1803 zu Bourg-en-Bresse, 1840–48 Professor am Collége de France, seit 1852 als Demokrat verbannt, ist als Dichter wenig bedeutend, dagegen geistreicher Literarhistoriker und Kritiker; am bekanntesten machte er sich durch „LʼAllemagne et lʼItalie“, Paris 1839, in welchem er die politischen, socialen u. literarischen Zustände dieser Länder besprach.


Qui nimium probat nil probat, lat., wer zuviel beweist, beweist nichts.


Quinquagesima, lat., der 50. Tag vor Ostern, der 7. Sonntag vor Ostern (Esto mihi).


Quinque, lat., fünf.


Quinquennium, lat., Zeitraum von 5 Jahren; quinquennal, 5jährig; alle 5 Jahre; quinquertium um, die 5 Uebungen der Alten: Springen, Discuswerfen, Spießwerfen, Wettlaufen, Ringen.


Quinquillion, die 5. Potenz von Million.


Quintal (kängtal), der franz. Handelscentner = 97,9012 deutsche Zollpfund. Der span. Q. = 4 Arrobas, s. Arroba; Q. macho (matscho) = 6 Arrobas.


Quintan, 5tägig; Q. fieber, 5tägiges Wechselfieber.


Quintana, Manuel José, geb. 1772 zu Madrid, span. Dichter, befeuerte von 1808–14 durch Gesänge die Nation zum Kampfe gegen Napoleon I., verfaßte die Proclamationen der Regentschaft u. der Cortes, wurde nach der Restauration verfolgt, 1839 Procer, Präsident des Studienraths, Erzieher der Königin. Q. ist Lyriker voll Kraft u. Ernst (Poesien, 2 Bde., Madrid 1821), hat auch Lebensbeschreibungen berühmter Spanier und eine Sammlung älterer lyr. span. Dichter herausgegeben.


Quinte, in der Musik ein Intervall von 5 Stufen, oder der 5. Ton von einem angenommenen Grundtone. Die reine Q., auch Dominante genannt, besteht aus 3 ganzen Tönen und einem großen halben Ton, z. B. f – c; die verminderte Q. aus 2 ganzen u. 2 großen halben Tönen, z. B. fis – c, die übermäßige Q. besteht aus 4 ganzen Tönen z. B. cgis.Falsche Q.n nennt man die gleichzeitige Fortschreitung zweier verschiedener Stimmen in reinen Q.n, was gegen die Regeln der Satzkunst verstößt. Verdeckte Q.n sind solche Q.nfolgen, welche entstehen, wenn man die Intervallenschritte zweier miteinander fortschreitender Stimmen mit den noch dazwischenliegenden Tönen ausfüllt. – Q. nennt man auch die e-Saite auf der Violine. – Q., in der Fechtkunst die 5. Hieb- oder Stoßart.


Quinterne, im Zahlenlotto der Fünftreffer, vergl. Quaterne.


Quinteronen, Abkömmlinge von einem Weißen und einer Quarterone.


Quintessenz, Fünftelsaft, nach der Annahme der alten Naturphilosophen ein 5. Element, viel feiner als die andern

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0652" n="651"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quincaillerie</hi> (Gänggalljerih), frz., s. Kurzwaaren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quinctilianus</hi> oder <hi rendition="#g">Quintilianus</hi>, Marcus Fabius, der ausgezeichnete röm. Rhetor, war ein zu Calaguris (Calahorra) um 42 n. Chr. geb. Spanier, wurde in Rom gebildet und lehrte alsdann in seinem Heimathlande, bis ihn Galba nach Rom zurückrief, wo Q. als Lehrer der Beredsamkeit und Sachwalter lebte, von Vespasian zuerst eine öffentliche Besoldung erhalten haben soll, durch Domitian Consul und Lehrer der kaiserl. Verwandten wurde u. im höchsten Ansehen 118 n. Chr. st. Der Nachwelt ist Q. durch seine <hi rendition="#i">Institutio oratoria</hi> unvergeßlich geworden, welches Werk 1417 im Kloster Sankt Gallen wiederum aufgefunden und mit den Q. zugeschriebenen aber schwachen <hi rendition="#i">Declamationes</hi> (164 Uebungsreden) zum erstenmal in Rom 1470 gedruckt wurde. Die erste kritische Ausgabe kam schon 1471 zu Venedig heraus, die neuesten Ausgaben sind von Gernhard (Leipzig 1830) u. Bonnel (Leipzig 1854), eine gute Uebersetzung hat G. Ph. K. Henke (Helmst. 1775&#x2013;77) geliefert. &#x2013; Otto verglich den Q. mit Rousseau (Reiße 1836), Jules Janin mit Plinius d. I. (Paris 1838; 1846).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quinctius</hi>, röm. Geschlecht, s. Cincinnatus und Flamininus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quincunx</hi>, lat., Gewicht von 5 Unzen: <hi rendition="#sup">5</hi>/<hi rendition="#sub">12</hi> As, s. d.; die Fünfform (V).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quinet</hi> (Kinä), Edgar, geb. 1803 zu Bourg-en-Bresse, 1840&#x2013;48 Professor am Collége de France, seit 1852 als Demokrat verbannt, ist als Dichter wenig bedeutend, dagegen geistreicher Literarhistoriker und Kritiker; am bekanntesten machte er sich durch &#x201E;<hi rendition="#i">L&#x02BC;Allemagne et l&#x02BC;Italie</hi>&#x201C;, Paris 1839, in welchem er die politischen, socialen u. literarischen Zustände dieser Länder besprach.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Qui nimium probat nil probat</hi>, lat., wer zuviel beweist, beweist nichts.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quinquagesima</hi>, lat., der 50. Tag vor Ostern, der 7. Sonntag vor Ostern <hi rendition="#i">(Esto mihi)</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quinque</hi>, lat., fünf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quinquennium</hi>, lat., Zeitraum von 5 Jahren; <hi rendition="#g">quinquennal</hi>, 5jährig; alle 5 Jahre; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">quinquertium</hi> um</hi>, die 5 Uebungen der Alten: Springen, Discuswerfen, Spießwerfen, Wettlaufen, Ringen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quinquillion</hi>, die 5. Potenz von Million.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quintal</hi> (kängtal), der franz. Handelscentner = 97,9012 deutsche Zollpfund. Der span. Q. = 4 Arrobas, s. Arroba; Q. <hi rendition="#g">macho</hi> (matscho) = 6 Arrobas.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quintan</hi>, 5tägig; Q. <hi rendition="#g">fieber</hi>, 5tägiges Wechselfieber.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quintana</hi>, Manuel José, geb. 1772 zu Madrid, span. Dichter, befeuerte von 1808&#x2013;14 durch Gesänge die Nation zum Kampfe gegen Napoleon I., verfaßte die Proclamationen der Regentschaft u. der Cortes, wurde nach der Restauration verfolgt, 1839 Procer, Präsident des Studienraths, Erzieher der Königin. Q. ist Lyriker voll Kraft u. Ernst (Poesien, 2 Bde., Madrid 1821), hat auch Lebensbeschreibungen berühmter Spanier und eine Sammlung älterer lyr. span. Dichter herausgegeben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quinte</hi>, in der Musik ein Intervall von 5 Stufen, oder der 5. Ton von einem angenommenen Grundtone. Die <hi rendition="#g">reine</hi> Q., auch <hi rendition="#g">Dominante</hi> genannt, besteht aus 3 ganzen Tönen und einem großen halben Ton, z. B. <hi rendition="#i">f &#x2013; c</hi>; die <hi rendition="#g">verminderte</hi> Q. aus 2 ganzen u. 2 großen halben Tönen, z. B. <hi rendition="#i">fis &#x2013; c</hi>, die <hi rendition="#g">übermäßige</hi> Q. besteht aus 4 ganzen Tönen z. B. <hi rendition="#i">c</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">gis.</hi> &#x2013; <hi rendition="#g">Falsche</hi> Q.n nennt man die gleichzeitige Fortschreitung zweier verschiedener Stimmen in reinen Q.n, was gegen die Regeln der Satzkunst verstößt. <hi rendition="#g">Verdeckte</hi> Q.n sind solche Q.nfolgen, welche entstehen, wenn man die Intervallenschritte zweier miteinander fortschreitender Stimmen mit den noch dazwischenliegenden Tönen ausfüllt. &#x2013; Q. nennt man auch die <hi rendition="#i">e</hi>-Saite auf der Violine. &#x2013; Q., in der Fechtkunst die 5. Hieb- oder Stoßart.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quinterne</hi>, im Zahlenlotto der Fünftreffer, vergl. Quaterne.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quinteronen</hi>, Abkömmlinge von einem Weißen und einer Quarterone.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quintessenz</hi>, <hi rendition="#g">Fünftelsaft</hi>, nach der Annahme der alten Naturphilosophen ein 5. Element, viel feiner als die andern
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[651/0652] Quincaillerie (Gänggalljerih), frz., s. Kurzwaaren. Quinctilianus oder Quintilianus, Marcus Fabius, der ausgezeichnete röm. Rhetor, war ein zu Calaguris (Calahorra) um 42 n. Chr. geb. Spanier, wurde in Rom gebildet und lehrte alsdann in seinem Heimathlande, bis ihn Galba nach Rom zurückrief, wo Q. als Lehrer der Beredsamkeit und Sachwalter lebte, von Vespasian zuerst eine öffentliche Besoldung erhalten haben soll, durch Domitian Consul und Lehrer der kaiserl. Verwandten wurde u. im höchsten Ansehen 118 n. Chr. st. Der Nachwelt ist Q. durch seine Institutio oratoria unvergeßlich geworden, welches Werk 1417 im Kloster Sankt Gallen wiederum aufgefunden und mit den Q. zugeschriebenen aber schwachen Declamationes (164 Uebungsreden) zum erstenmal in Rom 1470 gedruckt wurde. Die erste kritische Ausgabe kam schon 1471 zu Venedig heraus, die neuesten Ausgaben sind von Gernhard (Leipzig 1830) u. Bonnel (Leipzig 1854), eine gute Uebersetzung hat G. Ph. K. Henke (Helmst. 1775–77) geliefert. – Otto verglich den Q. mit Rousseau (Reiße 1836), Jules Janin mit Plinius d. I. (Paris 1838; 1846). Quinctius, röm. Geschlecht, s. Cincinnatus und Flamininus. Quincunx, lat., Gewicht von 5 Unzen: 5/12 As, s. d.; die Fünfform (V). Quinet (Kinä), Edgar, geb. 1803 zu Bourg-en-Bresse, 1840–48 Professor am Collége de France, seit 1852 als Demokrat verbannt, ist als Dichter wenig bedeutend, dagegen geistreicher Literarhistoriker und Kritiker; am bekanntesten machte er sich durch „LʼAllemagne et lʼItalie“, Paris 1839, in welchem er die politischen, socialen u. literarischen Zustände dieser Länder besprach. Qui nimium probat nil probat, lat., wer zuviel beweist, beweist nichts. Quinquagesima, lat., der 50. Tag vor Ostern, der 7. Sonntag vor Ostern (Esto mihi). Quinque, lat., fünf. Quinquennium, lat., Zeitraum von 5 Jahren; quinquennal, 5jährig; alle 5 Jahre; quinquertium um, die 5 Uebungen der Alten: Springen, Discuswerfen, Spießwerfen, Wettlaufen, Ringen. Quinquillion, die 5. Potenz von Million. Quintal (kängtal), der franz. Handelscentner = 97,9012 deutsche Zollpfund. Der span. Q. = 4 Arrobas, s. Arroba; Q. macho (matscho) = 6 Arrobas. Quintan, 5tägig; Q. fieber, 5tägiges Wechselfieber. Quintana, Manuel José, geb. 1772 zu Madrid, span. Dichter, befeuerte von 1808–14 durch Gesänge die Nation zum Kampfe gegen Napoleon I., verfaßte die Proclamationen der Regentschaft u. der Cortes, wurde nach der Restauration verfolgt, 1839 Procer, Präsident des Studienraths, Erzieher der Königin. Q. ist Lyriker voll Kraft u. Ernst (Poesien, 2 Bde., Madrid 1821), hat auch Lebensbeschreibungen berühmter Spanier und eine Sammlung älterer lyr. span. Dichter herausgegeben. Quinte, in der Musik ein Intervall von 5 Stufen, oder der 5. Ton von einem angenommenen Grundtone. Die reine Q., auch Dominante genannt, besteht aus 3 ganzen Tönen und einem großen halben Ton, z. B. f – c; die verminderte Q. aus 2 ganzen u. 2 großen halben Tönen, z. B. fis – c, die übermäßige Q. besteht aus 4 ganzen Tönen z. B. c – gis. – Falsche Q.n nennt man die gleichzeitige Fortschreitung zweier verschiedener Stimmen in reinen Q.n, was gegen die Regeln der Satzkunst verstößt. Verdeckte Q.n sind solche Q.nfolgen, welche entstehen, wenn man die Intervallenschritte zweier miteinander fortschreitender Stimmen mit den noch dazwischenliegenden Tönen ausfüllt. – Q. nennt man auch die e-Saite auf der Violine. – Q., in der Fechtkunst die 5. Hieb- oder Stoßart. Quinterne, im Zahlenlotto der Fünftreffer, vergl. Quaterne. Quinteronen, Abkömmlinge von einem Weißen und einer Quarterone. Quintessenz, Fünftelsaft, nach der Annahme der alten Naturphilosophen ein 5. Element, viel feiner als die andern

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/652
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 651. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/652>, abgerufen am 02.06.2024.