Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.(aus den Zeiten der Johanniter) u. zählt 10000 E., von denen über die Hälfte Türken sind. - R. wurde in alter Zeit von Dorern colonisirt, erlangte erst nach dem peloponnes. Kriege einige Bedeutung, wurde aber nach Alexanders des Gr. Tode eine mächtige und blühende Republik. Es war eine starke Seemacht, ein Mittelpunkt für Wissenschaft und Kunst, unterstützte Rom gegen Macedonien u. Syrien, wurde aber von dieser Republik nach der Besiegung des Perseus in seiner weitern Entwicklung gehindert u. seines Gebiets auf dem Festlande beraubt. R. behielt bis Vespasian eine Art Unabhängigkeit, fiel 651 n. Chr. in die Hände der Moslemin, wurde 1309 von den Johannitern erobert, die es bis 1522 behaupteten. Aus der Zeit der alten Blüte stammt das rhodische Seerecht (lex Rhodia), dessen Bestimmungen auch die Römer annahmen, wodurch sie in das mittelalterliche ital. Seerecht und sofort theilweise in das neue übergingen. Rhön, 15 St. langes, 2-3 St. breites Gebirge zwischen dem Thüringer Wald u. Spessart, in 3 Abschnitten: südl. R., hohe R. und Vorder-R., erreicht in der Wasserkuppe 2887' Höhe. Die R. besteht aus Kalk, Sandstein und Thonschiefer, ist öfters von Basalt und Trachytporphyr durchbrochen, im Ganzen rauh und unfruchtbar, mit armer Bevölkerung. Rhombus, griech., Raute, Parallelogramm mit schiefen Winkeln u. gleichen Seiten; Rhomboid, Parallelogramm mit schiefen Winkeln und einander gegenüberliegenden gleichen Seiten. Rhone (bei den Alten Rhodanus), entspringt am Gotthardsstocke an der Furca aus einem Gletscher, durchfließt das Wallis, bildet den Genfersee, durchbricht bei Fort Ecluse den Jura und fließt einige Zeit unterirdisch (Perte du Rhone), wendet sich von Lyon südl. und ergießt sich in 2 Hauptarmen in das mittelländ. Meer; die Stromlänge beträgt 140 Ml., das Stromgebiet 1760 #M. Die bedeutendsten Nebenflüsse sind rechts: Ain, Saone, Ardeche, Gard; links: Arve, Isere, Drome, Durance; durch den Rhein-R.kanal ist sie mit dem Rheine, durch den von Burgund mit der Seine, durch den Kanal du Centre mit der Loire verbunden. Das R.-Departement mit der Hauptstadt Lyon ist sehr fruchtbar an Getreide, Wein u. Obst, hat in seinem niedrigen, 1800' Höhe nicht übersteigenden Gebirge reiche Steinkohlenlager u. etwas Kupfer, auf 49 #M. 574000 E., in Lyon einen großartigen Gewerbfleiß und Handel. Das Departem. der R.-Mündungen (Bouches du Rhone) gehört zur Provence, hat auf 1091/2 #M. 429000 E., zur Hauptstadt Marseille. Rhoneweine, auf beiden Seiten der Rhone von Lyon an wachsend, gehören zu den besten Franzweinen: z. B. rother und weißer Hermitage, Cote rotie, St. Peray, Chateau-Grille, St. Joseph, St. Paul etc. Rhopalon, griech., Keule; rhopatischer Vers, Hexameter, bei welchem jedes folgende Wort um eine Silbe zunimmt (eine Spielerei). Rhythmus, griech., die abgemessene Bewegung des Tanzes, der Musik und der poetischen Darstellung, der Takt u. das Metrum (s. d., ebenso: Prosodie, Vers, Anapäst, Hexameter, Jamb, Choriamb etc.). Rhythmik, die Lehre von den Rhythmen in der Musik u. Sprache. Ri, was Li, s. d. Riala-Bei, türk., der Contreadmiral. Ribadeneyra, Pedro, ein unter die span. Classiker gezählter theologischer Schriftsteller, geb. 1517 zu Toledo, war einer der frühesten Schüler des Ignaz von Loyola, lebte meist im Jesuitenkloster zu Madrid u. st. 1611. Er machte den Anfang zur Bibliotheca scriptorum Societatis Jesu, die ein Seitenstück zur Geschichte des Jesuitenordens bildet, schrieb ein berühmtes Werk über die Leiden und Drangsale, dann Widerlegungen des Macchiavellismus, eine Geschichte des Schisma in England, Lebensbeschreibungen von Ignaz von Loyola, Franz Borgia und Diego Laynez, eine Legende der Heiligen, übersetzte die Meditationen und Alleingespräche des hl. Augustinus sowie das "Paradies der Seele" von Albertus Magnus u. s. f. Beste Gesammtausgabe durch Andreas Schott, Antwerpen 1613. (aus den Zeiten der Johanniter) u. zählt 10000 E., von denen über die Hälfte Türken sind. – R. wurde in alter Zeit von Dorern colonisirt, erlangte erst nach dem peloponnes. Kriege einige Bedeutung, wurde aber nach Alexanders des Gr. Tode eine mächtige und blühende Republik. Es war eine starke Seemacht, ein Mittelpunkt für Wissenschaft und Kunst, unterstützte Rom gegen Macedonien u. Syrien, wurde aber von dieser Republik nach der Besiegung des Perseus in seiner weitern Entwicklung gehindert u. seines Gebiets auf dem Festlande beraubt. R. behielt bis Vespasian eine Art Unabhängigkeit, fiel 651 n. Chr. in die Hände der Moslemin, wurde 1309 von den Johannitern erobert, die es bis 1522 behaupteten. Aus der Zeit der alten Blüte stammt das rhodische Seerecht (lex Rhodia), dessen Bestimmungen auch die Römer annahmen, wodurch sie in das mittelalterliche ital. Seerecht und sofort theilweise in das neue übergingen. Rhön, 15 St. langes, 2–3 St. breites Gebirge zwischen dem Thüringer Wald u. Spessart, in 3 Abschnitten: südl. R., hohe R. und Vorder-R., erreicht in der Wasserkuppe 2887' Höhe. Die R. besteht aus Kalk, Sandstein und Thonschiefer, ist öfters von Basalt und Trachytporphyr durchbrochen, im Ganzen rauh und unfruchtbar, mit armer Bevölkerung. Rhombus, griech., Raute, Parallelogramm mit schiefen Winkeln u. gleichen Seiten; Rhomboid, Parallelogramm mit schiefen Winkeln und einander gegenüberliegenden gleichen Seiten. Rhone (bei den Alten Rhodanus), entspringt am Gotthardsstocke an der Furca aus einem Gletscher, durchfließt das Wallis, bildet den Genfersee, durchbricht bei Fort Ecluse den Jura und fließt einige Zeit unterirdisch (Perte du Rhône), wendet sich von Lyon südl. und ergießt sich in 2 Hauptarmen in das mittelländ. Meer; die Stromlänge beträgt 140 Ml., das Stromgebiet 1760 □M. Die bedeutendsten Nebenflüsse sind rechts: Ain, Saône, Ardêche, Gard; links: Arve, Isère, Drôme, Durance; durch den Rhein-R.kanal ist sie mit dem Rheine, durch den von Burgund mit der Seine, durch den Kanal du Centre mit der Loire verbunden. Das R.-Departement mit der Hauptstadt Lyon ist sehr fruchtbar an Getreide, Wein u. Obst, hat in seinem niedrigen, 1800' Höhe nicht übersteigenden Gebirge reiche Steinkohlenlager u. etwas Kupfer, auf 49 □M. 574000 E., in Lyon einen großartigen Gewerbfleiß und Handel. Das Departem. der R.-Mündungen (Bouches du Rhône) gehört zur Provence, hat auf 1091/2 □M. 429000 E., zur Hauptstadt Marseille. Rhoneweine, auf beiden Seiten der Rhone von Lyon an wachsend, gehören zu den besten Franzweinen: z. B. rother und weißer Hermitage, Côte rôtie, St. Peray, Château-Grille, St. Joseph, St. Paul etc. Rhopalon, griech., Keule; rhopatischer Vers, Hexameter, bei welchem jedes folgende Wort um eine Silbe zunimmt (eine Spielerei). Rhythmus, griech., die abgemessene Bewegung des Tanzes, der Musik und der poetischen Darstellung, der Takt u. das Metrum (s. d., ebenso: Prosodie, Vers, Anapäst, Hexameter, Jamb, Choriamb etc.). Rhythmik, die Lehre von den Rhythmen in der Musik u. Sprache. Ri, was Li, s. d. Riala-Bei, türk., der Contreadmiral. Ribadeneyra, Pedro, ein unter die span. Classiker gezählter theologischer Schriftsteller, geb. 1517 zu Toledo, war einer der frühesten Schüler des Ignaz von Loyola, lebte meist im Jesuitenkloster zu Madrid u. st. 1611. Er machte den Anfang zur Bibliotheca scriptorum Societatis Jesu, die ein Seitenstück zur Geschichte des Jesuitenordens bildet, schrieb ein berühmtes Werk über die Leiden und Drangsale, dann Widerlegungen des Macchiavellismus, eine Geschichte des Schisma in England, Lebensbeschreibungen von Ignaz von Loyola, Franz Borgia und Diego Laynez, eine Legende der Heiligen, übersetzte die Meditationen und Alleingespräche des hl. 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(aus den Zeiten der Johanniter) u. zählt 10000 E., von denen über die Hälfte Türken sind. – R. wurde in alter Zeit von Dorern colonisirt, erlangte erst nach dem peloponnes. Kriege einige Bedeutung, wurde aber nach Alexanders des Gr. Tode eine mächtige und blühende Republik. Es war eine starke Seemacht, ein Mittelpunkt für Wissenschaft und Kunst, unterstützte Rom gegen Macedonien u. Syrien, wurde aber von dieser Republik nach der Besiegung des Perseus in seiner weitern Entwicklung gehindert u. seines Gebiets auf dem Festlande beraubt. R. behielt bis Vespasian eine Art Unabhängigkeit, fiel 651 n. Chr. in die Hände der Moslemin, wurde 1309 von den Johannitern erobert, die es bis 1522 behaupteten. Aus der Zeit der alten Blüte stammt das rhodische Seerecht (lex Rhodia), dessen Bestimmungen auch die Römer annahmen, wodurch sie in das mittelalterliche ital. Seerecht und sofort theilweise in das neue übergingen.
Rhön, 15 St. langes, 2–3 St. breites Gebirge zwischen dem Thüringer Wald u. Spessart, in 3 Abschnitten: südl. R., hohe R. und Vorder-R., erreicht in der Wasserkuppe 2887' Höhe. Die R. besteht aus Kalk, Sandstein und Thonschiefer, ist öfters von Basalt und Trachytporphyr durchbrochen, im Ganzen rauh und unfruchtbar, mit armer Bevölkerung.
Rhombus, griech., Raute, Parallelogramm mit schiefen Winkeln u. gleichen Seiten; Rhomboid, Parallelogramm mit schiefen Winkeln und einander gegenüberliegenden gleichen Seiten.
Rhone (bei den Alten Rhodanus), entspringt am Gotthardsstocke an der Furca aus einem Gletscher, durchfließt das Wallis, bildet den Genfersee, durchbricht bei Fort Ecluse den Jura und fließt einige Zeit unterirdisch (Perte du Rhône), wendet sich von Lyon südl. und ergießt sich in 2 Hauptarmen in das mittelländ. Meer; die Stromlänge beträgt 140 Ml., das Stromgebiet 1760 □M. Die bedeutendsten Nebenflüsse sind rechts: Ain, Saône, Ardêche, Gard; links: Arve, Isère, Drôme, Durance; durch den Rhein-R.kanal ist sie mit dem Rheine, durch den von Burgund mit der Seine, durch den Kanal du Centre mit der Loire verbunden. Das R.-Departement mit der Hauptstadt Lyon ist sehr fruchtbar an Getreide, Wein u. Obst, hat in seinem niedrigen, 1800' Höhe nicht übersteigenden Gebirge reiche Steinkohlenlager u. etwas Kupfer, auf 49 □M. 574000 E., in Lyon einen großartigen Gewerbfleiß und Handel. Das Departem. der R.-Mündungen (Bouches du Rhône) gehört zur Provence, hat auf 1091/2 □M. 429000 E., zur Hauptstadt Marseille.
Rhoneweine, auf beiden Seiten der Rhone von Lyon an wachsend, gehören zu den besten Franzweinen: z. B. rother und weißer Hermitage, Côte rôtie, St. Peray, Château-Grille, St. Joseph, St. Paul etc.
Rhopalon, griech., Keule; rhopatischer Vers, Hexameter, bei welchem jedes folgende Wort um eine Silbe zunimmt (eine Spielerei).
Rhythmus, griech., die abgemessene Bewegung des Tanzes, der Musik und der poetischen Darstellung, der Takt u. das Metrum (s. d., ebenso: Prosodie, Vers, Anapäst, Hexameter, Jamb, Choriamb etc.). Rhythmik, die Lehre von den Rhythmen in der Musik u. Sprache.
Ri, was Li, s. d.
Riala-Bei, türk., der Contreadmiral.
Ribadeneyra, Pedro, ein unter die span. Classiker gezählter theologischer Schriftsteller, geb. 1517 zu Toledo, war einer der frühesten Schüler des Ignaz von Loyola, lebte meist im Jesuitenkloster zu Madrid u. st. 1611. Er machte den Anfang zur Bibliotheca scriptorum Societatis Jesu, die ein Seitenstück zur Geschichte des Jesuitenordens bildet, schrieb ein berühmtes Werk über die Leiden und Drangsale, dann Widerlegungen des Macchiavellismus, eine Geschichte des Schisma in England, Lebensbeschreibungen von Ignaz von Loyola, Franz Borgia und Diego Laynez, eine Legende der Heiligen, übersetzte die Meditationen und Alleingespräche des hl. Augustinus sowie das „Paradies der Seele“ von Albertus Magnus u. s. f. Beste Gesammtausgabe durch Andreas Schott, Antwerpen 1613.
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