Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Sohn eines wandernden Musikers, erhielt zu Bologna bei dem Pater Mattei seine musikalische Ausbildung, war von 1813-22 in Neapel angestellt, 1824 bis 1829 Director der italien. Oper in Paris (die Zeit seines Glanzes); als die Begeisterung für seine Compositionen verrauchte, räumte er andern Meistern das Feld u. kehrte 1829 nach Italien zurück. Schrieb über 400 Opern: Tancredi, L'Italiana in Algeri, Il barbieri di Seviglia, Otello. Cenerentola, La gazza ladra, Moise, Le siege de Corinthe, Comte d'Ory, Guillaume Tell etc. Roßleben, Kloster-R., Dorf in der preuß. Provinz Sachsen, Reg.-Bez. Merseburg, im Querfurter Kreis, unweit der Unstrut, mit über 1300 E.; es verdankt seinen Ursprung dem nahe gelegenen Augustinerkloster R. oder Rostenleve, welches 1142 gestiftet, in der Reformationszeit aber aufgehoben wurde. Das Klostervermögen wurde 1554 zur Errichtung einer den Fürstenschulen ähnlichen Gelehrtenschule theilweise verwendet, die noch jetzt besteht. Roßmäßler, Emil Adolf, Naturforscher, geb. 1806 zu Leipzig, Professor der Naturgeschichte an der königl. Akademie für Forst- und Landwirthe in Tharand, verlor diese Stelle, nachdem er als Mitglied der Nationalversammlung am Rumpfparlament zu Stuttgart sich betheiligt, lebte dann zu Leipzig u. machte 1853 eine wissenschaftliche Reise nach Spanien. Schrieb: "Ikonographie der europ. Land- und Süßwassermollusken", Leipzig und Dresden 1835-44; "Das Wichtigste vom innern Bau und Leben der Gewächse", Leipzig 1843; "Populäre Verträge aus dem Gebiete der Natur", 2 Bde., 1852; "Der Mensch im Spiegel der Natur", 1850 bis 53; "Reise nach Spanien", 1855; "Die 4 Jahreszeiten", Gotha 1855. Roßschweif, bei den Türken Feldzeichen statt der Fahne, an einer Stange befestigt, von einem Halbmonde herabhangend; vor dem Sultan werden 6 hergetragen, vor den Paschas je nach Rang 3,2,1. Roßtrappe, Felsenklippe im preuß. Harz beim Dorfe Thale, 515' über dem Spiegel der Bode, gegenüber dem Hexentanzplatz; beide gewähren eine sehr schöne Fernsicht. Rost, Metalloxyd (besonders Eisenoxydhydrat), das sich durch die Einwirkung der Atmosphäre bildet. Rost, s. Brand im Getreide. Rost, Joh. Christoph, Dichter, geb. 1717 zu Leipzig, gest. 1765 zu Dresden, wird in der Literaturgeschichte zumeist deßhalb genannt, weil er mit Pyra u. a. gegen Gottsched mit schonungslosem Hohn auftrat. Lieferte außerdem mitunter sehr schmutzige versificirte Schäfererzählungen. Rost, Valentin Christian Friedrich, ein um die griech. Grammatik u. Lexikographie verdienter Philologe, geb. 1790 zu Friedrichsrode im Gothaischen, seit 1842 Director des Gymnasium sowie der Lebensversicherungsanstalt zu Gotha; Hauptwerke: ein griech.-deutsches, von Pape unbestreitbar überflügeltes, u. ein deutsch-griech. Wörterbuch, welch letzteres 1847 die 6. Aufl. erlebte. Rostock, mecklenb.-schwerinsche Stadt an der schiffbaren Warnow, 2 Ml. von deren Mündung, hat 25000 E., treibt mit ungefähr 300 eigenen Schiffen lebhaften Seehandel, hat eine 1419 gestiftete Universität, beträchtlichen Gewerbfleiß. - R. ist slav. Ursprungs, wurde nach seiner Zerstörung durch die Dänen (1161) von Deutschen colonisirt, war eine der bedeutendsten Hansestädte, kam 1323 an Mecklenburg, 1695 an Mecklenburg-Schwerin. R. hat eine selbständige innere Verwaltung, eigene Polizei und Gerichtsbarkeit. Rostopschin, Fedor Wassiljewitsch, Graf, geb. 1763 zu Moskau, diente zu erst als Soldat, war unter Kaiser Paul kurze Zeit Minister des Auswärtigen, 1812 Gouverneur von Moskau; als der Urheber des Brandes von Moskau (was er zwar in einer Flugschrift leugnete) ist R. ein historischer Name. Nach 1815 fiel er in Ungnade und lebte im Auslande, meistens zu Paris, bis er 1825 nach Moskau zurückkehren durfte, wo er 1826 st. Seine gesammelten Schriften gab Smirdin, Petersb. 1853, her aus; seine Schwiegertochter Helena, geborne Suschkow, ist russ. Dichterin. Rostow, russ. Stadt im Gouvernem. Sohn eines wandernden Musikers, erhielt zu Bologna bei dem Pater Mattei seine musikalische Ausbildung, war von 1813–22 in Neapel angestellt, 1824 bis 1829 Director der italien. Oper in Paris (die Zeit seines Glanzes); als die Begeisterung für seine Compositionen verrauchte, räumte er andern Meistern das Feld u. kehrte 1829 nach Italien zurück. Schrieb über 400 Opern: Tancredi, LʼItaliana in Algeri, Il barbieri di Seviglia, Otello. Cenerentola, La gazza ladra, Moise, Le siège de Corinthe, Comte dʼOry, Guillaume Tell etc. Roßleben, Kloster-R., Dorf in der preuß. Provinz Sachsen, Reg.-Bez. Merseburg, im Querfurter Kreis, unweit der Unstrut, mit über 1300 E.; es verdankt seinen Ursprung dem nahe gelegenen Augustinerkloster R. oder Rostenleve, welches 1142 gestiftet, in der Reformationszeit aber aufgehoben wurde. Das Klostervermögen wurde 1554 zur Errichtung einer den Fürstenschulen ähnlichen Gelehrtenschule theilweise verwendet, die noch jetzt besteht. Roßmäßler, Emil Adolf, Naturforscher, geb. 1806 zu Leipzig, Professor der Naturgeschichte an der königl. Akademie für Forst- und Landwirthe in Tharand, verlor diese Stelle, nachdem er als Mitglied der Nationalversammlung am Rumpfparlament zu Stuttgart sich betheiligt, lebte dann zu Leipzig u. machte 1853 eine wissenschaftliche Reise nach Spanien. Schrieb: „Ikonographie der europ. Land- und Süßwassermollusken“, Leipzig und Dresden 1835–44; „Das Wichtigste vom innern Bau und Leben der Gewächse“, Leipzig 1843; „Populäre Verträge aus dem Gebiete der Natur“, 2 Bde., 1852; „Der Mensch im Spiegel der Natur“, 1850 bis 53; „Reise nach Spanien“, 1855; „Die 4 Jahreszeiten“, Gotha 1855. Roßschweif, bei den Türken Feldzeichen statt der Fahne, an einer Stange befestigt, von einem Halbmonde herabhangend; vor dem Sultan werden 6 hergetragen, vor den Paschas je nach Rang 3,2,1. Roßtrappe, Felsenklippe im preuß. Harz beim Dorfe Thale, 515' über dem Spiegel der Bode, gegenüber dem Hexentanzplatz; beide gewähren eine sehr schöne Fernsicht. Rost, Metalloxyd (besonders Eisenoxydhydrat), das sich durch die Einwirkung der Atmosphäre bildet. Rost, s. Brand im Getreide. Rost, Joh. Christoph, Dichter, geb. 1717 zu Leipzig, gest. 1765 zu Dresden, wird in der Literaturgeschichte zumeist deßhalb genannt, weil er mit Pyra u. a. gegen Gottsched mit schonungslosem Hohn auftrat. 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Rostopschin, Fedor Wassiljewitsch, Graf, geb. 1763 zu Moskau, diente zu erst als Soldat, war unter Kaiser Paul kurze Zeit Minister des Auswärtigen, 1812 Gouverneur von Moskau; als der Urheber des Brandes von Moskau (was er zwar in einer Flugschrift leugnete) ist R. ein historischer Name. Nach 1815 fiel er in Ungnade und lebte im Auslande, meistens zu Paris, bis er 1825 nach Moskau zurückkehren durfte, wo er 1826 st. Seine gesammelten Schriften gab Smirdin, Petersb. 1853, her aus; seine Schwiegertochter Helena, geborne Suschkow, ist russ. Dichterin. Rostow, russ. Stadt im Gouvernem. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0773" n="772"/> Sohn eines wandernden Musikers, erhielt zu Bologna bei dem Pater Mattei seine musikalische Ausbildung, war von 1813–22 in Neapel angestellt, 1824 bis 1829 Director der italien. 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Land- und Süßwassermollusken“, Leipzig und Dresden 1835–44; „Das Wichtigste vom innern Bau und Leben der Gewächse“, Leipzig 1843; „Populäre Verträge aus dem Gebiete der Natur“, 2 Bde., 1852; „Der Mensch im Spiegel der Natur“, 1850 bis 53; „Reise nach Spanien“, 1855; „Die 4 Jahreszeiten“, Gotha 1855.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Roßschweif</hi>, bei den Türken Feldzeichen statt der Fahne, an einer Stange befestigt, von einem Halbmonde herabhangend; vor dem Sultan werden 6 hergetragen, vor den Paschas je nach Rang 3,2,1.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Roßtrappe</hi>, Felsenklippe im preuß. 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Sohn eines wandernden Musikers, erhielt zu Bologna bei dem Pater Mattei seine musikalische Ausbildung, war von 1813–22 in Neapel angestellt, 1824 bis 1829 Director der italien. Oper in Paris (die Zeit seines Glanzes); als die Begeisterung für seine Compositionen verrauchte, räumte er andern Meistern das Feld u. kehrte 1829 nach Italien zurück. Schrieb über 400 Opern: Tancredi, LʼItaliana in Algeri, Il barbieri di Seviglia, Otello. Cenerentola, La gazza ladra, Moise, Le siège de Corinthe, Comte dʼOry, Guillaume Tell etc.
Roßleben, Kloster-R., Dorf in der preuß. Provinz Sachsen, Reg.-Bez. Merseburg, im Querfurter Kreis, unweit der Unstrut, mit über 1300 E.; es verdankt seinen Ursprung dem nahe gelegenen Augustinerkloster R. oder Rostenleve, welches 1142 gestiftet, in der Reformationszeit aber aufgehoben wurde. Das Klostervermögen wurde 1554 zur Errichtung einer den Fürstenschulen ähnlichen Gelehrtenschule theilweise verwendet, die noch jetzt besteht.
Roßmäßler, Emil Adolf, Naturforscher, geb. 1806 zu Leipzig, Professor der Naturgeschichte an der königl. Akademie für Forst- und Landwirthe in Tharand, verlor diese Stelle, nachdem er als Mitglied der Nationalversammlung am Rumpfparlament zu Stuttgart sich betheiligt, lebte dann zu Leipzig u. machte 1853 eine wissenschaftliche Reise nach Spanien. Schrieb: „Ikonographie der europ. Land- und Süßwassermollusken“, Leipzig und Dresden 1835–44; „Das Wichtigste vom innern Bau und Leben der Gewächse“, Leipzig 1843; „Populäre Verträge aus dem Gebiete der Natur“, 2 Bde., 1852; „Der Mensch im Spiegel der Natur“, 1850 bis 53; „Reise nach Spanien“, 1855; „Die 4 Jahreszeiten“, Gotha 1855.
Roßschweif, bei den Türken Feldzeichen statt der Fahne, an einer Stange befestigt, von einem Halbmonde herabhangend; vor dem Sultan werden 6 hergetragen, vor den Paschas je nach Rang 3,2,1.
Roßtrappe, Felsenklippe im preuß. Harz beim Dorfe Thale, 515' über dem Spiegel der Bode, gegenüber dem Hexentanzplatz; beide gewähren eine sehr schöne Fernsicht.
Rost, Metalloxyd (besonders Eisenoxydhydrat), das sich durch die Einwirkung der Atmosphäre bildet.
Rost, s. Brand im Getreide.
Rost, Joh. Christoph, Dichter, geb. 1717 zu Leipzig, gest. 1765 zu Dresden, wird in der Literaturgeschichte zumeist deßhalb genannt, weil er mit Pyra u. a. gegen Gottsched mit schonungslosem Hohn auftrat. Lieferte außerdem mitunter sehr schmutzige versificirte Schäfererzählungen.
Rost, Valentin Christian Friedrich, ein um die griech. Grammatik u. Lexikographie verdienter Philologe, geb. 1790 zu Friedrichsrode im Gothaischen, seit 1842 Director des Gymnasium sowie der Lebensversicherungsanstalt zu Gotha; Hauptwerke: ein griech.-deutsches, von Pape unbestreitbar überflügeltes, u. ein deutsch-griech. Wörterbuch, welch letzteres 1847 die 6. Aufl. erlebte.
Rostock, mecklenb.-schwerinsche Stadt an der schiffbaren Warnow, 2 Ml. von deren Mündung, hat 25000 E., treibt mit ungefähr 300 eigenen Schiffen lebhaften Seehandel, hat eine 1419 gestiftete Universität, beträchtlichen Gewerbfleiß. – R. ist slav. Ursprungs, wurde nach seiner Zerstörung durch die Dänen (1161) von Deutschen colonisirt, war eine der bedeutendsten Hansestädte, kam 1323 an Mecklenburg, 1695 an Mecklenburg-Schwerin. R. hat eine selbständige innere Verwaltung, eigene Polizei und Gerichtsbarkeit.
Rostopschin, Fedor Wassiljewitsch, Graf, geb. 1763 zu Moskau, diente zu erst als Soldat, war unter Kaiser Paul kurze Zeit Minister des Auswärtigen, 1812 Gouverneur von Moskau; als der Urheber des Brandes von Moskau (was er zwar in einer Flugschrift leugnete) ist R. ein historischer Name. Nach 1815 fiel er in Ungnade und lebte im Auslande, meistens zu Paris, bis er 1825 nach Moskau zurückkehren durfte, wo er 1826 st. Seine gesammelten Schriften gab Smirdin, Petersb. 1853, her aus; seine Schwiegertochter Helena, geborne Suschkow, ist russ. Dichterin.
Rostow, russ. Stadt im Gouvernem.
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