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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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er wieder nach Antwerpen zurück, lebte in hohen Ehren u. entwickelte eine außerordentliche Kunstthätigkeit (die Zahl seiner Gemälde beläuft sich über 1000). Seine Gemälde sind charakterisirt durch Kühnheit der Erfindung und Zeichnung, Großartigkeit der Composition u. prachtvolles Colorit; dagegen entbehren seine Gestalten vielfach der höhern Anmuth und des idealen Aufschwungs. - R. wurde wegen seines seltenen Scharfblicks u. seiner hinreißenden Beredsamkeit auch zu wichtigen diplomatischen Sendungen verwendet, so zu Unterhandlungen mit Karl I. von England, der ihn zum Ritter erhob. Auch um die Kupferstechkunst und Holzschneidekunst machte er sich sehr verdient. Er st. zu Antwerpen 1640.


Rubicon, im alten Italien Gränzfluß zwischen dem cisalpinischen Gallien u. dem eigentlichen Italien (wahrscheinlich das Flüßchen Pisatello im Norden des Kirchenstaats); seit Cäsar denselben beim Beginne des Bürgerkriegs mit einem Heere überschritt, heißt über den R. gehen soviel als: den entscheidenden Schritt thun.


Rubie, Rechnungsmünze in Algier = 35 Asper.


Rubification, lat.-deutsch, das Rothmachen, Röthen.


Rubin, Name rother Edelsteine, besonders des rothen Saphir u. des hochrothen Spinell.


Rubinschwefel, was Realgar.


Rublo, ital. Handelsgewicht = 18 Zollpfund.


Rubrum, lat., das Rothe, ehemals die rothe Aufschrift eines Aktenstücks, während der Inhalt mit schwarzer Dinte geschrieben wurde (nigrum); daher Rubrik, Ueberschrift, Abtheilung; rubriciren, mit Ueberschriften versehen, eintheilen.


Rubus, Pflanzengattung aus der Familie der Rosaceen; s. Brombeere und Himbeere.


Rucellai (Rudsch-), Giovanni, geb. 1475 zu Florenz, gest. 1526 zu Rom, Staatsmann, Verfasser mehrer Tragödien u. des Lehrgedichts "Le api". (Gesammelte Werke, Padua 1772.)


Ructation, ructus, lat., das Aufstoßen aus dem Magen.


Rudbeck, Olav, geb. 1630 zu Westeräs, gest. 1702 als Professor der Anatomie, entdeckte die lymphischen Gefäße des Gekröses, vindicirte für Schweden das Paradies und die Ehre der platonischen Atlantis in eigenen Schriften. Sein Sohn Olav, geb. 1660, Professor der Anatomie u. Botanik zu Upsala, Archiater und geadelt, st. 1740, theilte die historischen Grillen seines Vaters, ist bekannt durch seine "Lapponia illustrata".


Rudbeckia, Pflanzengattung aus der Familie der Compositae Heliantheae, aus Amerika, bei uns in Gärten; die gewöhnlichste ist die R. laciniata, mit gefiederten, aus eiförmig gelappten Blättchen zusammengesetzten, wurzeldreitheiligen und ungetheilten Stengelblättern, mit gelben Strahlenblumen und kegelförmiger, schwarzrother Scheibe.


Rude (rüd), frz., rauh, grob, ungebildet.


Rudelbach, Andr. Gottlob, protest. Theolog der altlutheranischen Richtung, geb. 1792 zu Kopenhagen, 1829 Superintendent zu Glauchau in Sachsen, kehrte 1845 nach Dänemark zurück, um das Unwesen nicht mehr mitansehen zu müssen, welches unter den sächs. Protestanten gelegentlich der Rongerei sich offenbarte, lebt seit 1848 als Pfarrer zu Slagelse auf der Insel Seeland. Gibt seit 1810 mit Guericke eine in Leipzig erscheinende "Zeitschrift für die gesammte lutherische Theologie u. Kirche" heraus ist auch als Historiker aufgetreten (Savonarola und seine Zeit, Hamb. 1835).


Rudera, lat., Schutt, Ruinen; ruderales, Pflanzen, die auf Bauschutt wachsen; Ruderation, die Estrichbereitung.


Ruderfüße (Pinnipedia); Ordnung der Säugethiere, welche den Uebergang zu den Walthieren machen, nämlich die Robben und Walrosse.


Rudhart, Ignaz von, geb. 1790 zu Weißmain in Oberfranken, 1811 Professor der Geschichte u. des Völkerrechts zu Würzburg, 1823 Director der Finanzkammer in Baireuth, 1826 in Regensburg Mitglied der Ständekammer, 1832 geadelt und Regierungspräsident zu Passau, 1836 erster Minister des Königs von Griechenland, erprobte den

er wieder nach Antwerpen zurück, lebte in hohen Ehren u. entwickelte eine außerordentliche Kunstthätigkeit (die Zahl seiner Gemälde beläuft sich über 1000). Seine Gemälde sind charakterisirt durch Kühnheit der Erfindung und Zeichnung, Großartigkeit der Composition u. prachtvolles Colorit; dagegen entbehren seine Gestalten vielfach der höhern Anmuth und des idealen Aufschwungs. – R. wurde wegen seines seltenen Scharfblicks u. seiner hinreißenden Beredsamkeit auch zu wichtigen diplomatischen Sendungen verwendet, so zu Unterhandlungen mit Karl I. von England, der ihn zum Ritter erhob. Auch um die Kupferstechkunst und Holzschneidekunst machte er sich sehr verdient. Er st. zu Antwerpen 1640.


Rubicon, im alten Italien Gränzfluß zwischen dem cisalpinischen Gallien u. dem eigentlichen Italien (wahrscheinlich das Flüßchen Pisatello im Norden des Kirchenstaats); seit Cäsar denselben beim Beginne des Bürgerkriegs mit einem Heere überschritt, heißt über den R. gehen soviel als: den entscheidenden Schritt thun.


Rubie, Rechnungsmünze in Algier = 35 Asper.


Rubification, lat.-deutsch, das Rothmachen, Röthen.


Rubin, Name rother Edelsteine, besonders des rothen Saphir u. des hochrothen Spinell.


Rubinschwefel, was Realgar.


Rublo, ital. Handelsgewicht = 18 Zollpfund.


Rubrum, lat., das Rothe, ehemals die rothe Aufschrift eines Aktenstücks, während der Inhalt mit schwarzer Dinte geschrieben wurde (nigrum); daher Rubrik, Ueberschrift, Abtheilung; rubriciren, mit Ueberschriften versehen, eintheilen.


Rubus, Pflanzengattung aus der Familie der Rosaceen; s. Brombeere und Himbeere.


Rucellai (Rudsch–), Giovanni, geb. 1475 zu Florenz, gest. 1526 zu Rom, Staatsmann, Verfasser mehrer Tragödien u. des Lehrgedichts „Le api“. (Gesammelte Werke, Padua 1772.)


Ructation, ructus, lat., das Aufstoßen aus dem Magen.


Rudbeck, Olav, geb. 1630 zu Westeräs, gest. 1702 als Professor der Anatomie, entdeckte die lymphischen Gefäße des Gekröses, vindicirte für Schweden das Paradies und die Ehre der platonischen Atlantis in eigenen Schriften. Sein Sohn Olav, geb. 1660, Professor der Anatomie u. Botanik zu Upsala, Archiater und geadelt, st. 1740, theilte die historischen Grillen seines Vaters, ist bekannt durch seine „Lapponia illustrata“.


Rudbeckia, Pflanzengattung aus der Familie der Compositae Heliantheae, aus Amerika, bei uns in Gärten; die gewöhnlichste ist die R. laciniata, mit gefiederten, aus eiförmig gelappten Blättchen zusammengesetzten, wurzeldreitheiligen und ungetheilten Stengelblättern, mit gelben Strahlenblumen und kegelförmiger, schwarzrother Scheibe.


Rude (rüd), frz., rauh, grob, ungebildet.


Rudelbach, Andr. Gottlob, protest. Theolog der altlutheranischen Richtung, geb. 1792 zu Kopenhagen, 1829 Superintendent zu Glauchau in Sachsen, kehrte 1845 nach Dänemark zurück, um das Unwesen nicht mehr mitansehen zu müssen, welches unter den sächs. Protestanten gelegentlich der Rongerei sich offenbarte, lebt seit 1848 als Pfarrer zu Slagelse auf der Insel Seeland. Gibt seit 1810 mit Guericke eine in Leipzig erscheinende „Zeitschrift für die gesammte lutherische Theologie u. Kirche“ heraus ist auch als Historiker aufgetreten (Savonarola und seine Zeit, Hamb. 1835).


Rudera, lat., Schutt, Ruinen; ruderales, Pflanzen, die auf Bauschutt wachsen; Ruderation, die Estrichbereitung.


Ruderfüße (Pinnipedia); Ordnung der Säugethiere, welche den Uebergang zu den Walthieren machen, nämlich die Robben und Walrosse.


Rudhart, Ignaz von, geb. 1790 zu Weißmain in Oberfranken, 1811 Professor der Geschichte u. des Völkerrechts zu Würzburg, 1823 Director der Finanzkammer in Baireuth, 1826 in Regensburg Mitglied der Ständekammer, 1832 geadelt und Regierungspräsident zu Passau, 1836 erster Minister des Königs von Griechenland, erprobte den

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[780/0781] er wieder nach Antwerpen zurück, lebte in hohen Ehren u. entwickelte eine außerordentliche Kunstthätigkeit (die Zahl seiner Gemälde beläuft sich über 1000). Seine Gemälde sind charakterisirt durch Kühnheit der Erfindung und Zeichnung, Großartigkeit der Composition u. prachtvolles Colorit; dagegen entbehren seine Gestalten vielfach der höhern Anmuth und des idealen Aufschwungs. – R. wurde wegen seines seltenen Scharfblicks u. seiner hinreißenden Beredsamkeit auch zu wichtigen diplomatischen Sendungen verwendet, so zu Unterhandlungen mit Karl I. von England, der ihn zum Ritter erhob. Auch um die Kupferstechkunst und Holzschneidekunst machte er sich sehr verdient. Er st. zu Antwerpen 1640. Rubicon, im alten Italien Gränzfluß zwischen dem cisalpinischen Gallien u. dem eigentlichen Italien (wahrscheinlich das Flüßchen Pisatello im Norden des Kirchenstaats); seit Cäsar denselben beim Beginne des Bürgerkriegs mit einem Heere überschritt, heißt über den R. gehen soviel als: den entscheidenden Schritt thun. Rubie, Rechnungsmünze in Algier = 35 Asper. Rubification, lat.-deutsch, das Rothmachen, Röthen. Rubin, Name rother Edelsteine, besonders des rothen Saphir u. des hochrothen Spinell. Rubinschwefel, was Realgar. Rublo, ital. Handelsgewicht = 18 Zollpfund. Rubrum, lat., das Rothe, ehemals die rothe Aufschrift eines Aktenstücks, während der Inhalt mit schwarzer Dinte geschrieben wurde (nigrum); daher Rubrik, Ueberschrift, Abtheilung; rubriciren, mit Ueberschriften versehen, eintheilen. Rubus, Pflanzengattung aus der Familie der Rosaceen; s. Brombeere und Himbeere. Rucellai (Rudsch–), Giovanni, geb. 1475 zu Florenz, gest. 1526 zu Rom, Staatsmann, Verfasser mehrer Tragödien u. des Lehrgedichts „Le api“. (Gesammelte Werke, Padua 1772.) Ructation, ructus, lat., das Aufstoßen aus dem Magen. Rudbeck, Olav, geb. 1630 zu Westeräs, gest. 1702 als Professor der Anatomie, entdeckte die lymphischen Gefäße des Gekröses, vindicirte für Schweden das Paradies und die Ehre der platonischen Atlantis in eigenen Schriften. Sein Sohn Olav, geb. 1660, Professor der Anatomie u. Botanik zu Upsala, Archiater und geadelt, st. 1740, theilte die historischen Grillen seines Vaters, ist bekannt durch seine „Lapponia illustrata“. Rudbeckia, Pflanzengattung aus der Familie der Compositae Heliantheae, aus Amerika, bei uns in Gärten; die gewöhnlichste ist die R. laciniata, mit gefiederten, aus eiförmig gelappten Blättchen zusammengesetzten, wurzeldreitheiligen und ungetheilten Stengelblättern, mit gelben Strahlenblumen und kegelförmiger, schwarzrother Scheibe. Rude (rüd), frz., rauh, grob, ungebildet. Rudelbach, Andr. Gottlob, protest. Theolog der altlutheranischen Richtung, geb. 1792 zu Kopenhagen, 1829 Superintendent zu Glauchau in Sachsen, kehrte 1845 nach Dänemark zurück, um das Unwesen nicht mehr mitansehen zu müssen, welches unter den sächs. Protestanten gelegentlich der Rongerei sich offenbarte, lebt seit 1848 als Pfarrer zu Slagelse auf der Insel Seeland. Gibt seit 1810 mit Guericke eine in Leipzig erscheinende „Zeitschrift für die gesammte lutherische Theologie u. Kirche“ heraus ist auch als Historiker aufgetreten (Savonarola und seine Zeit, Hamb. 1835). Rudera, lat., Schutt, Ruinen; ruderales, Pflanzen, die auf Bauschutt wachsen; Ruderation, die Estrichbereitung. Ruderfüße (Pinnipedia); Ordnung der Säugethiere, welche den Uebergang zu den Walthieren machen, nämlich die Robben und Walrosse. Rudhart, Ignaz von, geb. 1790 zu Weißmain in Oberfranken, 1811 Professor der Geschichte u. des Völkerrechts zu Würzburg, 1823 Director der Finanzkammer in Baireuth, 1826 in Regensburg Mitglied der Ständekammer, 1832 geadelt und Regierungspräsident zu Passau, 1836 erster Minister des Königs von Griechenland, erprobte den

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 780. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/781>, abgerufen am 25.11.2024.