Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.wurde 1743 Graf, st. 1749. Sein Sohn Peter, mit dem Ehrennamen Sadunaiskoi (d. h. Ueberschreiter der Donau), geb. 1725, neben Suwarow der größte russ. Feldherr, diente als General im 7 jährigen Kriege, befehligte im Türkenkriege 1769 das 2. Armeecorps, 1770 als General en chef die Armee, schlug die Tataren am Pruth, die Türken am Kagul, nahm fast alle moldauische und walachische Festungen, ging 1773 über die Donau, unter allen russ. Feldherren zuerst, wiederholte den Uebergang 1774 und erzwang vor Schumla den Frieden von Kutschuk Kainardsche. 1787 erhielt R. ein Commando unter Potemkin, nahm aber bald von dessen Uebermuth beleidigt seine Entlassung; st. 1796. Von seinen Söhnen war Nikolai, geb. 1754, unter Alexander I. Handelsminister, 1807 bis 1811 Minister des Auswärtigen, ein Gegner Englands, trat deßwegen 1812 aus dem Staatsdienste; er that viel für die Wissenschaften, gab auch einen russ. Codex diplomaticus heraus; st. 1826. Der andere, Michael Paul, war gleichfalls Diplomat u. kurze Zeit Minister, rüstete das Schiff Rurik aus, mit dem O. von Kotzebue die Erde umsegelte, st. unvermählt; deßgleichen 1836 der jüngste Bruder Sergei, mit welchem die gräfliche Linie der R. erlosch. Rumohr, Karl Friedr. Ludw. Felix von, geb. 1785 bei Dresden, gest. 1843 zu Dresden, Kunsthistoriker u. Kritiker, mittelmäßiger Romanen- und Novellendichter, geistreicher Lebemann (er schrieb einen "Geist der Kochkunst" und eine "Höflichkeitsschule"); Hauptwerk: "Ital. Forschungen" 3 Bde., Berl. 1827-31. Rumor, lat., Gerücht, Lärmen; davon: rumoren, Lärm machen. Rumpfparlament, Spottname des engl. Unterhauses, als aus demselben 1648 auf Befehl Cromwells alle nichtrepublikanischen Mitglieder verjagt waren. Rumpiren, lat.-deutsch, zerreißen, zerbrechen. Rundschit-Singh, geb. 2. Novbr. 1782, ursprünglich in der militärisch-aristokratischen Republik der Sikhs Häuptling (Radscha) eines Bezirks, Misule, unterwarf bald die andern Bezirke, eroberte 1813 Attok, 1818 Multan, 1819 Kaschmir und nannte sich Maharadscha d. h. der große Herrscher od. Souverän. Er organisirte durch Napoleonische Offiziere (Allard, Ventura, Avitabile) Fußvolk und Artillerie auf europ. Weise, entriß den Afghanen Peschawer 1829, vereitelte deren Versuche zur Wiedereroberung des Verlornen; st. 1839. Runeberg, Joh. Ludw., geb. 1804 zu Jakobstede in Finnland, noch 1855 Gymnasiallehrer zu Borgo, schwed. Dichter. "Gesammelte Schriften" Helsingf. 1851. Runen (von runa, Geheimniß), die Schriftzeichen der alten Germanen, von den phönicisch-griech. abgeleitet, ursprünglich 15, wurden in Skandinavien sowie von den Gothen und Angelsachsen weiter ausgebildet (Ulfilas braucht in seiner Bibelübersetzung 25 Buchstaben). Die R. scheinen indessen im alten Germanien nicht zum eigentlichen Schriftgebrauche, sondern hauptsächlich als heilige Zeichen bei Weissagungen gedient zu haben. Sie bestanden aus einzelnen Strichen, welche auf einem senkrechten Grundstrich (Stab) gewöhnlich in schiefer Richtung geführt sind; ihre Namen fangen mit dem Laute an, den sie bezeichnen (Is d. h. Eis = i). Ihr Gebrauch wurde bei der Einführung des Christenthums durch das latein. Alphabet verdrängt; am reichsten an R. denkmälern ist Skandinavien, dann England u. Norddeutschland. Runge, Otto Phil., Maler, geb. zu Wolgast, lebte seit 1804 in Hamburg. Seine vielen Gemälde sind hauptsächlich mythologische u. allegorische. R., Otto Siegm., Sohn des Vorigen, Bildhauer, Schüler Thorwaldsens, 1838 in Petersburg, wo er mit Arbeiten im kaiserl. Winterpalaste beschäftigt war, st. 1839. Runkelrübe, s. Rübe; die sog. weiße schles. R. ist die zuckerstoffhaltigste Art u. durch die R. nzuckerfabrikation zu einer der wichtigsten Pflanzen geworden. Den Zuckerstoffgehalt der R. entdeckte 1747 der Berliner Chemiker Markgraff u. gab auch ein Verfahren an, denselben im Großen darzustellen, seine Vorschläge aber blieben unbeachtet. 1798 hatte Achard in Berlin, der mit der gleichen Sache als seiner eigenen Erfindung auftrat, mehr Glück, erhielt eine Domäne von 100000 Thlr. im Werth wurde 1743 Graf, st. 1749. Sein Sohn Peter, mit dem Ehrennamen Sadunaiskoi (d. h. Ueberschreiter der Donau), geb. 1725, neben Suwarow der größte russ. Feldherr, diente als General im 7 jährigen Kriege, befehligte im Türkenkriege 1769 das 2. Armeecorps, 1770 als General en chef die Armee, schlug die Tataren am Pruth, die Türken am Kagul, nahm fast alle moldauische und walachische Festungen, ging 1773 über die Donau, unter allen russ. Feldherren zuerst, wiederholte den Uebergang 1774 und erzwang vor Schumla den Frieden von Kutschuk Kainardsche. 1787 erhielt R. ein Commando unter Potemkin, nahm aber bald von dessen Uebermuth beleidigt seine Entlassung; st. 1796. Von seinen Söhnen war Nikolai, geb. 1754, unter Alexander I. Handelsminister, 1807 bis 1811 Minister des Auswärtigen, ein Gegner Englands, trat deßwegen 1812 aus dem Staatsdienste; er that viel für die Wissenschaften, gab auch einen russ. Codex diplomaticus heraus; st. 1826. Der andere, Michael Paul, war gleichfalls Diplomat u. kurze Zeit Minister, rüstete das Schiff Rurik aus, mit dem O. von Kotzebue die Erde umsegelte, st. unvermählt; deßgleichen 1836 der jüngste Bruder Sergei, mit welchem die gräfliche Linie der R. erlosch. Rumohr, Karl Friedr. Ludw. Felix von, geb. 1785 bei Dresden, gest. 1843 zu Dresden, Kunsthistoriker u. Kritiker, mittelmäßiger Romanen- und Novellendichter, geistreicher Lebemann (er schrieb einen „Geist der Kochkunst“ und eine „Höflichkeitsschule“); Hauptwerk: „Ital. Forschungen“ 3 Bde., Berl. 1827–31. Rumor, lat., Gerücht, Lärmen; davon: rumoren, Lärm machen. Rumpfparlament, Spottname des engl. Unterhauses, als aus demselben 1648 auf Befehl Cromwells alle nichtrepublikanischen Mitglieder verjagt waren. Rumpiren, lat.-deutsch, zerreißen, zerbrechen. Rundschit-Singh, geb. 2. Novbr. 1782, ursprünglich in der militärisch-aristokratischen Republik der Sikhs Häuptling (Radscha) eines Bezirks, Misule, unterwarf bald die andern Bezirke, eroberte 1813 Attok, 1818 Multan, 1819 Kaschmir und nannte sich Maharadscha d. h. der große Herrscher od. Souverän. Er organisirte durch Napoleonische Offiziere (Allard, Ventura, Avitabile) Fußvolk und Artillerie auf europ. Weise, entriß den Afghanen Peschawer 1829, vereitelte deren Versuche zur Wiedereroberung des Verlornen; st. 1839. Runeberg, Joh. Ludw., geb. 1804 zu Jakobstede in Finnland, noch 1855 Gymnasiallehrer zu Borgo, schwed. Dichter. „Gesammelte Schriften“ Helsingf. 1851. Runen (von runa, Geheimniß), die Schriftzeichen der alten Germanen, von den phönicisch-griech. abgeleitet, ursprünglich 15, wurden in Skandinavien sowie von den Gothen und Angelsachsen weiter ausgebildet (Ulfilas braucht in seiner Bibelübersetzung 25 Buchstaben). Die R. scheinen indessen im alten Germanien nicht zum eigentlichen Schriftgebrauche, sondern hauptsächlich als heilige Zeichen bei Weissagungen gedient zu haben. Sie bestanden aus einzelnen Strichen, welche auf einem senkrechten Grundstrich (Stab) gewöhnlich in schiefer Richtung geführt sind; ihre Namen fangen mit dem Laute an, den sie bezeichnen (Is d. h. Eis = i). Ihr Gebrauch wurde bei der Einführung des Christenthums durch das latein. Alphabet verdrängt; am reichsten an R. denkmälern ist Skandinavien, dann England u. Norddeutschland. Runge, Otto Phil., Maler, geb. zu Wolgast, lebte seit 1804 in Hamburg. Seine vielen Gemälde sind hauptsächlich mythologische u. allegorische. R., Otto Siegm., Sohn des Vorigen, Bildhauer, Schüler Thorwaldsens, 1838 in Petersburg, wo er mit Arbeiten im kaiserl. Winterpalaste beschäftigt war, st. 1839. Runkelrübe, s. Rübe; die sog. weiße schles. R. ist die zuckerstoffhaltigste Art u. durch die R. nzuckerfabrikation zu einer der wichtigsten Pflanzen geworden. Den Zuckerstoffgehalt der R. entdeckte 1747 der Berliner Chemiker Markgraff u. gab auch ein Verfahren an, denselben im Großen darzustellen, seine Vorschläge aber blieben unbeachtet. 1798 hatte Achard in Berlin, der mit der gleichen Sache als seiner eigenen Erfindung auftrat, mehr Glück, erhielt eine Domäne von 100000 Thlr. im Werth <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0790" n="789"/> wurde 1743 Graf, st. 1749. Sein Sohn <hi rendition="#g">Peter</hi>, mit dem Ehrennamen <hi rendition="#g">Sadunaiskoi</hi> (d. h. Ueberschreiter der Donau), geb. 1725, neben Suwarow der größte russ. Feldherr, diente als General im 7 jährigen Kriege, befehligte im Türkenkriege 1769 das 2. Armeecorps, 1770 als General <hi rendition="#i">en chef</hi> die Armee, schlug die Tataren am Pruth, die Türken am Kagul, nahm fast alle moldauische und walachische Festungen, ging 1773 über die Donau, unter allen russ. Feldherren zuerst, wiederholte den Uebergang 1774 und erzwang vor Schumla den Frieden von Kutschuk Kainardsche. 1787 erhielt R. ein Commando unter Potemkin, nahm aber bald von dessen Uebermuth beleidigt seine Entlassung; st. 1796. Von seinen Söhnen war <hi rendition="#g">Nikolai</hi>, geb. 1754, unter Alexander I. Handelsminister, 1807 bis 1811 Minister des Auswärtigen, ein Gegner Englands, trat deßwegen 1812 aus dem Staatsdienste; er that viel für die Wissenschaften, gab auch einen russ. <hi rendition="#i">Codex diplomaticus</hi> heraus; st. 1826. Der andere, <hi rendition="#g">Michael Paul</hi>, war gleichfalls Diplomat u. kurze Zeit Minister, rüstete das Schiff Rurik aus, mit dem O. von Kotzebue die Erde umsegelte, st. unvermählt; deßgleichen 1836 der jüngste Bruder <hi rendition="#g">Sergei</hi>, mit welchem die gräfliche Linie der R. erlosch.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Rumohr</hi>, Karl Friedr. Ludw. Felix von, geb. 1785 bei Dresden, gest. 1843 zu Dresden, Kunsthistoriker u. Kritiker, mittelmäßiger Romanen- und Novellendichter, geistreicher Lebemann (er schrieb einen „Geist der Kochkunst“ und eine „Höflichkeitsschule“); Hauptwerk: „Ital. Forschungen“ 3 Bde., Berl. 1827–31.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Rumor</hi>, lat., Gerücht, Lärmen; davon: <hi rendition="#g">rumoren</hi>, Lärm machen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Rumpfparlament</hi>, Spottname des engl. Unterhauses, als aus demselben 1648 auf Befehl Cromwells alle nichtrepublikanischen Mitglieder verjagt waren.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Rumpiren</hi>, lat.-deutsch, zerreißen, zerbrechen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Rundschit-Singh</hi>, geb. 2. Novbr. 1782, ursprünglich in der militärisch-aristokratischen Republik der Sikhs Häuptling (Radscha) eines Bezirks, Misule, unterwarf bald die andern Bezirke, eroberte 1813 Attok, 1818 Multan, 1819 Kaschmir und nannte sich Maharadscha d. h. der große Herrscher od. Souverän. Er organisirte durch Napoleonische Offiziere (Allard, Ventura, Avitabile) Fußvolk und Artillerie auf europ. Weise, entriß den Afghanen Peschawer 1829, vereitelte deren Versuche zur Wiedereroberung des Verlornen; st. 1839.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Runeberg</hi>, Joh. Ludw., geb. 1804 zu Jakobstede in Finnland, noch 1855 Gymnasiallehrer zu Borgo, schwed. Dichter. „Gesammelte Schriften“ Helsingf. 1851.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Runen</hi> (von runa, Geheimniß), die Schriftzeichen der alten Germanen, von den phönicisch-griech. abgeleitet, ursprünglich 15, wurden in Skandinavien sowie von den Gothen und Angelsachsen weiter ausgebildet (Ulfilas braucht in seiner Bibelübersetzung 25 Buchstaben). Die R. scheinen indessen im alten Germanien nicht zum eigentlichen Schriftgebrauche, sondern hauptsächlich als heilige Zeichen bei Weissagungen gedient zu haben. Sie bestanden aus einzelnen Strichen, welche auf einem senkrechten Grundstrich (Stab) gewöhnlich in schiefer Richtung geführt sind; ihre Namen fangen mit dem Laute an, den sie bezeichnen (Is d. h. Eis = i). Ihr Gebrauch wurde bei der Einführung des Christenthums durch das latein. Alphabet verdrängt; am reichsten an R. <hi rendition="#g">denkmälern</hi> ist Skandinavien, dann England u. Norddeutschland.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Runge</hi>, Otto Phil., Maler, geb. zu Wolgast, lebte seit 1804 in Hamburg. Seine vielen Gemälde sind hauptsächlich mythologische u. allegorische. R., <hi rendition="#g">Otto Siegm.</hi>, Sohn des Vorigen, Bildhauer, Schüler Thorwaldsens, 1838 in Petersburg, wo er mit Arbeiten im kaiserl. Winterpalaste beschäftigt war, st. 1839.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Runkelrübe</hi>, s. Rübe; die sog. weiße schles. R. ist die zuckerstoffhaltigste Art u. durch die R. <hi rendition="#g">nzuckerfabrikation</hi> zu einer der wichtigsten Pflanzen geworden. Den Zuckerstoffgehalt der R. entdeckte 1747 der Berliner Chemiker Markgraff u. gab auch ein Verfahren an, denselben im Großen darzustellen, seine Vorschläge aber blieben unbeachtet. 1798 hatte Achard in Berlin, der mit der gleichen Sache als seiner eigenen Erfindung auftrat, mehr Glück, erhielt eine Domäne von 100000 Thlr. im Werth </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [789/0790]
wurde 1743 Graf, st. 1749. Sein Sohn Peter, mit dem Ehrennamen Sadunaiskoi (d. h. Ueberschreiter der Donau), geb. 1725, neben Suwarow der größte russ. Feldherr, diente als General im 7 jährigen Kriege, befehligte im Türkenkriege 1769 das 2. Armeecorps, 1770 als General en chef die Armee, schlug die Tataren am Pruth, die Türken am Kagul, nahm fast alle moldauische und walachische Festungen, ging 1773 über die Donau, unter allen russ. Feldherren zuerst, wiederholte den Uebergang 1774 und erzwang vor Schumla den Frieden von Kutschuk Kainardsche. 1787 erhielt R. ein Commando unter Potemkin, nahm aber bald von dessen Uebermuth beleidigt seine Entlassung; st. 1796. Von seinen Söhnen war Nikolai, geb. 1754, unter Alexander I. Handelsminister, 1807 bis 1811 Minister des Auswärtigen, ein Gegner Englands, trat deßwegen 1812 aus dem Staatsdienste; er that viel für die Wissenschaften, gab auch einen russ. Codex diplomaticus heraus; st. 1826. Der andere, Michael Paul, war gleichfalls Diplomat u. kurze Zeit Minister, rüstete das Schiff Rurik aus, mit dem O. von Kotzebue die Erde umsegelte, st. unvermählt; deßgleichen 1836 der jüngste Bruder Sergei, mit welchem die gräfliche Linie der R. erlosch.
Rumohr, Karl Friedr. Ludw. Felix von, geb. 1785 bei Dresden, gest. 1843 zu Dresden, Kunsthistoriker u. Kritiker, mittelmäßiger Romanen- und Novellendichter, geistreicher Lebemann (er schrieb einen „Geist der Kochkunst“ und eine „Höflichkeitsschule“); Hauptwerk: „Ital. Forschungen“ 3 Bde., Berl. 1827–31.
Rumor, lat., Gerücht, Lärmen; davon: rumoren, Lärm machen.
Rumpfparlament, Spottname des engl. Unterhauses, als aus demselben 1648 auf Befehl Cromwells alle nichtrepublikanischen Mitglieder verjagt waren.
Rumpiren, lat.-deutsch, zerreißen, zerbrechen.
Rundschit-Singh, geb. 2. Novbr. 1782, ursprünglich in der militärisch-aristokratischen Republik der Sikhs Häuptling (Radscha) eines Bezirks, Misule, unterwarf bald die andern Bezirke, eroberte 1813 Attok, 1818 Multan, 1819 Kaschmir und nannte sich Maharadscha d. h. der große Herrscher od. Souverän. Er organisirte durch Napoleonische Offiziere (Allard, Ventura, Avitabile) Fußvolk und Artillerie auf europ. Weise, entriß den Afghanen Peschawer 1829, vereitelte deren Versuche zur Wiedereroberung des Verlornen; st. 1839.
Runeberg, Joh. Ludw., geb. 1804 zu Jakobstede in Finnland, noch 1855 Gymnasiallehrer zu Borgo, schwed. Dichter. „Gesammelte Schriften“ Helsingf. 1851.
Runen (von runa, Geheimniß), die Schriftzeichen der alten Germanen, von den phönicisch-griech. abgeleitet, ursprünglich 15, wurden in Skandinavien sowie von den Gothen und Angelsachsen weiter ausgebildet (Ulfilas braucht in seiner Bibelübersetzung 25 Buchstaben). Die R. scheinen indessen im alten Germanien nicht zum eigentlichen Schriftgebrauche, sondern hauptsächlich als heilige Zeichen bei Weissagungen gedient zu haben. Sie bestanden aus einzelnen Strichen, welche auf einem senkrechten Grundstrich (Stab) gewöhnlich in schiefer Richtung geführt sind; ihre Namen fangen mit dem Laute an, den sie bezeichnen (Is d. h. Eis = i). Ihr Gebrauch wurde bei der Einführung des Christenthums durch das latein. Alphabet verdrängt; am reichsten an R. denkmälern ist Skandinavien, dann England u. Norddeutschland.
Runge, Otto Phil., Maler, geb. zu Wolgast, lebte seit 1804 in Hamburg. Seine vielen Gemälde sind hauptsächlich mythologische u. allegorische. R., Otto Siegm., Sohn des Vorigen, Bildhauer, Schüler Thorwaldsens, 1838 in Petersburg, wo er mit Arbeiten im kaiserl. Winterpalaste beschäftigt war, st. 1839.
Runkelrübe, s. Rübe; die sog. weiße schles. R. ist die zuckerstoffhaltigste Art u. durch die R. nzuckerfabrikation zu einer der wichtigsten Pflanzen geworden. Den Zuckerstoffgehalt der R. entdeckte 1747 der Berliner Chemiker Markgraff u. gab auch ein Verfahren an, denselben im Großen darzustellen, seine Vorschläge aber blieben unbeachtet. 1798 hatte Achard in Berlin, der mit der gleichen Sache als seiner eigenen Erfindung auftrat, mehr Glück, erhielt eine Domäne von 100000 Thlr. im Werth
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |