Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

"Geschichte der Deutschen", einen "Grundriß der politischen u. historischen Wissenschaften" (3 Bde., Gießen 1830-32).


Schmölln, Stadt im Herzogthum Sachsen-Altenburg mit 6100 E., Tuchfabrikation.


Schmölnitz, ungar. Szomolnok, Marktflecken im Comitat Zips, mit 4700 E., Berginspectoratoberamt, Berggericht, Bergbau auf Silber und Kupfer; Cämentkupfer, Kupfermünze.


Schmolke (Schmock), Benjamin, geb. 1672 zu Brauchitschdorf bei Liegnitz, gest. 1737 als Oberprediger zu Schweidnitz, hat sehr viele geistliche Lieder und mehre ihrer Zeit stark verbreitete Gebetbücher verfaßt.


Schmutzer, Jak. Matth., berühmter Kupferstecher, geb. 1733 zu Wien, bildete sich daselbst und in Paris, ward 1766 Hofkupferstecher, später Director der Akademie für Kupferstechkunst, 1771 Oberdirector aller Normalzeichenschulen: st. 1813. Seine Blätter sind mit dem Grabstichel gearbeitet, darunter besonders meisterhaft seine Arbeiten nach Rubens.


Schnaase, Karl, geb. 1798 zu Danzig, seit 1848 Obertribunalrath in Berlin, ist einer der renommirtesten Kunstschriftsteller. Hauptwerk: "Geschichte der bildenden Künste" Düsseldorf 1843-54.


Schnabelthier, s. Monotremen.


Schnacken, s. Mücken.


Schnaderhüpfel, in den tyrol. und bayer. Alpen einstrophige, gereimte Volkslieder, erotischen od. satirischen Inhalts, gewöhnlich improvisirt, mit eigenthümlicher Melodie.


Schnarchen, ein laut schallendes Athmen, das durch eine zitternde Bewegung des Gaumensegels entsteht, wenn bei erschlafftem Zustande desselben durch offenen Mund geathmet wird.


Schnarrer (Crex), Gattung Vögel aus der Ordnung der Watvögel, an Gestalt den Rohrhühnern (s. d.), in der Lebensweise den Rallen (s. d.) ähnlich. Nur eine Art: der Wiesen-S., Wachtelkönig, Schnärz (C. pratensis), braun, bis 12'' lang, auf Feldern und Wiesen, läuft sehr schnell im Grase; ist Zugvogel u. kommt mit den Wachteln zu uns.


Schnecken oder Lungenschnecken (Pulmonata), Abtheilung Weichthiere aus der Ordnung der Bauchfüßler, unterschieden von allen andern Weichthieren durch einen mit einem Netz von Lungengefäßen versehenen Athmungssack auf der Rückenseite, durch dessen Oeffnung, die sie willkürlich erweitern u. verengen können, die Luft aus- und eingeathmet wird. Sie sind theils Land-, theils Wasser-S. Zu den erstern gehören: die Weg-S. (Limax, s. Nacht-S.). Die Schnirkel-S. (Helix), mit spiralförmig gewundenem u. in einem Gehäuse von 2-12 Windungen eingeschlossenen Körper. Die Arten zahlreich, darunter als bemerkenswertheste: Die große Weinberg-S. (H. pomatia), gelbgrau, 3'' lang, das Gehäuse mit 5 Umgängen; verschließt im Herbste ihr Gehäuse mit einem Deckel, wozu sie einen kalkhaltigen Schleim ausschwitzt, der verhärtet. In vielen Gegenden ein geschätztes Nahrungsmittel. Die graue Weinberg-S. (H. adsperga), von der Größe der Vorigen, in Frankreich, der Schweiz u. Italien; wird gegessen. Die Waldschnirkel-S. (H. nemoralis), verschieden gefärbt, mit 5 Windungen. Die Garten-S. (H. hortensis), hellgrau, oft mit braunen Streifen; 5 Windungen. Die niedliche Schnirkel-S. (H. pulchella), sehr zart und durchsichtig, 1''' lang, auch das Gehäuse durchsichtig. - Zu den Wasser-S., die in süßem Wasser leben und oft an die Oberfläche kommen, um zu athmen, gehören: Die große Teller-S. (Planorbis corneus), schwarz, 6''' lang, mit braunem Gehäuse. Die karinirte Teller-S. (P. carinatus), klein, mit 4 Windungen, in stehenden Wassern. Die große Sumpf-S. (Limnaeus stagnalis), gegen 2'' lang, mit gelblichem Gehäuse von 6-7 Windungen. Die gemeine Sumpf-S. (L. vulgaris), gelblich, 4''' lang, mit 4 Windungen.


Schneckenlinie, s. Spirale.


Schnee, gefrorene atmosphärische Niederschläge in Form verschieden gestalteter kleiner Krystalle. Bei strenger Kälte kommt es nicht leicht zum Schneien, wegen geringer Dampfmenge der Luft od. es beschränkt sich auf die Erscheinung zarter Eisflitterchen; bei milderer Temperatur sammeln sich die Krystalle zu

„Geschichte der Deutschen“, einen „Grundriß der politischen u. historischen Wissenschaften“ (3 Bde., Gießen 1830–32).


Schmölln, Stadt im Herzogthum Sachsen-Altenburg mit 6100 E., Tuchfabrikation.


Schmölnitz, ungar. Szomolnok, Marktflecken im Comitat Zips, mit 4700 E., Berginspectoratoberamt, Berggericht, Bergbau auf Silber und Kupfer; Cämentkupfer, Kupfermünze.


Schmolke (Schmock), Benjamin, geb. 1672 zu Brauchitschdorf bei Liegnitz, gest. 1737 als Oberprediger zu Schweidnitz, hat sehr viele geistliche Lieder und mehre ihrer Zeit stark verbreitete Gebetbücher verfaßt.


Schmutzer, Jak. Matth., berühmter Kupferstecher, geb. 1733 zu Wien, bildete sich daselbst und in Paris, ward 1766 Hofkupferstecher, später Director der Akademie für Kupferstechkunst, 1771 Oberdirector aller Normalzeichenschulen: st. 1813. Seine Blätter sind mit dem Grabstichel gearbeitet, darunter besonders meisterhaft seine Arbeiten nach Rubens.


Schnaase, Karl, geb. 1798 zu Danzig, seit 1848 Obertribunalrath in Berlin, ist einer der renommirtesten Kunstschriftsteller. Hauptwerk: „Geschichte der bildenden Künste“ Düsseldorf 1843–54.


Schnabelthier, s. Monotremen.


Schnacken, s. Mücken.


Schnaderhüpfel, in den tyrol. und bayer. Alpen einstrophige, gereimte Volkslieder, erotischen od. satirischen Inhalts, gewöhnlich improvisirt, mit eigenthümlicher Melodie.


Schnarchen, ein laut schallendes Athmen, das durch eine zitternde Bewegung des Gaumensegels entsteht, wenn bei erschlafftem Zustande desselben durch offenen Mund geathmet wird.


Schnarrer (Crex), Gattung Vögel aus der Ordnung der Watvögel, an Gestalt den Rohrhühnern (s. d.), in der Lebensweise den Rallen (s. d.) ähnlich. Nur eine Art: der Wiesen-S., Wachtelkönig, Schnärz (C. pratensis), braun, bis 12'' lang, auf Feldern und Wiesen, läuft sehr schnell im Grase; ist Zugvogel u. kommt mit den Wachteln zu uns.


Schnecken oder Lungenschnecken (Pulmonata), Abtheilung Weichthiere aus der Ordnung der Bauchfüßler, unterschieden von allen andern Weichthieren durch einen mit einem Netz von Lungengefäßen versehenen Athmungssack auf der Rückenseite, durch dessen Oeffnung, die sie willkürlich erweitern u. verengen können, die Luft aus- und eingeathmet wird. Sie sind theils Land-, theils Wasser-S. Zu den erstern gehören: die Weg-S. (Limax, s. Nacht-S.). Die Schnirkel-S. (Helix), mit spiralförmig gewundenem u. in einem Gehäuse von 2–12 Windungen eingeschlossenen Körper. Die Arten zahlreich, darunter als bemerkenswertheste: Die große Weinberg-S. (H. pomatia), gelbgrau, 3'' lang, das Gehäuse mit 5 Umgängen; verschließt im Herbste ihr Gehäuse mit einem Deckel, wozu sie einen kalkhaltigen Schleim ausschwitzt, der verhärtet. In vielen Gegenden ein geschätztes Nahrungsmittel. Die graue Weinberg-S. (H. adsperga), von der Größe der Vorigen, in Frankreich, der Schweiz u. Italien; wird gegessen. Die Waldschnirkel-S. (H. nemoralis), verschieden gefärbt, mit 5 Windungen. Die Garten-S. (H. hortensis), hellgrau, oft mit braunen Streifen; 5 Windungen. Die niedliche Schnirkel-S. (H. pulchella), sehr zart und durchsichtig, 1''' lang, auch das Gehäuse durchsichtig. – Zu den Wasser-S., die in süßem Wasser leben und oft an die Oberfläche kommen, um zu athmen, gehören: Die große Teller-S. (Planorbis corneus), schwarz, 6''' lang, mit braunem Gehäuse. Die karinirte Teller-S. (P. carinatus), klein, mit 4 Windungen, in stehenden Wassern. Die große Sumpf-S. (Limnaeus stagnalis), gegen 2'' lang, mit gelblichem Gehäuse von 6–7 Windungen. Die gemeine Sumpf-S. (L. vulgaris), gelblich, 4''' lang, mit 4 Windungen.


Schneckenlinie, s. Spirale.


Schnee, gefrorene atmosphärische Niederschläge in Form verschieden gestalteter kleiner Krystalle. Bei strenger Kälte kommt es nicht leicht zum Schneien, wegen geringer Dampfmenge der Luft od. es beschränkt sich auf die Erscheinung zarter Eisflitterchen; bei milderer Temperatur sammeln sich die Krystalle zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0106" n="105"/>
&#x201E;Geschichte der Deutschen&#x201C;, einen &#x201E;Grundriß der politischen u. historischen Wissenschaften&#x201C; (3 Bde., Gießen 1830&#x2013;32).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schmölln</hi>, Stadt im Herzogthum Sachsen-Altenburg mit 6100 E., Tuchfabrikation.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schmölnitz</hi>, ungar. <hi rendition="#g">Szomolnok</hi>, Marktflecken im Comitat Zips, mit 4700 E., Berginspectoratoberamt, Berggericht, Bergbau auf Silber und Kupfer; Cämentkupfer, Kupfermünze.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schmolke</hi> (Schmock), Benjamin, geb. 1672 zu Brauchitschdorf bei Liegnitz, gest. 1737 als Oberprediger zu Schweidnitz, hat sehr viele geistliche Lieder und mehre ihrer Zeit stark verbreitete Gebetbücher verfaßt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schmutzer</hi>, Jak. Matth., berühmter Kupferstecher, geb. 1733 zu Wien, bildete sich daselbst und in Paris, ward 1766 Hofkupferstecher, später Director der Akademie für Kupferstechkunst, 1771 Oberdirector aller Normalzeichenschulen: st. 1813. Seine Blätter sind mit dem Grabstichel gearbeitet, darunter besonders meisterhaft seine Arbeiten nach Rubens.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schnaase</hi>, Karl, geb. 1798 zu Danzig, seit 1848 Obertribunalrath in Berlin, ist einer der renommirtesten Kunstschriftsteller. Hauptwerk: &#x201E;Geschichte der bildenden Künste&#x201C; Düsseldorf 1843&#x2013;54.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schnabelthier</hi>, s. Monotremen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schnacken</hi>, s. Mücken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schnaderhüpfel</hi>, in den tyrol. und bayer. Alpen einstrophige, gereimte Volkslieder, erotischen od. satirischen Inhalts, gewöhnlich improvisirt, mit eigenthümlicher Melodie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schnarchen</hi>, ein laut schallendes Athmen, das durch eine zitternde Bewegung des Gaumensegels entsteht, wenn bei erschlafftem Zustande desselben durch offenen Mund geathmet wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schnarrer</hi><hi rendition="#i">(Crex)</hi>, Gattung Vögel aus der Ordnung der Watvögel, an Gestalt den Rohrhühnern (s. d.), in der Lebensweise den Rallen (s. d.) ähnlich. Nur eine Art: der <hi rendition="#g">Wiesen</hi>-S., Wachtelkönig, Schnärz <hi rendition="#i">(C. pratensis)</hi>, braun, bis 12'' lang, auf Feldern und Wiesen, läuft sehr schnell im Grase; ist Zugvogel u. kommt mit den Wachteln zu uns.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schnecken</hi> oder <hi rendition="#g">Lungenschnecken</hi> <hi rendition="#i">(Pulmonata)</hi>, Abtheilung Weichthiere aus der Ordnung der Bauchfüßler, unterschieden von allen andern Weichthieren durch einen mit einem Netz von Lungengefäßen versehenen Athmungssack auf der Rückenseite, durch dessen Oeffnung, die sie willkürlich erweitern u. verengen können, die Luft aus- und eingeathmet wird. Sie sind theils <hi rendition="#g">Land-</hi>, theils <hi rendition="#g">Wasser</hi>-S. Zu den erstern gehören: die <hi rendition="#g">Weg</hi>-S. <hi rendition="#i">(Limax</hi>, s. <hi rendition="#g">Nacht</hi>-S.). Die <hi rendition="#g">Schnirkel</hi>-S. <hi rendition="#i">(Helix)</hi>, mit spiralförmig gewundenem u. in einem Gehäuse von 2&#x2013;12 Windungen eingeschlossenen Körper. Die Arten zahlreich, darunter als bemerkenswertheste: Die <hi rendition="#g">große Weinberg</hi>-S. <hi rendition="#i">(H. pomatia)</hi>, gelbgrau, 3'' lang, das Gehäuse mit 5 Umgängen; verschließt im Herbste ihr Gehäuse mit einem Deckel, wozu sie einen kalkhaltigen Schleim ausschwitzt, der verhärtet. In vielen Gegenden ein geschätztes Nahrungsmittel. Die <hi rendition="#g">graue Weinberg</hi>-S. <hi rendition="#i">(H. adsperga)</hi>, von der Größe der Vorigen, in Frankreich, der Schweiz u. Italien; wird gegessen. Die <hi rendition="#g">Waldschnirkel</hi>-S. <hi rendition="#i">(H. nemoralis)</hi>, verschieden gefärbt, mit 5 Windungen. Die <hi rendition="#g">Garten</hi>-S. <hi rendition="#i">(H. hortensis)</hi>, hellgrau, oft mit braunen Streifen; 5 Windungen. Die <hi rendition="#g">niedliche Schnirkel</hi>-S. <hi rendition="#i">(H. pulchella)</hi>, sehr zart und durchsichtig, 1''' lang, auch das Gehäuse durchsichtig. &#x2013; Zu den Wasser-S., die in süßem Wasser leben und oft an die Oberfläche kommen, um zu athmen, gehören: Die <hi rendition="#g">große Teller</hi>-S. <hi rendition="#i">(Planorbis corneus)</hi>, schwarz, 6''' lang, mit braunem Gehäuse. Die <hi rendition="#g">karinirte Teller</hi>-S. <hi rendition="#i">(P. carinatus),</hi> klein, mit 4 Windungen, in stehenden Wassern. Die <hi rendition="#g">große Sumpf</hi>-S. <hi rendition="#i">(Limnaeus stagnalis),</hi> gegen 2'' lang, mit gelblichem Gehäuse von 6&#x2013;7 Windungen. Die <hi rendition="#g">gemeine Sumpf</hi>-S. (<hi rendition="#i">L. vulgaris)</hi>, gelblich, 4''' lang, mit 4 Windungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schneckenlinie</hi>, s. Spirale.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schnee</hi>, gefrorene atmosphärische Niederschläge in Form verschieden gestalteter kleiner Krystalle. Bei strenger Kälte kommt es nicht leicht zum Schneien, wegen geringer Dampfmenge der Luft od. es beschränkt sich auf die Erscheinung zarter Eisflitterchen; bei milderer Temperatur sammeln sich die Krystalle zu
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[105/0106] „Geschichte der Deutschen“, einen „Grundriß der politischen u. historischen Wissenschaften“ (3 Bde., Gießen 1830–32). Schmölln, Stadt im Herzogthum Sachsen-Altenburg mit 6100 E., Tuchfabrikation. Schmölnitz, ungar. Szomolnok, Marktflecken im Comitat Zips, mit 4700 E., Berginspectoratoberamt, Berggericht, Bergbau auf Silber und Kupfer; Cämentkupfer, Kupfermünze. Schmolke (Schmock), Benjamin, geb. 1672 zu Brauchitschdorf bei Liegnitz, gest. 1737 als Oberprediger zu Schweidnitz, hat sehr viele geistliche Lieder und mehre ihrer Zeit stark verbreitete Gebetbücher verfaßt. Schmutzer, Jak. Matth., berühmter Kupferstecher, geb. 1733 zu Wien, bildete sich daselbst und in Paris, ward 1766 Hofkupferstecher, später Director der Akademie für Kupferstechkunst, 1771 Oberdirector aller Normalzeichenschulen: st. 1813. Seine Blätter sind mit dem Grabstichel gearbeitet, darunter besonders meisterhaft seine Arbeiten nach Rubens. Schnaase, Karl, geb. 1798 zu Danzig, seit 1848 Obertribunalrath in Berlin, ist einer der renommirtesten Kunstschriftsteller. Hauptwerk: „Geschichte der bildenden Künste“ Düsseldorf 1843–54. Schnabelthier, s. Monotremen. Schnacken, s. Mücken. Schnaderhüpfel, in den tyrol. und bayer. Alpen einstrophige, gereimte Volkslieder, erotischen od. satirischen Inhalts, gewöhnlich improvisirt, mit eigenthümlicher Melodie. Schnarchen, ein laut schallendes Athmen, das durch eine zitternde Bewegung des Gaumensegels entsteht, wenn bei erschlafftem Zustande desselben durch offenen Mund geathmet wird. Schnarrer (Crex), Gattung Vögel aus der Ordnung der Watvögel, an Gestalt den Rohrhühnern (s. d.), in der Lebensweise den Rallen (s. d.) ähnlich. Nur eine Art: der Wiesen-S., Wachtelkönig, Schnärz (C. pratensis), braun, bis 12'' lang, auf Feldern und Wiesen, läuft sehr schnell im Grase; ist Zugvogel u. kommt mit den Wachteln zu uns. Schnecken oder Lungenschnecken (Pulmonata), Abtheilung Weichthiere aus der Ordnung der Bauchfüßler, unterschieden von allen andern Weichthieren durch einen mit einem Netz von Lungengefäßen versehenen Athmungssack auf der Rückenseite, durch dessen Oeffnung, die sie willkürlich erweitern u. verengen können, die Luft aus- und eingeathmet wird. Sie sind theils Land-, theils Wasser-S. Zu den erstern gehören: die Weg-S. (Limax, s. Nacht-S.). Die Schnirkel-S. (Helix), mit spiralförmig gewundenem u. in einem Gehäuse von 2–12 Windungen eingeschlossenen Körper. Die Arten zahlreich, darunter als bemerkenswertheste: Die große Weinberg-S. (H. pomatia), gelbgrau, 3'' lang, das Gehäuse mit 5 Umgängen; verschließt im Herbste ihr Gehäuse mit einem Deckel, wozu sie einen kalkhaltigen Schleim ausschwitzt, der verhärtet. In vielen Gegenden ein geschätztes Nahrungsmittel. Die graue Weinberg-S. (H. adsperga), von der Größe der Vorigen, in Frankreich, der Schweiz u. Italien; wird gegessen. Die Waldschnirkel-S. (H. nemoralis), verschieden gefärbt, mit 5 Windungen. Die Garten-S. (H. hortensis), hellgrau, oft mit braunen Streifen; 5 Windungen. Die niedliche Schnirkel-S. (H. pulchella), sehr zart und durchsichtig, 1''' lang, auch das Gehäuse durchsichtig. – Zu den Wasser-S., die in süßem Wasser leben und oft an die Oberfläche kommen, um zu athmen, gehören: Die große Teller-S. (Planorbis corneus), schwarz, 6''' lang, mit braunem Gehäuse. Die karinirte Teller-S. (P. carinatus), klein, mit 4 Windungen, in stehenden Wassern. Die große Sumpf-S. (Limnaeus stagnalis), gegen 2'' lang, mit gelblichem Gehäuse von 6–7 Windungen. Die gemeine Sumpf-S. (L. vulgaris), gelblich, 4''' lang, mit 4 Windungen. Schneckenlinie, s. Spirale. Schnee, gefrorene atmosphärische Niederschläge in Form verschieden gestalteter kleiner Krystalle. Bei strenger Kälte kommt es nicht leicht zum Schneien, wegen geringer Dampfmenge der Luft od. es beschränkt sich auf die Erscheinung zarter Eisflitterchen; bei milderer Temperatur sammeln sich die Krystalle zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/106
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/106>, abgerufen am 23.11.2024.