Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.ist wie dieses von dem skandinavischen Gebirge erfüllt, auf dessen Kamm in der Regel die schwed.-norweg. Gränze hinläuft; doch hat S. nicht die Hochflächen Norwegens, indem sich das Gebirge gegen den bottnischen Meerbusen hin rasch senkt u. denselben fast nirgends erreicht. Wegen dieser geringeren Höhe hat S. auch ein milderes Klima als Norwegen. Wie dieses Land ist es sehr wasserreich; von dem Gebirge eilen zahlreiche Flüsse (Elfen) dem Meere zu, bilden aber regelmäßig, bevor sie das Gebirge verlassen, lange u. tiefe Seen (vgl. über die natürlichen Verhältnisse: Skandinavien). Der geringere Theil des Bodens ist dem Ackerbau günstig und S. erzeugt nur in ganz guten Jahren für seinen Bedarf hinlänglich Getreide. Die Viehzucht ist eine Hauptnahrungsquelle; die Benutzung der großen Waldungen beschäftigt einen beträchtlichen Theil der männlichen Bevölkerung; der Fischfang ist von großer Wichtigkeit, den Hauptreichthum des Landes bilden jedoch die vortrefflichen Eisenerze, aber auch die Ausbeute von Kupfer, Silber, Kobalt, Alaun, Vitriol, Braunstein und Schwefel ist nicht unbeträchtlich. Daß in S. außer dem Hüttenbetrieb kein anderer Zweig der Industrie trotz der Handels- und Gewerbefreiheit in großen Verhältnissen betrieben wird, erklärt sich aus der Natur des Landes und der dünnen Bevölkerung. Der innere Verkehr wird durch die vielen Seen begünstigt; künstliche Wasserstraßen verbinden die großen Seen (Wener-, Wetter-, Hjelmar-, Mälar-See) und dadurch Kattegat und Ostsee (vgl. Götakanal), verzinsen jedoch das aufgewandte Kapital bei weitem nicht. Die Hauptgegenstände der Ausfuhr sind Eisen, Kupfer, Alaun etc., Holz, Theer, Pech; sie wurde 1852 zu 27658000 Reichsbankthaler berechnet, die Einfuhr zu 29049000 Reichsbankthaler; die Handelsflotte bestand aus 1407 größeren Schiffen zu mehr als 86000 Lasten u. 61 Dampfschiffen mit 3180 Pferdekraft. Die bedeutendsten Handelsplätze sind Stockholm, Nyköping, Karlskrona, Ystad, Helsingborg, Gothenburg. Man rechnet nach Reichsbankthalern; 1 R.-B.-Thlr. = 48 Schilling a 12 Rundstücke = 17 Sgr. 2 Pf. = 50 kr. C.-M.; 1 Ctr. = 100 Schalpfund = 85 Zollpfund; 1 Kanna hält 2,617 frz. Litr., die Tonne festes Maß 164,68; die Aln ist = 0,593 franz. Metr. Eingetheilt ist S. in administrativer Beziehung in die Oberstatthalterschaft Stockholm und 24 Läne od. Landhöfdingdäne mit 117 Vogteien (Fögderien). Das Recht ist das eigenthümlich ausgebildete schwedische; es gibt 4 Instanzen: Häradsgericht, Lagmannsgericht, Hofgericht u. höchstes Gericht des Königs, daneben noch einige besondere Gerichte; die Reichsstände üben indessen durch Bevollmächtigte eine Art Aufsicht über die Justizverwaltung. Auch das Militärwesen ist seit 1680 ganz eigenthümlich eingerichtet. Die stehende Armee, nicht ganz 8000 Mann stark, wird geworben (daher Värfvade genannt) u. bildet die Besatzungstruppen von Stockholm u. den andern Waffenplätzen; der Kern der Kriegsmacht aber besteht aus den sog. eingetheilten Regimentern (Indelta). Ein großes Gut oder eine Anzahl kleiner Höfe muß einen Mann stellen und ihm Haus, Acker und Vieh geben; auch die Offiziere sind Bauern u. erhalten ein Krongut; Sold wird nur im wirklichen Dienste, während der jährlichen, ungefähr 4 Wochen dauernden Uebungen und im Kriege bezahlt. Solcher Indeltatruppen sind ungefähr 30000 Mann auf der Stelle verfügbar. Im Nothfalle findet Conscription d. h. das Aufgebot aller Mannschaft vom 20. bis 25. Altersjahre statt, so daß S. zur Vertheidigung beiläufig 100000 Mann aufbieten kann. Die Seemacht besteht aus etwa 12 Dampffregatten und Corvetten, vielleicht 300 Kanonenbooten (Scheerenflotte) und einigen Segelfregatten (Linienschiffe unterhält S. schon lange keine mehr; die Bemannung wird mit Einschluß der Marinesoldaten auf 24000 Mann angegeben. Die Finanzen sind gut geordnet; nach dem Budget für 1855-57 belaufen sich die Einnahmen auf 14358300 R.-B.-Thlr., die Staatsausgaben auf 12876920 R.-B.-Thlr. Die Staatsschuld, die früher S. fast erdrückte, ist seit 1840 bezahlt; Papiergeld sind 14 Mill. Thlr. im Umlauf. Staatsreligion ist die evangelischlutherische, ist wie dieses von dem skandinavischen Gebirge erfüllt, auf dessen Kamm in der Regel die schwed.-norweg. Gränze hinläuft; doch hat S. nicht die Hochflächen Norwegens, indem sich das Gebirge gegen den bottnischen Meerbusen hin rasch senkt u. denselben fast nirgends erreicht. Wegen dieser geringeren Höhe hat S. auch ein milderes Klima als Norwegen. Wie dieses Land ist es sehr wasserreich; von dem Gebirge eilen zahlreiche Flüsse (Elfen) dem Meere zu, bilden aber regelmäßig, bevor sie das Gebirge verlassen, lange u. tiefe Seen (vgl. über die natürlichen Verhältnisse: Skandinavien). Der geringere Theil des Bodens ist dem Ackerbau günstig und S. erzeugt nur in ganz guten Jahren für seinen Bedarf hinlänglich Getreide. Die Viehzucht ist eine Hauptnahrungsquelle; die Benutzung der großen Waldungen beschäftigt einen beträchtlichen Theil der männlichen Bevölkerung; der Fischfang ist von großer Wichtigkeit, den Hauptreichthum des Landes bilden jedoch die vortrefflichen Eisenerze, aber auch die Ausbeute von Kupfer, Silber, Kobalt, Alaun, Vitriol, Braunstein und Schwefel ist nicht unbeträchtlich. Daß in S. außer dem Hüttenbetrieb kein anderer Zweig der Industrie trotz der Handels- und Gewerbefreiheit in großen Verhältnissen betrieben wird, erklärt sich aus der Natur des Landes und der dünnen Bevölkerung. Der innere Verkehr wird durch die vielen Seen begünstigt; künstliche Wasserstraßen verbinden die großen Seen (Wener-, Wetter-, Hjelmar-, Mälar-See) und dadurch Kattegat und Ostsee (vgl. Götakanal), verzinsen jedoch das aufgewandte Kapital bei weitem nicht. Die Hauptgegenstände der Ausfuhr sind Eisen, Kupfer, Alaun etc., Holz, Theer, Pech; sie wurde 1852 zu 27658000 Reichsbankthaler berechnet, die Einfuhr zu 29049000 Reichsbankthaler; die Handelsflotte bestand aus 1407 größeren Schiffen zu mehr als 86000 Lasten u. 61 Dampfschiffen mit 3180 Pferdekraft. Die bedeutendsten Handelsplätze sind Stockholm, Nyköping, Karlskrona, Ystad, Helsingborg, Gothenburg. Man rechnet nach Reichsbankthalern; 1 R.-B.-Thlr. = 48 Schilling à 12 Rundstücke = 17 Sgr. 2 Pf. = 50 kr. C.-M.; 1 Ctr. = 100 Schalpfund = 85 Zollpfund; 1 Kanna hält 2,617 frz. Litr., die Tonne festes Maß 164,68; die Aln ist = 0,593 franz. Metr. Eingetheilt ist S. in administrativer Beziehung in die Oberstatthalterschaft Stockholm und 24 Läne od. Landhöfdingdäne mit 117 Vogteien (Fögderien). Das Recht ist das eigenthümlich ausgebildete schwedische; es gibt 4 Instanzen: Häradsgericht, Lagmannsgericht, Hofgericht u. höchstes Gericht des Königs, daneben noch einige besondere Gerichte; die Reichsstände üben indessen durch Bevollmächtigte eine Art Aufsicht über die Justizverwaltung. Auch das Militärwesen ist seit 1680 ganz eigenthümlich eingerichtet. Die stehende Armee, nicht ganz 8000 Mann stark, wird geworben (daher Värfvade genannt) u. bildet die Besatzungstruppen von Stockholm u. den andern Waffenplätzen; der Kern der Kriegsmacht aber besteht aus den sog. eingetheilten Regimentern (Indelta). Ein großes Gut oder eine Anzahl kleiner Höfe muß einen Mann stellen und ihm Haus, Acker und Vieh geben; auch die Offiziere sind Bauern u. erhalten ein Krongut; Sold wird nur im wirklichen Dienste, während der jährlichen, ungefähr 4 Wochen dauernden Uebungen und im Kriege bezahlt. Solcher Indeltatruppen sind ungefähr 30000 Mann auf der Stelle verfügbar. Im Nothfalle findet Conscription d. h. das Aufgebot aller Mannschaft vom 20. bis 25. Altersjahre statt, so daß S. zur Vertheidigung beiläufig 100000 Mann aufbieten kann. Die Seemacht besteht aus etwa 12 Dampffregatten und Corvetten, vielleicht 300 Kanonenbooten (Scheerenflotte) und einigen Segelfregatten (Linienschiffe unterhält S. schon lange keine mehr; die Bemannung wird mit Einschluß der Marinesoldaten auf 24000 Mann angegeben. Die Finanzen sind gut geordnet; nach dem Budget für 1855–57 belaufen sich die Einnahmen auf 14358300 R.-B.-Thlr., die Staatsausgaben auf 12876920 R.-B.-Thlr. 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Die Viehzucht ist eine Hauptnahrungsquelle; die Benutzung der großen Waldungen beschäftigt einen beträchtlichen Theil der männlichen Bevölkerung; der Fischfang ist von großer Wichtigkeit, den Hauptreichthum des Landes bilden jedoch die vortrefflichen Eisenerze, aber auch die Ausbeute von Kupfer, Silber, Kobalt, Alaun, Vitriol, Braunstein und Schwefel ist nicht unbeträchtlich. Daß in S. außer dem Hüttenbetrieb kein anderer Zweig der Industrie trotz der Handels- und Gewerbefreiheit in großen Verhältnissen betrieben wird, erklärt sich aus der Natur des Landes und der dünnen Bevölkerung. Der innere Verkehr wird durch die vielen Seen begünstigt; künstliche Wasserstraßen verbinden die großen Seen (Wener-, Wetter-, Hjelmar-, Mälar-See) und dadurch Kattegat und Ostsee (vgl. Götakanal), verzinsen jedoch das aufgewandte Kapital bei weitem nicht. Die Hauptgegenstände der Ausfuhr sind Eisen, Kupfer, Alaun etc., Holz, Theer, Pech; sie wurde 1852 zu 27658000 Reichsbankthaler berechnet, die Einfuhr zu 29049000 Reichsbankthaler; die Handelsflotte bestand aus 1407 größeren Schiffen zu mehr als 86000 Lasten u. 61 Dampfschiffen mit 3180 Pferdekraft. Die bedeutendsten Handelsplätze sind Stockholm, Nyköping, Karlskrona, Ystad, Helsingborg, Gothenburg. Man rechnet nach Reichsbankthalern; 1 R.-B.-Thlr. = 48 Schilling <hi rendition="#i">à</hi> 12 Rundstücke = 17 Sgr. 2 Pf. = 50 kr. C.-M.; 1 Ctr. = 100 Schalpfund = 85 Zollpfund; 1 Kanna hält 2,617 frz. Litr., die Tonne festes Maß 164,68; die Aln ist = 0,593 franz. Metr. Eingetheilt ist S. in administrativer Beziehung in die Oberstatthalterschaft Stockholm und 24 Läne od. Landhöfdingdäne mit 117 Vogteien (Fögderien). Das Recht ist das eigenthümlich ausgebildete schwedische; es gibt 4 Instanzen: Häradsgericht, Lagmannsgericht, Hofgericht u. höchstes Gericht des Königs, daneben noch einige besondere Gerichte; die Reichsstände üben indessen durch Bevollmächtigte eine Art Aufsicht über die Justizverwaltung. Auch das Militärwesen ist seit 1680 ganz eigenthümlich eingerichtet. Die stehende Armee, nicht ganz 8000 Mann stark, wird geworben (daher Värfvade genannt) u. bildet die Besatzungstruppen von Stockholm u. den andern Waffenplätzen; der Kern der Kriegsmacht aber besteht aus den sog. eingetheilten Regimentern (Indelta). Ein großes Gut oder eine Anzahl kleiner Höfe muß einen Mann stellen und ihm Haus, Acker und Vieh geben; auch die Offiziere sind Bauern u. erhalten ein Krongut; Sold wird nur im wirklichen Dienste, während der jährlichen, ungefähr 4 Wochen dauernden Uebungen und im Kriege bezahlt. Solcher Indeltatruppen sind ungefähr 30000 Mann auf der Stelle verfügbar. Im Nothfalle findet Conscription d. h. das Aufgebot aller Mannschaft vom 20. bis 25. Altersjahre statt, so daß S. zur Vertheidigung beiläufig 100000 Mann aufbieten kann. Die Seemacht besteht aus etwa 12 Dampffregatten und Corvetten, vielleicht 300 Kanonenbooten (Scheerenflotte) und einigen Segelfregatten (Linienschiffe unterhält S. schon lange keine mehr; die Bemannung wird mit Einschluß der Marinesoldaten auf 24000 Mann angegeben. Die Finanzen sind gut geordnet; nach dem Budget für 1855–57 belaufen sich die Einnahmen auf 14358300 R.-B.-Thlr., die Staatsausgaben auf 12876920 R.-B.-Thlr. Die Staatsschuld, die früher S. fast erdrückte, ist seit 1840 bezahlt; Papiergeld sind 14 Mill. Thlr. im Umlauf. Staatsreligion ist die evangelischlutherische, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [142/0143]
ist wie dieses von dem skandinavischen Gebirge erfüllt, auf dessen Kamm in der Regel die schwed.-norweg. Gränze hinläuft; doch hat S. nicht die Hochflächen Norwegens, indem sich das Gebirge gegen den bottnischen Meerbusen hin rasch senkt u. denselben fast nirgends erreicht. Wegen dieser geringeren Höhe hat S. auch ein milderes Klima als Norwegen. Wie dieses Land ist es sehr wasserreich; von dem Gebirge eilen zahlreiche Flüsse (Elfen) dem Meere zu, bilden aber regelmäßig, bevor sie das Gebirge verlassen, lange u. tiefe Seen (vgl. über die natürlichen Verhältnisse: Skandinavien). Der geringere Theil des Bodens ist dem Ackerbau günstig und S. erzeugt nur in ganz guten Jahren für seinen Bedarf hinlänglich Getreide. Die Viehzucht ist eine Hauptnahrungsquelle; die Benutzung der großen Waldungen beschäftigt einen beträchtlichen Theil der männlichen Bevölkerung; der Fischfang ist von großer Wichtigkeit, den Hauptreichthum des Landes bilden jedoch die vortrefflichen Eisenerze, aber auch die Ausbeute von Kupfer, Silber, Kobalt, Alaun, Vitriol, Braunstein und Schwefel ist nicht unbeträchtlich. Daß in S. außer dem Hüttenbetrieb kein anderer Zweig der Industrie trotz der Handels- und Gewerbefreiheit in großen Verhältnissen betrieben wird, erklärt sich aus der Natur des Landes und der dünnen Bevölkerung. Der innere Verkehr wird durch die vielen Seen begünstigt; künstliche Wasserstraßen verbinden die großen Seen (Wener-, Wetter-, Hjelmar-, Mälar-See) und dadurch Kattegat und Ostsee (vgl. Götakanal), verzinsen jedoch das aufgewandte Kapital bei weitem nicht. Die Hauptgegenstände der Ausfuhr sind Eisen, Kupfer, Alaun etc., Holz, Theer, Pech; sie wurde 1852 zu 27658000 Reichsbankthaler berechnet, die Einfuhr zu 29049000 Reichsbankthaler; die Handelsflotte bestand aus 1407 größeren Schiffen zu mehr als 86000 Lasten u. 61 Dampfschiffen mit 3180 Pferdekraft. Die bedeutendsten Handelsplätze sind Stockholm, Nyköping, Karlskrona, Ystad, Helsingborg, Gothenburg. Man rechnet nach Reichsbankthalern; 1 R.-B.-Thlr. = 48 Schilling à 12 Rundstücke = 17 Sgr. 2 Pf. = 50 kr. C.-M.; 1 Ctr. = 100 Schalpfund = 85 Zollpfund; 1 Kanna hält 2,617 frz. Litr., die Tonne festes Maß 164,68; die Aln ist = 0,593 franz. Metr. Eingetheilt ist S. in administrativer Beziehung in die Oberstatthalterschaft Stockholm und 24 Läne od. Landhöfdingdäne mit 117 Vogteien (Fögderien). Das Recht ist das eigenthümlich ausgebildete schwedische; es gibt 4 Instanzen: Häradsgericht, Lagmannsgericht, Hofgericht u. höchstes Gericht des Königs, daneben noch einige besondere Gerichte; die Reichsstände üben indessen durch Bevollmächtigte eine Art Aufsicht über die Justizverwaltung. Auch das Militärwesen ist seit 1680 ganz eigenthümlich eingerichtet. Die stehende Armee, nicht ganz 8000 Mann stark, wird geworben (daher Värfvade genannt) u. bildet die Besatzungstruppen von Stockholm u. den andern Waffenplätzen; der Kern der Kriegsmacht aber besteht aus den sog. eingetheilten Regimentern (Indelta). Ein großes Gut oder eine Anzahl kleiner Höfe muß einen Mann stellen und ihm Haus, Acker und Vieh geben; auch die Offiziere sind Bauern u. erhalten ein Krongut; Sold wird nur im wirklichen Dienste, während der jährlichen, ungefähr 4 Wochen dauernden Uebungen und im Kriege bezahlt. Solcher Indeltatruppen sind ungefähr 30000 Mann auf der Stelle verfügbar. Im Nothfalle findet Conscription d. h. das Aufgebot aller Mannschaft vom 20. bis 25. Altersjahre statt, so daß S. zur Vertheidigung beiläufig 100000 Mann aufbieten kann. Die Seemacht besteht aus etwa 12 Dampffregatten und Corvetten, vielleicht 300 Kanonenbooten (Scheerenflotte) und einigen Segelfregatten (Linienschiffe unterhält S. schon lange keine mehr; die Bemannung wird mit Einschluß der Marinesoldaten auf 24000 Mann angegeben. Die Finanzen sind gut geordnet; nach dem Budget für 1855–57 belaufen sich die Einnahmen auf 14358300 R.-B.-Thlr., die Staatsausgaben auf 12876920 R.-B.-Thlr. Die Staatsschuld, die früher S. fast erdrückte, ist seit 1840 bezahlt; Papiergeld sind 14 Mill. Thlr. im Umlauf. Staatsreligion ist die evangelischlutherische,
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