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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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(1854-56) machte sich zuerst eine mildere Praxis geltend u. im Pariser Frieden vom 30. März 1856 wurden nicht nur alle Ansprüche der Neutralen als Recht aufgestellt, sondern auch die Austheilung von Kaperbriefen für die Zukunst als völkerrechtswidrig erklärt. Natürlich hängt der Bestand des neuen S.s bei einem künftigen Seekriege davon ab, ob keine Macht, z. B. England, zur See ein solches Uebergewicht erlangt, daß sie es wagen darf, allen andern Seemächten zum Trotze die alte Praxis wieder geltend zu machen. Ueber S. vgl. die Schriften von Cussy (Lpz. 1856) und Soetbeer (Hamb. 1854 ff.).


Seescheiden (Ascidiae), Weichthiere aus der Ordnung der Akephalen; der Körper besteht aus 2 vom Mantel gebildeten Säcken, von denen der eine die Kiemen, der andere die Eingeweide enthält, und ist von einer Hülle lose umgeben, welche 2 Oeffnungen hat, die eine zum Durchgang des Wassers, die andere zum Abgang der Exkremente. Die S. sitzen entweder mit ihrer Grundfläche od. mit einem Stiel an Felsen etc. fest, oft haufenweise beisammen. Ihre Hauptbewegung besteht in dem Einziehen und Ausleeren von Wasser durch die eine der 2 Oeffnungen; die eiertragende Seescheide (Boltenia ovifera), 1' lang, mit ebenso langem Stiel, bräunlichgrau, steif behaart; im nördl. Ocean; die unförmige S. (Cynthia microcosmus), 2-6'' lang, mit der ganzen Fläche aufsitzend; im Mittelmeer; die nördl. S. (Clavelina borealis), bis 6'' lang, auf einem Stiele.


Seeschlange, s. Krake.


Seeschwalbe (Sterna), Gattung Vögel aus der Ordnung der Schwimmvögel, schwalbenähnlich, mit geradem, spitzigem Schnabel, kleinen Schwimmsüßen, sehr langen Flügeln und stark gegabeltem Schwanz, nähren sich von kleinen Fischen, Weichthieren und Insekten, die sie im Flug von der Oberfläche des Wassers wegschnappen; die schwarze S. (S. nigra), oben schwarzgrau, kommt zuweilen auf unsere Seen u. Teiche; die arktische S. (S. arctica), Rücken u. Bauch silbergrau, Kehle weiß; am häufigsten bei Island, seltener in England und Schweden; die weißgraue S. (S. cantiaca), häufig auf den Inseln der Nordsee; die caspische S. (S. caspica), bis 22'' lang, die größte Art, am caspischen Meere, in der Nord- u. Ostsee; die gemeine S. (S. hirundo), gegen 17'' lang, ziemlich häufig auf unsern Flüssen.


Seesoldaten, s. Marine.


Seesterne (Asteridae), Ordnung der Strahlthiere, mit flachem Körper, der in gewöhnlich 5 sternförmig sich ausbreitenden Strahlen getheilt ist; nur wenige sind oh ne Strahlen u. dann platt fünfeckig. Die kalkige Grundlage des Körpers von einer weichen, sehr zusammenziehbaren Haut überzogen. Oeffnung nur eine, nämlich im Mittelpunkte, die Mundöffnung, die zugleich als After dient. Die Strahlen können willkürlich nach allen Richtungen bewegt, auch eingebogen werden. An der untern Seite eines jeden Strahls befindet sich eine Längefurche mit zahlreichen kleinen Löchern, durch welche sie die hohlen, am Ende mit einer Saugscheibe versehenen Füßchen hervorstrecken; mit diesen saugen sie sich an andere Gegen stände, namentlich an ihre Beute, wie Krebse, Schalthiere etc. an. Ihre Fortbewegung ist ein langsames Kriechen u. Schwimmen durch Bewegung ihrer Strahlen; außerordentlich ist ihre Reproductionskraft. Der rothe od. gemeine Seestern (Asterias rubeus), schön roth, spannenbreit, in allen europ. Meeren sehr häufig, an manchen Orten als Dünger benützt; der Eisseestern (Asterias glacialis), gelb, oben mit Stacheln, in den nordischen Meeren; der gemeine Schlangenstern (Ophiura lacertosa), grau, mit 5eckigem scheibenförmigem Körper und schlangenförmigen, sehr beweglichen Armen oder Strahlen; vgl. d. Art. Akalephen.


Seestücke, Marinen, nennt man diejenigen Gemälde, welche Ansichten der See, Seeschlachten etc. darstellen (See- oder Marinemalerei). Sie kamen im 17. Jahrh. in Holland auf; ausgezeichnete Meister waren: Molyn der Jüngere, Peters, Alb. van Everdingen, Backhuysen, Jak. Ruisdael; treffliche deutsche Seemaler sind Hünten u. Achenbach in

(1854–56) machte sich zuerst eine mildere Praxis geltend u. im Pariser Frieden vom 30. März 1856 wurden nicht nur alle Ansprüche der Neutralen als Recht aufgestellt, sondern auch die Austheilung von Kaperbriefen für die Zukunst als völkerrechtswidrig erklärt. Natürlich hängt der Bestand des neuen S.s bei einem künftigen Seekriege davon ab, ob keine Macht, z. B. England, zur See ein solches Uebergewicht erlangt, daß sie es wagen darf, allen andern Seemächten zum Trotze die alte Praxis wieder geltend zu machen. Ueber S. vgl. die Schriften von Cussy (Lpz. 1856) und Soetbeer (Hamb. 1854 ff.).


Seescheiden (Ascidiae), Weichthiere aus der Ordnung der Akephalen; der Körper besteht aus 2 vom Mantel gebildeten Säcken, von denen der eine die Kiemen, der andere die Eingeweide enthält, und ist von einer Hülle lose umgeben, welche 2 Oeffnungen hat, die eine zum Durchgang des Wassers, die andere zum Abgang der Exkremente. Die S. sitzen entweder mit ihrer Grundfläche od. mit einem Stiel an Felsen etc. fest, oft haufenweise beisammen. Ihre Hauptbewegung besteht in dem Einziehen und Ausleeren von Wasser durch die eine der 2 Oeffnungen; die eiertragende Seescheide (Boltenia ovifera), 1' lang, mit ebenso langem Stiel, bräunlichgrau, steif behaart; im nördl. Ocean; die unförmige S. (Cynthia microcosmus), 2–6'' lang, mit der ganzen Fläche aufsitzend; im Mittelmeer; die nördl. S. (Clavelina borealis), bis 6'' lang, auf einem Stiele.


Seeschlange, s. Krake.


Seeschwalbe (Sterna), Gattung Vögel aus der Ordnung der Schwimmvögel, schwalbenähnlich, mit geradem, spitzigem Schnabel, kleinen Schwimmsüßen, sehr langen Flügeln und stark gegabeltem Schwanz, nähren sich von kleinen Fischen, Weichthieren und Insekten, die sie im Flug von der Oberfläche des Wassers wegschnappen; die schwarze S. (S. nigra), oben schwarzgrau, kommt zuweilen auf unsere Seen u. Teiche; die arktische S. (S. arctica), Rücken u. Bauch silbergrau, Kehle weiß; am häufigsten bei Island, seltener in England und Schweden; die weißgraue S. (S. cantiaca), häufig auf den Inseln der Nordsee; die caspische S. (S. caspica), bis 22'' lang, die größte Art, am caspischen Meere, in der Nord- u. Ostsee; die gemeine S. (S. hirundo), gegen 17'' lang, ziemlich häufig auf unsern Flüssen.


Seesoldaten, s. Marine.


Seesterne (Asteridae), Ordnung der Strahlthiere, mit flachem Körper, der in gewöhnlich 5 sternförmig sich ausbreitenden Strahlen getheilt ist; nur wenige sind oh ne Strahlen u. dann platt fünfeckig. Die kalkige Grundlage des Körpers von einer weichen, sehr zusammenziehbaren Haut überzogen. Oeffnung nur eine, nämlich im Mittelpunkte, die Mundöffnung, die zugleich als After dient. Die Strahlen können willkürlich nach allen Richtungen bewegt, auch eingebogen werden. An der untern Seite eines jeden Strahls befindet sich eine Längefurche mit zahlreichen kleinen Löchern, durch welche sie die hohlen, am Ende mit einer Saugscheibe versehenen Füßchen hervorstrecken; mit diesen saugen sie sich an andere Gegen stände, namentlich an ihre Beute, wie Krebse, Schalthiere etc. an. Ihre Fortbewegung ist ein langsames Kriechen u. Schwimmen durch Bewegung ihrer Strahlen; außerordentlich ist ihre Reproductionskraft. Der rothe od. gemeine Seestern (Asterias rubeus), schön roth, spannenbreit, in allen europ. Meeren sehr häufig, an manchen Orten als Dünger benützt; der Eisseestern (Asterias glacialis), gelb, oben mit Stacheln, in den nordischen Meeren; der gemeine Schlangenstern (Ophiura lacertosa), grau, mit 5eckigem scheibenförmigem Körper und schlangenförmigen, sehr beweglichen Armen oder Strahlen; vgl. d. Art. Akalephen.


Seestücke, Marinen, nennt man diejenigen Gemälde, welche Ansichten der See, Seeschlachten etc. darstellen (See- oder Marinemalerei). Sie kamen im 17. Jahrh. in Holland auf; ausgezeichnete Meister waren: Molyn der Jüngere, Peters, Alb. van Everdingen, Backhuysen, Jak. Ruisdael; treffliche deutsche Seemaler sind Hünten u. Achenbach in

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[171/0172] (1854–56) machte sich zuerst eine mildere Praxis geltend u. im Pariser Frieden vom 30. März 1856 wurden nicht nur alle Ansprüche der Neutralen als Recht aufgestellt, sondern auch die Austheilung von Kaperbriefen für die Zukunst als völkerrechtswidrig erklärt. Natürlich hängt der Bestand des neuen S.s bei einem künftigen Seekriege davon ab, ob keine Macht, z. B. England, zur See ein solches Uebergewicht erlangt, daß sie es wagen darf, allen andern Seemächten zum Trotze die alte Praxis wieder geltend zu machen. Ueber S. vgl. die Schriften von Cussy (Lpz. 1856) und Soetbeer (Hamb. 1854 ff.). Seescheiden (Ascidiae), Weichthiere aus der Ordnung der Akephalen; der Körper besteht aus 2 vom Mantel gebildeten Säcken, von denen der eine die Kiemen, der andere die Eingeweide enthält, und ist von einer Hülle lose umgeben, welche 2 Oeffnungen hat, die eine zum Durchgang des Wassers, die andere zum Abgang der Exkremente. Die S. sitzen entweder mit ihrer Grundfläche od. mit einem Stiel an Felsen etc. fest, oft haufenweise beisammen. Ihre Hauptbewegung besteht in dem Einziehen und Ausleeren von Wasser durch die eine der 2 Oeffnungen; die eiertragende Seescheide (Boltenia ovifera), 1' lang, mit ebenso langem Stiel, bräunlichgrau, steif behaart; im nördl. Ocean; die unförmige S. (Cynthia microcosmus), 2–6'' lang, mit der ganzen Fläche aufsitzend; im Mittelmeer; die nördl. S. (Clavelina borealis), bis 6'' lang, auf einem Stiele. Seeschlange, s. Krake. Seeschwalbe (Sterna), Gattung Vögel aus der Ordnung der Schwimmvögel, schwalbenähnlich, mit geradem, spitzigem Schnabel, kleinen Schwimmsüßen, sehr langen Flügeln und stark gegabeltem Schwanz, nähren sich von kleinen Fischen, Weichthieren und Insekten, die sie im Flug von der Oberfläche des Wassers wegschnappen; die schwarze S. (S. nigra), oben schwarzgrau, kommt zuweilen auf unsere Seen u. Teiche; die arktische S. (S. arctica), Rücken u. Bauch silbergrau, Kehle weiß; am häufigsten bei Island, seltener in England und Schweden; die weißgraue S. (S. cantiaca), häufig auf den Inseln der Nordsee; die caspische S. (S. caspica), bis 22'' lang, die größte Art, am caspischen Meere, in der Nord- u. Ostsee; die gemeine S. (S. hirundo), gegen 17'' lang, ziemlich häufig auf unsern Flüssen. Seesoldaten, s. Marine. Seesterne (Asteridae), Ordnung der Strahlthiere, mit flachem Körper, der in gewöhnlich 5 sternförmig sich ausbreitenden Strahlen getheilt ist; nur wenige sind oh ne Strahlen u. dann platt fünfeckig. Die kalkige Grundlage des Körpers von einer weichen, sehr zusammenziehbaren Haut überzogen. Oeffnung nur eine, nämlich im Mittelpunkte, die Mundöffnung, die zugleich als After dient. Die Strahlen können willkürlich nach allen Richtungen bewegt, auch eingebogen werden. An der untern Seite eines jeden Strahls befindet sich eine Längefurche mit zahlreichen kleinen Löchern, durch welche sie die hohlen, am Ende mit einer Saugscheibe versehenen Füßchen hervorstrecken; mit diesen saugen sie sich an andere Gegen stände, namentlich an ihre Beute, wie Krebse, Schalthiere etc. an. Ihre Fortbewegung ist ein langsames Kriechen u. Schwimmen durch Bewegung ihrer Strahlen; außerordentlich ist ihre Reproductionskraft. Der rothe od. gemeine Seestern (Asterias rubeus), schön roth, spannenbreit, in allen europ. Meeren sehr häufig, an manchen Orten als Dünger benützt; der Eisseestern (Asterias glacialis), gelb, oben mit Stacheln, in den nordischen Meeren; der gemeine Schlangenstern (Ophiura lacertosa), grau, mit 5eckigem scheibenförmigem Körper und schlangenförmigen, sehr beweglichen Armen oder Strahlen; vgl. d. Art. Akalephen. Seestücke, Marinen, nennt man diejenigen Gemälde, welche Ansichten der See, Seeschlachten etc. darstellen (See- oder Marinemalerei). Sie kamen im 17. Jahrh. in Holland auf; ausgezeichnete Meister waren: Molyn der Jüngere, Peters, Alb. van Everdingen, Backhuysen, Jak. Ruisdael; treffliche deutsche Seemaler sind Hünten u. Achenbach in

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/172>, abgerufen am 29.11.2024.