Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

zahlreich. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (1226000) besteht aus Walachen, s. Romänen; die Ungarn u. stammverwandten Szeklerzählen 440000, die Sachsen 170000, die Juden fast 16000 Seelen; außerdem gibt es eine ziemliche Anzahl Zigeuner, Armenier, Bulgaren, Serben, Griechen. Der Religion nach zählt man 868000 Katholiken u. unirte Griechen, 638000 nichtunirte Griechen, 198000 Lutheraner, 295000 Reformirte, 46000 Unitarier. Politisch ist S. in 10 Kreise eingetheilt: Hermannstadt, Broos, Karlsburg, Klausenburg, Szilagy-Somlyo, Dees, Bistritz, Maros-Vasarhely, Udvarhely und Kronstadt. S. war ein Theil des alten Dacien, wurde mit demselben durch Kaiser Trajan römische Provinz, dann von Gothen, Hunnen, Lombarden, Gepiden, Avaren, Kumanen, Petschenegen besetzt, 1002 n. Chr. durch König Stephan den Heiligen erobert und blieb bei Ungarn bis 1526. Unter König Geysa II. wanderte um 1142 eine ziemliche Anzahl Deutscher, besonders vom Niederrhein her nach S., und gründeten die 7 Städte (Burgen, daher der Name S.): Hermannstadt, Klausenburg, Kronstadt, Bistritz, Mediasch, Mühlenbach und Schäsburg. Diesen Deutschen (Sachsen) verdankt S. den größten Theil seiner Kultur; was von Industrie und Gewerbe vorhanden ist, ist fast ausschließlich in den Händen der Sachsen. 1526 wurde der Woiwode von S., Johann Zapolya, von einem Theil des ungar. Adels König Ferdinand I. entgegengestellt und behauptete mit türk. Hilfe S. als unabhängiges Wahlfürstenthum (1538). So blieb es 154 Jahre lang, bald unter türk., bald unter kaiserlicher Schutzherrlichkeit, der Kampfpreis zwischen beiden Großmächten, bis Leopold I. 1687 es unterwarf; der letzte Fürst, Michael Apafi II., trat 1699 Land und Würde gegen ein Jahresgeld an Leopold I. ab und seitdem vereinigen die österr. Regenten die Fürstenwürde in ihrer Person. Die Verfassung des Landes (1765 zum Großfürstenthum erhoben) war der ungar. sehr ähnlich, jedoch mit weniger Einschränkung der landesherrlichen Gewalt; eingetheilt war S. in das Land der Ungarn, Szekler und Sachsen (die 3 recipirten Nationen), das der Ungarn in Comitate, die anderen in Stühle. Der Landtag bestand aus dem Gubernium, der Gerichtstafel, den Obergespanen der Comitate u. den Kapitänen der Distrikte; den Ober- Königsrichtern der Szekler Stühle; den Regalisten, welche der Landesherr aus dem begüterten, wenn auch nicht in Diensten stehenden Adel ernannte; den Deputirten des Karlsburger Domkapitels; aus je 2 Deputirten für die einzelnen Comitate u. Distrikte der Ungarn, die Stühle der Szekler, die Stühle und Distrikte der Sachsen; aus 2 Deputirten von jeder der 5 königl. Freistädte und von jedem der 23 sog. Taxalörter. Die Reformen des Kaisers Joseph II. waren von kurzer Dauer; 1848 betheiligten sich die Ungarn und Szekler an der ungar. Revolution, wodurch besonders die Sachsen litten, welche für den Landesherrn die Waffen ergriffen hatten. Durch die Reichsverfassung vom 4. März 1849 wurde S. von Ungarn getrennt und selbständiges Kronland, auch hörte die siebenbürgische Militärgränze auf. (Vergl. die Werke von Gebhardi u. Kövary sowie die Geschichtsbücher über den Kaiserstaat.)


Siebengebirge, das nordwestl. Ende des Westerwaldes, auf dem rechten Rheinufer, von 7 Basalt-, Dolomit- und Trachytkegeln (Drachenfels, Wolkenberg, Petersberg, Löwenberg (1896' hoch), Oelberg, Hemmerich, Niederstromberg oder Nonnenberg) gebildet, einer der schönsten Punkte der Rheingegenden.


Siebengestirn, s. Plejaden.


Siebenjähriger Krieg, s. Friedrich II.


Siebenmeilenstiefel, im Märchen Stiefel, in denen man mit jedem Schritt 7 Ml. macht.


Siebenpfeifer, Philipp Jakob, geb. 1789 zu Lahr, rheinbayer. Beamter, von 1830-34 ein Hauptagitator, flüchtete in die Schweiz, wurde Professor in Bern, fand seine Stellung bald unerträglich, st. 1845 in der Irrenheilanstalt zu Bümplitz.


Siebenschläfer (Myoxus), Säugethier aus der Familie der eichhornartigen Nager; der gemeine S. (M. glis), Rellmaus, oben hellgrau, unten weiß, lebt

zahlreich. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (1226000) besteht aus Walachen, s. Romänen; die Ungarn u. stammverwandten Szeklerzählen 440000, die Sachsen 170000, die Juden fast 16000 Seelen; außerdem gibt es eine ziemliche Anzahl Zigeuner, Armenier, Bulgaren, Serben, Griechen. Der Religion nach zählt man 868000 Katholiken u. unirte Griechen, 638000 nichtunirte Griechen, 198000 Lutheraner, 295000 Reformirte, 46000 Unitarier. Politisch ist S. in 10 Kreise eingetheilt: Hermannstadt, Broos, Karlsburg, Klausenburg, Szilagy-Somlyo, Dees, Bistritz, Maros-Vasarhely, Udvarhely und Kronstadt. S. war ein Theil des alten Dacien, wurde mit demselben durch Kaiser Trajan römische Provinz, dann von Gothen, Hunnen, Lombarden, Gepiden, Avaren, Kumanen, Petschenegen besetzt, 1002 n. Chr. durch König Stephan den Heiligen erobert und blieb bei Ungarn bis 1526. Unter König Geysa II. wanderte um 1142 eine ziemliche Anzahl Deutscher, besonders vom Niederrhein her nach S., und gründeten die 7 Städte (Burgen, daher der Name S.): Hermannstadt, Klausenburg, Kronstadt, Bistritz, Mediasch, Mühlenbach und Schäsburg. Diesen Deutschen (Sachsen) verdankt S. den größten Theil seiner Kultur; was von Industrie und Gewerbe vorhanden ist, ist fast ausschließlich in den Händen der Sachsen. 1526 wurde der Woiwode von S., Johann Zapolya, von einem Theil des ungar. Adels König Ferdinand I. entgegengestellt und behauptete mit türk. Hilfe S. als unabhängiges Wahlfürstenthum (1538). So blieb es 154 Jahre lang, bald unter türk., bald unter kaiserlicher Schutzherrlichkeit, der Kampfpreis zwischen beiden Großmächten, bis Leopold I. 1687 es unterwarf; der letzte Fürst, Michael Apafi II., trat 1699 Land und Würde gegen ein Jahresgeld an Leopold I. ab und seitdem vereinigen die österr. Regenten die Fürstenwürde in ihrer Person. Die Verfassung des Landes (1765 zum Großfürstenthum erhoben) war der ungar. sehr ähnlich, jedoch mit weniger Einschränkung der landesherrlichen Gewalt; eingetheilt war S. in das Land der Ungarn, Szekler und Sachsen (die 3 recipirten Nationen), das der Ungarn in Comitate, die anderen in Stühle. Der Landtag bestand aus dem Gubernium, der Gerichtstafel, den Obergespanen der Comitate u. den Kapitänen der Distrikte; den Ober- Königsrichtern der Szekler Stühle; den Regalisten, welche der Landesherr aus dem begüterten, wenn auch nicht in Diensten stehenden Adel ernannte; den Deputirten des Karlsburger Domkapitels; aus je 2 Deputirten für die einzelnen Comitate u. Distrikte der Ungarn, die Stühle der Szekler, die Stühle und Distrikte der Sachsen; aus 2 Deputirten von jeder der 5 königl. Freistädte und von jedem der 23 sog. Taxalörter. Die Reformen des Kaisers Joseph II. waren von kurzer Dauer; 1848 betheiligten sich die Ungarn und Szekler an der ungar. Revolution, wodurch besonders die Sachsen litten, welche für den Landesherrn die Waffen ergriffen hatten. Durch die Reichsverfassung vom 4. März 1849 wurde S. von Ungarn getrennt und selbständiges Kronland, auch hörte die siebenbürgische Militärgränze auf. (Vergl. die Werke von Gebhardi u. Kövary sowie die Geschichtsbücher über den Kaiserstaat.)


Siebengebirge, das nordwestl. Ende des Westerwaldes, auf dem rechten Rheinufer, von 7 Basalt-, Dolomit- und Trachytkegeln (Drachenfels, Wolkenberg, Petersberg, Löwenberg (1896' hoch), Oelberg, Hemmerich, Niederstromberg oder Nonnenberg) gebildet, einer der schönsten Punkte der Rheingegenden.


Siebengestirn, s. Plejaden.


Siebenjähriger Krieg, s. Friedrich II.


Siebenmeilenstiefel, im Märchen Stiefel, in denen man mit jedem Schritt 7 Ml. macht.


Siebenpfeifer, Philipp Jakob, geb. 1789 zu Lahr, rheinbayer. Beamter, von 1830–34 ein Hauptagitator, flüchtete in die Schweiz, wurde Professor in Bern, fand seine Stellung bald unerträglich, st. 1845 in der Irrenheilanstalt zu Bümplitz.


Siebenschläfer (Myoxus), Säugethier aus der Familie der eichhornartigen Nager; der gemeine S. (M. glis), Rellmaus, oben hellgrau, unten weiß, lebt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0211" n="210"/>
zahlreich. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (1226000) besteht aus Walachen, s. Romänen; die Ungarn u. stammverwandten Szeklerzählen 440000, die Sachsen 170000, die Juden fast 16000 Seelen; außerdem gibt es eine ziemliche Anzahl Zigeuner, Armenier, Bulgaren, Serben, Griechen. Der Religion nach zählt man 868000 Katholiken u. unirte Griechen, 638000 nichtunirte Griechen, 198000 Lutheraner, 295000 Reformirte, 46000 Unitarier. Politisch ist S. in 10 Kreise eingetheilt: Hermannstadt, Broos, Karlsburg, Klausenburg, Szilagy-Somlyo, Dees, Bistritz, Maros-Vasarhely, Udvarhely und Kronstadt. S. war ein Theil des alten Dacien, wurde mit demselben durch Kaiser Trajan römische Provinz, dann von Gothen, Hunnen, Lombarden, Gepiden, Avaren, Kumanen, Petschenegen besetzt, 1002 n. Chr. durch König Stephan den Heiligen erobert und blieb bei Ungarn bis 1526. Unter König Geysa II. wanderte um 1142 eine ziemliche Anzahl Deutscher, besonders vom Niederrhein her nach S., und gründeten die 7 Städte (Burgen, daher der Name S.): Hermannstadt, Klausenburg, Kronstadt, Bistritz, Mediasch, Mühlenbach und Schäsburg. Diesen Deutschen (Sachsen) verdankt S. den größten Theil seiner Kultur; was von Industrie und Gewerbe vorhanden ist, ist fast ausschließlich in den Händen der Sachsen. 1526 wurde der Woiwode von S., Johann Zapolya, von einem Theil des ungar. Adels König Ferdinand I. entgegengestellt und behauptete mit türk. Hilfe S. als unabhängiges Wahlfürstenthum (1538). So blieb es 154 Jahre lang, bald unter türk., bald unter kaiserlicher Schutzherrlichkeit, der Kampfpreis zwischen beiden Großmächten, bis Leopold I. 1687 es unterwarf; der letzte Fürst, Michael Apafi II., trat 1699 Land und Würde gegen ein Jahresgeld an Leopold I. ab und seitdem vereinigen die österr. Regenten die Fürstenwürde in ihrer Person. Die Verfassung des Landes (1765 zum Großfürstenthum erhoben) war der ungar. sehr ähnlich, jedoch mit weniger Einschränkung der landesherrlichen Gewalt; eingetheilt war S. in das Land der Ungarn, Szekler und Sachsen (die 3 <hi rendition="#g">recipirten</hi> Nationen), das der Ungarn in Comitate, die anderen in Stühle. Der Landtag bestand aus dem Gubernium, der Gerichtstafel, den Obergespanen der Comitate u. den Kapitänen der Distrikte; den Ober- Königsrichtern der Szekler Stühle; den Regalisten, welche der Landesherr aus dem begüterten, wenn auch nicht in Diensten stehenden Adel ernannte; den Deputirten des Karlsburger Domkapitels; aus je 2 Deputirten für die einzelnen Comitate u. Distrikte der Ungarn, die Stühle der Szekler, die Stühle und Distrikte der Sachsen; aus 2 Deputirten von jeder der 5 königl. Freistädte und von jedem der 23 sog. Taxalörter. Die Reformen des Kaisers Joseph II. waren von kurzer Dauer; 1848 betheiligten sich die Ungarn und Szekler an der ungar. Revolution, wodurch besonders die Sachsen litten, welche für den Landesherrn die Waffen ergriffen hatten. Durch die Reichsverfassung vom 4. März 1849 wurde S. von Ungarn getrennt und selbständiges Kronland, auch hörte die siebenbürgische Militärgränze auf. (Vergl. die Werke von Gebhardi u. Kövary sowie die Geschichtsbücher über den Kaiserstaat.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Siebengebirge</hi>, das nordwestl. Ende des Westerwaldes, auf dem rechten Rheinufer, von 7 Basalt-, Dolomit- und Trachytkegeln (Drachenfels, Wolkenberg, Petersberg, Löwenberg (1896' hoch), Oelberg, Hemmerich, Niederstromberg oder Nonnenberg) gebildet, einer der schönsten Punkte der Rheingegenden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Siebengestirn</hi>, s. Plejaden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Siebenjähriger Krieg</hi>, s. Friedrich II.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Siebenmeilenstiefel</hi>, im Märchen Stiefel, in denen man mit jedem Schritt 7 Ml. macht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Siebenpfeifer</hi>, Philipp Jakob, geb. 1789 zu Lahr, rheinbayer. Beamter, von 1830&#x2013;34 ein Hauptagitator, flüchtete in die Schweiz, wurde Professor in Bern, fand seine Stellung bald unerträglich, st. 1845 in der Irrenheilanstalt zu Bümplitz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Siebenschläfer</hi><hi rendition="#i">(Myoxus)</hi>, Säugethier aus der Familie der eichhornartigen Nager; der <hi rendition="#g">gemeine</hi> S. <hi rendition="#i">(M. glis)</hi>, Rellmaus, oben hellgrau, unten weiß, lebt
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[210/0211] zahlreich. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (1226000) besteht aus Walachen, s. Romänen; die Ungarn u. stammverwandten Szeklerzählen 440000, die Sachsen 170000, die Juden fast 16000 Seelen; außerdem gibt es eine ziemliche Anzahl Zigeuner, Armenier, Bulgaren, Serben, Griechen. Der Religion nach zählt man 868000 Katholiken u. unirte Griechen, 638000 nichtunirte Griechen, 198000 Lutheraner, 295000 Reformirte, 46000 Unitarier. Politisch ist S. in 10 Kreise eingetheilt: Hermannstadt, Broos, Karlsburg, Klausenburg, Szilagy-Somlyo, Dees, Bistritz, Maros-Vasarhely, Udvarhely und Kronstadt. S. war ein Theil des alten Dacien, wurde mit demselben durch Kaiser Trajan römische Provinz, dann von Gothen, Hunnen, Lombarden, Gepiden, Avaren, Kumanen, Petschenegen besetzt, 1002 n. Chr. durch König Stephan den Heiligen erobert und blieb bei Ungarn bis 1526. Unter König Geysa II. wanderte um 1142 eine ziemliche Anzahl Deutscher, besonders vom Niederrhein her nach S., und gründeten die 7 Städte (Burgen, daher der Name S.): Hermannstadt, Klausenburg, Kronstadt, Bistritz, Mediasch, Mühlenbach und Schäsburg. Diesen Deutschen (Sachsen) verdankt S. den größten Theil seiner Kultur; was von Industrie und Gewerbe vorhanden ist, ist fast ausschließlich in den Händen der Sachsen. 1526 wurde der Woiwode von S., Johann Zapolya, von einem Theil des ungar. Adels König Ferdinand I. entgegengestellt und behauptete mit türk. Hilfe S. als unabhängiges Wahlfürstenthum (1538). So blieb es 154 Jahre lang, bald unter türk., bald unter kaiserlicher Schutzherrlichkeit, der Kampfpreis zwischen beiden Großmächten, bis Leopold I. 1687 es unterwarf; der letzte Fürst, Michael Apafi II., trat 1699 Land und Würde gegen ein Jahresgeld an Leopold I. ab und seitdem vereinigen die österr. Regenten die Fürstenwürde in ihrer Person. Die Verfassung des Landes (1765 zum Großfürstenthum erhoben) war der ungar. sehr ähnlich, jedoch mit weniger Einschränkung der landesherrlichen Gewalt; eingetheilt war S. in das Land der Ungarn, Szekler und Sachsen (die 3 recipirten Nationen), das der Ungarn in Comitate, die anderen in Stühle. Der Landtag bestand aus dem Gubernium, der Gerichtstafel, den Obergespanen der Comitate u. den Kapitänen der Distrikte; den Ober- Königsrichtern der Szekler Stühle; den Regalisten, welche der Landesherr aus dem begüterten, wenn auch nicht in Diensten stehenden Adel ernannte; den Deputirten des Karlsburger Domkapitels; aus je 2 Deputirten für die einzelnen Comitate u. Distrikte der Ungarn, die Stühle der Szekler, die Stühle und Distrikte der Sachsen; aus 2 Deputirten von jeder der 5 königl. Freistädte und von jedem der 23 sog. Taxalörter. Die Reformen des Kaisers Joseph II. waren von kurzer Dauer; 1848 betheiligten sich die Ungarn und Szekler an der ungar. Revolution, wodurch besonders die Sachsen litten, welche für den Landesherrn die Waffen ergriffen hatten. Durch die Reichsverfassung vom 4. März 1849 wurde S. von Ungarn getrennt und selbständiges Kronland, auch hörte die siebenbürgische Militärgränze auf. (Vergl. die Werke von Gebhardi u. Kövary sowie die Geschichtsbücher über den Kaiserstaat.) Siebengebirge, das nordwestl. Ende des Westerwaldes, auf dem rechten Rheinufer, von 7 Basalt-, Dolomit- und Trachytkegeln (Drachenfels, Wolkenberg, Petersberg, Löwenberg (1896' hoch), Oelberg, Hemmerich, Niederstromberg oder Nonnenberg) gebildet, einer der schönsten Punkte der Rheingegenden. Siebengestirn, s. Plejaden. Siebenjähriger Krieg, s. Friedrich II. Siebenmeilenstiefel, im Märchen Stiefel, in denen man mit jedem Schritt 7 Ml. macht. Siebenpfeifer, Philipp Jakob, geb. 1789 zu Lahr, rheinbayer. Beamter, von 1830–34 ein Hauptagitator, flüchtete in die Schweiz, wurde Professor in Bern, fand seine Stellung bald unerträglich, st. 1845 in der Irrenheilanstalt zu Bümplitz. Siebenschläfer (Myoxus), Säugethier aus der Familie der eichhornartigen Nager; der gemeine S. (M. glis), Rellmaus, oben hellgrau, unten weiß, lebt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/211
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/211>, abgerufen am 27.11.2024.