Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

mit der fortschreitenden Körperentwicklung od. gehen in die genannten Folgeleiden über. Ursachen sind theils von den Eltern ererbte Anlage, theils alles, was den Ernährungsproceß hemmt od. stört, namentlich feuchte u. finstere Wohnungen, Mangel frischer Luft, Unreinlichkeit, Vollstopfen der Kinder mit grober Nahrung. Die Behandlung hat daher vor Allem auf Verbesserung dieser Verhältnisse zu sehen, denn ohne gesunde Nahrung, Reinlichkeit, häufigen Aufenthalt in freier Luft u. kräftige Nahrung ist nichts zu machen. Als eigentliche antiskrofulöse Heilmittel gelten besonders See-, Soolenbäder, innerlich alkalischerdige Mittel, namentlich Kalkpräparate, Jod, Eisen, Leberthran etc.


Skrzynecki (Skrschinezki), Joh., geb. 1789 in Galizien, trat 1806 in die poln. Armee, wurde 1812 Bataillonschef, 1815 Oberst, schloß sich 1830 zögernd mit seinem Regimente der insurgirten poln. Armee an, wurde Brigadier u. zeichnete sich bei Dobre und Grochow so aus, daß er den Oberbefehl erhielt. Am 31. März brach er aus Praga hervor, als sich die russ. Hauptmacht unter Diebitsch nordwärts gewendet hatte, schlug die Corps der Generale Geismar, Rosen und Pahlen bei Dembie, Wawre und Iganie, benutzte jedoch die errungenen Vortheile nicht gehörig und zog sich zu schnell wieder auf Warschau zurück. Noch mehr wurde sein Verhalten bei den Operationen im Mai und Juni getadelt; Diebitsch war abermals entfernt u. S. konnte die isolirtstehenden russ. Garden angreifen, wagte es jedoch nicht sogleich und gab ihnen Zeit zum Abzuge, wurde darauf von Diebitsch überrascht und am 26. Mai bei Ostrolenka geschlagen. Da er immer unentschlossener zu werden schien, mußte er im August sein Kommando niederlegen; später flüchtete er nach Oesterreich u. lebte dort ruhig bis 1839, wo er nach Belgien berufen wurde, das wegen Luxemburg eine kriegerische Miene annahm, aber bald für gut fand S. als Divisionsgeneral in Disponibilität zu setzen.


Skuptschina, in Serbien der Landtag.


Skutari, Hauptstadt von Albanien, Sitz eines Pascha, liegt an dem See von S., hat gegen 40000 E., berühmte Waffenfabriken. - S., auf der asiat. Seite des Bosporus, Konstantinopel gegenüber, als dessen Vorstadt es angesehen wird, hat 100000 E., Seide- u. Baumwollefabrikation, lebhaften Verkehr mit dem innern Asien.


Skye (Skei), die größte der mittleren Hebriden, mit 22000 E. auf 37 #M.


Skylax, Grieche aus dem karischen Karyanda, unternahm 508 v. Chr. eine Fahrt, um die Küsten Asiens von der Indusmündung bis in das Innere des arab. Meerbusens zu untersuchen. Da unter dem Namen des S. mehre Schriften, die einer spätern Zeit angehören, angeführt werden, so nimmt man gewöhnlich 3 S.e an. Den Periplus des S. gab zuletzt Müller in den "Geographi Graeci minores" Par. 1854 heraus.


Skymnus, Geograph aus Chios, wahrscheinlich im 1. Jahrh. v. Chr., angeblich Verfasser einer in Jamben geschriebenen Periegese, deren Reste zuerst von Höschel und Morel unter dem irrthümlichen Namen des Marcianus von Heraklea, zuletzt von Müller in den "Geographi Graeci minores" Paris 1854 edirt wurden.


Skyros, Skyro, griech. Insel, nördl. von Euböa, 3 #M. groß, felsig und unfruchtbar. mit 2000 E.


Slam (släm), engl. = erschlagen, wer im Whist keinen Stich gemacht hat.


Slaney (Slehni), Fluß in der irischen Provinz Leinster, mündet bei Wexford in den St. Georgskanal.


Slang (släng), engl., die jedem Berufe eigenthümliche Kunstsprache.


Slargando, ital., abnehmend.


Slatust, Hüttenort im Ural, Gouv. Orenburg, mit großen kaiserl. Waffenfabriken.


Slaven, Slawen (Slowenen, von Slowo d. h. Wort, also Menschen von einer Sprache), neben den Germanen und Romanen der 3. Hauptstamm der gegenwärtigen europ. Bevölkerung, dem indogermanischen Stamme angehörig, von den Alten wenigstens theilweise mit den Namen Scythen u. Sarmaten bezeichnet, wohnt von Kamtschatka bis zur Elbe u. bis an das schwarze u. adriat. Meer, wird auf 80 Millionen berechnet.

mit der fortschreitenden Körperentwicklung od. gehen in die genannten Folgeleiden über. Ursachen sind theils von den Eltern ererbte Anlage, theils alles, was den Ernährungsproceß hemmt od. stört, namentlich feuchte u. finstere Wohnungen, Mangel frischer Luft, Unreinlichkeit, Vollstopfen der Kinder mit grober Nahrung. Die Behandlung hat daher vor Allem auf Verbesserung dieser Verhältnisse zu sehen, denn ohne gesunde Nahrung, Reinlichkeit, häufigen Aufenthalt in freier Luft u. kräftige Nahrung ist nichts zu machen. Als eigentliche antiskrofulöse Heilmittel gelten besonders See-, Soolenbäder, innerlich alkalischerdige Mittel, namentlich Kalkpräparate, Jod, Eisen, Leberthran etc.


Skrzynecki (Skrschinezki), Joh., geb. 1789 in Galizien, trat 1806 in die poln. Armee, wurde 1812 Bataillonschef, 1815 Oberst, schloß sich 1830 zögernd mit seinem Regimente der insurgirten poln. Armee an, wurde Brigadier u. zeichnete sich bei Dobre und Grochow so aus, daß er den Oberbefehl erhielt. Am 31. März brach er aus Praga hervor, als sich die russ. Hauptmacht unter Diebitsch nordwärts gewendet hatte, schlug die Corps der Generale Geismar, Rosen und Pahlen bei Dembie, Wawre und Iganie, benutzte jedoch die errungenen Vortheile nicht gehörig und zog sich zu schnell wieder auf Warschau zurück. Noch mehr wurde sein Verhalten bei den Operationen im Mai und Juni getadelt; Diebitsch war abermals entfernt u. S. konnte die isolirtstehenden russ. Garden angreifen, wagte es jedoch nicht sogleich und gab ihnen Zeit zum Abzuge, wurde darauf von Diebitsch überrascht und am 26. Mai bei Ostrolenka geschlagen. Da er immer unentschlossener zu werden schien, mußte er im August sein Kommando niederlegen; später flüchtete er nach Oesterreich u. lebte dort ruhig bis 1839, wo er nach Belgien berufen wurde, das wegen Luxemburg eine kriegerische Miene annahm, aber bald für gut fand S. als Divisionsgeneral in Disponibilität zu setzen.


Skuptschina, in Serbien der Landtag.


Skutari, Hauptstadt von Albanien, Sitz eines Pascha, liegt an dem See von S., hat gegen 40000 E., berühmte Waffenfabriken. – S., auf der asiat. Seite des Bosporus, Konstantinopel gegenüber, als dessen Vorstadt es angesehen wird, hat 100000 E., Seide- u. Baumwollefabrikation, lebhaften Verkehr mit dem innern Asien.


Skye (Skei), die größte der mittleren Hebriden, mit 22000 E. auf 37 □M.


Skylax, Grieche aus dem karischen Karyanda, unternahm 508 v. Chr. eine Fahrt, um die Küsten Asiens von der Indusmündung bis in das Innere des arab. Meerbusens zu untersuchen. Da unter dem Namen des S. mehre Schriften, die einer spätern Zeit angehören, angeführt werden, so nimmt man gewöhnlich 3 S.e an. Den Periplus des S. gab zuletzt Müller in den „Geographi Graeci minores“ Par. 1854 heraus.


Skymnus, Geograph aus Chios, wahrscheinlich im 1. Jahrh. v. Chr., angeblich Verfasser einer in Jamben geschriebenen Periegese, deren Reste zuerst von Höschel und Morel unter dem irrthümlichen Namen des Marcianus von Heraklea, zuletzt von Müller in den „Geographi Graeci minores“ Paris 1854 edirt wurden.


Skyros, Skyro, griech. Insel, nördl. von Euböa, 3 □M. groß, felsig und unfruchtbar. mit 2000 E.


Slam (släm), engl. = erschlagen, wer im Whist keinen Stich gemacht hat.


Slaney (Slehni), Fluß in der irischen Provinz Leinster, mündet bei Wexford in den St. Georgskanal.


Slang (släng), engl., die jedem Berufe eigenthümliche Kunstsprache.


Slargando, ital., abnehmend.


Slatust, Hüttenort im Ural, Gouv. Orenburg, mit großen kaiserl. Waffenfabriken.


Slaven, Slawen (Slowenen, von Slowo d. h. Wort, also Menschen von einer Sprache), neben den Germanen und Romanen der 3. Hauptstamm der gegenwärtigen europ. Bevölkerung, dem indogermanischen Stamme angehörig, von den Alten wenigstens theilweise mit den Namen Scythen u. Sarmaten bezeichnet, wohnt von Kamtschatka bis zur Elbe u. bis an das schwarze u. adriat. Meer, wird auf 80 Millionen berechnet.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0233" n="232"/>
mit der fortschreitenden Körperentwicklung od. gehen in die genannten Folgeleiden über. Ursachen sind theils von den Eltern ererbte Anlage, theils alles, was den Ernährungsproceß hemmt od. stört, namentlich feuchte u. finstere Wohnungen, Mangel frischer Luft, Unreinlichkeit, Vollstopfen der Kinder mit grober Nahrung. Die Behandlung hat daher vor Allem auf Verbesserung dieser Verhältnisse zu sehen, denn ohne gesunde Nahrung, Reinlichkeit, häufigen Aufenthalt in freier Luft u. kräftige Nahrung ist nichts zu machen. Als eigentliche antiskrofulöse Heilmittel gelten besonders See-, Soolenbäder, innerlich alkalischerdige Mittel, namentlich Kalkpräparate, Jod, Eisen, Leberthran etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skrzynecki</hi> (Skrschinezki), Joh., geb. 1789 in Galizien, trat 1806 in die poln. Armee, wurde 1812 Bataillonschef, 1815 Oberst, schloß sich 1830 zögernd mit seinem Regimente der insurgirten poln. Armee an, wurde Brigadier u. zeichnete sich bei Dobre und Grochow so aus, daß er den Oberbefehl erhielt. Am 31. März brach er aus Praga hervor, als sich die russ. Hauptmacht unter Diebitsch nordwärts gewendet hatte, schlug die Corps der Generale Geismar, Rosen und Pahlen bei Dembie, Wawre und Iganie, benutzte jedoch die errungenen Vortheile nicht gehörig und zog sich zu schnell wieder auf Warschau zurück. Noch mehr wurde sein Verhalten bei den Operationen im Mai und Juni getadelt; Diebitsch war abermals entfernt u. S. konnte die isolirtstehenden russ. Garden angreifen, wagte es jedoch nicht sogleich und gab ihnen Zeit zum Abzuge, wurde darauf von Diebitsch überrascht und am 26. Mai bei Ostrolenka geschlagen. Da er immer unentschlossener zu werden schien, mußte er im August sein Kommando niederlegen; später flüchtete er nach Oesterreich u. lebte dort ruhig bis 1839, wo er nach Belgien berufen wurde, das wegen Luxemburg eine kriegerische Miene annahm, aber bald für gut fand S. als Divisionsgeneral in Disponibilität zu setzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skuptschina</hi>, in Serbien der Landtag.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skutari</hi>, Hauptstadt von Albanien, Sitz eines Pascha, liegt an dem <hi rendition="#g">See von S.</hi>, hat gegen 40000 E., berühmte Waffenfabriken. &#x2013; S., auf der asiat. Seite des Bosporus, Konstantinopel gegenüber, als dessen Vorstadt es angesehen wird, hat 100000 E., Seide- u. Baumwollefabrikation, lebhaften Verkehr mit dem innern Asien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skye</hi> (Skei), die größte der mittleren Hebriden, mit 22000 E. auf 37 &#x25A1;M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skylax</hi>, Grieche aus dem karischen Karyanda, unternahm 508 v. Chr. eine Fahrt, um die Küsten Asiens von der Indusmündung bis in das Innere des arab. Meerbusens zu untersuchen. Da unter dem Namen des S. mehre Schriften, die einer spätern Zeit angehören, angeführt werden, so nimmt man gewöhnlich 3 S.e an. Den Periplus des S. gab zuletzt Müller in den &#x201E;<hi rendition="#i">Geographi Graeci minores</hi>&#x201C; Par. 1854 heraus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skymnus</hi>, Geograph aus Chios, wahrscheinlich im 1. Jahrh. v. Chr., angeblich Verfasser einer in Jamben geschriebenen Periegese, deren Reste zuerst von Höschel und Morel unter dem irrthümlichen Namen des Marcianus von Heraklea, zuletzt von Müller in den &#x201E;<hi rendition="#i">Geographi Graeci minores</hi>&#x201C; Paris 1854 edirt wurden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skyros</hi>, <hi rendition="#g">Skyro</hi>, griech. Insel, nördl. von Euböa, 3 &#x25A1;M. groß, felsig und unfruchtbar. mit 2000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Slam</hi> (släm), engl. = erschlagen, wer im Whist keinen Stich gemacht hat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Slaney</hi> (Slehni), Fluß in der irischen Provinz Leinster, mündet bei Wexford in den St. Georgskanal.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Slang</hi> (släng), engl., die jedem Berufe eigenthümliche Kunstsprache.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Slargando</hi>, ital., abnehmend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Slatust</hi>, Hüttenort im Ural, Gouv. Orenburg, mit großen kaiserl. Waffenfabriken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Slaven</hi>, <hi rendition="#g">Slawen</hi> (Slowenen, von Slowo d. h. Wort, also Menschen von einer Sprache), neben den Germanen und Romanen der 3. Hauptstamm der gegenwärtigen europ. Bevölkerung, dem indogermanischen Stamme angehörig, von den Alten wenigstens theilweise mit den Namen <hi rendition="#g">Scythen u. Sarmaten</hi> bezeichnet, wohnt von Kamtschatka bis zur Elbe u. bis an das schwarze u. adriat. Meer, wird auf 80 Millionen berechnet.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[232/0233] mit der fortschreitenden Körperentwicklung od. gehen in die genannten Folgeleiden über. Ursachen sind theils von den Eltern ererbte Anlage, theils alles, was den Ernährungsproceß hemmt od. stört, namentlich feuchte u. finstere Wohnungen, Mangel frischer Luft, Unreinlichkeit, Vollstopfen der Kinder mit grober Nahrung. Die Behandlung hat daher vor Allem auf Verbesserung dieser Verhältnisse zu sehen, denn ohne gesunde Nahrung, Reinlichkeit, häufigen Aufenthalt in freier Luft u. kräftige Nahrung ist nichts zu machen. Als eigentliche antiskrofulöse Heilmittel gelten besonders See-, Soolenbäder, innerlich alkalischerdige Mittel, namentlich Kalkpräparate, Jod, Eisen, Leberthran etc. Skrzynecki (Skrschinezki), Joh., geb. 1789 in Galizien, trat 1806 in die poln. Armee, wurde 1812 Bataillonschef, 1815 Oberst, schloß sich 1830 zögernd mit seinem Regimente der insurgirten poln. Armee an, wurde Brigadier u. zeichnete sich bei Dobre und Grochow so aus, daß er den Oberbefehl erhielt. Am 31. März brach er aus Praga hervor, als sich die russ. Hauptmacht unter Diebitsch nordwärts gewendet hatte, schlug die Corps der Generale Geismar, Rosen und Pahlen bei Dembie, Wawre und Iganie, benutzte jedoch die errungenen Vortheile nicht gehörig und zog sich zu schnell wieder auf Warschau zurück. Noch mehr wurde sein Verhalten bei den Operationen im Mai und Juni getadelt; Diebitsch war abermals entfernt u. S. konnte die isolirtstehenden russ. Garden angreifen, wagte es jedoch nicht sogleich und gab ihnen Zeit zum Abzuge, wurde darauf von Diebitsch überrascht und am 26. Mai bei Ostrolenka geschlagen. Da er immer unentschlossener zu werden schien, mußte er im August sein Kommando niederlegen; später flüchtete er nach Oesterreich u. lebte dort ruhig bis 1839, wo er nach Belgien berufen wurde, das wegen Luxemburg eine kriegerische Miene annahm, aber bald für gut fand S. als Divisionsgeneral in Disponibilität zu setzen. Skuptschina, in Serbien der Landtag. Skutari, Hauptstadt von Albanien, Sitz eines Pascha, liegt an dem See von S., hat gegen 40000 E., berühmte Waffenfabriken. – S., auf der asiat. Seite des Bosporus, Konstantinopel gegenüber, als dessen Vorstadt es angesehen wird, hat 100000 E., Seide- u. Baumwollefabrikation, lebhaften Verkehr mit dem innern Asien. Skye (Skei), die größte der mittleren Hebriden, mit 22000 E. auf 37 □M. Skylax, Grieche aus dem karischen Karyanda, unternahm 508 v. Chr. eine Fahrt, um die Küsten Asiens von der Indusmündung bis in das Innere des arab. Meerbusens zu untersuchen. Da unter dem Namen des S. mehre Schriften, die einer spätern Zeit angehören, angeführt werden, so nimmt man gewöhnlich 3 S.e an. Den Periplus des S. gab zuletzt Müller in den „Geographi Graeci minores“ Par. 1854 heraus. Skymnus, Geograph aus Chios, wahrscheinlich im 1. Jahrh. v. Chr., angeblich Verfasser einer in Jamben geschriebenen Periegese, deren Reste zuerst von Höschel und Morel unter dem irrthümlichen Namen des Marcianus von Heraklea, zuletzt von Müller in den „Geographi Graeci minores“ Paris 1854 edirt wurden. Skyros, Skyro, griech. Insel, nördl. von Euböa, 3 □M. groß, felsig und unfruchtbar. mit 2000 E. Slam (släm), engl. = erschlagen, wer im Whist keinen Stich gemacht hat. Slaney (Slehni), Fluß in der irischen Provinz Leinster, mündet bei Wexford in den St. Georgskanal. Slang (släng), engl., die jedem Berufe eigenthümliche Kunstsprache. Slargando, ital., abnehmend. Slatust, Hüttenort im Ural, Gouv. Orenburg, mit großen kaiserl. Waffenfabriken. Slaven, Slawen (Slowenen, von Slowo d. h. Wort, also Menschen von einer Sprache), neben den Germanen und Romanen der 3. Hauptstamm der gegenwärtigen europ. Bevölkerung, dem indogermanischen Stamme angehörig, von den Alten wenigstens theilweise mit den Namen Scythen u. Sarmaten bezeichnet, wohnt von Kamtschatka bis zur Elbe u. bis an das schwarze u. adriat. Meer, wird auf 80 Millionen berechnet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/233
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/233>, abgerufen am 25.11.2024.