Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Gedichten der Engländer gezählt, Beifall fanden auch eine dichterische Beschreibung der Falkenjagd sowie "Hobbinol", ein komisches Epos. Poems, Lond. 1728, 1772.


Somerville, Mary, geb. um 1812, erwarb großen Ruf durch naturwissenschaftliche Schriften, von denen die "Connexion of the physical sciences" (Zusammenhang der physikalischen Wissenschaften) 1853 in London die 8. Auflage erfuhr, ihre physikalische Erdbeschreibung von Barth ins Deutsche übertragen wurde, Leipz. 1852.


Somina, Sominskaja-Pristan, russ. Marktflecken im Gouvern. Nowgorod, an der Somina, einem Flusse, der zur Speisung des Kanals Släs (s. d.) dient, zur Zeit der Messe von Nowgorod von 20-30000 Menschen besucht, welche den Wasserweg nach Nowgorod einschlagen.


Sommation, frz.-deutsch, Aufforderung, Vorladung.


Somme, franz. Fluß, entspringt unweit St. Quentin, wird bei Bray schiffbar, mündet nach 27 Meil. unterhalb Abbeville in den Kanal, ist mit der Schelde und Oise durch einen Kanal verbunden. Das Depart. S., 112 #M. groß, mit 570000 E., ist fruchtbar, wohl angebaut, sehr industriell und wohlhabend, hat Amiens zur Hauptstadt.


Sommer, die auf den Frühling folgende Jahreszeit, in der nördl. Hälfte astronomisch vom 21. Juni bis 23. Sept., in der südl. vom 21. Dez. bis 21. März; vergl. Erde.


Sommerseuche, soviel wie Milzbrand.


Sommersprossen oder Sommerflecken (ephelides) heißen die gelbbraunen rundlichen Hautflecken von der Größe eines Stecknadelkopfs bis zu der einer Linse, ohne Veränderung der Haut, und besonders bei Leuten mit zarter Haut erscheinend. Sie bilden sich meist durch Einwirkung der Sonnenstrahlen, doch zuweilen auch an bedeckten Körperstellen.


Somnambulismus heißt derjenige krankhafte Zustand, wo der Mensch zu gewissen Zeiten Nachts im Schlafe aufsteht und verschiedene Geschäfte wie im Wachen verrichtet (s. Mondsüchtige); ferner der schlafwache Zustand, wie er bei Magnetisirten vorkommt, von den niedern Graden seiner Erscheinungen bis zu den höchsten (magnetischer Hochschlaf etc.). Der erstere, aus einer innern Anlage von selbst entstehende, Zustand heißt auch Idio-S., gegenüber dem 2., künstlich durch Streichen und Manipuliren erzeugten (künstlicher S., magnetischer Schlaf). Ueber beide Zustände hat die Wissenschaft bis jetzt noch wenig Befriedigendes ermittelt.


Somnifera, lat., Schlaf befördernde Mittel; Somnolenz, Schlafsucht.


Somnus, lat., bei den Griechen Hypnos, myth., der Gott des Schlafes, des Todes Zwillingsbruder, von der Kunst als schlafender Jüngling, oft unter Mohnblüten u. mit Flügeln dargestellt.


Sonate, ital. sonata, ein einfaches Instrumentalstück, gewöhnlich blos für ein Instrument, aus mehren, verschiedene Empfindungen ausdrückenden Sätzen bestehend. Die Zahl dieser Sätze war früher fest bestimmt, gewöhnlich ein Andante oder Adagio, dann Menuet oder Scherzo, zuletzt ein Rondo oder Presto. Die meisten S.n sind für Klavier und Violine geschrieben.


Soncinaten (-Sontschin-), Name einer aus Deutschland stammenden, nach Soncino in der Lombardei ausgewanderten jüdischen Druckerfamilie, die von 1484-1548 thätig war.


Sonde, lat. specillum chirurgisches Instrument zur Untersuchung von Wunden oder andern Höhlungen des Leibes, mit besonderen Formen für besondere Zwecke, bestehen meistens aus Silber (vgl. Katheter). Die Hohl-S. hat ihrer ganzen Länge nach eine Rinne u. soll dem Messer, mit dem operirt wird, Halt u. Richtung sichern. - S., bei den Schiffern soviel als Senkblei; sondiren, untersuchen, ausforschen.


Sonderbund, s. Schweiz.


Sonderburg, Stadt auf der dän. schleswigschen Insel Alsen, mit 3500 E.; von ihr führen die Nebenlinien des Hauses Holstein den Namen, s. Holstein.


Sondergut, 1) das Land der einzelnen freien Volksgenossen im Gegensatz zu den Gemeingütern; 2) S. der Frauen, Kinder, Sklaven, soviel wie peculium.

Gedichten der Engländer gezählt, Beifall fanden auch eine dichterische Beschreibung der Falkenjagd sowie „Hobbinol“, ein komisches Epos. Poems, Lond. 1728, 1772.


Somerville, Mary, geb. um 1812, erwarb großen Ruf durch naturwissenschaftliche Schriften, von denen die „Connexion of the physical sciences“ (Zusammenhang der physikalischen Wissenschaften) 1853 in London die 8. Auflage erfuhr, ihre physikalische Erdbeschreibung von Barth ins Deutsche übertragen wurde, Leipz. 1852.


Somina, Sominskaja-Pristan, russ. Marktflecken im Gouvern. Nowgorod, an der Somina, einem Flusse, der zur Speisung des Kanals Släs (s. d.) dient, zur Zeit der Messe von Nowgorod von 20–30000 Menschen besucht, welche den Wasserweg nach Nowgorod einschlagen.


Sommation, frz.-deutsch, Aufforderung, Vorladung.


Somme, franz. Fluß, entspringt unweit St. Quentin, wird bei Bray schiffbar, mündet nach 27 Meil. unterhalb Abbeville in den Kanal, ist mit der Schelde und Oise durch einen Kanal verbunden. Das Depart. S., 112 □M. groß, mit 570000 E., ist fruchtbar, wohl angebaut, sehr industriell und wohlhabend, hat Amiens zur Hauptstadt.


Sommer, die auf den Frühling folgende Jahreszeit, in der nördl. Hälfte astronomisch vom 21. Juni bis 23. Sept., in der südl. vom 21. Dez. bis 21. März; vergl. Erde.


Sommerseuche, soviel wie Milzbrand.


Sommersprossen oder Sommerflecken (ephelides) heißen die gelbbraunen rundlichen Hautflecken von der Größe eines Stecknadelkopfs bis zu der einer Linse, ohne Veränderung der Haut, und besonders bei Leuten mit zarter Haut erscheinend. Sie bilden sich meist durch Einwirkung der Sonnenstrahlen, doch zuweilen auch an bedeckten Körperstellen.


Somnambulismus heißt derjenige krankhafte Zustand, wo der Mensch zu gewissen Zeiten Nachts im Schlafe aufsteht und verschiedene Geschäfte wie im Wachen verrichtet (s. Mondsüchtige); ferner der schlafwache Zustand, wie er bei Magnetisirten vorkommt, von den niedern Graden seiner Erscheinungen bis zu den höchsten (magnetischer Hochschlaf etc.). Der erstere, aus einer innern Anlage von selbst entstehende, Zustand heißt auch Idio-S., gegenüber dem 2., künstlich durch Streichen und Manipuliren erzeugten (künstlicher S., magnetischer Schlaf). Ueber beide Zustände hat die Wissenschaft bis jetzt noch wenig Befriedigendes ermittelt.


Somnifera, lat., Schlaf befördernde Mittel; Somnolenz, Schlafsucht.


Somnus, lat., bei den Griechen Hypnos, myth., der Gott des Schlafes, des Todes Zwillingsbruder, von der Kunst als schlafender Jüngling, oft unter Mohnblüten u. mit Flügeln dargestellt.


Sonate, ital. sonata, ein einfaches Instrumentalstück, gewöhnlich blos für ein Instrument, aus mehren, verschiedene Empfindungen ausdrückenden Sätzen bestehend. Die Zahl dieser Sätze war früher fest bestimmt, gewöhnlich ein Andante oder Adagio, dann Menuet oder Scherzo, zuletzt ein Rondo oder Presto. Die meisten S.n sind für Klavier und Violine geschrieben.


Soncinaten (–Sontschin–), Name einer aus Deutschland stammenden, nach Soncino in der Lombardei ausgewanderten jüdischen Druckerfamilie, die von 1484–1548 thätig war.


Sonde, lat. specillum chirurgisches Instrument zur Untersuchung von Wunden oder andern Höhlungen des Leibes, mit besonderen Formen für besondere Zwecke, bestehen meistens aus Silber (vgl. Katheter). Die Hohl-S. hat ihrer ganzen Länge nach eine Rinne u. soll dem Messer, mit dem operirt wird, Halt u. Richtung sichern. – S., bei den Schiffern soviel als Senkblei; sondiren, untersuchen, ausforschen.


Sonderbund, s. Schweiz.


Sonderburg, Stadt auf der dän. schleswigschen Insel Alsen, mit 3500 E.; von ihr führen die Nebenlinien des Hauses Holstein den Namen, s. Holstein.


Sondergut, 1) das Land der einzelnen freien Volksgenossen im Gegensatz zu den Gemeingütern; 2) S. der Frauen, Kinder, Sklaven, soviel wie peculium.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0249" n="248"/>
Gedichten der Engländer gezählt, Beifall fanden auch eine dichterische Beschreibung der Falkenjagd sowie &#x201E;<hi rendition="#i">Hobbinol</hi>&#x201C;, ein komisches Epos. <hi rendition="#i">Poems, Lond.</hi> 1728, 1772.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Somerville</hi>, Mary, geb. um 1812, erwarb großen Ruf durch naturwissenschaftliche Schriften, von denen die &#x201E;<hi rendition="#i">Connexion of the physical sciences</hi>&#x201C; (Zusammenhang der physikalischen Wissenschaften) 1853 in London die 8. Auflage erfuhr, ihre physikalische Erdbeschreibung von Barth ins Deutsche übertragen wurde, Leipz. 1852.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Somina</hi>, <hi rendition="#g">Sominskaja-Pristan</hi>, russ. Marktflecken im Gouvern. Nowgorod, an der Somina, einem Flusse, der zur Speisung des Kanals Släs (s. d.) dient, zur Zeit der Messe von Nowgorod von 20&#x2013;30000 Menschen besucht, welche den Wasserweg nach Nowgorod einschlagen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sommation</hi>, frz.-deutsch, Aufforderung, Vorladung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Somme</hi>, franz. Fluß, entspringt unweit St. Quentin, wird bei Bray schiffbar, mündet nach 27 Meil. unterhalb Abbeville in den Kanal, ist mit der Schelde und Oise durch einen Kanal verbunden. Das <hi rendition="#g">Depart.</hi> S., 112 &#x25A1;M. groß, mit 570000 E., ist fruchtbar, wohl angebaut, sehr industriell und wohlhabend, hat Amiens zur Hauptstadt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sommer</hi>, die auf den Frühling folgende Jahreszeit, in der nördl. Hälfte astronomisch vom 21. Juni bis 23. Sept., in der südl. vom 21. Dez. bis 21. März; vergl. Erde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sommerseuche</hi>, soviel wie Milzbrand.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sommersprossen</hi> oder <hi rendition="#g">Sommerflecken</hi> <hi rendition="#i">(ephelides)</hi> heißen die gelbbraunen rundlichen Hautflecken von der Größe eines Stecknadelkopfs bis zu der einer Linse, ohne Veränderung der Haut, und besonders bei Leuten mit zarter Haut erscheinend. Sie bilden sich meist durch Einwirkung der Sonnenstrahlen, doch zuweilen auch an bedeckten Körperstellen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Somnambulismus</hi> heißt derjenige krankhafte Zustand, wo der Mensch zu gewissen Zeiten Nachts im Schlafe aufsteht und verschiedene Geschäfte wie im Wachen verrichtet (s. Mondsüchtige); ferner der schlafwache Zustand, wie er bei Magnetisirten vorkommt, von den niedern Graden seiner Erscheinungen bis zu den höchsten (magnetischer Hochschlaf etc.). Der erstere, aus einer innern Anlage von selbst entstehende, Zustand heißt auch <hi rendition="#g">Idio</hi>-S., gegenüber dem 2., künstlich durch Streichen und Manipuliren erzeugten (künstlicher S., magnetischer Schlaf). Ueber beide Zustände hat die Wissenschaft bis jetzt noch wenig Befriedigendes ermittelt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Somnifera</hi>, lat., Schlaf befördernde Mittel; <hi rendition="#g">Somnolenz</hi>, Schlafsucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Somnus</hi>, lat., bei den Griechen Hypnos, myth., der Gott des Schlafes, des Todes Zwillingsbruder, von der Kunst als schlafender Jüngling, oft unter Mohnblüten u. mit Flügeln dargestellt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sonate</hi>, ital. <hi rendition="#i">sonata</hi>, ein einfaches Instrumentalstück, gewöhnlich blos für ein Instrument, aus mehren, verschiedene Empfindungen ausdrückenden Sätzen bestehend. Die Zahl dieser Sätze war früher fest bestimmt, gewöhnlich ein Andante oder Adagio, dann Menuet oder Scherzo, zuletzt ein Rondo oder Presto. Die meisten S.n sind für Klavier und Violine geschrieben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Soncinaten</hi> (&#x2013;Sontschin&#x2013;), Name einer aus Deutschland stammenden, nach Soncino in der Lombardei ausgewanderten jüdischen Druckerfamilie, die von 1484&#x2013;1548 thätig war.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sonde</hi>, lat. <hi rendition="#i">specillum</hi> chirurgisches Instrument zur Untersuchung von Wunden oder andern Höhlungen des Leibes, mit besonderen Formen für besondere Zwecke, bestehen meistens aus Silber (vgl. Katheter). Die <hi rendition="#g">Hohl</hi>-S. hat ihrer ganzen Länge nach eine Rinne u. soll dem Messer, mit dem operirt wird, Halt u. Richtung sichern. &#x2013; S., bei den Schiffern soviel als Senkblei; <hi rendition="#g">sondiren</hi>, untersuchen, ausforschen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sonderbund</hi>, s. Schweiz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sonderburg</hi>, Stadt auf der dän. schleswigschen Insel Alsen, mit 3500 E.; von ihr führen die Nebenlinien des Hauses Holstein den Namen, s. Holstein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sondergut</hi>, 1) das Land der einzelnen freien Volksgenossen im Gegensatz zu den Gemeingütern; 2) S. der Frauen, Kinder, Sklaven, soviel wie <hi rendition="#i">peculium.</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[248/0249] Gedichten der Engländer gezählt, Beifall fanden auch eine dichterische Beschreibung der Falkenjagd sowie „Hobbinol“, ein komisches Epos. Poems, Lond. 1728, 1772. Somerville, Mary, geb. um 1812, erwarb großen Ruf durch naturwissenschaftliche Schriften, von denen die „Connexion of the physical sciences“ (Zusammenhang der physikalischen Wissenschaften) 1853 in London die 8. Auflage erfuhr, ihre physikalische Erdbeschreibung von Barth ins Deutsche übertragen wurde, Leipz. 1852. Somina, Sominskaja-Pristan, russ. Marktflecken im Gouvern. Nowgorod, an der Somina, einem Flusse, der zur Speisung des Kanals Släs (s. d.) dient, zur Zeit der Messe von Nowgorod von 20–30000 Menschen besucht, welche den Wasserweg nach Nowgorod einschlagen. Sommation, frz.-deutsch, Aufforderung, Vorladung. Somme, franz. Fluß, entspringt unweit St. Quentin, wird bei Bray schiffbar, mündet nach 27 Meil. unterhalb Abbeville in den Kanal, ist mit der Schelde und Oise durch einen Kanal verbunden. Das Depart. S., 112 □M. groß, mit 570000 E., ist fruchtbar, wohl angebaut, sehr industriell und wohlhabend, hat Amiens zur Hauptstadt. Sommer, die auf den Frühling folgende Jahreszeit, in der nördl. Hälfte astronomisch vom 21. Juni bis 23. Sept., in der südl. vom 21. Dez. bis 21. März; vergl. Erde. Sommerseuche, soviel wie Milzbrand. Sommersprossen oder Sommerflecken (ephelides) heißen die gelbbraunen rundlichen Hautflecken von der Größe eines Stecknadelkopfs bis zu der einer Linse, ohne Veränderung der Haut, und besonders bei Leuten mit zarter Haut erscheinend. Sie bilden sich meist durch Einwirkung der Sonnenstrahlen, doch zuweilen auch an bedeckten Körperstellen. Somnambulismus heißt derjenige krankhafte Zustand, wo der Mensch zu gewissen Zeiten Nachts im Schlafe aufsteht und verschiedene Geschäfte wie im Wachen verrichtet (s. Mondsüchtige); ferner der schlafwache Zustand, wie er bei Magnetisirten vorkommt, von den niedern Graden seiner Erscheinungen bis zu den höchsten (magnetischer Hochschlaf etc.). Der erstere, aus einer innern Anlage von selbst entstehende, Zustand heißt auch Idio-S., gegenüber dem 2., künstlich durch Streichen und Manipuliren erzeugten (künstlicher S., magnetischer Schlaf). Ueber beide Zustände hat die Wissenschaft bis jetzt noch wenig Befriedigendes ermittelt. Somnifera, lat., Schlaf befördernde Mittel; Somnolenz, Schlafsucht. Somnus, lat., bei den Griechen Hypnos, myth., der Gott des Schlafes, des Todes Zwillingsbruder, von der Kunst als schlafender Jüngling, oft unter Mohnblüten u. mit Flügeln dargestellt. Sonate, ital. sonata, ein einfaches Instrumentalstück, gewöhnlich blos für ein Instrument, aus mehren, verschiedene Empfindungen ausdrückenden Sätzen bestehend. Die Zahl dieser Sätze war früher fest bestimmt, gewöhnlich ein Andante oder Adagio, dann Menuet oder Scherzo, zuletzt ein Rondo oder Presto. Die meisten S.n sind für Klavier und Violine geschrieben. Soncinaten (–Sontschin–), Name einer aus Deutschland stammenden, nach Soncino in der Lombardei ausgewanderten jüdischen Druckerfamilie, die von 1484–1548 thätig war. Sonde, lat. specillum chirurgisches Instrument zur Untersuchung von Wunden oder andern Höhlungen des Leibes, mit besonderen Formen für besondere Zwecke, bestehen meistens aus Silber (vgl. Katheter). Die Hohl-S. hat ihrer ganzen Länge nach eine Rinne u. soll dem Messer, mit dem operirt wird, Halt u. Richtung sichern. – S., bei den Schiffern soviel als Senkblei; sondiren, untersuchen, ausforschen. Sonderbund, s. Schweiz. Sonderburg, Stadt auf der dän. schleswigschen Insel Alsen, mit 3500 E.; von ihr führen die Nebenlinien des Hauses Holstein den Namen, s. Holstein. Sondergut, 1) das Land der einzelnen freien Volksgenossen im Gegensatz zu den Gemeingütern; 2) S. der Frauen, Kinder, Sklaven, soviel wie peculium.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/249
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/249>, abgerufen am 23.11.2024.