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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Sal, lat., Salz; Salification, Salzbildung; Saline, Salzwerk; salinisch, salzig, salzartig; Salinogrades, Salzwage.


Salacität. lat.-deutsch, Geilheit.


Saladdin, eigentlich Salah-ed-din-Jussuf-Ebn-Ayub, geb. 1137, Sohn eines kurdischen Häuptlings, Feldherr des Sultans Nureddin von Aleppo, stürzte die Fatimiden in Aegypten, bemächtigte sich nach Nureddins Tod auch Syriens und verschaffte den Saracenen das Uebergewicht über die Kreuzfahrer. 1187 vernichtete er das Heer des Königs von Jerusalem, des Guido von Lusignan, bei Tiberias, nahm Jerusalem, vereitelte die Anstrengungen des sogen. 3. Kreuzzugs, indem er im Frieden den Christen nur den Küstenstrich von Jaffa bis Tyrus einräumte und ihnen die Wallfahrt nach Jerusalem öffnete. Er st. 1193 zu Damaskus, der edelste oriental. Herrscher seiner Zeit, der Stifter der Dynastie der Ayubiden (Eyubiden).


Saladero, Gefängniß für Staatsverbrecher in Madrid.


Saladeros, die umzäumten Plätze in den Pampas, wo das Vieh zusammengetrieben und geschlachtet wird.


Salamanca, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz, am Tornes, herabgekommen, mit 7700 E., alter Universität, die einst für Rechtskunde und Philologie von Bedeutung war, Sieg Wellingtons über Marmont am 21. Juli 1812 (Schlacht bei den Arapilen).


Salamander, s. Molch; in dem mittelalterlichen Feenglauben heißen S. die Feuergeister.


Salamantinische Schule, span. Dichterbund, von Melendez zu Salamanca gestiftet, der Anfang der romantischen Poesie in Spanien.


Salamis, jetzt Koluri, kleine griech. Insel Athen gegenüber, bekannt durch den Seesieg der Griechen über die Perser 23. Sept. 449 v. Chr.


Salangane, s. indische Vogelnester.


Salat , s. Lactuca.


Salat, Jak., ein sehr fruchtbarer theologisch-philosophischer Schriftsteller, geb. 1766 zu Abbtsgemünd im Ellwangen'schen, wurde Geistlicher, wirkte in verschiedenen Gemeinden im Sinne des Josephinismus u. vagen Cosmopolitismus, wurde Professor der Moral u. Pastoraltheologie am Lyzeum zu München; von 1807-27 lehrte er Moralphilosophie zu Landshut, blieb 1827 bei der Verlegung dieser Universität nach München in Landshut zurück und st. 1851. S. lieferte eine Menge Schriften, unter welchen seine "Rein menschliche Ansicht von der Ehe, mit Erläuterungen über das Höchste der Menschheit" (1807) im Frankfurter Parlament 1848 als Waffe gegen die Priesterehe aus der Vergessenheit hervorgezogen wurde.


Salbe (unguentum), in der Heilkunde eine weiche Masse von verschiedener Zusammensetzung, ungefähr von der Consistenz der Butter, wird auf die Haut gebracht, um auf den Organismus zu wirken, Die durch Zusatz von Oel, Weingeist etc. flüssigere S. heißt linimentum, die durch Wachs festere ceratum.


Salbei (Salvia), artenreiche Pflanzengattung aus der Familie der Labiatae, mit plattenförmigem zweilappigem Kelch, die ungleich langen Staubfäden auf einem Querstielchen. Die Wiesen-S. (S. pratensis) mit blauen Blumen und behaartem Stiele, wächst bei uns auf allen trockenen Wiesen und Rainen; die Garten-S. (S. officinalis), in Südeuropa wild, wird bei uns in Gärten gezogen, dient in der Küche als Gewürz, ein Absud der Blätter zum Gurgeln bei erschlafftem Zahnfleisch. Die Apfel-S. (S. pomifera) in der Levante hat zollgroße, würzhafte Galläpfel.


Salbung mit wohlriechendem Oel u. Essenzen war als Stärkungs- u. Schönheitsmittel in heißen Ländern von jeher bekannt und wurde im Orient früh zur Ehrensache bei Besuchen und Gastmählern. An den Höfen der pers., ägypt. u. a. Herrscher verschlangen die S.en ungeheure Summen, bei den Hellenen waren sie schon zu Homers und Solons Zeiten üblich, in Rom riß mit dem asiat. Luxus überhaupt auch der in Bezug auf S. ein. Horaz vermochte sich ein Gastmahl ohne Salbenduft wohl schwerlich zu denken. - In religiöser Bedeutung, als Symbol geistiger Stärkung, erscheinen die S.en bei den alten Hebräern,


Sal, lat., Salz; Salification, Salzbildung; Saline, Salzwerk; salinisch, salzig, salzartig; Salinogrades, Salzwage.


Salacität. lat.-deutsch, Geilheit.


Saladdin, eigentlich Salah-ed-din-Jussuf-Ebn-Ayub, geb. 1137, Sohn eines kurdischen Häuptlings, Feldherr des Sultans Nureddin von Aleppo, stürzte die Fatimiden in Aegypten, bemächtigte sich nach Nureddins Tod auch Syriens und verschaffte den Saracenen das Uebergewicht über die Kreuzfahrer. 1187 vernichtete er das Heer des Königs von Jerusalem, des Guido von Lusignan, bei Tiberias, nahm Jerusalem, vereitelte die Anstrengungen des sogen. 3. Kreuzzugs, indem er im Frieden den Christen nur den Küstenstrich von Jaffa bis Tyrus einräumte und ihnen die Wallfahrt nach Jerusalem öffnete. Er st. 1193 zu Damaskus, der edelste oriental. Herrscher seiner Zeit, der Stifter der Dynastie der Ayubiden (Eyubiden).


Saladero, Gefängniß für Staatsverbrecher in Madrid.


Saladeros, die umzäumten Plätze in den Pampas, wo das Vieh zusammengetrieben und geschlachtet wird.


Salamanca, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz, am Tornes, herabgekommen, mit 7700 E., alter Universität, die einst für Rechtskunde und Philologie von Bedeutung war, Sieg Wellingtons über Marmont am 21. Juli 1812 (Schlacht bei den Arapilen).


Salamander, s. Molch; in dem mittelalterlichen Feenglauben heißen S. die Feuergeister.


Salamantinische Schule, span. Dichterbund, von Melendez zu Salamanca gestiftet, der Anfang der romantischen Poesie in Spanien.


Salamis, jetzt Koluri, kleine griech. Insel Athen gegenüber, bekannt durch den Seesieg der Griechen über die Perser 23. Sept. 449 v. Chr.


Salangane, s. indische Vogelnester.


Salat , s. Lactuca.


Salat, Jak., ein sehr fruchtbarer theologisch-philosophischer Schriftsteller, geb. 1766 zu Abbtsgemünd im Ellwangenʼschen, wurde Geistlicher, wirkte in verschiedenen Gemeinden im Sinne des Josephinismus u. vagen Cosmopolitismus, wurde Professor der Moral u. Pastoraltheologie am Lyzeum zu München; von 1807–27 lehrte er Moralphilosophie zu Landshut, blieb 1827 bei der Verlegung dieser Universität nach München in Landshut zurück und st. 1851. S. lieferte eine Menge Schriften, unter welchen seine „Rein menschliche Ansicht von der Ehe, mit Erläuterungen über das Höchste der Menschheit“ (1807) im Frankfurter Parlament 1848 als Waffe gegen die Priesterehe aus der Vergessenheit hervorgezogen wurde.


Salbe (unguentum), in der Heilkunde eine weiche Masse von verschiedener Zusammensetzung, ungefähr von der Consistenz der Butter, wird auf die Haut gebracht, um auf den Organismus zu wirken, Die durch Zusatz von Oel, Weingeist etc. flüssigere S. heißt linimentum, die durch Wachs festere ceratum.


Salbei (Salvia), artenreiche Pflanzengattung aus der Familie der Labiatae, mit plattenförmigem zweilappigem Kelch, die ungleich langen Staubfäden auf einem Querstielchen. Die Wiesen-S. (S. pratensis) mit blauen Blumen und behaartem Stiele, wächst bei uns auf allen trockenen Wiesen und Rainen; die Garten-S. (S. officinalis), in Südeuropa wild, wird bei uns in Gärten gezogen, dient in der Küche als Gewürz, ein Absud der Blätter zum Gurgeln bei erschlafftem Zahnfleisch. Die Apfel-S. (S. pomifera) in der Levante hat zollgroße, würzhafte Galläpfel.


Salbung mit wohlriechendem Oel u. Essenzen war als Stärkungs- u. Schönheitsmittel in heißen Ländern von jeher bekannt und wurde im Orient früh zur Ehrensache bei Besuchen und Gastmählern. An den Höfen der pers., ägypt. u. a. Herrscher verschlangen die S.en ungeheure Summen, bei den Hellenen waren sie schon zu Homers und Solons Zeiten üblich, in Rom riß mit dem asiat. Luxus überhaupt auch der in Bezug auf S. ein. Horaz vermochte sich ein Gastmahl ohne Salbenduft wohl schwerlich zu denken. – In religiöser Bedeutung, als Symbol geistiger Stärkung, erscheinen die S.en bei den alten Hebräern,

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[24/0025] Sal, lat., Salz; Salification, Salzbildung; Saline, Salzwerk; salinisch, salzig, salzartig; Salinogrades, Salzwage. Salacität. lat.-deutsch, Geilheit. Saladdin, eigentlich Salah-ed-din-Jussuf-Ebn-Ayub, geb. 1137, Sohn eines kurdischen Häuptlings, Feldherr des Sultans Nureddin von Aleppo, stürzte die Fatimiden in Aegypten, bemächtigte sich nach Nureddins Tod auch Syriens und verschaffte den Saracenen das Uebergewicht über die Kreuzfahrer. 1187 vernichtete er das Heer des Königs von Jerusalem, des Guido von Lusignan, bei Tiberias, nahm Jerusalem, vereitelte die Anstrengungen des sogen. 3. Kreuzzugs, indem er im Frieden den Christen nur den Küstenstrich von Jaffa bis Tyrus einräumte und ihnen die Wallfahrt nach Jerusalem öffnete. Er st. 1193 zu Damaskus, der edelste oriental. Herrscher seiner Zeit, der Stifter der Dynastie der Ayubiden (Eyubiden). Saladero, Gefängniß für Staatsverbrecher in Madrid. Saladeros, die umzäumten Plätze in den Pampas, wo das Vieh zusammengetrieben und geschlachtet wird. Salamanca, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz, am Tornes, herabgekommen, mit 7700 E., alter Universität, die einst für Rechtskunde und Philologie von Bedeutung war, Sieg Wellingtons über Marmont am 21. Juli 1812 (Schlacht bei den Arapilen). Salamander, s. Molch; in dem mittelalterlichen Feenglauben heißen S. die Feuergeister. Salamantinische Schule, span. Dichterbund, von Melendez zu Salamanca gestiftet, der Anfang der romantischen Poesie in Spanien. Salamis, jetzt Koluri, kleine griech. Insel Athen gegenüber, bekannt durch den Seesieg der Griechen über die Perser 23. Sept. 449 v. Chr. Salangane, s. indische Vogelnester. Salat , s. Lactuca. Salat, Jak., ein sehr fruchtbarer theologisch-philosophischer Schriftsteller, geb. 1766 zu Abbtsgemünd im Ellwangenʼschen, wurde Geistlicher, wirkte in verschiedenen Gemeinden im Sinne des Josephinismus u. vagen Cosmopolitismus, wurde Professor der Moral u. Pastoraltheologie am Lyzeum zu München; von 1807–27 lehrte er Moralphilosophie zu Landshut, blieb 1827 bei der Verlegung dieser Universität nach München in Landshut zurück und st. 1851. S. lieferte eine Menge Schriften, unter welchen seine „Rein menschliche Ansicht von der Ehe, mit Erläuterungen über das Höchste der Menschheit“ (1807) im Frankfurter Parlament 1848 als Waffe gegen die Priesterehe aus der Vergessenheit hervorgezogen wurde. Salbe (unguentum), in der Heilkunde eine weiche Masse von verschiedener Zusammensetzung, ungefähr von der Consistenz der Butter, wird auf die Haut gebracht, um auf den Organismus zu wirken, Die durch Zusatz von Oel, Weingeist etc. flüssigere S. heißt linimentum, die durch Wachs festere ceratum. Salbei (Salvia), artenreiche Pflanzengattung aus der Familie der Labiatae, mit plattenförmigem zweilappigem Kelch, die ungleich langen Staubfäden auf einem Querstielchen. Die Wiesen-S. (S. pratensis) mit blauen Blumen und behaartem Stiele, wächst bei uns auf allen trockenen Wiesen und Rainen; die Garten-S. (S. officinalis), in Südeuropa wild, wird bei uns in Gärten gezogen, dient in der Küche als Gewürz, ein Absud der Blätter zum Gurgeln bei erschlafftem Zahnfleisch. Die Apfel-S. (S. pomifera) in der Levante hat zollgroße, würzhafte Galläpfel. Salbung mit wohlriechendem Oel u. Essenzen war als Stärkungs- u. Schönheitsmittel in heißen Ländern von jeher bekannt und wurde im Orient früh zur Ehrensache bei Besuchen und Gastmählern. An den Höfen der pers., ägypt. u. a. Herrscher verschlangen die S.en ungeheure Summen, bei den Hellenen waren sie schon zu Homers und Solons Zeiten üblich, in Rom riß mit dem asiat. Luxus überhaupt auch der in Bezug auf S. ein. Horaz vermochte sich ein Gastmahl ohne Salbenduft wohl schwerlich zu denken. – In religiöser Bedeutung, als Symbol geistiger Stärkung, erscheinen die S.en bei den alten Hebräern,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/25>, abgerufen am 21.11.2024.