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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Hochebene getheilt wird. Zwischen den Pyrenäen, dem kantabrischen Gebirge u. dem östl. Rande der kastilischen Hochebenen, dem sogen. iberischen Gebirge (Sierra d'Oca, Moncayo, Daroca etc.) liegt das Flußgebiet des Ebro mit seinen terrassenförmigen Abfällen und der tiefen Thalebene; zwischen Sierra Morena, der über 10000' ansteigenden Sierra Nevada, und östl. der Sierra Saera das Flußgebiet des Guadalquivir, das in die andalus. Tiefebene übergeht. Auf dem Ostrande der großen Hochebene entspringen Duero, Tajo, Guadiana und Guadalquivir, die in westl. Laufe dem Ocean zuströmen; das Mittelmeer empfängt den Ebro, sodann den Guadalaviar, den Xucar, die Segura etc., die von den südöstl. und südl. Randgebirgen des Plateaus herabstürzen. Alle diese Flüsse strömen in tief eingeschnittenen Schluchten und Thalspalten, haben starken Fall und sind mit Ausnahme geringer Strecken oberhalb ihrer Mündung nicht schiffbar; auch Kanalbauten sind wegen der natürlichen Beschaffenheit des Landes nur beschränkt auszuführen (die wichtigste ist der Kaiserkanal von Saragossa bis Tudela, längs des Ebro). Das Klima ist im Norden gemäßigt, auf den mittleren Hochebenen heiß, mit kalten Nächten, am südl. Gebirgsrande nordafrikanisch; daß die Erhebung des Bodens einen Temperaturunterschied bedingt, ist natürlich. Die gewaltige Hochflächenbildung und die entsprechende Zerklüftung bewirkt, daß S. in seinem größeren Theile ein dürres Land ist; bedeutendere Waldungen finden sich nur im Norden, selten jenseits der Sierra Guadarrama. Die Erzeugnisse des Pflanzenreichs sind der natürlichen Beschaffenheit des Landes entsprechend sehr mannigfaltig; es erzeugt die Carnalien, Gemüse, Gräser u. Bäume des gemäßigten Mitteleuropa, außerdem Espartogras u. Korkeichen; in den wärmeren Gegenden süße und sehr feurige Weine, in den südl. Küstenebenen Oliven, Mandeln, Feigen, Citronen, Baumwolle, sogar Zuckerrohr und Datteln. Die Pferde sind schön, besonders in Andalusien, die Zucht der Esel u. Maulthiere ist von großer Bedeutung; das Rind ist in verschiedenen Schlägen vorhanden, wird aber durch die Ziege fast in Hintergrund gestellt; daß die öden Hochebenen Heerden feinwolliger Schafe ernähren, ist bekannt. Die Seidezucht ist besonders in Andalusien und Murcia von Wichtigkeit, die Bienenzucht fast überall vernachläßigt. In den Pyrenäen u. den höheren Sierren kommt neben dem gewöhnlichen Wild der Wolf und Bär nicht selten vor. S. ist metallreich; der Bergbau liefert Silber, Quecksilber, Eisen, Blei, Kupfer, Kobalt, Alaun, Salpeter, Vitriol, Steinkohlen und Steinsalz; an Salz- und Mineralquellen ist kein Mangel. Die Einwohnerzahl S.s beträgt mit Einschluß der Canarien und Balearen 14200000 in 145 Ciudades (Städten), 4350 Villas (Marktflecken), 12495 Pueblos und Aldeas (Dörfer). Die Spanier sind sehr gemischter Abkunst, indem sich neben den Ureinwohnern, den Iberern: Celten, Phönicier, Römer, Gothen, Sueven, Alanen, Vandalen, Araber u. Mauren niederließen; ein iberischer Rest sind vielleicht die Basken, ein maurisch-arab. die Moriscos od. Modejares. Staatskirche ist die röm.-kath.; nach dem Concordat von 1851 zählt S. 9 Erzbisthümer u. 54 Bisthümer; den Nichtkatholiken ist nur die private Ausübung ihres Kults gestattet. Für den öffentlichen Unterricht sorgen 10 Universitäten, 49 Collegien, 10 Normalschulen höhern und 23 niederern Rangs, über 17000 Knaben- und 5000 Mädchenschulen. In den größeren Städten finden sich überall öffentliche Bibliotheken, Museen, Akademien, Sammlungen verschiedener Art, die aber größtentheils aus früherer Zeit herrühren. Landbau und Gewerbsfleiß haben durch die seit 1808 mit kurzen Unterbrechungen fortdauernden Kriege und Revolutionsversuche sehr gelitten; es herrscht Gewerbefreiheit, aber die übermäßig hohen Schutzzölle ermuntern den Schmuggel um so mehr, als die einheimische Industrie den Bedarf jedenfalls nicht deckt. Die industriellste Provinz ist Catalonien, das besonders in Baumwolle und Seide arbeitet, außerdem ist die Leineindustrie von Bedeutung sowie die Fabrikation von Eisen- u. Stahlwaaren, von Leder,

Hochebene getheilt wird. Zwischen den Pyrenäen, dem kantabrischen Gebirge u. dem östl. Rande der kastilischen Hochebenen, dem sogen. iberischen Gebirge (Sierra d'Oca, Moncayo, Daroca etc.) liegt das Flußgebiet des Ebro mit seinen terrassenförmigen Abfällen und der tiefen Thalebene; zwischen Sierra Morena, der über 10000' ansteigenden Sierra Nevada, und östl. der Sierra Saera das Flußgebiet des Guadalquivir, das in die andalus. Tiefebene übergeht. Auf dem Ostrande der großen Hochebene entspringen Duero, Tajo, Guadiana und Guadalquivir, die in westl. Laufe dem Ocean zuströmen; das Mittelmeer empfängt den Ebro, sodann den Guadalaviar, den Xucar, die Segura etc., die von den südöstl. und südl. Randgebirgen des Plateaus herabstürzen. Alle diese Flüsse strömen in tief eingeschnittenen Schluchten und Thalspalten, haben starken Fall und sind mit Ausnahme geringer Strecken oberhalb ihrer Mündung nicht schiffbar; auch Kanalbauten sind wegen der natürlichen Beschaffenheit des Landes nur beschränkt auszuführen (die wichtigste ist der Kaiserkanal von Saragossa bis Tudela, längs des Ebro). Das Klima ist im Norden gemäßigt, auf den mittleren Hochebenen heiß, mit kalten Nächten, am südl. Gebirgsrande nordafrikanisch; daß die Erhebung des Bodens einen Temperaturunterschied bedingt, ist natürlich. Die gewaltige Hochflächenbildung und die entsprechende Zerklüftung bewirkt, daß S. in seinem größeren Theile ein dürres Land ist; bedeutendere Waldungen finden sich nur im Norden, selten jenseits der Sierra Guadarrama. Die Erzeugnisse des Pflanzenreichs sind der natürlichen Beschaffenheit des Landes entsprechend sehr mannigfaltig; es erzeugt die Carnalien, Gemüse, Gräser u. Bäume des gemäßigten Mitteleuropa, außerdem Espartogras u. Korkeichen; in den wärmeren Gegenden süße und sehr feurige Weine, in den südl. Küstenebenen Oliven, Mandeln, Feigen, Citronen, Baumwolle, sogar Zuckerrohr und Datteln. Die Pferde sind schön, besonders in Andalusien, die Zucht der Esel u. Maulthiere ist von großer Bedeutung; das Rind ist in verschiedenen Schlägen vorhanden, wird aber durch die Ziege fast in Hintergrund gestellt; daß die öden Hochebenen Heerden feinwolliger Schafe ernähren, ist bekannt. Die Seidezucht ist besonders in Andalusien und Murcia von Wichtigkeit, die Bienenzucht fast überall vernachläßigt. In den Pyrenäen u. den höheren Sierren kommt neben dem gewöhnlichen Wild der Wolf und Bär nicht selten vor. S. ist metallreich; der Bergbau liefert Silber, Quecksilber, Eisen, Blei, Kupfer, Kobalt, Alaun, Salpeter, Vitriol, Steinkohlen und Steinsalz; an Salz- und Mineralquellen ist kein Mangel. Die Einwohnerzahl S.s beträgt mit Einschluß der Canarien und Balearen 14200000 in 145 Ciudades (Städten), 4350 Villas (Marktflecken), 12495 Pueblos und Aldeas (Dörfer). Die Spanier sind sehr gemischter Abkunst, indem sich neben den Ureinwohnern, den Iberern: Celten, Phönicier, Römer, Gothen, Sueven, Alanen, Vandalen, Araber u. Mauren niederließen; ein iberischer Rest sind vielleicht die Basken, ein maurisch-arab. die Moriscos od. Modejares. Staatskirche ist die röm.-kath.; nach dem Concordat von 1851 zählt S. 9 Erzbisthümer u. 54 Bisthümer; den Nichtkatholiken ist nur die private Ausübung ihres Kults gestattet. Für den öffentlichen Unterricht sorgen 10 Universitäten, 49 Collegien, 10 Normalschulen höhern und 23 niederern Rangs, über 17000 Knaben- und 5000 Mädchenschulen. In den größeren Städten finden sich überall öffentliche Bibliotheken, Museen, Akademien, Sammlungen verschiedener Art, die aber größtentheils aus früherer Zeit herrühren. Landbau und Gewerbsfleiß haben durch die seit 1808 mit kurzen Unterbrechungen fortdauernden Kriege und Revolutionsversuche sehr gelitten; es herrscht Gewerbefreiheit, aber die übermäßig hohen Schutzzölle ermuntern den Schmuggel um so mehr, als die einheimische Industrie den Bedarf jedenfalls nicht deckt. Die industriellste Provinz ist Catalonien, das besonders in Baumwolle und Seide arbeitet, außerdem ist die Leineindustrie von Bedeutung sowie die Fabrikation von Eisen- u. Stahlwaaren, von Leder,

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Hochebene getheilt wird. Zwischen den Pyrenäen, dem kantabrischen Gebirge u. dem östl. Rande der kastilischen Hochebenen, dem sogen. iberischen Gebirge (Sierra d'Oca, Moncayo, Daroca etc.) liegt das Flußgebiet des Ebro mit seinen terrassenförmigen Abfällen und der tiefen Thalebene; zwischen Sierra Morena, der über 10000' ansteigenden Sierra Nevada, und östl. der Sierra Saera das Flußgebiet des Guadalquivir, das in die andalus. Tiefebene übergeht. Auf dem Ostrande der großen Hochebene entspringen Duero, Tajo, Guadiana und Guadalquivir, die in westl. Laufe dem Ocean zuströmen; das Mittelmeer empfängt den Ebro, sodann den Guadalaviar, den Xucar, die Segura etc., die von den südöstl. und südl. Randgebirgen des Plateaus herabstürzen. Alle diese Flüsse strömen in tief eingeschnittenen Schluchten und Thalspalten, haben starken Fall und sind mit Ausnahme geringer Strecken oberhalb ihrer Mündung nicht schiffbar; auch Kanalbauten sind wegen der natürlichen Beschaffenheit des Landes nur beschränkt auszuführen (die wichtigste ist der Kaiserkanal von Saragossa bis Tudela, längs des Ebro). Das Klima ist im Norden gemäßigt, auf den mittleren Hochebenen heiß, mit kalten Nächten, am südl. Gebirgsrande nordafrikanisch; daß die Erhebung des Bodens einen Temperaturunterschied bedingt, ist natürlich. Die gewaltige Hochflächenbildung und die entsprechende Zerklüftung bewirkt, daß S. in seinem größeren Theile ein dürres Land ist; bedeutendere Waldungen finden sich nur im Norden, selten jenseits der Sierra Guadarrama. Die Erzeugnisse des Pflanzenreichs sind der natürlichen Beschaffenheit des Landes entsprechend sehr mannigfaltig; es erzeugt die Carnalien, Gemüse, Gräser u. Bäume des gemäßigten Mitteleuropa, außerdem Espartogras u. Korkeichen; in den wärmeren Gegenden süße und sehr feurige Weine, in den südl. Küstenebenen Oliven, Mandeln, Feigen, Citronen, Baumwolle, sogar Zuckerrohr und Datteln. Die Pferde sind schön, besonders in Andalusien, die Zucht der Esel u. Maulthiere ist von großer Bedeutung; das Rind ist in verschiedenen Schlägen vorhanden, wird aber durch die Ziege fast in Hintergrund gestellt; daß die öden Hochebenen Heerden feinwolliger Schafe ernähren, ist bekannt. Die Seidezucht ist besonders in Andalusien und Murcia von Wichtigkeit, die Bienenzucht fast überall vernachläßigt. In den Pyrenäen u. den höheren Sierren kommt neben dem gewöhnlichen Wild der Wolf und Bär nicht selten vor. S. ist metallreich; der Bergbau liefert Silber, Quecksilber, Eisen, Blei, Kupfer, Kobalt, Alaun, Salpeter, Vitriol, Steinkohlen und Steinsalz; an Salz- und Mineralquellen ist kein Mangel. Die Einwohnerzahl S.s beträgt mit Einschluß der Canarien und Balearen 14200000 in 145 Ciudades (Städten), 4350 Villas (Marktflecken), 12495 Pueblos und Aldeas (Dörfer). Die Spanier sind sehr gemischter Abkunst, indem sich neben den Ureinwohnern, den Iberern: Celten, Phönicier, Römer, Gothen, Sueven, Alanen, Vandalen, Araber u. Mauren niederließen; ein iberischer Rest sind vielleicht die Basken, ein maurisch-arab. die Moriscos od. Modejares. Staatskirche ist die röm.-kath.; nach dem Concordat von 1851 zählt S. 9 Erzbisthümer u. 54 Bisthümer; den Nichtkatholiken ist nur die private Ausübung ihres Kults gestattet. Für den öffentlichen Unterricht sorgen 10 Universitäten, 49 Collegien, 10 Normalschulen höhern und 23 niederern Rangs, über 17000 Knaben- und 5000 Mädchenschulen. In den größeren Städten finden sich überall öffentliche Bibliotheken, Museen, Akademien, Sammlungen verschiedener Art, die aber größtentheils aus früherer Zeit herrühren. Landbau und Gewerbsfleiß haben durch die seit 1808 mit kurzen Unterbrechungen fortdauernden Kriege und Revolutionsversuche sehr gelitten; es herrscht Gewerbefreiheit, aber die übermäßig hohen Schutzzölle ermuntern den Schmuggel um so mehr, als die einheimische Industrie den Bedarf jedenfalls nicht deckt. Die industriellste Provinz ist Catalonien, das besonders in Baumwolle und Seide arbeitet, außerdem ist die Leineindustrie von Bedeutung sowie die Fabrikation von Eisen- u. Stahlwaaren, von Leder,
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[262/0263] Hochebene getheilt wird. Zwischen den Pyrenäen, dem kantabrischen Gebirge u. dem östl. Rande der kastilischen Hochebenen, dem sogen. iberischen Gebirge (Sierra d'Oca, Moncayo, Daroca etc.) liegt das Flußgebiet des Ebro mit seinen terrassenförmigen Abfällen und der tiefen Thalebene; zwischen Sierra Morena, der über 10000' ansteigenden Sierra Nevada, und östl. der Sierra Saera das Flußgebiet des Guadalquivir, das in die andalus. Tiefebene übergeht. Auf dem Ostrande der großen Hochebene entspringen Duero, Tajo, Guadiana und Guadalquivir, die in westl. Laufe dem Ocean zuströmen; das Mittelmeer empfängt den Ebro, sodann den Guadalaviar, den Xucar, die Segura etc., die von den südöstl. und südl. Randgebirgen des Plateaus herabstürzen. Alle diese Flüsse strömen in tief eingeschnittenen Schluchten und Thalspalten, haben starken Fall und sind mit Ausnahme geringer Strecken oberhalb ihrer Mündung nicht schiffbar; auch Kanalbauten sind wegen der natürlichen Beschaffenheit des Landes nur beschränkt auszuführen (die wichtigste ist der Kaiserkanal von Saragossa bis Tudela, längs des Ebro). Das Klima ist im Norden gemäßigt, auf den mittleren Hochebenen heiß, mit kalten Nächten, am südl. Gebirgsrande nordafrikanisch; daß die Erhebung des Bodens einen Temperaturunterschied bedingt, ist natürlich. Die gewaltige Hochflächenbildung und die entsprechende Zerklüftung bewirkt, daß S. in seinem größeren Theile ein dürres Land ist; bedeutendere Waldungen finden sich nur im Norden, selten jenseits der Sierra Guadarrama. Die Erzeugnisse des Pflanzenreichs sind der natürlichen Beschaffenheit des Landes entsprechend sehr mannigfaltig; es erzeugt die Carnalien, Gemüse, Gräser u. Bäume des gemäßigten Mitteleuropa, außerdem Espartogras u. Korkeichen; in den wärmeren Gegenden süße und sehr feurige Weine, in den südl. Küstenebenen Oliven, Mandeln, Feigen, Citronen, Baumwolle, sogar Zuckerrohr und Datteln. Die Pferde sind schön, besonders in Andalusien, die Zucht der Esel u. Maulthiere ist von großer Bedeutung; das Rind ist in verschiedenen Schlägen vorhanden, wird aber durch die Ziege fast in Hintergrund gestellt; daß die öden Hochebenen Heerden feinwolliger Schafe ernähren, ist bekannt. Die Seidezucht ist besonders in Andalusien und Murcia von Wichtigkeit, die Bienenzucht fast überall vernachläßigt. In den Pyrenäen u. den höheren Sierren kommt neben dem gewöhnlichen Wild der Wolf und Bär nicht selten vor. S. ist metallreich; der Bergbau liefert Silber, Quecksilber, Eisen, Blei, Kupfer, Kobalt, Alaun, Salpeter, Vitriol, Steinkohlen und Steinsalz; an Salz- und Mineralquellen ist kein Mangel. Die Einwohnerzahl S.s beträgt mit Einschluß der Canarien und Balearen 14200000 in 145 Ciudades (Städten), 4350 Villas (Marktflecken), 12495 Pueblos und Aldeas (Dörfer). Die Spanier sind sehr gemischter Abkunst, indem sich neben den Ureinwohnern, den Iberern: Celten, Phönicier, Römer, Gothen, Sueven, Alanen, Vandalen, Araber u. Mauren niederließen; ein iberischer Rest sind vielleicht die Basken, ein maurisch-arab. die Moriscos od. Modejares. Staatskirche ist die röm.-kath.; nach dem Concordat von 1851 zählt S. 9 Erzbisthümer u. 54 Bisthümer; den Nichtkatholiken ist nur die private Ausübung ihres Kults gestattet. Für den öffentlichen Unterricht sorgen 10 Universitäten, 49 Collegien, 10 Normalschulen höhern und 23 niederern Rangs, über 17000 Knaben- und 5000 Mädchenschulen. In den größeren Städten finden sich überall öffentliche Bibliotheken, Museen, Akademien, Sammlungen verschiedener Art, die aber größtentheils aus früherer Zeit herrühren. Landbau und Gewerbsfleiß haben durch die seit 1808 mit kurzen Unterbrechungen fortdauernden Kriege und Revolutionsversuche sehr gelitten; es herrscht Gewerbefreiheit, aber die übermäßig hohen Schutzzölle ermuntern den Schmuggel um so mehr, als die einheimische Industrie den Bedarf jedenfalls nicht deckt. Die industriellste Provinz ist Catalonien, das besonders in Baumwolle und Seide arbeitet, außerdem ist die Leineindustrie von Bedeutung sowie die Fabrikation von Eisen- u. Stahlwaaren, von Leder,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/263>, abgerufen am 23.11.2024.