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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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hätte, ist uns nicht bekannt geworden.


Stephan Bathori, s. Bathori.


Stephani, Heinr., prot. Theolog u. fruchtbarer pädagogischer Schriftsteller, geb. 1761 zu Gmünd an der Greck, wurde nach Begleitung anderer Aemter 1818 Dechant u. Stadtpfarrer zu Gunzenhausen im Rezatkreis, 1834 aber als unermüdlich eifriger Rationalist vom Consistorium zu Ansbach von seinen Aemtern entfernt, später pensionirt und st. 1850 zu Gorkau in Schlesien. Unter seinen vielen Schriften erlebte eine Handfibel 54 Auflagen.


Stephanie, verwittwete Großherzogin von Baden, s. Beauharnais.


Stephanie, eigentlich Stephan, Christian Gottlob, geb. 1733 zu Breslau, wurde 1756 daselbst Mitglied der Schuch'schen Schauspielerbande, suchte dann mit Eckhof das Theaterwesen zu verbessern, wurde 1760 Hofschauspieler zu Wien, strebte das Theater aus einer Anstalt für Possenreißerei zu etwas Besserem zu erheben und st. 1798. Seine und seines Bruders Gottlieb dramatische Dichtungen waren ohne poetischen Werth.


Stephanus, St., einer der ersten 7 Diakone, dessen Charakter, Leben, Redeweise und Steinigung das 6. u. 7. Kapitel der Apostelgeschichte erzählt. Er ist der früheste Blutzeuge (Protomartyr) der christlichen Kirche, sein Fest, der S. tag, folgt unmittelbar auf Weihnachten.


Stephanus Byzantinus (aus Byzanz), ein gegen das Ende des 5. Jahrh. unserer Zeitrechnung lebender griech. Sprachlehrer u. Geograph, verfaßte ein weitläufig angelegtes geographisches Wörterbuch (Ethnica oder de urbibus), von dem jedoch nur noch ein Bruchstück sowie ein aus Kaiser Justinians I. Zeit stammender Auszug vorhanden ist. Erste Ausgabe durch Aldus in Venedig 1502, die neuesten von Dindorf, Westermann, Meineke.


Stephanus , frz. Etienne, Geschlechtsname einer berühmten frz. Philologen- u. Buchdruckerfamilie. - S., Robert, geb. 1503 zu Paris, Sohn des Inhabers einer der ausgezeichnetsten Buchdruckereien jener Zeit, studierte die Alten mit großem Eifer u. trat zu den Hugenotten über, weßhalb er auch kritische Ausgaben der Bibel zu einem Hauptgeschäfte seines Lebens machte. Die Schätze der königl. Bibliothek standen ihm zu Gebote, er benützte sie mit seinem Sohne Henri fleißig, legte in seinen ersten 2 Ausgaben (1532, 1549) die Complutenser-, in der 3., der schönsten und berühmtesten von allen, die erasmische Ausgabe zu Grunde, erlaubte sich viele eigene Abänderungen, die er im Text und noch mehr in Noten anbrachte, that Außerordentliches für die Verbreitung seiner hugenottischen Bibeln und so ist es leicht begreiflich, daß er mit der Sorbonne auf keinen guten Fuß zu stehen kam. Verdienstlicher als seine Bibelausgaben waren die Ausgaben vieler alten Classiker (des Terenz, Virgil, Dio Caß u. a.), die er meist mit gelehrten Anmerkungen versah und die hinsichtlich der Correctheit, der Reinheit des Drucks u. der Schönheit der äußern Ausstattung wenig zu wünschen übrig ließen. Welch ausgezeichneter Philologe Robert gewesen, dafür legte sein "Thesaurus linguae latinae" schon 1534 der Nachwelt Zeugniß ab; die immer heftiger werdenden Religionsunruhen und Anfeindungen seiner Person bewogen ihn, endlich 1552 von Paris nach Genf überzusiedeln, wo er Bibeln u. alte Classiker fortdruckte und 1559 st. Sein Sohn Heinrich, geb. 1528 zu Paris, namentlich im Griechischen außergewöhnlich bewandert und durch weite gelehrte Reisen gebildet, blieb 1552 in Paris zurück, legte eine eigene Druckerei an, besorgte treffliche Ausgaben vieler griech. Schriftsteller sammt lat. Uebersetzungen derselben, befaßte sich namentlich auch mit der Heilkunde der Alten und gleich seinem Vater mit Bibelausgaben. Von Ulrich Fugger in Augsburg mit namhaften Summen unterstützt, druckte er viele Jahre an seinem Hauptwerke, dem "Thesaurus linguae graecae" und wurde 1572 damit fertig (in unserer Zeit haben die Gebrüder Didot zu Paris durch Hase und die beiden Dindorf eine neue Ausgabe dieses Meisterwerkes veranstaltet), aber der Verfasser selber kam dadurch

hätte, ist uns nicht bekannt geworden.


Stephan Bathori, s. Bathori.


Stephani, Heinr., prot. Theolog u. fruchtbarer pädagogischer Schriftsteller, geb. 1761 zu Gmünd an der Greck, wurde nach Begleitung anderer Aemter 1818 Dechant u. Stadtpfarrer zu Gunzenhausen im Rezatkreis, 1834 aber als unermüdlich eifriger Rationalist vom Consistorium zu Ansbach von seinen Aemtern entfernt, später pensionirt und st. 1850 zu Gorkau in Schlesien. Unter seinen vielen Schriften erlebte eine Handfibel 54 Auflagen.


Stephanie, verwittwete Großherzogin von Baden, s. Beauharnais.


Stephanie, eigentlich Stephan, Christian Gottlob, geb. 1733 zu Breslau, wurde 1756 daselbst Mitglied der Schuch'schen Schauspielerbande, suchte dann mit Eckhof das Theaterwesen zu verbessern, wurde 1760 Hofschauspieler zu Wien, strebte das Theater aus einer Anstalt für Possenreißerei zu etwas Besserem zu erheben und st. 1798. Seine und seines Bruders Gottlieb dramatische Dichtungen waren ohne poetischen Werth.


Stephanus, St., einer der ersten 7 Diakone, dessen Charakter, Leben, Redeweise und Steinigung das 6. u. 7. Kapitel der Apostelgeschichte erzählt. Er ist der früheste Blutzeuge (Protomartyr) der christlichen Kirche, sein Fest, der S. tag, folgt unmittelbar auf Weihnachten.


Stephanus Byzantinus (aus Byzanz), ein gegen das Ende des 5. Jahrh. unserer Zeitrechnung lebender griech. Sprachlehrer u. Geograph, verfaßte ein weitläufig angelegtes geographisches Wörterbuch (Ethnica oder de urbibus), von dem jedoch nur noch ein Bruchstück sowie ein aus Kaiser Justinians I. Zeit stammender Auszug vorhanden ist. Erste Ausgabe durch Aldus in Venedig 1502, die neuesten von Dindorf, Westermann, Meineke.


Stephanus , frz. Etienne, Geschlechtsname einer berühmten frz. Philologen- u. Buchdruckerfamilie. – S., Robert, geb. 1503 zu Paris, Sohn des Inhabers einer der ausgezeichnetsten Buchdruckereien jener Zeit, studierte die Alten mit großem Eifer u. trat zu den Hugenotten über, weßhalb er auch kritische Ausgaben der Bibel zu einem Hauptgeschäfte seines Lebens machte. Die Schätze der königl. Bibliothek standen ihm zu Gebote, er benützte sie mit seinem Sohne Henri fleißig, legte in seinen ersten 2 Ausgaben (1532, 1549) die Complutenser-, in der 3., der schönsten und berühmtesten von allen, die erasmische Ausgabe zu Grunde, erlaubte sich viele eigene Abänderungen, die er im Text und noch mehr in Noten anbrachte, that Außerordentliches für die Verbreitung seiner hugenottischen Bibeln und so ist es leicht begreiflich, daß er mit der Sorbonne auf keinen guten Fuß zu stehen kam. Verdienstlicher als seine Bibelausgaben waren die Ausgaben vieler alten Classiker (des Terenz, Virgil, Dio Caß u. a.), die er meist mit gelehrten Anmerkungen versah und die hinsichtlich der Correctheit, der Reinheit des Drucks u. der Schönheit der äußern Ausstattung wenig zu wünschen übrig ließen. Welch ausgezeichneter Philologe Robert gewesen, dafür legte sein „Thesaurus linguae latinae“ schon 1534 der Nachwelt Zeugniß ab; die immer heftiger werdenden Religionsunruhen und Anfeindungen seiner Person bewogen ihn, endlich 1552 von Paris nach Genf überzusiedeln, wo er Bibeln u. alte Classiker fortdruckte und 1559 st. Sein Sohn Heinrich, geb. 1528 zu Paris, namentlich im Griechischen außergewöhnlich bewandert und durch weite gelehrte Reisen gebildet, blieb 1552 in Paris zurück, legte eine eigene Druckerei an, besorgte treffliche Ausgaben vieler griech. Schriftsteller sammt lat. Uebersetzungen derselben, befaßte sich namentlich auch mit der Heilkunde der Alten und gleich seinem Vater mit Bibelausgaben. Von Ulrich Fugger in Augsburg mit namhaften Summen unterstützt, druckte er viele Jahre an seinem Hauptwerke, dem „Thesaurus linguae graecae“ und wurde 1572 damit fertig (in unserer Zeit haben die Gebrüder Didot zu Paris durch Hase und die beiden Dindorf eine neue Ausgabe dieses Meisterwerkes veranstaltet), aber der Verfasser selber kam dadurch

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[327/0328] hätte, ist uns nicht bekannt geworden. Stephan Bathori, s. Bathori. Stephani, Heinr., prot. Theolog u. fruchtbarer pädagogischer Schriftsteller, geb. 1761 zu Gmünd an der Greck, wurde nach Begleitung anderer Aemter 1818 Dechant u. Stadtpfarrer zu Gunzenhausen im Rezatkreis, 1834 aber als unermüdlich eifriger Rationalist vom Consistorium zu Ansbach von seinen Aemtern entfernt, später pensionirt und st. 1850 zu Gorkau in Schlesien. Unter seinen vielen Schriften erlebte eine Handfibel 54 Auflagen. Stephanie, verwittwete Großherzogin von Baden, s. Beauharnais. Stephanie, eigentlich Stephan, Christian Gottlob, geb. 1733 zu Breslau, wurde 1756 daselbst Mitglied der Schuch'schen Schauspielerbande, suchte dann mit Eckhof das Theaterwesen zu verbessern, wurde 1760 Hofschauspieler zu Wien, strebte das Theater aus einer Anstalt für Possenreißerei zu etwas Besserem zu erheben und st. 1798. Seine und seines Bruders Gottlieb dramatische Dichtungen waren ohne poetischen Werth. Stephanus, St., einer der ersten 7 Diakone, dessen Charakter, Leben, Redeweise und Steinigung das 6. u. 7. Kapitel der Apostelgeschichte erzählt. Er ist der früheste Blutzeuge (Protomartyr) der christlichen Kirche, sein Fest, der S. tag, folgt unmittelbar auf Weihnachten. Stephanus Byzantinus (aus Byzanz), ein gegen das Ende des 5. Jahrh. unserer Zeitrechnung lebender griech. Sprachlehrer u. Geograph, verfaßte ein weitläufig angelegtes geographisches Wörterbuch (Ethnica oder de urbibus), von dem jedoch nur noch ein Bruchstück sowie ein aus Kaiser Justinians I. Zeit stammender Auszug vorhanden ist. Erste Ausgabe durch Aldus in Venedig 1502, die neuesten von Dindorf, Westermann, Meineke. Stephanus , frz. Etienne, Geschlechtsname einer berühmten frz. Philologen- u. Buchdruckerfamilie. – S., Robert, geb. 1503 zu Paris, Sohn des Inhabers einer der ausgezeichnetsten Buchdruckereien jener Zeit, studierte die Alten mit großem Eifer u. trat zu den Hugenotten über, weßhalb er auch kritische Ausgaben der Bibel zu einem Hauptgeschäfte seines Lebens machte. Die Schätze der königl. Bibliothek standen ihm zu Gebote, er benützte sie mit seinem Sohne Henri fleißig, legte in seinen ersten 2 Ausgaben (1532, 1549) die Complutenser-, in der 3., der schönsten und berühmtesten von allen, die erasmische Ausgabe zu Grunde, erlaubte sich viele eigene Abänderungen, die er im Text und noch mehr in Noten anbrachte, that Außerordentliches für die Verbreitung seiner hugenottischen Bibeln und so ist es leicht begreiflich, daß er mit der Sorbonne auf keinen guten Fuß zu stehen kam. Verdienstlicher als seine Bibelausgaben waren die Ausgaben vieler alten Classiker (des Terenz, Virgil, Dio Caß u. a.), die er meist mit gelehrten Anmerkungen versah und die hinsichtlich der Correctheit, der Reinheit des Drucks u. der Schönheit der äußern Ausstattung wenig zu wünschen übrig ließen. Welch ausgezeichneter Philologe Robert gewesen, dafür legte sein „Thesaurus linguae latinae“ schon 1534 der Nachwelt Zeugniß ab; die immer heftiger werdenden Religionsunruhen und Anfeindungen seiner Person bewogen ihn, endlich 1552 von Paris nach Genf überzusiedeln, wo er Bibeln u. alte Classiker fortdruckte und 1559 st. Sein Sohn Heinrich, geb. 1528 zu Paris, namentlich im Griechischen außergewöhnlich bewandert und durch weite gelehrte Reisen gebildet, blieb 1552 in Paris zurück, legte eine eigene Druckerei an, besorgte treffliche Ausgaben vieler griech. Schriftsteller sammt lat. Uebersetzungen derselben, befaßte sich namentlich auch mit der Heilkunde der Alten und gleich seinem Vater mit Bibelausgaben. Von Ulrich Fugger in Augsburg mit namhaften Summen unterstützt, druckte er viele Jahre an seinem Hauptwerke, dem „Thesaurus linguae graecae“ und wurde 1572 damit fertig (in unserer Zeit haben die Gebrüder Didot zu Paris durch Hase und die beiden Dindorf eine neue Ausgabe dieses Meisterwerkes veranstaltet), aber der Verfasser selber kam dadurch

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/328>, abgerufen am 23.11.2024.