Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

gehört zu den höchsten Beamten in England.


Stewart (Stjuärd), Dugald, geb. 1753 zu Edinburgh, 1780-1810 Professor der Moralphilosophie daselbst, gest. 1828, der schottischen Philosophenschule angehörig (vergl. schottische Philosophie), in Frankreich mehr als in Deutschland anerkannt. Gesammtausgabe seiner philosoph. Schriften durch Hamilton, Bd. 1-5, Edinb. 1854-55. - S. Charles, Major in Diensten der ostindischen Compagnie, später Professor der oriental. Literatur zu Hertford, verdient durch Erforschung pers. und ind. Geschichtsquellen und durch eine Geschichte Bengalens von den Eroberungen der Moslemin bis auf die britische (Lond. 1813).


Steyer, Nebenfluß der Enns, mündet bei der Stadt S. in Oesterreich ob der Enns; diese ist Sitz eines Bezirksgerichts u. einer Bez. -Hauptmannschaft, berühmt durch Eisenindustrie (Feilen, Messer, Sensen, Sicheln, Kochgeschirre, Drath etc.), hat 10900 E.; großer Brand 1542.


Steyermark, österr. Kronland und Herzogthum, gränzt an das Erzherzogthum Oesterreich, Ungarn, Kroatien, Krain, Kärnthen, Salzburg, hat auf 390 österr. #M. 1095000 E., zu 2/3 deutschen, zu 1/3 slav. Stammes. S. ist Gebirgsland, in 3 Ketten von den Alpen durchzogen, welche in dem Thorsteine 9235' u. in dem Dachsteine 9063' Höhe erreichen. S. gehört ganz zum Gebiete der Donau, der es die Drau mit der Muhr, die Sau und die Enns zuschickt; es hat alle Reize eines Alpenlandes, doch fehlen ihm größere Seen. Hauptnahrungsquellen der E. sind: Ackerbau, Obst- u. Weinbau, der zum Theil ein treffliches Erzeugniß liefert, Viehzucht, Bergbau auf Eisen, silberhaltiges Kupfer u. Blei, Kobalt, Alaun, Steinkohlen; Marmor, Mühl- und Schleifsteine; außerordentlich reich ist auch das Kalkalpengebirge an Salz. Diesen mineral. Erzeugnissen entspricht eine sehr ausgedehnte, weltbekannte Industrie in Eisen- und Stahlwaaren; man fabricirt ferner Messingwaaren, Steingut, Glas, Baumwollenwaaren, Wollentuch. Den Verkehr vermitteln gute Landstraßen u. die Wien-Triesterbahn. Politisch ist S. eingetheilt in den Grätzer Kreis (Mittel-S.) mit 7 Bez.-Hauptmannschaften, den Brucker Kr. (Ober-S.) mit 6, den Marburger Kr. (Unter-S.) mit 6 Bez.-Hauptmannschaften. Kirchlich gehört S. zu den 3 Diöcesen Seckau, Lavant und Leoben. An höheren Unterrichtsanstalten hat S. 1 Universität zu Grätz, 2 theolog. Institute, 5 Gymnasien, 13 Specialschulen. S. gehörte zur Zeit der Römer theils zu Pannonien, theils zu Noricum, wurde nach den Stürmen der Völkerwanderung von Karl dem Gr. deutschen Markgrafen zugetheilt, später von den Ungarn überschwemmt u. erst durch Otto I. dauernd mit Deutschland vereinigt. Die Markgrafen waren theils von den Herzogen von Kärnthen, theils von den Herzogen von Bayern abhängig, von letzteren jedoch nur kurze Zeit, indem die traungauischen Grafen, die sich von ihrem Schlosse Steyer (der späteren Stadt) nannten und nach demselben ihrer Markgrafschaft den Namen S. gaben, sich unabhängig machten, u. die zerstreuten Grafschaften durch Erbe vereinigten (1127), auch 1180 den Herzogstitel erhielten. Mit Otto IV. starb 1192 diese Dynastie aus und das Herzogthum S. fiel an die österr. Babenberger (1192). Nachdem auch diese Dynastie erloschen (1242) war S. der Zankapfel zwischen Ottokar von Böhmen und dem ungarischen Könige; ersterer behauptete es siegreich, verlor es aber durch seinen Ungehorsam gegen Kaiser Rudolf von Habsburg, welcher S. 1288 seinem Sohne Albrecht verlieh; seitdem blieb das Land ununterbrochen bei dem Hause Oesterreich. (Muchar "Geschichte des Herzogthums S." Grätz 1844 bis 1850.)


Sthenelos, myth., Sohn des Perseus und der Andromeda, König von Mycenä. - S., Sohn des Kapaneus, s. Epigonen.


Sthenie, nennt Brown in seiner Erregungstheorie (s. d.) erhöhte Kraft der Lebensäußerungen, veranlaßt durch Einwirkung stärkerer Reize. Dieser Zustand kann bis auf einen gewissen Grad mit der Gesundheit bestehen, bei Uebermaß der Kraft aber wird er ein kranker u. es entstehen dadurch die sthenischen

gehört zu den höchsten Beamten in England.


Stewart (Stjuärd), Dugald, geb. 1753 zu Edinburgh, 1780–1810 Professor der Moralphilosophie daselbst, gest. 1828, der schottischen Philosophenschule angehörig (vergl. schottische Philosophie), in Frankreich mehr als in Deutschland anerkannt. Gesammtausgabe seiner philosoph. Schriften durch Hamilton, Bd. 1–5, Edinb. 1854–55. – S. Charles, Major in Diensten der ostindischen Compagnie, später Professor der oriental. Literatur zu Hertford, verdient durch Erforschung pers. und ind. Geschichtsquellen und durch eine Geschichte Bengalens von den Eroberungen der Moslemin bis auf die britische (Lond. 1813).


Steyer, Nebenfluß der Enns, mündet bei der Stadt S. in Oesterreich ob der Enns; diese ist Sitz eines Bezirksgerichts u. einer Bez. -Hauptmannschaft, berühmt durch Eisenindustrie (Feilen, Messer, Sensen, Sicheln, Kochgeschirre, Drath etc.), hat 10900 E.; großer Brand 1542.


Steyermark, österr. Kronland und Herzogthum, gränzt an das Erzherzogthum Oesterreich, Ungarn, Kroatien, Krain, Kärnthen, Salzburg, hat auf 390 österr. □M. 1095000 E., zu 2/3 deutschen, zu 1/3 slav. Stammes. S. ist Gebirgsland, in 3 Ketten von den Alpen durchzogen, welche in dem Thorsteine 9235' u. in dem Dachsteine 9063' Höhe erreichen. S. gehört ganz zum Gebiete der Donau, der es die Drau mit der Muhr, die Sau und die Enns zuschickt; es hat alle Reize eines Alpenlandes, doch fehlen ihm größere Seen. Hauptnahrungsquellen der E. sind: Ackerbau, Obst- u. Weinbau, der zum Theil ein treffliches Erzeugniß liefert, Viehzucht, Bergbau auf Eisen, silberhaltiges Kupfer u. Blei, Kobalt, Alaun, Steinkohlen; Marmor, Mühl- und Schleifsteine; außerordentlich reich ist auch das Kalkalpengebirge an Salz. Diesen mineral. Erzeugnissen entspricht eine sehr ausgedehnte, weltbekannte Industrie in Eisen- und Stahlwaaren; man fabricirt ferner Messingwaaren, Steingut, Glas, Baumwollenwaaren, Wollentuch. Den Verkehr vermitteln gute Landstraßen u. die Wien-Triesterbahn. Politisch ist S. eingetheilt in den Grätzer Kreis (Mittel-S.) mit 7 Bez.-Hauptmannschaften, den Brucker Kr. (Ober-S.) mit 6, den Marburger Kr. (Unter-S.) mit 6 Bez.-Hauptmannschaften. Kirchlich gehört S. zu den 3 Diöcesen Seckau, Lavant und Leoben. An höheren Unterrichtsanstalten hat S. 1 Universität zu Grätz, 2 theolog. Institute, 5 Gymnasien, 13 Specialschulen. S. gehörte zur Zeit der Römer theils zu Pannonien, theils zu Noricum, wurde nach den Stürmen der Völkerwanderung von Karl dem Gr. deutschen Markgrafen zugetheilt, später von den Ungarn überschwemmt u. erst durch Otto I. dauernd mit Deutschland vereinigt. Die Markgrafen waren theils von den Herzogen von Kärnthen, theils von den Herzogen von Bayern abhängig, von letzteren jedoch nur kurze Zeit, indem die traungauischen Grafen, die sich von ihrem Schlosse Steyer (der späteren Stadt) nannten und nach demselben ihrer Markgrafschaft den Namen S. gaben, sich unabhängig machten, u. die zerstreuten Grafschaften durch Erbe vereinigten (1127), auch 1180 den Herzogstitel erhielten. Mit Otto IV. starb 1192 diese Dynastie aus und das Herzogthum S. fiel an die österr. Babenberger (1192). Nachdem auch diese Dynastie erloschen (1242) war S. der Zankapfel zwischen Ottokar von Böhmen und dem ungarischen Könige; ersterer behauptete es siegreich, verlor es aber durch seinen Ungehorsam gegen Kaiser Rudolf von Habsburg, welcher S. 1288 seinem Sohne Albrecht verlieh; seitdem blieb das Land ununterbrochen bei dem Hause Oesterreich. (Muchar „Geschichte des Herzogthums S.“ Grätz 1844 bis 1850.)


Sthenelos, myth., Sohn des Perseus und der Andromeda, König von Mycenä. – S., Sohn des Kapaneus, s. Epigonen.


Sthenie, nennt Brown in seiner Erregungstheorie (s. d.) erhöhte Kraft der Lebensäußerungen, veranlaßt durch Einwirkung stärkerer Reize. Dieser Zustand kann bis auf einen gewissen Grad mit der Gesundheit bestehen, bei Uebermaß der Kraft aber wird er ein kranker u. es entstehen dadurch die sthenischen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0335" n="334"/>
gehört zu den höchsten Beamten in England.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stewart</hi> (Stjuärd), Dugald, geb. 1753 zu Edinburgh, 1780&#x2013;1810 Professor der Moralphilosophie daselbst, gest. 1828, der schottischen Philosophenschule angehörig (vergl. schottische Philosophie), in Frankreich mehr als in Deutschland anerkannt. Gesammtausgabe seiner philosoph. Schriften durch Hamilton, Bd. 1&#x2013;5, Edinb. 1854&#x2013;55. &#x2013; S. <hi rendition="#g">Charles</hi>, Major in Diensten der ostindischen Compagnie, später Professor der oriental. Literatur zu Hertford, verdient durch Erforschung pers. und ind. Geschichtsquellen und durch eine Geschichte Bengalens von den Eroberungen der Moslemin bis auf die britische (Lond. 1813).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Steyer</hi>, Nebenfluß der Enns, mündet bei der <hi rendition="#g">Stadt</hi> S. in Oesterreich ob der Enns; diese ist Sitz eines Bezirksgerichts u. einer Bez. -Hauptmannschaft, berühmt durch Eisenindustrie (Feilen, Messer, Sensen, Sicheln, Kochgeschirre, Drath etc.), hat 10900 E.; großer Brand 1542.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Steyermark</hi>, österr. Kronland und Herzogthum, gränzt an das Erzherzogthum Oesterreich, Ungarn, Kroatien, Krain, Kärnthen, Salzburg, hat auf 390 österr. &#x25A1;M. 1095000 E., zu <hi rendition="#sup">2</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> deutschen, zu <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> slav. Stammes. S. ist Gebirgsland, in 3 Ketten von den Alpen durchzogen, welche in dem Thorsteine 9235' u. in dem Dachsteine 9063' Höhe erreichen. S. gehört ganz zum Gebiete der Donau, der es die Drau mit der Muhr, die Sau und die Enns zuschickt; es hat alle Reize eines Alpenlandes, doch fehlen ihm größere Seen. Hauptnahrungsquellen der E. sind: Ackerbau, Obst- u. Weinbau, der zum Theil ein treffliches Erzeugniß liefert, Viehzucht, Bergbau auf Eisen, silberhaltiges Kupfer u. Blei, Kobalt, Alaun, Steinkohlen; Marmor, Mühl- und Schleifsteine; außerordentlich reich ist auch das Kalkalpengebirge an Salz. Diesen mineral. Erzeugnissen entspricht eine sehr ausgedehnte, weltbekannte Industrie in Eisen- und Stahlwaaren; man fabricirt ferner Messingwaaren, Steingut, Glas, Baumwollenwaaren, Wollentuch. Den Verkehr vermitteln gute Landstraßen u. die Wien-Triesterbahn. Politisch ist S. eingetheilt in den Grätzer Kreis (Mittel-S.) mit 7 Bez.-Hauptmannschaften, den Brucker Kr. (Ober-S.) mit 6, den Marburger Kr. (Unter-S.) mit 6 Bez.-Hauptmannschaften. Kirchlich gehört S. zu den 3 Diöcesen Seckau, Lavant und Leoben. An höheren Unterrichtsanstalten hat S. 1 Universität zu Grätz, 2 theolog. Institute, 5 Gymnasien, 13 Specialschulen. S. gehörte zur Zeit der Römer theils zu Pannonien, theils zu Noricum, wurde nach den Stürmen der Völkerwanderung von Karl dem Gr. deutschen Markgrafen zugetheilt, später von den Ungarn überschwemmt u. erst durch Otto I. dauernd mit Deutschland vereinigt. Die Markgrafen waren theils von den Herzogen von Kärnthen, theils von den Herzogen von Bayern abhängig, von letzteren jedoch nur kurze Zeit, indem die traungauischen Grafen, die sich von ihrem Schlosse Steyer (der späteren Stadt) nannten und nach demselben ihrer Markgrafschaft den Namen S. gaben, sich unabhängig machten, u. die zerstreuten Grafschaften durch Erbe vereinigten (1127), auch 1180 den Herzogstitel erhielten. Mit Otto IV. starb 1192 diese Dynastie aus und das Herzogthum S. fiel an die österr. Babenberger (1192). Nachdem auch diese Dynastie erloschen (1242) war S. der Zankapfel zwischen Ottokar von Böhmen und dem ungarischen Könige; ersterer behauptete es siegreich, verlor es aber durch seinen Ungehorsam gegen Kaiser Rudolf von Habsburg, welcher S. 1288 seinem Sohne Albrecht verlieh; seitdem blieb das Land ununterbrochen bei dem Hause Oesterreich. (Muchar &#x201E;Geschichte des Herzogthums S.&#x201C; Grätz 1844 bis 1850.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sthenelos</hi>, myth., Sohn des Perseus und der Andromeda, König von Mycenä. &#x2013; S., Sohn des Kapaneus, s. Epigonen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sthenie</hi>, nennt Brown in seiner Erregungstheorie (s. d.) erhöhte Kraft der Lebensäußerungen, veranlaßt durch Einwirkung stärkerer Reize. Dieser Zustand kann bis auf einen gewissen Grad mit der Gesundheit bestehen, bei Uebermaß der Kraft aber wird er ein kranker u. es entstehen dadurch die <hi rendition="#g">sthenischen
</hi></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[334/0335] gehört zu den höchsten Beamten in England. Stewart (Stjuärd), Dugald, geb. 1753 zu Edinburgh, 1780–1810 Professor der Moralphilosophie daselbst, gest. 1828, der schottischen Philosophenschule angehörig (vergl. schottische Philosophie), in Frankreich mehr als in Deutschland anerkannt. Gesammtausgabe seiner philosoph. Schriften durch Hamilton, Bd. 1–5, Edinb. 1854–55. – S. Charles, Major in Diensten der ostindischen Compagnie, später Professor der oriental. Literatur zu Hertford, verdient durch Erforschung pers. und ind. Geschichtsquellen und durch eine Geschichte Bengalens von den Eroberungen der Moslemin bis auf die britische (Lond. 1813). Steyer, Nebenfluß der Enns, mündet bei der Stadt S. in Oesterreich ob der Enns; diese ist Sitz eines Bezirksgerichts u. einer Bez. -Hauptmannschaft, berühmt durch Eisenindustrie (Feilen, Messer, Sensen, Sicheln, Kochgeschirre, Drath etc.), hat 10900 E.; großer Brand 1542. Steyermark, österr. Kronland und Herzogthum, gränzt an das Erzherzogthum Oesterreich, Ungarn, Kroatien, Krain, Kärnthen, Salzburg, hat auf 390 österr. □M. 1095000 E., zu 2/3 deutschen, zu 1/3 slav. Stammes. S. ist Gebirgsland, in 3 Ketten von den Alpen durchzogen, welche in dem Thorsteine 9235' u. in dem Dachsteine 9063' Höhe erreichen. S. gehört ganz zum Gebiete der Donau, der es die Drau mit der Muhr, die Sau und die Enns zuschickt; es hat alle Reize eines Alpenlandes, doch fehlen ihm größere Seen. Hauptnahrungsquellen der E. sind: Ackerbau, Obst- u. Weinbau, der zum Theil ein treffliches Erzeugniß liefert, Viehzucht, Bergbau auf Eisen, silberhaltiges Kupfer u. Blei, Kobalt, Alaun, Steinkohlen; Marmor, Mühl- und Schleifsteine; außerordentlich reich ist auch das Kalkalpengebirge an Salz. Diesen mineral. Erzeugnissen entspricht eine sehr ausgedehnte, weltbekannte Industrie in Eisen- und Stahlwaaren; man fabricirt ferner Messingwaaren, Steingut, Glas, Baumwollenwaaren, Wollentuch. Den Verkehr vermitteln gute Landstraßen u. die Wien-Triesterbahn. Politisch ist S. eingetheilt in den Grätzer Kreis (Mittel-S.) mit 7 Bez.-Hauptmannschaften, den Brucker Kr. (Ober-S.) mit 6, den Marburger Kr. (Unter-S.) mit 6 Bez.-Hauptmannschaften. Kirchlich gehört S. zu den 3 Diöcesen Seckau, Lavant und Leoben. An höheren Unterrichtsanstalten hat S. 1 Universität zu Grätz, 2 theolog. Institute, 5 Gymnasien, 13 Specialschulen. S. gehörte zur Zeit der Römer theils zu Pannonien, theils zu Noricum, wurde nach den Stürmen der Völkerwanderung von Karl dem Gr. deutschen Markgrafen zugetheilt, später von den Ungarn überschwemmt u. erst durch Otto I. dauernd mit Deutschland vereinigt. Die Markgrafen waren theils von den Herzogen von Kärnthen, theils von den Herzogen von Bayern abhängig, von letzteren jedoch nur kurze Zeit, indem die traungauischen Grafen, die sich von ihrem Schlosse Steyer (der späteren Stadt) nannten und nach demselben ihrer Markgrafschaft den Namen S. gaben, sich unabhängig machten, u. die zerstreuten Grafschaften durch Erbe vereinigten (1127), auch 1180 den Herzogstitel erhielten. Mit Otto IV. starb 1192 diese Dynastie aus und das Herzogthum S. fiel an die österr. Babenberger (1192). Nachdem auch diese Dynastie erloschen (1242) war S. der Zankapfel zwischen Ottokar von Böhmen und dem ungarischen Könige; ersterer behauptete es siegreich, verlor es aber durch seinen Ungehorsam gegen Kaiser Rudolf von Habsburg, welcher S. 1288 seinem Sohne Albrecht verlieh; seitdem blieb das Land ununterbrochen bei dem Hause Oesterreich. (Muchar „Geschichte des Herzogthums S.“ Grätz 1844 bis 1850.) Sthenelos, myth., Sohn des Perseus und der Andromeda, König von Mycenä. – S., Sohn des Kapaneus, s. Epigonen. Sthenie, nennt Brown in seiner Erregungstheorie (s. d.) erhöhte Kraft der Lebensäußerungen, veranlaßt durch Einwirkung stärkerer Reize. Dieser Zustand kann bis auf einen gewissen Grad mit der Gesundheit bestehen, bei Uebermaß der Kraft aber wird er ein kranker u. es entstehen dadurch die sthenischen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/335
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/335>, abgerufen am 23.11.2024.