Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.durch Feuerung, bevor man die Soole in der Salzpfanne (etwa 400 Quadrat' haltend, aber sehr flach) vollends abdampft. Das Meerwasser wird in sog. Salzgärten (im Niveau unter einander liegenden Beeten) gradirt, bis gewöhnlich im 6. Beete das Salz sich krystallisirt niederschlägt (Bai-, Meersalz). Samaniden, pers. Dynastie von 874 bis 1000 n. Chr., durch die Ghasneviden gestürzt. Samara, 1850 aus Theilen der Gouvern. Simbirsk, Saratow u. Orenburg neu gebildetes russ. Gouvernem., 2585 #M. groß, mit 144000 E., fruchtbares Land, von der Wolga und S. bewässert. Hauptstadt: S. an der Wolga, mit 16000 E., Flußhafen, Handel. Samarang, holländ. Stadt auf der Nordküste von Java, mit 30000 E., Fort, bedeutendem Handel, Sitz der Provinzialbehörden der Provinz S. Samaria, Stadt in Mittelpalästina, auf einem gleichnamigen Berge im Stammgebiete Ephraim vom König Omri erbaut und um 930 v. Chr. zur Residenz erhoben, was sie bis zur Wegführung der 10 Stämme blieb. Durch Salmanassar wurde S. mit assyrischen Colonisten bevölkert, zur Zeit der Makkabäer war es eine starke Festung, die Johannes Hyrkanus zerstörte. Erst durch die Römer wurde S. wiederum vollkommen hergestellt und befestigt; Kaiser Augustus schenkte die Stadt Herodes d. Gr., dieser aber nannte sie zu Ehren des Kaisers Sebaste (Augusta); heutzutage findet man an ihrer Stelle Ruinen und das Dörflein Sebustieh. - In den Büchern der Könige wird das Reich Israel mehrmals S. genannt. Obadja (s. d.) kennt eine Landschaft S., unter der syrischen Herrschaft hieß S. die mittlere Provinz des westl. Landstriches von Palästina, zur Zeit Christi die ganze Landschaft zwischen Judäa u. Galiläa. Samaritaner, die Bewohner von Samaria, besonders das Mischvolk, welches entstand, als Salmanassar mit den verhältnißmäßig nicht zahlreichen und durchschnittlich armen Israeliten, die nicht ins Exil mußten, Colonisten aus Babel, Cutha, Avva, Hamath u. Sepharvaijm verschmolz. Diese Colonisten nahmen das Judenthum an, behielten aber auch ihren Götzendienst noch längere Zeit bei. Von den zurückkehrenden Juden wurden die S. keineswegs als Volks- u. Religionsgenossen anerkannt, deßhalb auch nicht zum Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem zugelassen, wofür sie sich durch vielerlei Umtriebe rächten. Als der pers. Statthalter in Samaria, Sanneballat, den S.n 408 v. Chr. auf dem Berge Garizim bei Sichem einen eigenen Jehovatempel baute u. ein eigenes Hohepriesterthum errichtete, das er seinem Schwiegersohn Manasse, dem wegen seiner Ehe mit einer Ausländerin von den priesterlichen Verrichtungen ausgeschlossenen Sohne des Hohenpriesters Jojadja erblich übergab und als viele Juden u. jüdische Priester, die zur Entlassung ihrer ausländischen Frauen keine Luft trugen, zu den S.n übertraten, da war die Trennung und Feindschaft zwischen den S.n und Juden entschieden; schon vor der Zeit Christi waren die Ausdrücke S. und Todfeind bei den Juden gleichbedeutend. Nachdem Johannes Hyrcanus den Tempel auf Garizim zerstört hatte, beteten und opferten die S. auf dem Berge selbst, der noch heute den wenigen Ueberresten dieses Völkleins zu Nablus (dem alten Sichem) und Jaffa als geheiligte Stätte gilt. Die S. waren in manchem besser und vernünftiger als die Juden, deßhalb fand Jesus auch bei ihnen freundliche Aufnahme und Er stellte sie mehr als einmal als Muster zur Nachahmung auf. Am Aufstande wider die Römer, in Folge dessen Jerusalem zerstört wurde, nahmen die S. keinen Antheil und blieben deßhalb auch von Ungemach verschont. In Aegypten, wohin seit Alexanders d. Gr. Zeit viele S. gekommen, soll sich bis heute eine kleine Gemeinde zu Kairo erhalten haben, zur Zeit Theodorichs besaßen sie auch zu Rom eine eigene Synagoge. - Von den Schriften des A. T.es gilt den S. nur der Pentateuch als hl. Schrift; daß sie die übrigen u. namentlich die prophetischen verwarfen, war um so mehr zu bedauern, weil ihre Messiasidee weit reiner und vollkommener war als die jüdische. Auch die pharisäische Tradition gilt ihnen nichts, desto durch Feuerung, bevor man die Soole in der Salzpfanne (etwa 400 Quadrat' haltend, aber sehr flach) vollends abdampft. Das Meerwasser wird in sog. Salzgärten (im Niveau unter einander liegenden Beeten) gradirt, bis gewöhnlich im 6. Beete das Salz sich krystallisirt niederschlägt (Bai-, Meersalz). Samaniden, pers. Dynastie von 874 bis 1000 n. Chr., durch die Ghasneviden gestürzt. Samara, 1850 aus Theilen der Gouvern. Simbirsk, Saratow u. Orenburg neu gebildetes russ. Gouvernem., 2585 □M. groß, mit 144000 E., fruchtbares Land, von der Wolga und S. bewässert. Hauptstadt: S. an der Wolga, mit 16000 E., Flußhafen, Handel. Samarang, holländ. Stadt auf der Nordküste von Java, mit 30000 E., Fort, bedeutendem Handel, Sitz der Provinzialbehörden der Provinz S. Samaria, Stadt in Mittelpalästina, auf einem gleichnamigen Berge im Stammgebiete Ephraim vom König Omri erbaut und um 930 v. Chr. zur Residenz erhoben, was sie bis zur Wegführung der 10 Stämme blieb. Durch Salmanassar wurde S. mit assyrischen Colonisten bevölkert, zur Zeit der Makkabäer war es eine starke Festung, die Johannes Hyrkanus zerstörte. Erst durch die Römer wurde S. wiederum vollkommen hergestellt und befestigt; Kaiser Augustus schenkte die Stadt Herodes d. Gr., dieser aber nannte sie zu Ehren des Kaisers Sebaste (Augusta); heutzutage findet man an ihrer Stelle Ruinen und das Dörflein Sebustieh. – In den Büchern der Könige wird das Reich Israel mehrmals S. genannt. Obadja (s. d.) kennt eine Landschaft S., unter der syrischen Herrschaft hieß S. die mittlere Provinz des westl. Landstriches von Palästina, zur Zeit Christi die ganze Landschaft zwischen Judäa u. Galiläa. Samaritaner, die Bewohner von Samaria, besonders das Mischvolk, welches entstand, als Salmanassar mit den verhältnißmäßig nicht zahlreichen und durchschnittlich armen Israeliten, die nicht ins Exil mußten, Colonisten aus Babel, Cutha, Avva, Hamath u. Sepharvaijm verschmolz. Diese Colonisten nahmen das Judenthum an, behielten aber auch ihren Götzendienst noch längere Zeit bei. Von den zurückkehrenden Juden wurden die S. keineswegs als Volks- u. Religionsgenossen anerkannt, deßhalb auch nicht zum Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem zugelassen, wofür sie sich durch vielerlei Umtriebe rächten. Als der pers. Statthalter in Samaria, Sanneballat, den S.n 408 v. Chr. auf dem Berge Garizim bei Sichem einen eigenen Jehovatempel baute u. ein eigenes Hohepriesterthum errichtete, das er seinem Schwiegersohn Manasse, dem wegen seiner Ehe mit einer Ausländerin von den priesterlichen Verrichtungen ausgeschlossenen Sohne des Hohenpriesters Jojadja erblich übergab und als viele Juden u. jüdische Priester, die zur Entlassung ihrer ausländischen Frauen keine Luft trugen, zu den S.n übertraten, da war die Trennung und Feindschaft zwischen den S.n und Juden entschieden; schon vor der Zeit Christi waren die Ausdrücke S. und Todfeind bei den Juden gleichbedeutend. Nachdem Johannes Hyrcanus den Tempel auf Garizim zerstört hatte, beteten und opferten die S. auf dem Berge selbst, der noch heute den wenigen Ueberresten dieses Völkleins zu Nablus (dem alten Sichem) und Jaffa als geheiligte Stätte gilt. Die S. waren in manchem besser und vernünftiger als die Juden, deßhalb fand Jesus auch bei ihnen freundliche Aufnahme und Er stellte sie mehr als einmal als Muster zur Nachahmung auf. Am Aufstande wider die Römer, in Folge dessen Jerusalem zerstört wurde, nahmen die S. keinen Antheil und blieben deßhalb auch von Ungemach verschont. In Aegypten, wohin seit Alexanders d. Gr. Zeit viele S. gekommen, soll sich bis heute eine kleine Gemeinde zu Kairo erhalten haben, zur Zeit Theodorichs besaßen sie auch zu Rom eine eigene Synagoge. – Von den Schriften des A. T.es gilt den S. nur der Pentateuch als hl. 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Von den zurückkehrenden Juden wurden die S. keineswegs als Volks- u. Religionsgenossen anerkannt, deßhalb auch nicht zum Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem zugelassen, wofür sie sich durch vielerlei Umtriebe rächten. Als der pers. Statthalter in Samaria, Sanneballat, den S.n 408 v. Chr. auf dem Berge Garizim bei Sichem einen eigenen Jehovatempel baute u. ein eigenes Hohepriesterthum errichtete, das er seinem Schwiegersohn Manasse, dem wegen seiner Ehe mit einer Ausländerin von den priesterlichen Verrichtungen ausgeschlossenen Sohne des Hohenpriesters Jojadja erblich übergab und als viele Juden u. jüdische Priester, die zur Entlassung ihrer ausländischen Frauen keine Luft trugen, zu den S.n übertraten, da war die Trennung und Feindschaft zwischen den S.n und Juden entschieden; schon vor der Zeit Christi waren die Ausdrücke S. und Todfeind bei den Juden gleichbedeutend. Nachdem Johannes Hyrcanus den Tempel auf Garizim zerstört hatte, beteten und opferten die S. auf dem Berge selbst, der noch heute den wenigen Ueberresten dieses Völkleins zu Nablus (dem alten Sichem) und Jaffa als geheiligte Stätte gilt. Die S. waren in manchem besser und vernünftiger als die Juden, deßhalb fand Jesus auch bei ihnen freundliche Aufnahme und Er stellte sie mehr als einmal als Muster zur Nachahmung auf. Am Aufstande wider die Römer, in Folge dessen Jerusalem zerstört wurde, nahmen die S. keinen Antheil und blieben deßhalb auch von Ungemach verschont. In Aegypten, wohin seit Alexanders d. Gr. Zeit viele S. gekommen, soll sich bis heute eine kleine Gemeinde zu Kairo erhalten haben, zur Zeit Theodorichs besaßen sie auch zu Rom eine eigene Synagoge. – Von den Schriften des A. T.es gilt den S. nur der Pentateuch als hl. 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durch Feuerung, bevor man die Soole in der Salzpfanne (etwa 400 Quadrat' haltend, aber sehr flach) vollends abdampft. Das Meerwasser wird in sog. Salzgärten (im Niveau unter einander liegenden Beeten) gradirt, bis gewöhnlich im 6. Beete das Salz sich krystallisirt niederschlägt (Bai-, Meersalz).
Samaniden, pers. Dynastie von 874 bis 1000 n. Chr., durch die Ghasneviden gestürzt.
Samara, 1850 aus Theilen der Gouvern. Simbirsk, Saratow u. Orenburg neu gebildetes russ. Gouvernem., 2585 □M. groß, mit 144000 E., fruchtbares Land, von der Wolga und S. bewässert. Hauptstadt: S. an der Wolga, mit 16000 E., Flußhafen, Handel.
Samarang, holländ. Stadt auf der Nordküste von Java, mit 30000 E., Fort, bedeutendem Handel, Sitz der Provinzialbehörden der Provinz S.
Samaria, Stadt in Mittelpalästina, auf einem gleichnamigen Berge im Stammgebiete Ephraim vom König Omri erbaut und um 930 v. Chr. zur Residenz erhoben, was sie bis zur Wegführung der 10 Stämme blieb. Durch Salmanassar wurde S. mit assyrischen Colonisten bevölkert, zur Zeit der Makkabäer war es eine starke Festung, die Johannes Hyrkanus zerstörte. Erst durch die Römer wurde S. wiederum vollkommen hergestellt und befestigt; Kaiser Augustus schenkte die Stadt Herodes d. Gr., dieser aber nannte sie zu Ehren des Kaisers Sebaste (Augusta); heutzutage findet man an ihrer Stelle Ruinen und das Dörflein Sebustieh. – In den Büchern der Könige wird das Reich Israel mehrmals S. genannt. Obadja (s. d.) kennt eine Landschaft S., unter der syrischen Herrschaft hieß S. die mittlere Provinz des westl. Landstriches von Palästina, zur Zeit Christi die ganze Landschaft zwischen Judäa u. Galiläa.
Samaritaner, die Bewohner von Samaria, besonders das Mischvolk, welches entstand, als Salmanassar mit den verhältnißmäßig nicht zahlreichen und durchschnittlich armen Israeliten, die nicht ins Exil mußten, Colonisten aus Babel, Cutha, Avva, Hamath u. Sepharvaijm verschmolz. Diese Colonisten nahmen das Judenthum an, behielten aber auch ihren Götzendienst noch längere Zeit bei. Von den zurückkehrenden Juden wurden die S. keineswegs als Volks- u. Religionsgenossen anerkannt, deßhalb auch nicht zum Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem zugelassen, wofür sie sich durch vielerlei Umtriebe rächten. Als der pers. Statthalter in Samaria, Sanneballat, den S.n 408 v. Chr. auf dem Berge Garizim bei Sichem einen eigenen Jehovatempel baute u. ein eigenes Hohepriesterthum errichtete, das er seinem Schwiegersohn Manasse, dem wegen seiner Ehe mit einer Ausländerin von den priesterlichen Verrichtungen ausgeschlossenen Sohne des Hohenpriesters Jojadja erblich übergab und als viele Juden u. jüdische Priester, die zur Entlassung ihrer ausländischen Frauen keine Luft trugen, zu den S.n übertraten, da war die Trennung und Feindschaft zwischen den S.n und Juden entschieden; schon vor der Zeit Christi waren die Ausdrücke S. und Todfeind bei den Juden gleichbedeutend. Nachdem Johannes Hyrcanus den Tempel auf Garizim zerstört hatte, beteten und opferten die S. auf dem Berge selbst, der noch heute den wenigen Ueberresten dieses Völkleins zu Nablus (dem alten Sichem) und Jaffa als geheiligte Stätte gilt. Die S. waren in manchem besser und vernünftiger als die Juden, deßhalb fand Jesus auch bei ihnen freundliche Aufnahme und Er stellte sie mehr als einmal als Muster zur Nachahmung auf. Am Aufstande wider die Römer, in Folge dessen Jerusalem zerstört wurde, nahmen die S. keinen Antheil und blieben deßhalb auch von Ungemach verschont. In Aegypten, wohin seit Alexanders d. Gr. Zeit viele S. gekommen, soll sich bis heute eine kleine Gemeinde zu Kairo erhalten haben, zur Zeit Theodorichs besaßen sie auch zu Rom eine eigene Synagoge. – Von den Schriften des A. T.es gilt den S. nur der Pentateuch als hl. Schrift; daß sie die übrigen u. namentlich die prophetischen verwarfen, war um so mehr zu bedauern, weil ihre Messiasidee weit reiner und vollkommener war als die jüdische. Auch die pharisäische Tradition gilt ihnen nichts, desto
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