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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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demselben eine Axt, die auf der Rückseite in einen Hammerknauf oder eine starke Spitze ausgeht; der Streithammer, in der ältesten Zeit aus Stein, hatte statt der Axt einen Hammer, der Streitkolben einen rundlichen, eingeschnittenen, derben Knauf. Die beiden letztern Waffen wurden von der Reiterei an Riemen getragen; das Fußvolk führte statt des Streithammers und Streitkolbens den Morgenstern (s. d.).


Streitwagen, bei den Orientalen, den Griechen und celt. Völkern leichte Wagen, in der Regel nur mit 2 Rossen bespannt, von einem Wagenlenker geleitet, der gelegentlich ebenfalls am Kampfe Theil nahm. Der eigentliche Kämpfer bediente sich des Bogens od. Wurfspeers, stieg auch wohl aus dem Wagen, um zu Fuße zu streiten. Die Sichelwagen wurden von den alten Orientalen gebraucht; in der Deichsel war eine lange u. starke Lanze mit mehren Spitzen befestigt, an den Achsen und den damals vollen Rädern waren sichelartige scharfe Klingen angebracht, deßgleichen abwärts am Wagen, um niedergeworfene Feinde zu vernichten.


Strelitz, s. Neu-S.


Strelitzen d. h. Schützen, das von Czar Iwan dem Schrecklichen gebildete stehende russ. Fußvolk, 20-40000 M. stark, mit vielen Privilegien, tapfer und ausdauernd, aber immer zur Empörung geneigt wie die Prätorianer und Janitscharen, daher von Peter I. 1698 und vollends zu Astrachan 1705 vernichtet.


Strelitzia Reginae, zu den Musae gehörige Pflanze, am Kap einheimisch, bei uns in Treibhäusern gezogen, hat eine große, prächtige, gelbe und blaue Blume, die aus einer grünen, am Rande purpurrothen Scheide hervorkommt (zu Ehren der Königin Charlotte, Gemahlin Georgs III. von England so genannt).


Stremma, griech., die Verdrehung eines Glieds.


Strengnäs schwed. Stadt, südl. am Mälarsee, Bischofssitz, mit 1200 E., Domkirche, Gymnasium.


Strepitoso, ital., lärmend, rauschend, vom lat. strepitus, Geräusch.


Stretto, ital., kurz, geschwind.


Streukügelchen, Kügelchen von weißem oder gefärbten Zucker, deren sich auch die Homöopathen bedienen, um ihre Arzneien in der geringsten Quantität reichen zu können.


Striatur, lat.-deutsch, Hohlkehlung.


Strick von Linschoten, Baron, geb. 1769 zu Utrecht, diente einige Zeit als Diplomat, lebte seit 1814 als Antioranier in freiwilliger Verbannung und st. 1819 zu Bologna; er war ein witziger, in der Form sehr gewandter Dichter.


Stricker, ein österr. Dichter, der wahrscheinlich zwischen 1236-41 starb, behandelte die Rolandssage keineswegs mit dem Geschicke und epischen Talent des Pfaffen Konrad, that aber doch der Großartigkeit des Ganzen keinen Abbruch u. benutzte mitunter andere Sagen; noch ungedruckt ist sein Daniel von Blumenthal, dem Artuskreis angehörig, dem Alberich von Besancon nachgedichtet. Eine vortreffliche Leistung S.s ist der "Pfaffe Amis" (s. Amis); als Fabeldichter (seine Sammlung von Fabeln unter dem Titel "die Welt" ist nur theilweise gedruckt z. B. in den altdeutschen Wäldern der Gebrüder Grimm) steht S. neben seinen Zeitgenossen Ulr. Boner und Gerhard von Minden.


Strickland (-länd), Agnes, engl. Geschichtschreiberin, gab Briefe der Königin Maria Stuart heraus (1845), lieferte Lebensbeschreibungen der Königinen v. England (2. Aufl. 1854, 8 B.), in denen sich allerdings die Frau und Protestantin nicht verläugnet, die aber doch einer Uebersetzung ins Deutsche sehr werth sein möchten; ließ neuestens Lebensbeschreibungen der schott. Königinen (Lond. 1850 ff.) nachfolgen.


Strickland, Hugh Edwin, geb. 1811 zu Righton in der Grafschaft York, auf der Eisenbahn umgekommen am 14. Sept. 1853, gab eine Bibliographie der Zoologie u. Geologie heraus (Lond. 1847 ff.), veröffentlichte Untersuchungen über die Dronte (s. Dudu) u. deren Verwandtschaft (1848).


Stricte, lat., strict, eng, genau, streng; stricto jure, nach strengem Rechte; stricto sensu, im strengen Sinne; strictissimo sensu, im strengsten Sinne; strictissime, aufs genaueste.


Strictur, Verengerung, lat. strictura,

demselben eine Axt, die auf der Rückseite in einen Hammerknauf oder eine starke Spitze ausgeht; der Streithammer, in der ältesten Zeit aus Stein, hatte statt der Axt einen Hammer, der Streitkolben einen rundlichen, eingeschnittenen, derben Knauf. Die beiden letztern Waffen wurden von der Reiterei an Riemen getragen; das Fußvolk führte statt des Streithammers und Streitkolbens den Morgenstern (s. d.).


Streitwagen, bei den Orientalen, den Griechen und celt. Völkern leichte Wagen, in der Regel nur mit 2 Rossen bespannt, von einem Wagenlenker geleitet, der gelegentlich ebenfalls am Kampfe Theil nahm. Der eigentliche Kämpfer bediente sich des Bogens od. Wurfspeers, stieg auch wohl aus dem Wagen, um zu Fuße zu streiten. Die Sichelwagen wurden von den alten Orientalen gebraucht; in der Deichsel war eine lange u. starke Lanze mit mehren Spitzen befestigt, an den Achsen und den damals vollen Rädern waren sichelartige scharfe Klingen angebracht, deßgleichen abwärts am Wagen, um niedergeworfene Feinde zu vernichten.


Strelitz, s. Neu-S.


Strelitzen d. h. Schützen, das von Czar Iwan dem Schrecklichen gebildete stehende russ. Fußvolk, 20–40000 M. stark, mit vielen Privilegien, tapfer und ausdauernd, aber immer zur Empörung geneigt wie die Prätorianer und Janitscharen, daher von Peter I. 1698 und vollends zu Astrachan 1705 vernichtet.


Strelitzia Reginae, zu den Musae gehörige Pflanze, am Kap einheimisch, bei uns in Treibhäusern gezogen, hat eine große, prächtige, gelbe und blaue Blume, die aus einer grünen, am Rande purpurrothen Scheide hervorkommt (zu Ehren der Königin Charlotte, Gemahlin Georgs III. von England so genannt).


Stremma, griech., die Verdrehung eines Glieds.


Strengnäs schwed. Stadt, südl. am Mälarsee, Bischofssitz, mit 1200 E., Domkirche, Gymnasium.


Strepitoso, ital., lärmend, rauschend, vom lat. strepitus, Geräusch.


Stretto, ital., kurz, geschwind.


Streukügelchen, Kügelchen von weißem oder gefärbten Zucker, deren sich auch die Homöopathen bedienen, um ihre Arzneien in der geringsten Quantität reichen zu können.


Striatur, lat.-deutsch, Hohlkehlung.


Strick von Linschoten, Baron, geb. 1769 zu Utrecht, diente einige Zeit als Diplomat, lebte seit 1814 als Antioranier in freiwilliger Verbannung und st. 1819 zu Bologna; er war ein witziger, in der Form sehr gewandter Dichter.


Stricker, ein österr. Dichter, der wahrscheinlich zwischen 1236–41 starb, behandelte die Rolandssage keineswegs mit dem Geschicke und epischen Talent des Pfaffen Konrad, that aber doch der Großartigkeit des Ganzen keinen Abbruch u. benutzte mitunter andere Sagen; noch ungedruckt ist sein Daniel von Blumenthal, dem Artuskreis angehörig, dem Alberich von Besançon nachgedichtet. Eine vortreffliche Leistung S.s ist der „Pfaffe Amis“ (s. Amis); als Fabeldichter (seine Sammlung von Fabeln unter dem Titel „die Welt“ ist nur theilweise gedruckt z. B. in den altdeutschen Wäldern der Gebrüder Grimm) steht S. neben seinen Zeitgenossen Ulr. Boner und Gerhard von Minden.


Strickland (–länd), Agnes, engl. Geschichtschreiberin, gab Briefe der Königin Maria Stuart heraus (1845), lieferte Lebensbeschreibungen der Königinen v. England (2. Aufl. 1854, 8 B.), in denen sich allerdings die Frau und Protestantin nicht verläugnet, die aber doch einer Uebersetzung ins Deutsche sehr werth sein möchten; ließ neuestens Lebensbeschreibungen der schott. Königinen (Lond. 1850 ff.) nachfolgen.


Strickland, Hugh Edwin, geb. 1811 zu Righton in der Grafschaft York, auf der Eisenbahn umgekommen am 14. Sept. 1853, gab eine Bibliographie der Zoologie u. Geologie heraus (Lond. 1847 ff.), veröffentlichte Untersuchungen über die Dronte (s. Dudu) u. deren Verwandtschaft (1848).


Stricte, lat., strict, eng, genau, streng; stricto jure, nach strengem Rechte; stricto sensu, im strengen Sinne; strictissimo sensu, im strengsten Sinne; strictissime, aufs genaueste.


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[356/0357] demselben eine Axt, die auf der Rückseite in einen Hammerknauf oder eine starke Spitze ausgeht; der Streithammer, in der ältesten Zeit aus Stein, hatte statt der Axt einen Hammer, der Streitkolben einen rundlichen, eingeschnittenen, derben Knauf. Die beiden letztern Waffen wurden von der Reiterei an Riemen getragen; das Fußvolk führte statt des Streithammers und Streitkolbens den Morgenstern (s. d.). Streitwagen, bei den Orientalen, den Griechen und celt. Völkern leichte Wagen, in der Regel nur mit 2 Rossen bespannt, von einem Wagenlenker geleitet, der gelegentlich ebenfalls am Kampfe Theil nahm. Der eigentliche Kämpfer bediente sich des Bogens od. Wurfspeers, stieg auch wohl aus dem Wagen, um zu Fuße zu streiten. Die Sichelwagen wurden von den alten Orientalen gebraucht; in der Deichsel war eine lange u. starke Lanze mit mehren Spitzen befestigt, an den Achsen und den damals vollen Rädern waren sichelartige scharfe Klingen angebracht, deßgleichen abwärts am Wagen, um niedergeworfene Feinde zu vernichten. Strelitz, s. Neu-S. Strelitzen d. h. Schützen, das von Czar Iwan dem Schrecklichen gebildete stehende russ. Fußvolk, 20–40000 M. stark, mit vielen Privilegien, tapfer und ausdauernd, aber immer zur Empörung geneigt wie die Prätorianer und Janitscharen, daher von Peter I. 1698 und vollends zu Astrachan 1705 vernichtet. Strelitzia Reginae, zu den Musae gehörige Pflanze, am Kap einheimisch, bei uns in Treibhäusern gezogen, hat eine große, prächtige, gelbe und blaue Blume, die aus einer grünen, am Rande purpurrothen Scheide hervorkommt (zu Ehren der Königin Charlotte, Gemahlin Georgs III. von England so genannt). Stremma, griech., die Verdrehung eines Glieds. Strengnäs schwed. Stadt, südl. am Mälarsee, Bischofssitz, mit 1200 E., Domkirche, Gymnasium. Strepitoso, ital., lärmend, rauschend, vom lat. strepitus, Geräusch. Stretto, ital., kurz, geschwind. Streukügelchen, Kügelchen von weißem oder gefärbten Zucker, deren sich auch die Homöopathen bedienen, um ihre Arzneien in der geringsten Quantität reichen zu können. Striatur, lat.-deutsch, Hohlkehlung. Strick von Linschoten, Baron, geb. 1769 zu Utrecht, diente einige Zeit als Diplomat, lebte seit 1814 als Antioranier in freiwilliger Verbannung und st. 1819 zu Bologna; er war ein witziger, in der Form sehr gewandter Dichter. Stricker, ein österr. Dichter, der wahrscheinlich zwischen 1236–41 starb, behandelte die Rolandssage keineswegs mit dem Geschicke und epischen Talent des Pfaffen Konrad, that aber doch der Großartigkeit des Ganzen keinen Abbruch u. benutzte mitunter andere Sagen; noch ungedruckt ist sein Daniel von Blumenthal, dem Artuskreis angehörig, dem Alberich von Besançon nachgedichtet. Eine vortreffliche Leistung S.s ist der „Pfaffe Amis“ (s. Amis); als Fabeldichter (seine Sammlung von Fabeln unter dem Titel „die Welt“ ist nur theilweise gedruckt z. B. in den altdeutschen Wäldern der Gebrüder Grimm) steht S. neben seinen Zeitgenossen Ulr. Boner und Gerhard von Minden. Strickland (–länd), Agnes, engl. Geschichtschreiberin, gab Briefe der Königin Maria Stuart heraus (1845), lieferte Lebensbeschreibungen der Königinen v. England (2. Aufl. 1854, 8 B.), in denen sich allerdings die Frau und Protestantin nicht verläugnet, die aber doch einer Uebersetzung ins Deutsche sehr werth sein möchten; ließ neuestens Lebensbeschreibungen der schott. Königinen (Lond. 1850 ff.) nachfolgen. Strickland, Hugh Edwin, geb. 1811 zu Righton in der Grafschaft York, auf der Eisenbahn umgekommen am 14. Sept. 1853, gab eine Bibliographie der Zoologie u. Geologie heraus (Lond. 1847 ff.), veröffentlichte Untersuchungen über die Dronte (s. Dudu) u. deren Verwandtschaft (1848). Stricte, lat., strict, eng, genau, streng; stricto jure, nach strengem Rechte; stricto sensu, im strengen Sinne; strictissimo sensu, im strengsten Sinne; strictissime, aufs genaueste. Strictur, Verengerung, lat. strictura,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/357>, abgerufen am 27.11.2024.