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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Stromes durch den Kupferdraht magnetisch wird, die magnetische Kraft aber im Momente wieder verliert, wenn der elektrische Strom unterbrochen wird. Eine solche Vorrichtung heißt Elektromagnet (s. Elektromagnetismus) u. kommt bei den Druck-T.en in Anwendung. Man unterscheidet somit zunächst Nadel-T.en, bei denen die Zeichen durch die verschiedenen Stellungen einer od. mehrer Magnetnadeln gegeben, und Druck-T.en, bei denen die Zeichen durch Druck auf Papier dargestellt werden. Die einfachste und gebräuchlichste Art der letztern ist der Morse'sche T. Die Hauptbestandtheile desselben sind: a) die Batterie zur Erzeugung der Elektricität, entweder eine galvanische Batterie od. ein elektromagnetischer Rotationsapparat; b) der Leitungsdraht zur Fortleitung des elektrischen Stromes nach den entfernten Stationen; c) ein Elektromagnet; d) der Apparat zum Zeichengeben. Dieser letztere ist neben dem Elektromagnet angebracht und besteht zunächst aus einem eisernen Hebel, Anker genannt, von dem der eine Arm sich über dem Elektromagnet befindet, während der andere abgewendete und mit einer aufwärts gehenden Spitze versehene Arm sich unter einer Walze befindet, an der sich ein Papierstreifen durch ein Uhrwerk langsam abwindet. Wird nun von einer entfernten Station aus vermittelst des Leitungsdrahtes ein elektrischer Strom in das Drahtgewinde des diesseitigen Elektromagneten geleitet, so wird das Eisenstück des selben magnetisch und zieht das über ihm befindliche Ende des Ankers herab, während das andere Ende in die Höhe geht und mit seiner Spitze einen Eindruck in den Papierstreifen macht. Wird der elektrische Strom unterbrochen, so kehrt der Anker wieder in seine ursprüngliche Lage zurück, u. so kann man, je nachdem man den elektrischen Strom jedesmal nur einen Augenblick od. etwas länger unterhält, beliebig Punkte oder Striche auf dem fortgleitenden Papierstreifen hervorbringen, welche die telegraphische Zeichenschrift bilden. Noch eine andere Art elektromagnetischer T.en ist der Zeiger-T., bei dem die Zeichen auf einer uhrenblattähnlichen Tafel mittelst eines Zeigers gegeben werden; jetzt wenig mehr in Gebrauch. Die elektromagnetische T.ie hat den großen Vorzug, daß unmittelbar in sehr große Entfernungen t.irt werden kann und mit außerordentlicher Schnelligkeit, indem die Fortleitung des elektrischen Stroms durch hunderte von Stunden Entfernung in einem Augenblicke geschieht. Die Anzahl der Zeichen, die in einer Minute gegeben werden können, beträgt 60-80. - Der erste brauchbare Nadel-T. wurde 1833 von Gauß und Weber in Göttingen errichtet, hierauf der erste Druck-T. von Steinheil in München. Sodann folgten wesentliche Verbesserungen durch Bain in England, Morse in Amerika u. a.


Telemachos, myth., des Odysseus u. der Penelope Sohn, von dessen ferneren Schicksalen nichts bekannt ist; s. Odysseus.


Telemann, Georg Philipp, geb. 1681 zu Hildesheim, gest. 1767 als Musikdirector in Hamburg, einst ein angesehener Kirchen- und Operncomponist.


Teleobronchien, griech.-dtsch., Knorpelfische mit vollkommenen Kiemen.


Teleologie, griech.-deutsch, Entwicklung der Zweckmäßigkeit in der Natur und deren Einrichtungen sowie im Verlauf der Geschichte, um dadurch zur Erkenntniß des Daseins Gottes zu gelangen (teleologischer Beweis).


Telephium, bösartiges Geschwür.


Telephos, myth., Hercules Sohn, König von Mysien, wurde von Achilles verwundet u. konnte nur durch den Rost von dessen Speer wieder geheilt werden.


Teleskop, griech.-deutsch, Fernrohr.


Telesphorus, St., Papst, hatte Sixtus I. zum Vorgänger u. den Hyginus zum Nachfolger, reg. etwa 127-139; weiters unbekannt. Gedächtnißtag bei den Griechen der 22. Febr., im röm. Martyrologium der 2. Jan. Der Carmeliter Paulus Segerus zu Köln suchte diesen Papst als ein Mitglied seines Ordens hinzustellen.


Tel est notre plaisir (-ä nottr pläsihr), frz., so gefällt es uns! Schlußformel der alten königl. Rescripte in Frankreich.


Teleuten, schwacher tatar. Volksstamm im russ. Gouv. Tomsk, spricht eine eigene Mundart.

Stromes durch den Kupferdraht magnetisch wird, die magnetische Kraft aber im Momente wieder verliert, wenn der elektrische Strom unterbrochen wird. Eine solche Vorrichtung heißt Elektromagnet (s. Elektromagnetismus) u. kommt bei den Druck-T.en in Anwendung. Man unterscheidet somit zunächst Nadel-T.en, bei denen die Zeichen durch die verschiedenen Stellungen einer od. mehrer Magnetnadeln gegeben, und Druck-T.en, bei denen die Zeichen durch Druck auf Papier dargestellt werden. Die einfachste und gebräuchlichste Art der letztern ist der Morse'sche T. Die Hauptbestandtheile desselben sind: a) die Batterie zur Erzeugung der Elektricität, entweder eine galvanische Batterie od. ein elektromagnetischer Rotationsapparat; b) der Leitungsdraht zur Fortleitung des elektrischen Stromes nach den entfernten Stationen; c) ein Elektromagnet; d) der Apparat zum Zeichengeben. Dieser letztere ist neben dem Elektromagnet angebracht und besteht zunächst aus einem eisernen Hebel, Anker genannt, von dem der eine Arm sich über dem Elektromagnet befindet, während der andere abgewendete und mit einer aufwärts gehenden Spitze versehene Arm sich unter einer Walze befindet, an der sich ein Papierstreifen durch ein Uhrwerk langsam abwindet. Wird nun von einer entfernten Station aus vermittelst des Leitungsdrahtes ein elektrischer Strom in das Drahtgewinde des diesseitigen Elektromagneten geleitet, so wird das Eisenstück des selben magnetisch und zieht das über ihm befindliche Ende des Ankers herab, während das andere Ende in die Höhe geht und mit seiner Spitze einen Eindruck in den Papierstreifen macht. Wird der elektrische Strom unterbrochen, so kehrt der Anker wieder in seine ursprüngliche Lage zurück, u. so kann man, je nachdem man den elektrischen Strom jedesmal nur einen Augenblick od. etwas länger unterhält, beliebig Punkte oder Striche auf dem fortgleitenden Papierstreifen hervorbringen, welche die telegraphische Zeichenschrift bilden. Noch eine andere Art elektromagnetischer T.en ist der Zeiger-T., bei dem die Zeichen auf einer uhrenblattähnlichen Tafel mittelst eines Zeigers gegeben werden; jetzt wenig mehr in Gebrauch. Die elektromagnetische T.ie hat den großen Vorzug, daß unmittelbar in sehr große Entfernungen t.irt werden kann und mit außerordentlicher Schnelligkeit, indem die Fortleitung des elektrischen Stroms durch hunderte von Stunden Entfernung in einem Augenblicke geschieht. Die Anzahl der Zeichen, die in einer Minute gegeben werden können, beträgt 60–80. – Der erste brauchbare Nadel-T. wurde 1833 von Gauß und Weber in Göttingen errichtet, hierauf der erste Druck-T. von Steinheil in München. Sodann folgten wesentliche Verbesserungen durch Bain in England, Morse in Amerika u. a.


Telemachos, myth., des Odysseus u. der Penelope Sohn, von dessen ferneren Schicksalen nichts bekannt ist; s. Odysseus.


Telemann, Georg Philipp, geb. 1681 zu Hildesheim, gest. 1767 als Musikdirector in Hamburg, einst ein angesehener Kirchen- und Operncomponist.


Teleobronchien, griech.-dtsch., Knorpelfische mit vollkommenen Kiemen.


Teleologie, griech.-deutsch, Entwicklung der Zweckmäßigkeit in der Natur und deren Einrichtungen sowie im Verlauf der Geschichte, um dadurch zur Erkenntniß des Daseins Gottes zu gelangen (teleologischer Beweis).


Telephium, bösartiges Geschwür.


Telephos, myth., Hercules Sohn, König von Mysien, wurde von Achilles verwundet u. konnte nur durch den Rost von dessen Speer wieder geheilt werden.


Teleskop, griech.-deutsch, Fernrohr.


Telesphorus, St., Papst, hatte Sixtus I. zum Vorgänger u. den Hyginus zum Nachfolger, reg. etwa 127–139; weiters unbekannt. Gedächtnißtag bei den Griechen der 22. Febr., im röm. Martyrologium der 2. Jan. Der Carmeliter Paulus Segerus zu Köln suchte diesen Papst als ein Mitglied seines Ordens hinzustellen.


Tel est notre plaisir (–ä nottr pläsihr), frz., so gefällt es uns! Schlußformel der alten königl. Rescripte in Frankreich.


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[427/0428] Stromes durch den Kupferdraht magnetisch wird, die magnetische Kraft aber im Momente wieder verliert, wenn der elektrische Strom unterbrochen wird. Eine solche Vorrichtung heißt Elektromagnet (s. Elektromagnetismus) u. kommt bei den Druck-T.en in Anwendung. Man unterscheidet somit zunächst Nadel-T.en, bei denen die Zeichen durch die verschiedenen Stellungen einer od. mehrer Magnetnadeln gegeben, und Druck-T.en, bei denen die Zeichen durch Druck auf Papier dargestellt werden. Die einfachste und gebräuchlichste Art der letztern ist der Morse'sche T. Die Hauptbestandtheile desselben sind: a) die Batterie zur Erzeugung der Elektricität, entweder eine galvanische Batterie od. ein elektromagnetischer Rotationsapparat; b) der Leitungsdraht zur Fortleitung des elektrischen Stromes nach den entfernten Stationen; c) ein Elektromagnet; d) der Apparat zum Zeichengeben. Dieser letztere ist neben dem Elektromagnet angebracht und besteht zunächst aus einem eisernen Hebel, Anker genannt, von dem der eine Arm sich über dem Elektromagnet befindet, während der andere abgewendete und mit einer aufwärts gehenden Spitze versehene Arm sich unter einer Walze befindet, an der sich ein Papierstreifen durch ein Uhrwerk langsam abwindet. Wird nun von einer entfernten Station aus vermittelst des Leitungsdrahtes ein elektrischer Strom in das Drahtgewinde des diesseitigen Elektromagneten geleitet, so wird das Eisenstück des selben magnetisch und zieht das über ihm befindliche Ende des Ankers herab, während das andere Ende in die Höhe geht und mit seiner Spitze einen Eindruck in den Papierstreifen macht. Wird der elektrische Strom unterbrochen, so kehrt der Anker wieder in seine ursprüngliche Lage zurück, u. so kann man, je nachdem man den elektrischen Strom jedesmal nur einen Augenblick od. etwas länger unterhält, beliebig Punkte oder Striche auf dem fortgleitenden Papierstreifen hervorbringen, welche die telegraphische Zeichenschrift bilden. Noch eine andere Art elektromagnetischer T.en ist der Zeiger-T., bei dem die Zeichen auf einer uhrenblattähnlichen Tafel mittelst eines Zeigers gegeben werden; jetzt wenig mehr in Gebrauch. Die elektromagnetische T.ie hat den großen Vorzug, daß unmittelbar in sehr große Entfernungen t.irt werden kann und mit außerordentlicher Schnelligkeit, indem die Fortleitung des elektrischen Stroms durch hunderte von Stunden Entfernung in einem Augenblicke geschieht. Die Anzahl der Zeichen, die in einer Minute gegeben werden können, beträgt 60–80. – Der erste brauchbare Nadel-T. wurde 1833 von Gauß und Weber in Göttingen errichtet, hierauf der erste Druck-T. von Steinheil in München. Sodann folgten wesentliche Verbesserungen durch Bain in England, Morse in Amerika u. a. Telemachos, myth., des Odysseus u. der Penelope Sohn, von dessen ferneren Schicksalen nichts bekannt ist; s. Odysseus. Telemann, Georg Philipp, geb. 1681 zu Hildesheim, gest. 1767 als Musikdirector in Hamburg, einst ein angesehener Kirchen- und Operncomponist. Teleobronchien, griech.-dtsch., Knorpelfische mit vollkommenen Kiemen. Teleologie, griech.-deutsch, Entwicklung der Zweckmäßigkeit in der Natur und deren Einrichtungen sowie im Verlauf der Geschichte, um dadurch zur Erkenntniß des Daseins Gottes zu gelangen (teleologischer Beweis). Telephium, bösartiges Geschwür. Telephos, myth., Hercules Sohn, König von Mysien, wurde von Achilles verwundet u. konnte nur durch den Rost von dessen Speer wieder geheilt werden. Teleskop, griech.-deutsch, Fernrohr. Telesphorus, St., Papst, hatte Sixtus I. zum Vorgänger u. den Hyginus zum Nachfolger, reg. etwa 127–139; weiters unbekannt. Gedächtnißtag bei den Griechen der 22. Febr., im röm. Martyrologium der 2. Jan. Der Carmeliter Paulus Segerus zu Köln suchte diesen Papst als ein Mitglied seines Ordens hinzustellen. Tel est notre plaisir (–ä nottr pläsihr), frz., so gefällt es uns! Schlußformel der alten königl. Rescripte in Frankreich. Telëuten, schwacher tatar. Volksstamm im russ. Gouv. Tomsk, spricht eine eigene Mundart.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/428>, abgerufen am 23.11.2024.