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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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in der Kirche) schnurstracks widersprechen. Gedächtnißtag 23. September.


Thelematologie, griech.-deutsch, die Lehre von dem Willen.


Thelitis, griech., Entzündung der Brustwarzen.


Thema, Mehrzahl T. ta, griech., Aufgabe, die zu bearbeiten ist; in der Musik Satz, der einem Tonstücke zu Grunde liegt.


Thematographie, griech.-deutsch, die Kunst astronomische Tabellen anzufertigen und zu gebrauchen.


Themis, in der griech. Mythologie Tochter des Uranos u. der Gäa, erste Gemahlin des Zeus, dem sie die Mören u. Horen gebar. die Personification der unabänderlichen Ordnung u. Gerechtigkeit; wird künstlerisch ähnlich der Athene dargestellt.


Themiscyra, Ebene in Pontus, zwischen den Flüssen Iris und Thermodon, der spätern Mythe nach ehemals Sitz der Amazonen; gleichnamige, längst zerstörte Stadt daselbst.


Themistius, griech. Rhetor aus dem 4. Jahrh. n. Chr., aus Paphlagonien, von dem wir 33 Reden (Redeübungen) u. einen Commentar zu einigen Schriften des Aristoteles besitzen (herausgegb. von A. Dindorf. Leipzig 1832).


Themistokles, geb. 514 zu Athen, griech. Staatsmann und Feldherr, stieg durch die demokratische Partei u. leitete das Volk bei der Vorbereitung zu dem 2. Perserkriege, den er als nothwendige Folge der Schlacht von Marathon voraussah. Er schuf die athenische Seemacht, vermochte das Volk bei dem Einfalle des Xerxes die Stadt preiszugeben und die Rettungsschlacht zur See bei Salamis zu schlagen, wobei er selbst die Ehre des Oberbefehls den Spartanern überließ, während er Alles leitete. Er brachte nach dem Abzuge der Perser die Befestigung Athens zu Stande u. täuschte die eifersüchtigen Spartaner, die ihm dafür mit tödtlichem Hasse vergalten. Er wurde zuletzt durch den Ostracismus verbannt, durch die Spartaner zur Flucht nach Asien genöthigt, wo er den Perserkönig so für sich gewann, daß er ihm das Einkommen von 3 Städten zuwies. Er st. 454 v. Chr. an Gift, wie eine Sage lautet, weil Artaxerxes I. ihn gegen Griechenland gebrauchen wollte.


Themse, engl. Thames, engl. Fluß. entsteht durch die Vereinigung der Isis und des Charwell bei Oxford, mündet nach einem Laufe von 50 Meil., von denen 42 schiffbar sind, 15 Meil. unter London in die Nordsee. Die Fluth geht bis Kingston hinauf, daher können die größten Seeschiffe bis an die Londonbridge gelangen, und die T. wird dadurch zum belebtesten Fluß der Welt. An der T. liegen ferner Plätze wie Greenwich, Woolwich, Gravesand, Deptford; ihre Mündung, das große Nore genannt, ist Sammelplatz der Ostindienfahrer.


Thenard (-nar), Louis Jacques, Baron, berühmter franz. Chemiker, geb. 1774 zu Nogent-sur-Seine, kam frühe nach Paris, wurde Professor der Chemie an der polytechnischen Schule und an der Universität, 1824 Baron, 1832 Mitglied der Akademie und 1833 Pair von Frankreich. 1840 legte er seine Stelle an der Universität, wie schon früher die an der polytechnischen Schule, nieder. Man verdankt ihm zahlreiche Entdeckungen u. chemische Analysen mit der Volta'schen Säule etc. "Recherches physico-chimiques", Par. 1816, mit Gay-Lussac herausgegeben, u. "Traite de chimie elementaire, theorique et pratique" 7. Aufl. Par. 1836, deutsch von Fechner, Leipz. 1825-1830.


Thenardit, Krystallisation, mehr Schwefelsäure als Natron enthaltend, wird bei Espartina in Spanien gefunden.


Theobald, Name von 2 Heiligen. - T. der Einsiedler, geb. 1017, der Sohn des Grafen Arnulf von Champagne, lebte mit seinem Freunde Walter als Einsiedler zuerst im Petingerwalde in Schwaben, unternahm dann mit demselben barfuß Wallfahrten nach Compostella, Trier, Rom, und ließ sich in einer Wüste bei Vicenza nieder. Der Freund st, der Ruf von T.s Gottseligkeit bewirkte, daß ihn der Bischof von Vicenza zum Priester weihte, und daß seine Mutter Gisela zu ihm zog. Kaum hatte T. das Ordenskleid der Camaldulenser angezogen, so st. er am 30. Juni 1066. Er wurde von Alexander III. (1159-81) canonisirt, der 1. Juli sein Gedächtnißtag. - T. der Abt, stammt aus dem Geschlechte der Montmorency,

in der Kirche) schnurstracks widersprechen. Gedächtnißtag 23. September.


Thelematologie, griech.-deutsch, die Lehre von dem Willen.


Thelitis, griech., Entzündung der Brustwarzen.


Thema, Mehrzahl T. ta, griech., Aufgabe, die zu bearbeiten ist; in der Musik Satz, der einem Tonstücke zu Grunde liegt.


Thematographie, griech.-deutsch, die Kunst astronomische Tabellen anzufertigen und zu gebrauchen.


Themis, in der griech. Mythologie Tochter des Uranos u. der Gäa, erste Gemahlin des Zeus, dem sie die Mören u. Horen gebar. die Personification der unabänderlichen Ordnung u. Gerechtigkeit; wird künstlerisch ähnlich der Athene dargestellt.


Themiscyra, Ebene in Pontus, zwischen den Flüssen Iris und Thermodon, der spätern Mythe nach ehemals Sitz der Amazonen; gleichnamige, längst zerstörte Stadt daselbst.


Themistius, griech. Rhetor aus dem 4. Jahrh. n. Chr., aus Paphlagonien, von dem wir 33 Reden (Redeübungen) u. einen Commentar zu einigen Schriften des Aristoteles besitzen (herausgegb. von A. Dindorf. Leipzig 1832).


Themistokles, geb. 514 zu Athen, griech. Staatsmann und Feldherr, stieg durch die demokratische Partei u. leitete das Volk bei der Vorbereitung zu dem 2. Perserkriege, den er als nothwendige Folge der Schlacht von Marathon voraussah. Er schuf die athenische Seemacht, vermochte das Volk bei dem Einfalle des Xerxes die Stadt preiszugeben und die Rettungsschlacht zur See bei Salamis zu schlagen, wobei er selbst die Ehre des Oberbefehls den Spartanern überließ, während er Alles leitete. Er brachte nach dem Abzuge der Perser die Befestigung Athens zu Stande u. täuschte die eifersüchtigen Spartaner, die ihm dafür mit tödtlichem Hasse vergalten. Er wurde zuletzt durch den Ostracismus verbannt, durch die Spartaner zur Flucht nach Asien genöthigt, wo er den Perserkönig so für sich gewann, daß er ihm das Einkommen von 3 Städten zuwies. Er st. 454 v. Chr. an Gift, wie eine Sage lautet, weil Artaxerxes I. ihn gegen Griechenland gebrauchen wollte.


Themse, engl. Thames, engl. Fluß. entsteht durch die Vereinigung der Isis und des Charwell bei Oxford, mündet nach einem Laufe von 50 Meil., von denen 42 schiffbar sind, 15 Meil. unter London in die Nordsee. Die Fluth geht bis Kingston hinauf, daher können die größten Seeschiffe bis an die Londonbridge gelangen, und die T. wird dadurch zum belebtesten Fluß der Welt. An der T. liegen ferner Plätze wie Greenwich, Woolwich, Gravesand, Deptford; ihre Mündung, das große Nore genannt, ist Sammelplatz der Ostindienfahrer.


Thénard (–nar), Louis Jacques, Baron, berühmter franz. Chemiker, geb. 1774 zu Nogent-sur-Seine, kam frühe nach Paris, wurde Professor der Chemie an der polytechnischen Schule und an der Universität, 1824 Baron, 1832 Mitglied der Akademie und 1833 Pair von Frankreich. 1840 legte er seine Stelle an der Universität, wie schon früher die an der polytechnischen Schule, nieder. Man verdankt ihm zahlreiche Entdeckungen u. chemische Analysen mit der Volta'schen Säule etc. „Recherches physico-chimiques“, Par. 1816, mit Gay-Lussac herausgegeben, u. „Traité de chimie élémentaire, théorique et pratique“ 7. Aufl. Par. 1836, deutsch von Fechner, Leipz. 1825–1830.


Thenardit, Krystallisation, mehr Schwefelsäure als Natron enthaltend, wird bei Espartina in Spanien gefunden.


Theobald, Name von 2 Heiligen. – T. der Einsiedler, geb. 1017, der Sohn des Grafen Arnulf von Champagne, lebte mit seinem Freunde Walter als Einsiedler zuerst im Petingerwalde in Schwaben, unternahm dann mit demselben barfuß Wallfahrten nach Compostella, Trier, Rom, und ließ sich in einer Wüste bei Vicenza nieder. Der Freund st, der Ruf von T.s Gottseligkeit bewirkte, daß ihn der Bischof von Vicenza zum Priester weihte, und daß seine Mutter Gisela zu ihm zog. Kaum hatte T. das Ordenskleid der Camaldulenser angezogen, so st. er am 30. Juni 1066. Er wurde von Alexander III. (1159–81) canonisirt, der 1. Juli sein Gedächtnißtag. – T. der Abt, stammt aus dem Geschlechte der Montmorency,

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[451/0452] in der Kirche) schnurstracks widersprechen. Gedächtnißtag 23. September. Thelematologie, griech.-deutsch, die Lehre von dem Willen. Thelitis, griech., Entzündung der Brustwarzen. Thema, Mehrzahl T. ta, griech., Aufgabe, die zu bearbeiten ist; in der Musik Satz, der einem Tonstücke zu Grunde liegt. Thematographie, griech.-deutsch, die Kunst astronomische Tabellen anzufertigen und zu gebrauchen. Themis, in der griech. Mythologie Tochter des Uranos u. der Gäa, erste Gemahlin des Zeus, dem sie die Mören u. Horen gebar. die Personification der unabänderlichen Ordnung u. Gerechtigkeit; wird künstlerisch ähnlich der Athene dargestellt. Themiscyra, Ebene in Pontus, zwischen den Flüssen Iris und Thermodon, der spätern Mythe nach ehemals Sitz der Amazonen; gleichnamige, längst zerstörte Stadt daselbst. Themistius, griech. Rhetor aus dem 4. Jahrh. n. Chr., aus Paphlagonien, von dem wir 33 Reden (Redeübungen) u. einen Commentar zu einigen Schriften des Aristoteles besitzen (herausgegb. von A. Dindorf. Leipzig 1832). Themistokles, geb. 514 zu Athen, griech. Staatsmann und Feldherr, stieg durch die demokratische Partei u. leitete das Volk bei der Vorbereitung zu dem 2. Perserkriege, den er als nothwendige Folge der Schlacht von Marathon voraussah. Er schuf die athenische Seemacht, vermochte das Volk bei dem Einfalle des Xerxes die Stadt preiszugeben und die Rettungsschlacht zur See bei Salamis zu schlagen, wobei er selbst die Ehre des Oberbefehls den Spartanern überließ, während er Alles leitete. Er brachte nach dem Abzuge der Perser die Befestigung Athens zu Stande u. täuschte die eifersüchtigen Spartaner, die ihm dafür mit tödtlichem Hasse vergalten. Er wurde zuletzt durch den Ostracismus verbannt, durch die Spartaner zur Flucht nach Asien genöthigt, wo er den Perserkönig so für sich gewann, daß er ihm das Einkommen von 3 Städten zuwies. Er st. 454 v. Chr. an Gift, wie eine Sage lautet, weil Artaxerxes I. ihn gegen Griechenland gebrauchen wollte. Themse, engl. Thames, engl. Fluß. entsteht durch die Vereinigung der Isis und des Charwell bei Oxford, mündet nach einem Laufe von 50 Meil., von denen 42 schiffbar sind, 15 Meil. unter London in die Nordsee. Die Fluth geht bis Kingston hinauf, daher können die größten Seeschiffe bis an die Londonbridge gelangen, und die T. wird dadurch zum belebtesten Fluß der Welt. An der T. liegen ferner Plätze wie Greenwich, Woolwich, Gravesand, Deptford; ihre Mündung, das große Nore genannt, ist Sammelplatz der Ostindienfahrer. Thénard (–nar), Louis Jacques, Baron, berühmter franz. Chemiker, geb. 1774 zu Nogent-sur-Seine, kam frühe nach Paris, wurde Professor der Chemie an der polytechnischen Schule und an der Universität, 1824 Baron, 1832 Mitglied der Akademie und 1833 Pair von Frankreich. 1840 legte er seine Stelle an der Universität, wie schon früher die an der polytechnischen Schule, nieder. Man verdankt ihm zahlreiche Entdeckungen u. chemische Analysen mit der Volta'schen Säule etc. „Recherches physico-chimiques“, Par. 1816, mit Gay-Lussac herausgegeben, u. „Traité de chimie élémentaire, théorique et pratique“ 7. Aufl. Par. 1836, deutsch von Fechner, Leipz. 1825–1830. Thenardit, Krystallisation, mehr Schwefelsäure als Natron enthaltend, wird bei Espartina in Spanien gefunden. Theobald, Name von 2 Heiligen. – T. der Einsiedler, geb. 1017, der Sohn des Grafen Arnulf von Champagne, lebte mit seinem Freunde Walter als Einsiedler zuerst im Petingerwalde in Schwaben, unternahm dann mit demselben barfuß Wallfahrten nach Compostella, Trier, Rom, und ließ sich in einer Wüste bei Vicenza nieder. Der Freund st, der Ruf von T.s Gottseligkeit bewirkte, daß ihn der Bischof von Vicenza zum Priester weihte, und daß seine Mutter Gisela zu ihm zog. Kaum hatte T. das Ordenskleid der Camaldulenser angezogen, so st. er am 30. Juni 1066. Er wurde von Alexander III. (1159–81) canonisirt, der 1. Juli sein Gedächtnißtag. – T. der Abt, stammt aus dem Geschlechte der Montmorency,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/452>, abgerufen am 23.11.2024.