Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.unterwarf er sich 8monatlicher Kirchenbuße. - Sein Enkel T. II., oström. Kaiser 408-450, ließ auch mündig geworden seine Schwester Pulcheria regieren, war jedoch strenge gegen den Nestorius; Codex Theodosianus, s. Codex. - T. III., kaiserl. Beamter in Mysien, 715 n. Chr. durch die rebellische Soldateska zum Kaiser ausgerufen, unterwarf sich 718 Leo dem Isaurier u. ging mit seinem Sohne in ein Kloster. Theodosius, Mathematiker aus Tripolis im 1. Jahrh. v. Chr.; wir besitzen von ihm 3 Bücher von den Kugelschnitten (beste Ausgabe von Hunt, Oxford 1707; deutsch von Nizze, Strals. 1826). - T., alexandrinischer Grammatiker, commentirte die Grammatik des Dionysius Thrax (hrsgg. von Göttling, Leipz. 1822), schrieb eine grammatikalische Einleitung (die 2 ersten Abschnitte in Bekkers Anecdota). - T., Geistlicher in Konstantinopel im 10. Jahrh., besang den Sieg des Nicephorus Phokas über die Araber in Kreta (mit Leo Diakonus hrsg. von Niebuhr, Bonn 1828). Theodulie, griech.-deutsch, Gottesdienst; Theogamie, Götterheirath, Gesang zur Verherrlichung einer solchen; Theognosie, Gotteserkenntniß, Theologie; Theogonie (Göttererzeugung), ein Gedicht, worin bei den Alten der Ursprung od. die Geburt ihrer Göttinen und Götter verherrlicht wurde; gewöhnlich war die Theogonie mit einer Kosmogonie, Beschreibung von der Entstehung der Welt verbunden; das bekannteste Gedicht dieser Art lieferte Hesiod. Theognis, der Gnomendichter, geb. um 560 v. Chr. in dem attischen Megara, mußte mit vielen andern aus der Vaterstadt fliehen, als das Korinth beherrschende Geschlecht des Kypselos dieselbe in Besitz genommen hatte, st. um 470 zu Theben. Seine noch vorhandenen elegischen Verse od. Sprüche enthalten Klagen und Betrachtungen über den Staat, Ermahnungen zur Weisheit, Elternliebe u. s. f. und sind höchstwahrscheinlich eine später entstandene Blütenlese aus mehren Werken des T., deßhalb auch ohne inneren Zusammenhang. Erste Ausgabe mit Theokrit in Venedig 1495, neueste in Bergks "poetae lyrici graeci" (Lpz. 1853), Uebersetzung von Weber (Bonn 1834). Theokratie, griech.-deutsch, Gottesherrschaft, näher die Regierungsform, wo Gott als der einzige u. wahre Regent, das Priesterthum als Verkündiger und Vollstrecker seines Willens gilt und folgerichtig von einem Unterschiede zwischen Kirche und Staat, göttlichem Gebot und Gesetz, Moral und Recht keine Rede sein kann. Historisch hatten die ältesten Staaten eine mehr oder minder theokratische Verfassungsform, entwickelte sich die T. am vollkommensten bei den Hebräern. Ueber die T. im christlichen Sinne s. Hierarchie. Theokrit, der ausgezeichnetste bukolische Dichter der Hellenen, stammte aus Syrakus und lebte 269-214 v. Chr. theils zu Alexandrien am Hofe des Ptolemäus Philadelphus, theils in Sicilien bei Hiero dem jüngern; er soll wegen Schmähungen über den Sohn desselben hingerichtet worden sein. Seine 30 Idyllen in dorischer Mundart haben blutwenig Aehnlichkeit mit den Idyllen Geßners u. anderer moderner Dichter, sondern sind voll Kraft und Naturtreue, auch mit mythologischen und andern der bukolischen Dichtkunst fremden Elementen vermischt. Die Aechtheit mancher ist angefochten. Auch epigrammatische Spielereien, bei denen die Form z. B. die Zahl der Buchstaben das Wichtigste war, werden dem T. zugeschrieben. Erste Ausgabe zugleich mit Hesiod von Aldus in Venedig 1495, neueste mit Bion u. Moschus von Jacobs, Wüstemann (1830) und Ahrens (Lpz. 1855 ff.), Uebersetzungen von Voß (1815), Mörike und Notter (Stuttg. 1855). Theolatrie, griech., Gottesverehrung, Gottesdienst; Theolatreutik, Anweisung dazu, Ausübung derselben. Theologie, griech., Gotteslehre, dann Gottesgelehrsamkeit, näher die Lehre, welche den religiösen Glauben eines Volkes, einer Secte oder Schule entwickelt und darstellt u. deren Princip u. Mittelpunkt die Idee Gottes ist; im engern und eigentlichen Sinn die christliche T., nämlich die Wissenschaft unseres gesammten religiösen Bewußtseins, wie dasselbe historisch durch die Offenbarung unterwarf er sich 8monatlicher Kirchenbuße. – Sein Enkel T. II., oström. Kaiser 408–450, ließ auch mündig geworden seine Schwester Pulcheria regieren, war jedoch strenge gegen den Nestorius; Codex Theodosianus, s. Codex. – T. III., kaiserl. Beamter in Mysien, 715 n. Chr. durch die rebellische Soldateska zum Kaiser ausgerufen, unterwarf sich 718 Leo dem Isaurier u. ging mit seinem Sohne in ein Kloster. Theodosius, Mathematiker aus Tripolis im 1. Jahrh. v. Chr.; wir besitzen von ihm 3 Bücher von den Kugelschnitten (beste Ausgabe von Hunt, Oxford 1707; deutsch von Nizze, Strals. 1826). – T., alexandrinischer Grammatiker, commentirte die Grammatik des Dionysius Thrax (hrsgg. von Göttling, Leipz. 1822), schrieb eine grammatikalische Einleitung (die 2 ersten Abschnitte in Bekkers Anecdota). – T., Geistlicher in Konstantinopel im 10. Jahrh., besang den Sieg des Nicephorus Phokas über die Araber in Kreta (mit Leo Diakonus hrsg. von Niebuhr, Bonn 1828). Theodulie, griech.-deutsch, Gottesdienst; Theogamie, Götterheirath, Gesang zur Verherrlichung einer solchen; Theognosie, Gotteserkenntniß, Theologie; Theogonie (Göttererzeugung), ein Gedicht, worin bei den Alten der Ursprung od. die Geburt ihrer Göttinen und Götter verherrlicht wurde; gewöhnlich war die Theogonie mit einer Kosmogonie, Beschreibung von der Entstehung der Welt verbunden; das bekannteste Gedicht dieser Art lieferte Hesiod. Theognis, der Gnomendichter, geb. um 560 v. Chr. in dem attischen Megara, mußte mit vielen andern aus der Vaterstadt fliehen, als das Korinth beherrschende Geschlecht des Kypselos dieselbe in Besitz genommen hatte, st. um 470 zu Theben. Seine noch vorhandenen elegischen Verse od. Sprüche enthalten Klagen und Betrachtungen über den Staat, Ermahnungen zur Weisheit, Elternliebe u. s. f. und sind höchstwahrscheinlich eine später entstandene Blütenlese aus mehren Werken des T., deßhalb auch ohne inneren Zusammenhang. Erste Ausgabe mit Theokrit in Venedig 1495, neueste in Bergks „poetae lyrici graeci“ (Lpz. 1853), Uebersetzung von Weber (Bonn 1834). Theokratie, griech.-deutsch, Gottesherrschaft, näher die Regierungsform, wo Gott als der einzige u. wahre Regent, das Priesterthum als Verkündiger und Vollstrecker seines Willens gilt und folgerichtig von einem Unterschiede zwischen Kirche und Staat, göttlichem Gebot und Gesetz, Moral und Recht keine Rede sein kann. Historisch hatten die ältesten Staaten eine mehr oder minder theokratische Verfassungsform, entwickelte sich die T. am vollkommensten bei den Hebräern. Ueber die T. im christlichen Sinne s. Hierarchie. Theokrit, der ausgezeichnetste bukolische Dichter der Hellenen, stammte aus Syrakus und lebte 269–214 v. Chr. theils zu Alexandrien am Hofe des Ptolemäus Philadelphus, theils in Sicilien bei Hiero dem jüngern; er soll wegen Schmähungen über den Sohn desselben hingerichtet worden sein. Seine 30 Idyllen in dorischer Mundart haben blutwenig Aehnlichkeit mit den Idyllen Geßners u. anderer moderner Dichter, sondern sind voll Kraft und Naturtreue, auch mit mythologischen und andern der bukolischen Dichtkunst fremden Elementen vermischt. Die Aechtheit mancher ist angefochten. Auch epigrammatische Spielereien, bei denen die Form z. B. die Zahl der Buchstaben das Wichtigste war, werden dem T. zugeschrieben. Erste Ausgabe zugleich mit Hesiod von Aldus in Venedig 1495, neueste mit Bion u. Moschus von Jacobs, Wüstemann (1830) und Ahrens (Lpz. 1855 ff.), Uebersetzungen von Voß (1815), Mörike und Notter (Stuttg. 1855). Theolatrie, griech., Gottesverehrung, Gottesdienst; Theolatreutik, Anweisung dazu, Ausübung derselben. Theologie, griech., Gotteslehre, dann Gottesgelehrsamkeit, näher die Lehre, welche den religiösen Glauben eines Volkes, einer Secte oder Schule entwickelt und darstellt u. deren Princip u. Mittelpunkt die Idee Gottes ist; im engern und eigentlichen Sinn die christliche T., nämlich die Wissenschaft unseres gesammten religiösen Bewußtseins, wie dasselbe historisch durch die Offenbarung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0455" n="454"/> unterwarf er sich 8monatlicher Kirchenbuße. – Sein Enkel T. II., oström. Kaiser 408–450, ließ auch mündig geworden seine Schwester Pulcheria regieren, war jedoch strenge gegen den Nestorius; <hi rendition="#i">Codex Theodosianus</hi>, s. <hi rendition="#i">Codex.</hi> – T. 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Theodosius, Mathematiker aus Tripolis im 1. Jahrh. v. Chr.; wir besitzen von ihm 3 Bücher von den Kugelschnitten (beste Ausgabe von Hunt, Oxford 1707; deutsch von Nizze, Strals. 1826). – T., alexandrinischer Grammatiker, commentirte die Grammatik des Dionysius Thrax (hrsgg. von Göttling, Leipz. 1822), schrieb eine grammatikalische Einleitung (die 2 ersten Abschnitte in Bekkers Anecdota). – T., Geistlicher in Konstantinopel im 10. Jahrh., besang den Sieg des Nicephorus Phokas über die Araber in Kreta (mit Leo Diakonus hrsg. von Niebuhr, Bonn 1828).
Theodulie, griech.-deutsch, Gottesdienst; Theogamie, Götterheirath, Gesang zur Verherrlichung einer solchen; Theognosie, Gotteserkenntniß, Theologie; Theogonie (Göttererzeugung), ein Gedicht, worin bei den Alten der Ursprung od. die Geburt ihrer Göttinen und Götter verherrlicht wurde; gewöhnlich war die Theogonie mit einer Kosmogonie, Beschreibung von der Entstehung der Welt verbunden; das bekannteste Gedicht dieser Art lieferte Hesiod.
Theognis, der Gnomendichter, geb. um 560 v. Chr. in dem attischen Megara, mußte mit vielen andern aus der Vaterstadt fliehen, als das Korinth beherrschende Geschlecht des Kypselos dieselbe in Besitz genommen hatte, st. um 470 zu Theben. Seine noch vorhandenen elegischen Verse od. Sprüche enthalten Klagen und Betrachtungen über den Staat, Ermahnungen zur Weisheit, Elternliebe u. s. f. und sind höchstwahrscheinlich eine später entstandene Blütenlese aus mehren Werken des T., deßhalb auch ohne inneren Zusammenhang. Erste Ausgabe mit Theokrit in Venedig 1495, neueste in Bergks „poetae lyrici graeci“ (Lpz. 1853), Uebersetzung von Weber (Bonn 1834).
Theokratie, griech.-deutsch, Gottesherrschaft, näher die Regierungsform, wo Gott als der einzige u. wahre Regent, das Priesterthum als Verkündiger und Vollstrecker seines Willens gilt und folgerichtig von einem Unterschiede zwischen Kirche und Staat, göttlichem Gebot und Gesetz, Moral und Recht keine Rede sein kann. Historisch hatten die ältesten Staaten eine mehr oder minder theokratische Verfassungsform, entwickelte sich die T. am vollkommensten bei den Hebräern. Ueber die T. im christlichen Sinne s. Hierarchie.
Theokrit, der ausgezeichnetste bukolische Dichter der Hellenen, stammte aus Syrakus und lebte 269–214 v. Chr. theils zu Alexandrien am Hofe des Ptolemäus Philadelphus, theils in Sicilien bei Hiero dem jüngern; er soll wegen Schmähungen über den Sohn desselben hingerichtet worden sein. Seine 30 Idyllen in dorischer Mundart haben blutwenig Aehnlichkeit mit den Idyllen Geßners u. anderer moderner Dichter, sondern sind voll Kraft und Naturtreue, auch mit mythologischen und andern der bukolischen Dichtkunst fremden Elementen vermischt. Die Aechtheit mancher ist angefochten. Auch epigrammatische Spielereien, bei denen die Form z. B. die Zahl der Buchstaben das Wichtigste war, werden dem T. zugeschrieben. Erste Ausgabe zugleich mit Hesiod von Aldus in Venedig 1495, neueste mit Bion u. Moschus von Jacobs, Wüstemann (1830) und Ahrens (Lpz. 1855 ff.), Uebersetzungen von Voß (1815), Mörike und Notter (Stuttg. 1855).
Theolatrie, griech., Gottesverehrung, Gottesdienst; Theolatreutik, Anweisung dazu, Ausübung derselben.
Theologie, griech., Gotteslehre, dann Gottesgelehrsamkeit, näher die Lehre, welche den religiösen Glauben eines Volkes, einer Secte oder Schule entwickelt und darstellt u. deren Princip u. Mittelpunkt die Idee Gottes ist; im engern und eigentlichen Sinn die christliche T., nämlich die Wissenschaft unseres gesammten religiösen Bewußtseins, wie dasselbe historisch durch die Offenbarung
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