Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.am Himera, von Pindar als Sieger zu Olympia gefeiert, nach seinem Tode von den Agrigentinern als Heros verehrt. Thersander, s. Epigonen. Thersites, bei Homer im griech. Heere vor Troja ein häßlicher, buckliger, schmähsüchtiger Schreier aus dem gemeinen Volke. Thesaurus, lat. u. griech., Schatzgebäude; Schatz; Vorrath; vollständiges Wörterbuch einer alten Sprache. Theseus, myth., Heros der Athener, Sohn des Aegeus und der Aethra, erlegte Ungeheuer und Räuber wie Herakles, tödtete den Minotaurus, nahm an dem Argonautenzuge, der kalydon. Jagd etc. Theil, vereinigte die Dorfschaften in Attika zur Stadtgemeinde Athen, stiftete das Fest der Panathenäen und die isthmischen Spiele, begab sich, von den undankbaren Athenern zurückgestoßen, zu König Lykomedes nach Skyros und fand hier seinen Tod. Cimon brachte seine vermeintliche Asche 469 v. Chr. nach Athen, wo ihm ein schöner Tempel erbaut wurde, der auch als Zufluchtsstätte mißhandelter Sklaven diente. Thesis, griech., These, Satz; in der Logik die bestimmte Aufstellung eines Begriffs, der Hypothesis entgegengesetzt; od. Begriff, dem ein anderer entgegengesetzt wird (Antithesis); od. vollständig aufgefaßter Satz, welcher der Synthesis nicht mehr bedarf; in der Metrik der Niederschlag, die Senkung der Stimme, der Gegensatz zu Arsis. Thetik, Inbegriff von Lehrsätzen. Thesmophoria, griech. Fest zu Ehren der Demeter Thesmophoros d. h. der Ordnenden, von den Frauen gefeiert, die unmittelbar vor dem Feste und während desselben sich gänzlicher Enthaltsamkeit befleißen mußten. (Vgl. Schillers eleusinisches Fest.) Thesmotheten d. h. Ordner hießen in Athen die Archonten überhaupt, namentlich die 6 letzten, die hauptsächlichste Justizbehörde zu Athen. Thespiä, böotische Stadt am südl. Fuße des Helikon, Heimath des Musendienstes, Vaterstadt des Praxiteles und tapferer Bürger (stellte in die Schlacht bei Platää 1800 der letzteren), reich an Kunstwerken; Ruinen bei Eremo. Thespis, Athener um 540 v. Chr., von dem der Sage nach die rohen Anfänge der Tragödie ausgingen; seine wandernde Bühne soll ein Karren gewesen sein. Daher noch heute bildlich: am T. karren ziehen = Schauspieler sein. Thesprotia, Küstenland von Epirus, vom ambrakischen Meerbusen bis der Nordspitze Corcyras gegenüber; s. Epirus. Thessalien, Landschaft im alten Nordgriechenland, etwa 450 #M. groß, von den cambunischen Bergen, dem Pindus, Oeta und dem Meere umschlossen, von Gebirgen durchzogen, von dem Peneus als Hauptfluß bewässert, der zwischen dem Olymp u. Ossa sich den Weg in das Meer geöffnet hat, war berühmt durch treffliche Weiden, gute Pferde, führte Getreide, Wein, Oel u. Feigen aus, obwohl es stark bevölkert war. Die alten Bewohner wurden von den Thessalern, einem thesprotischen Stamme, überwältigt, die aber keinen einheitlichen Staat oder engverbundenen Bundesstaat zu schaffen vermochten, sondern in getrennten aristokratischen Republiken lebten (Larissa, Pharsalus, Pherä, Kranon etc.). Der Adel liebte Gelage, Spiel und Jagd und bildete eine ausgezeichnete schwere Reiterei; seine Güter wurden von zahlreichen Leibeigenen (Penesten), den unterjochten Ureinwohnern, bearbeitet. Nach dem peloponnes. Kriege errang Jason von Pherä (s. d.) die Oberherrschaft über ganz T., dieser hatte ein Heer von 8000 Reitern, 20000 Schwerbewaffneten u. noch mehr Leichtbewaffneten zur Verfügung, wurde aber ermordet, bevor er seine Plane auf Griechenland und Persien ausführen konnte. Philipp von Macedonien unterwarf T. und seitdem scheint es mit Macedonien als Provinz vereinigt geblieben zu sein. Gegenwärtig ist es als Paschalik Trikkala noch immer durch Fruchtbarkeit ausgezeichnet; die Bevölkerung besteht zu 5/7 aus Griechen, welche hauptsächlich die gebirgigen Theile bewohnen u. 1822 schnell unterdrückte Aufstandsversuche wagten, wie dies auch 1854 der Fall war; die Industrie ist nicht unbedeutend in Baumwolle, Seide, Färberei. Thessalonich, Thessalonike, 168 v. Chr. von Kassander an der Stelle von Therne erbaut und nach seiner Gemahlin am Himera, von Pindar als Sieger zu Olympia gefeiert, nach seinem Tode von den Agrigentinern als Heros verehrt. Thersander, s. Epigonen. Thersites, bei Homer im griech. Heere vor Troja ein häßlicher, buckliger, schmähsüchtiger Schreier aus dem gemeinen Volke. Thesaurus, lat. u. griech., Schatzgebäude; Schatz; Vorrath; vollständiges Wörterbuch einer alten Sprache. Theseus, myth., Heros der Athener, Sohn des Aegeus und der Aethra, erlegte Ungeheuer und Räuber wie Herakles, tödtete den Minotaurus, nahm an dem Argonautenzuge, der kalydon. Jagd etc. Theil, vereinigte die Dorfschaften in Attika zur Stadtgemeinde Athen, stiftete das Fest der Panathenäen und die isthmischen Spiele, begab sich, von den undankbaren Athenern zurückgestoßen, zu König Lykomedes nach Skyros und fand hier seinen Tod. Cimon brachte seine vermeintliche Asche 469 v. Chr. nach Athen, wo ihm ein schöner Tempel erbaut wurde, der auch als Zufluchtsstätte mißhandelter Sklaven diente. Thesis, griech., These, Satz; in der Logik die bestimmte Aufstellung eines Begriffs, der Hypothesis entgegengesetzt; od. Begriff, dem ein anderer entgegengesetzt wird (Antithesis); od. vollständig aufgefaßter Satz, welcher der Synthesis nicht mehr bedarf; in der Metrik der Niederschlag, die Senkung der Stimme, der Gegensatz zu Arsis. Thetik, Inbegriff von Lehrsätzen. Thesmophoria, griech. Fest zu Ehren der Demeter Thesmophoros d. h. der Ordnenden, von den Frauen gefeiert, die unmittelbar vor dem Feste und während desselben sich gänzlicher Enthaltsamkeit befleißen mußten. (Vgl. Schillers eleusinisches Fest.) Thesmotheten d. h. Ordner hießen in Athen die Archonten überhaupt, namentlich die 6 letzten, die hauptsächlichste Justizbehörde zu Athen. Thespiä, böotische Stadt am südl. Fuße des Helikon, Heimath des Musendienstes, Vaterstadt des Praxiteles und tapferer Bürger (stellte in die Schlacht bei Platää 1800 der letzteren), reich an Kunstwerken; Ruinen bei Eremo. Thespis, Athener um 540 v. Chr., von dem der Sage nach die rohen Anfänge der Tragödie ausgingen; seine wandernde Bühne soll ein Karren gewesen sein. Daher noch heute bildlich: am T. karren ziehen = Schauspieler sein. Thesprotia, Küstenland von Epirus, vom ambrakischen Meerbusen bis der Nordspitze Corcyras gegenüber; s. Epirus. Thessalien, Landschaft im alten Nordgriechenland, etwa 450 □M. groß, von den cambunischen Bergen, dem Pindus, Oeta und dem Meere umschlossen, von Gebirgen durchzogen, von dem Peneus als Hauptfluß bewässert, der zwischen dem Olymp u. Ossa sich den Weg in das Meer geöffnet hat, war berühmt durch treffliche Weiden, gute Pferde, führte Getreide, Wein, Oel u. Feigen aus, obwohl es stark bevölkert war. Die alten Bewohner wurden von den Thessalern, einem thesprotischen Stamme, überwältigt, die aber keinen einheitlichen Staat oder engverbundenen Bundesstaat zu schaffen vermochten, sondern in getrennten aristokratischen Republiken lebten (Larissa, Pharsalus, Pherä, Kranon etc.). Der Adel liebte Gelage, Spiel und Jagd und bildete eine ausgezeichnete schwere Reiterei; seine Güter wurden von zahlreichen Leibeigenen (Penesten), den unterjochten Ureinwohnern, bearbeitet. Nach dem peloponnes. Kriege errang Jason von Pherä (s. d.) die Oberherrschaft über ganz T., dieser hatte ein Heer von 8000 Reitern, 20000 Schwerbewaffneten u. noch mehr Leichtbewaffneten zur Verfügung, wurde aber ermordet, bevor er seine Plane auf Griechenland und Persien ausführen konnte. Philipp von Macedonien unterwarf T. und seitdem scheint es mit Macedonien als Provinz vereinigt geblieben zu sein. Gegenwärtig ist es als Paschalik Trikkala noch immer durch Fruchtbarkeit ausgezeichnet; die Bevölkerung besteht zu 5/7 aus Griechen, welche hauptsächlich die gebirgigen Theile bewohnen u. 1822 schnell unterdrückte Aufstandsversuche wagten, wie dies auch 1854 der Fall war; die Industrie ist nicht unbedeutend in Baumwolle, Seide, Färberei. Thessalonich, Thessalonike, 168 v. Chr. von Kassander an der Stelle von Therne erbaut und nach seiner Gemahlin <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0461" n="460"/> am Himera, von Pindar als Sieger zu Olympia gefeiert, nach seinem Tode von den Agrigentinern als Heros verehrt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Thersander</hi>, s. Epigonen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Thersites</hi>, bei Homer im griech. 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am Himera, von Pindar als Sieger zu Olympia gefeiert, nach seinem Tode von den Agrigentinern als Heros verehrt.
Thersander, s. Epigonen.
Thersites, bei Homer im griech. Heere vor Troja ein häßlicher, buckliger, schmähsüchtiger Schreier aus dem gemeinen Volke.
Thesaurus, lat. u. griech., Schatzgebäude; Schatz; Vorrath; vollständiges Wörterbuch einer alten Sprache.
Theseus, myth., Heros der Athener, Sohn des Aegeus und der Aethra, erlegte Ungeheuer und Räuber wie Herakles, tödtete den Minotaurus, nahm an dem Argonautenzuge, der kalydon. Jagd etc. Theil, vereinigte die Dorfschaften in Attika zur Stadtgemeinde Athen, stiftete das Fest der Panathenäen und die isthmischen Spiele, begab sich, von den undankbaren Athenern zurückgestoßen, zu König Lykomedes nach Skyros und fand hier seinen Tod. Cimon brachte seine vermeintliche Asche 469 v. Chr. nach Athen, wo ihm ein schöner Tempel erbaut wurde, der auch als Zufluchtsstätte mißhandelter Sklaven diente.
Thesis, griech., These, Satz; in der Logik die bestimmte Aufstellung eines Begriffs, der Hypothesis entgegengesetzt; od. Begriff, dem ein anderer entgegengesetzt wird (Antithesis); od. vollständig aufgefaßter Satz, welcher der Synthesis nicht mehr bedarf; in der Metrik der Niederschlag, die Senkung der Stimme, der Gegensatz zu Arsis. Thetik, Inbegriff von Lehrsätzen.
Thesmophoria, griech. Fest zu Ehren der Demeter Thesmophoros d. h. der Ordnenden, von den Frauen gefeiert, die unmittelbar vor dem Feste und während desselben sich gänzlicher Enthaltsamkeit befleißen mußten. (Vgl. Schillers eleusinisches Fest.)
Thesmotheten d. h. Ordner hießen in Athen die Archonten überhaupt, namentlich die 6 letzten, die hauptsächlichste Justizbehörde zu Athen.
Thespiä, böotische Stadt am südl. Fuße des Helikon, Heimath des Musendienstes, Vaterstadt des Praxiteles und tapferer Bürger (stellte in die Schlacht bei Platää 1800 der letzteren), reich an Kunstwerken; Ruinen bei Eremo.
Thespis, Athener um 540 v. Chr., von dem der Sage nach die rohen Anfänge der Tragödie ausgingen; seine wandernde Bühne soll ein Karren gewesen sein. Daher noch heute bildlich: am T. karren ziehen = Schauspieler sein.
Thesprotia, Küstenland von Epirus, vom ambrakischen Meerbusen bis der Nordspitze Corcyras gegenüber; s. Epirus.
Thessalien, Landschaft im alten Nordgriechenland, etwa 450 □M. groß, von den cambunischen Bergen, dem Pindus, Oeta und dem Meere umschlossen, von Gebirgen durchzogen, von dem Peneus als Hauptfluß bewässert, der zwischen dem Olymp u. Ossa sich den Weg in das Meer geöffnet hat, war berühmt durch treffliche Weiden, gute Pferde, führte Getreide, Wein, Oel u. Feigen aus, obwohl es stark bevölkert war. Die alten Bewohner wurden von den Thessalern, einem thesprotischen Stamme, überwältigt, die aber keinen einheitlichen Staat oder engverbundenen Bundesstaat zu schaffen vermochten, sondern in getrennten aristokratischen Republiken lebten (Larissa, Pharsalus, Pherä, Kranon etc.). Der Adel liebte Gelage, Spiel und Jagd und bildete eine ausgezeichnete schwere Reiterei; seine Güter wurden von zahlreichen Leibeigenen (Penesten), den unterjochten Ureinwohnern, bearbeitet. Nach dem peloponnes. Kriege errang Jason von Pherä (s. d.) die Oberherrschaft über ganz T., dieser hatte ein Heer von 8000 Reitern, 20000 Schwerbewaffneten u. noch mehr Leichtbewaffneten zur Verfügung, wurde aber ermordet, bevor er seine Plane auf Griechenland und Persien ausführen konnte. Philipp von Macedonien unterwarf T. und seitdem scheint es mit Macedonien als Provinz vereinigt geblieben zu sein. Gegenwärtig ist es als Paschalik Trikkala noch immer durch Fruchtbarkeit ausgezeichnet; die Bevölkerung besteht zu 5/7 aus Griechen, welche hauptsächlich die gebirgigen Theile bewohnen u. 1822 schnell unterdrückte Aufstandsversuche wagten, wie dies auch 1854 der Fall war; die Industrie ist nicht unbedeutend in Baumwolle, Seide, Färberei.
Thessalonich, Thessalonike, 168 v. Chr. von Kassander an der Stelle von Therne erbaut und nach seiner Gemahlin
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