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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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od. vielmehr unter den engl. Admiralen Greigh und Elphinstone.


Tschetschenzen, die Stämme im mittleren Kaukasus, am Terek u. der Sundscha, eigentlich die Bewohner der von der Sundscha in die große und kleine Tschetschnja getheilten Landschaft, ein sehr kriegerischer Stamm, der unter Schamyl (s. d.) den Russen furchtbar geworden ist.


Tschetwerik, Tschetwert, Getreidemaße, s. Rußland.


Tschigirin, russ. Stadt im Gouvern. Kiew, mit 5000 E.


Tschimburak, pers. Kanonier, der ein kleines, von einem Kameele getragenes Geschütz bedient.


Tschippewäer, s. Chippewäer.


Tschirnhausen, Ehrenfried, Walter, Graf von, geb. 1651 auf Kislingswalde in der obern Lausitz, gest. 1708 als kursächs. Rath, Physiker, besonders bekannt durch seine Versuche mit Brennspiegeln, aber auch verdient um die sächs. Industrie (Glas- u. Porzellanfabrikation).


Tschitschagow, Paul Wassiljewitsch, geb. 1762, Sohn des russ. Admirals Wassilji Jakowlewitsch, trat 1782 in die russ. Marine, wurde 1807 Admiral, commandirte 1812 nach Kutusows Abgang die Donauarmee, schloß den Frieden zu Bukarest, führte die Donauarmee über Volhynien an die Bereszina, bewies sich aber Napoleon I. gegenüber unfähig (s. Bereszina). Er fiel deßwegen in Ungnade, lebte im Auslande, kehrte 1834 nicht zurück, als alle Russen durch Ukas Befehl zur Heimkehr erhielten, verlor seine Güter und Würden, st. 1849 zu Paris; gegen seinen letzten Willen wurden seine Papiere dem russ. Kaiser ausgefolgt.


Tschitschen, s. Karst.


Tschoppe, geb. um 1798 zu Görlitz, studierte die Rechte, wurde preuß. Geh. Regierungsrath und geadelt, erwarb sich als Demagogenjäger von 1820 an einen Namen, wurde 1840 wegen fixer Ideen pensionirt u. st. 1842 zu Charlottenburg als Wahnsinniger.


Tschuden, Namen der finnischen Völkerschaften in Rußland, insbesonders einer Völkerschaft am Peipussee, die jetzt nur noch in kleinen Resten existirt.


Tschudi, Aegidius, berühmter Chronist, geb. 1505 zu Glarus aus einem Adelsgeschlechte, das seinen Adel urkundlich bis in das 9. Jahrh. zurückführen kann, somit jedenfalls eines der ältesten Adelsgeschlechter in Europa ist, machte seine Studien zu Basel u. Paris, war schon 1528 Tagsatzungsgesandter, stand seit 1529 an der Spitze mehrer Landvogteien, später als Hauptmann in franz. Diensten, trat 1549 wiederum in seine Stelle als Landvogt von Baden ein, wurde 1556 Statthalter, 1558 Landammann, st. 1572. Seine berühmteste Schrift "Die Schweizerische Chronik" ist eine Hauptquelle für die schweiz. Geschichte, reichhaltig, mit trefflicher Anordnung und kräftiger Darstellung; sie reicht bis zum J. 1570, wurde jedoch von Iselin in Basel nur bis 1470 herausgegeben (Chronicon Helveticum 1734). Ueber T. schrieben Fuchs (St. Gallen 1805) und Vogel (Frauenfeld 1856).


Tschudi, Joh. Jak. von, aus der Familie des Vorigen, Naturforscher, geb. 1818 zu Glarus, bereiste 1838-1842 Peru, lebt seither bei Wienerisch-Neustadt; er hat Ruf erworben durch seine Reiseskizzen (1846), dann durch Untersuchungen über die peruanische Fauna, gab 1851 eine Grammatik, Sprachproben und Wörterbuch der Kechuasprache, neuestens mit Rivera eine Schrift über peruanische Alterthümer heraus.


Tschudskoje Osero, russ., tschudisches Meer, der Peipussee.


Tschumak, Karawanenführer in den Steppen Südrußlands.


Tschusan, chines. Insel bei Ningpo, gesund und fruchtbar, mit 200000 E.


Tschutschken, sibir. Völkerschaft nördl. von Kamtschatka, gegen 10000 Familien stark, theils ansäßig (Fischer-T.), theils nomadisirend (Rennthier-T.), tapfer, gastfrei, bezahlen keinen Tribut an Rußland, sollen mit den nordamerik. Indianern verwandt sein.


Tschuwaschen, finn. Völkerschaft im europ. Rußland, an der Wolga von Simbirsk bis Nischnei-Nowgorod, vielleicht 1/2 Mill. Köpfe stark.


T. T., auf Briefen, gedruckten Reden etc. = titulo toto d. h. für die volle Titulatur.

od. vielmehr unter den engl. Admiralen Greigh und Elphinstone.


Tschetschenzen, die Stämme im mittleren Kaukasus, am Terek u. der Sundscha, eigentlich die Bewohner der von der Sundscha in die große und kleine Tschetschnja getheilten Landschaft, ein sehr kriegerischer Stamm, der unter Schamyl (s. d.) den Russen furchtbar geworden ist.


Tschetwerik, Tschetwert, Getreidemaße, s. Rußland.


Tschigirin, russ. Stadt im Gouvern. Kiew, mit 5000 E.


Tschimburak, pers. Kanonier, der ein kleines, von einem Kameele getragenes Geschütz bedient.


Tschippewäer, s. Chippewäer.


Tschirnhausen, Ehrenfried, Walter, Graf von, geb. 1651 auf Kislingswalde in der obern Lausitz, gest. 1708 als kursächs. Rath, Physiker, besonders bekannt durch seine Versuche mit Brennspiegeln, aber auch verdient um die sächs. Industrie (Glas- u. Porzellanfabrikation).


Tschitschagow, Paul Wassiljewitsch, geb. 1762, Sohn des russ. Admirals Wassilji Jakowlewitsch, trat 1782 in die russ. Marine, wurde 1807 Admiral, commandirte 1812 nach Kutusows Abgang die Donauarmee, schloß den Frieden zu Bukarest, führte die Donauarmee über Volhynien an die Bereszina, bewies sich aber Napoleon I. gegenüber unfähig (s. Bereszina). Er fiel deßwegen in Ungnade, lebte im Auslande, kehrte 1834 nicht zurück, als alle Russen durch Ukas Befehl zur Heimkehr erhielten, verlor seine Güter und Würden, st. 1849 zu Paris; gegen seinen letzten Willen wurden seine Papiere dem russ. Kaiser ausgefolgt.


Tschitschen, s. Karst.


Tschoppe, geb. um 1798 zu Görlitz, studierte die Rechte, wurde preuß. Geh. Regierungsrath und geadelt, erwarb sich als Demagogenjäger von 1820 an einen Namen, wurde 1840 wegen fixer Ideen pensionirt u. st. 1842 zu Charlottenburg als Wahnsinniger.


Tschuden, Namen der finnischen Völkerschaften in Rußland, insbesonders einer Völkerschaft am Peipussee, die jetzt nur noch in kleinen Resten existirt.


Tschudi, Aegidius, berühmter Chronist, geb. 1505 zu Glarus aus einem Adelsgeschlechte, das seinen Adel urkundlich bis in das 9. Jahrh. zurückführen kann, somit jedenfalls eines der ältesten Adelsgeschlechter in Europa ist, machte seine Studien zu Basel u. Paris, war schon 1528 Tagsatzungsgesandter, stand seit 1529 an der Spitze mehrer Landvogteien, später als Hauptmann in franz. Diensten, trat 1549 wiederum in seine Stelle als Landvogt von Baden ein, wurde 1556 Statthalter, 1558 Landammann, st. 1572. Seine berühmteste Schrift „Die Schweizerische Chronik“ ist eine Hauptquelle für die schweiz. Geschichte, reichhaltig, mit trefflicher Anordnung und kräftiger Darstellung; sie reicht bis zum J. 1570, wurde jedoch von Iselin in Basel nur bis 1470 herausgegeben (Chronicon Helveticum 1734). Ueber T. schrieben Fuchs (St. Gallen 1805) und Vogel (Frauenfeld 1856).


Tschudi, Joh. Jak. von, aus der Familie des Vorigen, Naturforscher, geb. 1818 zu Glarus, bereiste 1838–1842 Peru, lebt seither bei Wienerisch-Neustadt; er hat Ruf erworben durch seine Reiseskizzen (1846), dann durch Untersuchungen über die peruanische Fauna, gab 1851 eine Grammatik, Sprachproben und Wörterbuch der Kechuasprache, neuestens mit Rivera eine Schrift über peruanische Alterthümer heraus.


Tschudskoje Osero, russ., tschudisches Meer, der Peipussee.


Tschumak, Karawanenführer in den Steppen Südrußlands.


Tschusan, chines. Insel bei Ningpo, gesund und fruchtbar, mit 200000 E.


Tschutschken, sibir. Völkerschaft nördl. von Kamtschatka, gegen 10000 Familien stark, theils ansäßig (Fischer-T.), theils nomadisirend (Rennthier-T.), tapfer, gastfrei, bezahlen keinen Tribut an Rußland, sollen mit den nordamerik. Indianern verwandt sein.


Tschuwaschen, finn. Völkerschaft im europ. Rußland, an der Wolga von Simbirsk bis Nischnei-Nowgorod, vielleicht 1/2 Mill. Köpfe stark.


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[530/0531] od. vielmehr unter den engl. Admiralen Greigh und Elphinstone. Tschetschenzen, die Stämme im mittleren Kaukasus, am Terek u. der Sundscha, eigentlich die Bewohner der von der Sundscha in die große und kleine Tschetschnja getheilten Landschaft, ein sehr kriegerischer Stamm, der unter Schamyl (s. d.) den Russen furchtbar geworden ist. Tschetwerik, Tschetwert, Getreidemaße, s. Rußland. Tschigirin, russ. Stadt im Gouvern. Kiew, mit 5000 E. Tschimburak, pers. Kanonier, der ein kleines, von einem Kameele getragenes Geschütz bedient. Tschippewäer, s. Chippewäer. Tschirnhausen, Ehrenfried, Walter, Graf von, geb. 1651 auf Kislingswalde in der obern Lausitz, gest. 1708 als kursächs. Rath, Physiker, besonders bekannt durch seine Versuche mit Brennspiegeln, aber auch verdient um die sächs. Industrie (Glas- u. Porzellanfabrikation). Tschitschagow, Paul Wassiljewitsch, geb. 1762, Sohn des russ. Admirals Wassilji Jakowlewitsch, trat 1782 in die russ. Marine, wurde 1807 Admiral, commandirte 1812 nach Kutusows Abgang die Donauarmee, schloß den Frieden zu Bukarest, führte die Donauarmee über Volhynien an die Bereszina, bewies sich aber Napoleon I. gegenüber unfähig (s. Bereszina). Er fiel deßwegen in Ungnade, lebte im Auslande, kehrte 1834 nicht zurück, als alle Russen durch Ukas Befehl zur Heimkehr erhielten, verlor seine Güter und Würden, st. 1849 zu Paris; gegen seinen letzten Willen wurden seine Papiere dem russ. Kaiser ausgefolgt. Tschitschen, s. Karst. Tschoppe, geb. um 1798 zu Görlitz, studierte die Rechte, wurde preuß. Geh. Regierungsrath und geadelt, erwarb sich als Demagogenjäger von 1820 an einen Namen, wurde 1840 wegen fixer Ideen pensionirt u. st. 1842 zu Charlottenburg als Wahnsinniger. Tschuden, Namen der finnischen Völkerschaften in Rußland, insbesonders einer Völkerschaft am Peipussee, die jetzt nur noch in kleinen Resten existirt. Tschudi, Aegidius, berühmter Chronist, geb. 1505 zu Glarus aus einem Adelsgeschlechte, das seinen Adel urkundlich bis in das 9. Jahrh. zurückführen kann, somit jedenfalls eines der ältesten Adelsgeschlechter in Europa ist, machte seine Studien zu Basel u. Paris, war schon 1528 Tagsatzungsgesandter, stand seit 1529 an der Spitze mehrer Landvogteien, später als Hauptmann in franz. Diensten, trat 1549 wiederum in seine Stelle als Landvogt von Baden ein, wurde 1556 Statthalter, 1558 Landammann, st. 1572. Seine berühmteste Schrift „Die Schweizerische Chronik“ ist eine Hauptquelle für die schweiz. Geschichte, reichhaltig, mit trefflicher Anordnung und kräftiger Darstellung; sie reicht bis zum J. 1570, wurde jedoch von Iselin in Basel nur bis 1470 herausgegeben (Chronicon Helveticum 1734). Ueber T. schrieben Fuchs (St. Gallen 1805) und Vogel (Frauenfeld 1856). Tschudi, Joh. Jak. von, aus der Familie des Vorigen, Naturforscher, geb. 1818 zu Glarus, bereiste 1838–1842 Peru, lebt seither bei Wienerisch-Neustadt; er hat Ruf erworben durch seine Reiseskizzen (1846), dann durch Untersuchungen über die peruanische Fauna, gab 1851 eine Grammatik, Sprachproben und Wörterbuch der Kechuasprache, neuestens mit Rivera eine Schrift über peruanische Alterthümer heraus. Tschudskoje Osero, russ., tschudisches Meer, der Peipussee. Tschumak, Karawanenführer in den Steppen Südrußlands. Tschusan, chines. Insel bei Ningpo, gesund und fruchtbar, mit 200000 E. Tschutschken, sibir. Völkerschaft nördl. von Kamtschatka, gegen 10000 Familien stark, theils ansäßig (Fischer-T.), theils nomadisirend (Rennthier-T.), tapfer, gastfrei, bezahlen keinen Tribut an Rußland, sollen mit den nordamerik. Indianern verwandt sein. Tschuwaschen, finn. Völkerschaft im europ. Rußland, an der Wolga von Simbirsk bis Nischnei-Nowgorod, vielleicht 1/2 Mill. Köpfe stark. T. T., auf Briefen, gedruckten Reden etc. = titulo toto d. h. für die volle Titulatur.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/531>, abgerufen am 23.11.2024.