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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Geheimmitteln nicht zu gedenken, welche die Beilagen aller Zeitungen füllen.


Tuberös (vom lat. tuber, Knollen), knollig, höckerig, rauh; Tuberosität, knolliges Aussehen; Beule.


Tuberose, s. Hemerocallideae.


Tubus, lat., Röhre; Fernrohr; Tubulithen, versteinerte Röhrenwürmer.


Tuch, bezeichnet im weitesten Sinne alle breiten Gewebe, im engeren die aus Wolle gefertigten.


Tuch, Joh. Christian Friedr., prot. Theolog, geb. 1806 zu Quedlinburg, seit 1841 Professor in Leipzig, verdient als Orientalist und Exeget.


Tucuman, Staat der Argentinischen Republik, zwischen Salta, Rioja, Catamarca, Santiago u. den östl. Savannen, vom Salado und Dolce bewässert, sehr fruchtbar, 1900 #M. mit etwa 150000 E. Die Hauptstadt T. od. San Miguel del T. hat 8000 E.


Tudela, span. Stadt in Navarra, am Ebro, Bischofssitz, hat 7500 E., Tuch- und Seidefabrikation, Weinbau. Große Niederlage der Spanier 23. Nov. 1808.


Tudor (Tjudörr), engl. Dynastie von 1485-1603, stammt von dem walis. Edelmann Owen ap Meridith ap T., den 1422 Margaretha, die Wittwe Heinrichs V., heirathete. Sein Sohn Edmund T. wurde durch Margaretha Beaufort, die Erbtochter des Hauses Lancaster, Vater Heinrichs von Richmond, der 1485 sich als Heinrich VII. den engl. Thron erkämpfte; s. Großbritannien, Geschichte.


Tübingen, zweite Hauptstadt Württembergs, am Neckar und der Ammer, im Schwarzwaldkreise gelegen, mit 8700 E., ist durch die 1477 gegründete, gut ausgestattete und eingerichtete Universität bekannt. Tübinger Vertrag 1514, s. Württemberg. Geschichte.


Tüll, florartiges, sehr seines Gewebe aus Seide oder Baumwolle, besonders für den Putz der Frauen bestimmt.


Türk, Daniel Gottlob, geb. 1751 zu Klaußnitz, gest. 1813 als Organist zu Halle, schrieb eine Anweisung zum Generalbaß (neu von Naue, Halle 1841) u. "Von den wichtigsten Pflichten eines Organisten", neue Ausg., Halle 1838.


Türk, Karl Christian Wilhelm von, geb. 1774 zu Meiningen, zuerst Jurist, ging 1808 zu Pestalozzi nach Yverdun, wurde 1815 preuß. Schulrath, resignirte 1833, st. 1846, verfaßte mehre Schulbücher u. gab sich sehr viele Mühe um die Einführung des Seidenbaues in Norddeutschland.


Türkei, s. osman. Reich.


Türken, Gruppe von wenigstens 20 Völkerschaften, der tatar. Familie angehörig, wohnten zuerst am Altai, dann in dem nach ihnen benannten Turkestan, verbreiteten sich als Eroberer bis Ostindien, Habesch, Algier, an den Dniepr, Donau, Unna, Morea. Die bekanntesten Völker sind: Turkomannen, Usbeken, Nogaier, Baschkiren, Kirgisen, Kumüken, Osmanen; die jetzt verschwundenen Kumanen und Petschenegen.


Türkenkorn, türk. Waizen, was Mais.


Türkheim, Joh. von, geb. 1746 zu Straßburg, war 1789 Deputirter in der Nationalversammlung, emigrirte zur Schreckenszeit auf sein Gut Altdorf im Badischen, diente hierauf als Diplomat mehren sächs. Häusern, zuletzt Hessen-Darmstadt, st. 1824, auch als publicistischer Schriftsteller geachtet. Sein Bruder Friedrich, geb. 1752, Bankier zu Straßburg, emigrirte gleichfalls, war unter Napoleon I. bad. Finanzminister, nach 1815 mehrmals in der franz. Deputirtenkammer bemerkt, st. 1831.


Türkis, Kalait, Edelstein von blauer bis spangrüner Farbe, an den Kanten durchscheinend bis undurchsichtig, besteht aus phosphorsaurer Thonerde mit phosphors. Kalk u. Kieselerde u. ist durch kohlens. Kupfer od. Kupferoxydhydrat gefärbt. Spec. Gew. ist = 3. Man findet ihn bei Nichapur in Persien, bei der Jordansmühle in Schlesien u. bei Oelsnitz im Voigtlande. Varietäten desselben im Kieselschiefer. Man bezahlt für reine, schöne grünlichblaue Stücke von 5-6''' 100-240 fl. Statt seiner werden häufig Stücke fossiler, durch Kupferoxyd gefärbter Thierzähne ausgegeben (abendländischer T.), die man in Sibirien findet.


Türkische Musik, s. Janitscharenmusik.


Türkische Sprache und Literatur. Die türk. Sprache gehört zur tatar. Sprachfamilie und zerfällt in das Uigurisch-Dschagataische,

Geheimmitteln nicht zu gedenken, welche die Beilagen aller Zeitungen füllen.


Tuberös (vom lat. tuber, Knollen), knollig, höckerig, rauh; Tuberosität, knolliges Aussehen; Beule.


Tuberose, s. Hemerocallideae.


Tubus, lat., Röhre; Fernrohr; Tubulithen, versteinerte Röhrenwürmer.


Tuch, bezeichnet im weitesten Sinne alle breiten Gewebe, im engeren die aus Wolle gefertigten.


Tuch, Joh. Christian Friedr., prot. Theolog, geb. 1806 zu Quedlinburg, seit 1841 Professor in Leipzig, verdient als Orientalist und Exeget.


Tucuman, Staat der Argentinischen Republik, zwischen Salta, Rioja, Catamarca, Santiago u. den östl. Savannen, vom Salado und Dolce bewässert, sehr fruchtbar, 1900 □M. mit etwa 150000 E. Die Hauptstadt T. od. San Miguel del T. hat 8000 E.


Tudela, span. Stadt in Navarra, am Ebro, Bischofssitz, hat 7500 E., Tuch- und Seidefabrikation, Weinbau. Große Niederlage der Spanier 23. Nov. 1808.


Tudor (Tjudörr), engl. Dynastie von 1485–1603, stammt von dem walis. Edelmann Owen ap Meridith ap T., den 1422 Margaretha, die Wittwe Heinrichs V., heirathete. Sein Sohn Edmund T. wurde durch Margaretha Beaufort, die Erbtochter des Hauses Lancaster, Vater Heinrichs von Richmond, der 1485 sich als Heinrich VII. den engl. Thron erkämpfte; s. Großbritannien, Geschichte.


Tübingen, zweite Hauptstadt Württembergs, am Neckar und der Ammer, im Schwarzwaldkreise gelegen, mit 8700 E., ist durch die 1477 gegründete, gut ausgestattete und eingerichtete Universität bekannt. Tübinger Vertrag 1514, s. Württemberg. Geschichte.


Tüll, florartiges, sehr seines Gewebe aus Seide oder Baumwolle, besonders für den Putz der Frauen bestimmt.


Türk, Daniel Gottlob, geb. 1751 zu Klaußnitz, gest. 1813 als Organist zu Halle, schrieb eine Anweisung zum Generalbaß (neu von Naue, Halle 1841) u. „Von den wichtigsten Pflichten eines Organisten“, neue Ausg., Halle 1838.


Türk, Karl Christian Wilhelm von, geb. 1774 zu Meiningen, zuerst Jurist, ging 1808 zu Pestalozzi nach Yverdun, wurde 1815 preuß. Schulrath, resignirte 1833, st. 1846, verfaßte mehre Schulbücher u. gab sich sehr viele Mühe um die Einführung des Seidenbaues in Norddeutschland.


Türkei, s. osman. Reich.


Türken, Gruppe von wenigstens 20 Völkerschaften, der tatar. Familie angehörig, wohnten zuerst am Altai, dann in dem nach ihnen benannten Turkestan, verbreiteten sich als Eroberer bis Ostindien, Habesch, Algier, an den Dniepr, Donau, Unna, Morea. Die bekanntesten Völker sind: Turkomannen, Usbeken, Nogaier, Baschkiren, Kirgisen, Kumüken, Osmanen; die jetzt verschwundenen Kumanen und Petschenegen.


Türkenkorn, türk. Waizen, was Mais.


Türkheim, Joh. von, geb. 1746 zu Straßburg, war 1789 Deputirter in der Nationalversammlung, emigrirte zur Schreckenszeit auf sein Gut Altdorf im Badischen, diente hierauf als Diplomat mehren sächs. Häusern, zuletzt Hessen-Darmstadt, st. 1824, auch als publicistischer Schriftsteller geachtet. Sein Bruder Friedrich, geb. 1752, Bankier zu Straßburg, emigrirte gleichfalls, war unter Napoleon I. bad. Finanzminister, nach 1815 mehrmals in der franz. Deputirtenkammer bemerkt, st. 1831.


Türkis, Kalait, Edelstein von blauer bis spangrüner Farbe, an den Kanten durchscheinend bis undurchsichtig, besteht aus phosphorsaurer Thonerde mit phosphors. Kalk u. Kieselerde u. ist durch kohlens. Kupfer od. Kupferoxydhydrat gefärbt. Spec. Gew. ist = 3. Man findet ihn bei Nichapur in Persien, bei der Jordansmühle in Schlesien u. bei Oelsnitz im Voigtlande. Varietäten desselben im Kieselschiefer. Man bezahlt für reine, schöne grünlichblaue Stücke von 5–6''' 100–240 fl. Statt seiner werden häufig Stücke fossiler, durch Kupferoxyd gefärbter Thierzähne ausgegeben (abendländischer T.), die man in Sibirien findet.


Türkische Musik, s. Janitscharenmusik.


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[532/0533] Geheimmitteln nicht zu gedenken, welche die Beilagen aller Zeitungen füllen. Tuberös (vom lat. tuber, Knollen), knollig, höckerig, rauh; Tuberosität, knolliges Aussehen; Beule. Tuberose, s. Hemerocallideae. Tubus, lat., Röhre; Fernrohr; Tubulithen, versteinerte Röhrenwürmer. Tuch, bezeichnet im weitesten Sinne alle breiten Gewebe, im engeren die aus Wolle gefertigten. Tuch, Joh. Christian Friedr., prot. Theolog, geb. 1806 zu Quedlinburg, seit 1841 Professor in Leipzig, verdient als Orientalist und Exeget. Tucuman, Staat der Argentinischen Republik, zwischen Salta, Rioja, Catamarca, Santiago u. den östl. Savannen, vom Salado und Dolce bewässert, sehr fruchtbar, 1900 □M. mit etwa 150000 E. Die Hauptstadt T. od. San Miguel del T. hat 8000 E. Tudela, span. Stadt in Navarra, am Ebro, Bischofssitz, hat 7500 E., Tuch- und Seidefabrikation, Weinbau. Große Niederlage der Spanier 23. Nov. 1808. Tudor (Tjudörr), engl. Dynastie von 1485–1603, stammt von dem walis. Edelmann Owen ap Meridith ap T., den 1422 Margaretha, die Wittwe Heinrichs V., heirathete. Sein Sohn Edmund T. wurde durch Margaretha Beaufort, die Erbtochter des Hauses Lancaster, Vater Heinrichs von Richmond, der 1485 sich als Heinrich VII. den engl. Thron erkämpfte; s. Großbritannien, Geschichte. Tübingen, zweite Hauptstadt Württembergs, am Neckar und der Ammer, im Schwarzwaldkreise gelegen, mit 8700 E., ist durch die 1477 gegründete, gut ausgestattete und eingerichtete Universität bekannt. Tübinger Vertrag 1514, s. Württemberg. Geschichte. Tüll, florartiges, sehr seines Gewebe aus Seide oder Baumwolle, besonders für den Putz der Frauen bestimmt. Türk, Daniel Gottlob, geb. 1751 zu Klaußnitz, gest. 1813 als Organist zu Halle, schrieb eine Anweisung zum Generalbaß (neu von Naue, Halle 1841) u. „Von den wichtigsten Pflichten eines Organisten“, neue Ausg., Halle 1838. Türk, Karl Christian Wilhelm von, geb. 1774 zu Meiningen, zuerst Jurist, ging 1808 zu Pestalozzi nach Yverdun, wurde 1815 preuß. Schulrath, resignirte 1833, st. 1846, verfaßte mehre Schulbücher u. gab sich sehr viele Mühe um die Einführung des Seidenbaues in Norddeutschland. Türkei, s. osman. Reich. Türken, Gruppe von wenigstens 20 Völkerschaften, der tatar. Familie angehörig, wohnten zuerst am Altai, dann in dem nach ihnen benannten Turkestan, verbreiteten sich als Eroberer bis Ostindien, Habesch, Algier, an den Dniepr, Donau, Unna, Morea. Die bekanntesten Völker sind: Turkomannen, Usbeken, Nogaier, Baschkiren, Kirgisen, Kumüken, Osmanen; die jetzt verschwundenen Kumanen und Petschenegen. Türkenkorn, türk. Waizen, was Mais. Türkheim, Joh. von, geb. 1746 zu Straßburg, war 1789 Deputirter in der Nationalversammlung, emigrirte zur Schreckenszeit auf sein Gut Altdorf im Badischen, diente hierauf als Diplomat mehren sächs. Häusern, zuletzt Hessen-Darmstadt, st. 1824, auch als publicistischer Schriftsteller geachtet. Sein Bruder Friedrich, geb. 1752, Bankier zu Straßburg, emigrirte gleichfalls, war unter Napoleon I. bad. Finanzminister, nach 1815 mehrmals in der franz. Deputirtenkammer bemerkt, st. 1831. Türkis, Kalait, Edelstein von blauer bis spangrüner Farbe, an den Kanten durchscheinend bis undurchsichtig, besteht aus phosphorsaurer Thonerde mit phosphors. Kalk u. Kieselerde u. ist durch kohlens. Kupfer od. Kupferoxydhydrat gefärbt. Spec. Gew. ist = 3. Man findet ihn bei Nichapur in Persien, bei der Jordansmühle in Schlesien u. bei Oelsnitz im Voigtlande. Varietäten desselben im Kieselschiefer. Man bezahlt für reine, schöne grünlichblaue Stücke von 5–6''' 100–240 fl. Statt seiner werden häufig Stücke fossiler, durch Kupferoxyd gefärbter Thierzähne ausgegeben (abendländischer T.), die man in Sibirien findet. Türkische Musik, s. Janitscharenmusik. Türkische Sprache und Literatur. Die türk. Sprache gehört zur tatar. Sprachfamilie und zerfällt in das Uigurisch-Dschagataische,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/533>, abgerufen am 23.11.2024.