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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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von Viehzucht, Jagd u. Fischfang, bezahlen den Russen Tribut.


Tunica, lat., bei den Römern das weißwollene Unterkleid, reichte vom Halse bis auf die Knie, wurde über den Hüften mit einem Gürtel zusammengehalten.


Tunis, Barbareskenstaat in Nordafrika, zwischen dem Mittelmeere, Algier, Tripolis und der Sahara, von Zweigen des Atlas durchzogen, an der Küste u. in den Thälern sehr fruchtbar, führt Getreide, Südfrüchte, Tabak u. Baumwolle aus u. soll auch metallische Schätze enthalten. Die Oberfläche umfaßt über 3000 #M., die Einwohnerzahl über 1 Mill., vorherrschend arab. Stammes. Das Oberhaupt des Staats ist der Bey, früher von der türk. u. maurischen Miliz sehr abhängig, während der gegenwärtige (Sidi Mohammed) durch ein reguläres Heer sich zu sichern bestrebt ist. Die Hauptstadt T., 12 St. vom Meer, an der Lagune El Bahira gelegen, deren Kanal von der Festung Goletta beherrscht wird, hat gegen 150000 E., schmutzige Straßen, beträchtliche Fabrikation in Wolle (Feß), Baumwolle, Seide, Leder, treibt einen lebhaften Handel mit Europa u. dem Sudan. In der Nähe die Ruinen von Karthago. - T. ist karthagischen Ursprungs, war zur Römerzeit die zweitwichtigste Stadt an der Nordküste, im Mittelalter von verschiedenen Emirs beherrscht, theils abhängig vom Khalifat theils selbständig. 1535 eroberte es Kaiser Karl V., 1574 Sinan Pascha für die Pforte; es erhielt eine Militärverfassung, die sich bald wie die zu Algier ausbildete u. wetteiferte mit diesem im Seeraube. 1830 hörte er auf Frankreichs Drohungen auf; der Bei Achmet (gest. 1855) unterstützte zuerst insgeheim Abdelkader, unterhandelte auch 1840 mit England, wandte sich jedoch endlich Frankreich zu, als ihn dieses gegen die Plane der Pforte, T. wie Tripoli in ein Paschalik zu verwandeln, unterstützte.


Tunja, Stadt in Neugranada, 8800' über dem Meere, mit 16000 E.


Tunkin, Tonkin.


Tunnel, engl., Röhre, Trichter; Durchgang, unter einem Flusse oder durch eine Anhöhe ausgeführt, jetzt durch die Eisenbahnbauten sehr häufig nothwendig geworden. Der berühmteste ist der T. unter der Themse zu London, durch den Ingenieur Brunel von 1824 bis 1841 mit einem Aufwand von 600000 Pf. Sterl. ausgeführt; er besteht aus 2 neben einander laufenden gewölbten Gallerien, 1140' lang, 20' hoch, 14' breit; der Fußgänger bezahlt 1 Penny für den Durchgang.


Tupi, brasil. Indianervolk mit zahlreichen Stämmen. Eine Grammatik der T. sprache gab unter anderm Figueira, Lissabon 1795 heraus, deßgleichen ein Wörterbuch.


Turan, im Gegensatze zu Iran (s. d.) das Tiefland im Gebiete des Oxus und Jaxartes, also Turkestan.


Turban, Tulbend, uralte Kopfbedeckung im Orient, ein Tuch, 3-4 mal um eine cylindrische oder halbkugelförmige Mütze gewunden.


Turbehs, mohamedanische, oben offene Grabmäler.


Turbine oder Kreiselrad, eine neuere Art Wasserrad oder Motor für die Wasserkraft, bestehend aus einem trommelartigen, an einer vertikalen Welle befestigten Kasten, der innen Zellen hat, in welche das Wasser tritt und durch seinen Druck den Kasten und mit ihm die Welle in drehende Bewegung versetzt. An einer andern Stelle tritt das Wasser wieder heraus. Die T.n haben vor den gewöhnlichen Wasserrädern den Vorzug, daß sie weniger Raum bedürfen, schneller sich bewegen u. die gebotene Wasserkraft vollständiger benutzen. Erfinder der T. ist Tourneyron in Besancon.


Turbo, lat., Kreisel; umgekehrter Kegel; Turbinolithen, versteinerte kegelförmige Sternkorallen.


Turbulent, lat.-deutsch, stürmisch, ungestümm; Turbulenz, stürmisches Wesen.


Turenne (Türenn), Henri de la Tour d'Auvergne, Vicomte de, geb. 1611 zu Sedan, 2. Sohn des Herzogs von Bouillon, erlernte den Krieg in den Niederlanden unter seinem Oheim Moritz von Nassau, war 1634 frz. Marechal de Camp, focht während des 30jährigen Krieges in Deutschland und Italien,

von Viehzucht, Jagd u. Fischfang, bezahlen den Russen Tribut.


Tunica, lat., bei den Römern das weißwollene Unterkleid, reichte vom Halse bis auf die Knie, wurde über den Hüften mit einem Gürtel zusammengehalten.


Tunis, Barbareskenstaat in Nordafrika, zwischen dem Mittelmeere, Algier, Tripolis und der Sahara, von Zweigen des Atlas durchzogen, an der Küste u. in den Thälern sehr fruchtbar, führt Getreide, Südfrüchte, Tabak u. Baumwolle aus u. soll auch metallische Schätze enthalten. Die Oberfläche umfaßt über 3000 □M., die Einwohnerzahl über 1 Mill., vorherrschend arab. Stammes. Das Oberhaupt des Staats ist der Bey, früher von der türk. u. maurischen Miliz sehr abhängig, während der gegenwärtige (Sidi Mohammed) durch ein reguläres Heer sich zu sichern bestrebt ist. Die Hauptstadt T., 12 St. vom Meer, an der Lagune El Bahira gelegen, deren Kanal von der Festung Goletta beherrscht wird, hat gegen 150000 E., schmutzige Straßen, beträchtliche Fabrikation in Wolle (Feß), Baumwolle, Seide, Leder, treibt einen lebhaften Handel mit Europa u. dem Sudan. In der Nähe die Ruinen von Karthago. – T. ist karthagischen Ursprungs, war zur Römerzeit die zweitwichtigste Stadt an der Nordküste, im Mittelalter von verschiedenen Emirs beherrscht, theils abhängig vom Khalifat theils selbständig. 1535 eroberte es Kaiser Karl V., 1574 Sinan Pascha für die Pforte; es erhielt eine Militärverfassung, die sich bald wie die zu Algier ausbildete u. wetteiferte mit diesem im Seeraube. 1830 hörte er auf Frankreichs Drohungen auf; der Bei Achmet (gest. 1855) unterstützte zuerst insgeheim Abdelkader, unterhandelte auch 1840 mit England, wandte sich jedoch endlich Frankreich zu, als ihn dieses gegen die Plane der Pforte, T. wie Tripoli in ein Paschalik zu verwandeln, unterstützte.


Tunja, Stadt in Neugranada, 8800' über dem Meere, mit 16000 E.


Tunkin, Tonkin.


Tunnel, engl., Röhre, Trichter; Durchgang, unter einem Flusse oder durch eine Anhöhe ausgeführt, jetzt durch die Eisenbahnbauten sehr häufig nothwendig geworden. Der berühmteste ist der T. unter der Themse zu London, durch den Ingenieur Brunel von 1824 bis 1841 mit einem Aufwand von 600000 Pf. Sterl. ausgeführt; er besteht aus 2 neben einander laufenden gewölbten Gallerien, 1140' lang, 20' hoch, 14' breit; der Fußgänger bezahlt 1 Penny für den Durchgang.


Tupi, brasil. Indianervolk mit zahlreichen Stämmen. Eine Grammatik der T. sprache gab unter anderm Figueira, Lissabon 1795 heraus, deßgleichen ein Wörterbuch.


Turan, im Gegensatze zu Iran (s. d.) das Tiefland im Gebiete des Oxus und Jaxartes, also Turkestan.


Turban, Tulbend, uralte Kopfbedeckung im Orient, ein Tuch, 3–4 mal um eine cylindrische oder halbkugelförmige Mütze gewunden.


Turbehs, mohamedanische, oben offene Grabmäler.


Turbine oder Kreiselrad, eine neuere Art Wasserrad oder Motor für die Wasserkraft, bestehend aus einem trommelartigen, an einer vertikalen Welle befestigten Kasten, der innen Zellen hat, in welche das Wasser tritt und durch seinen Druck den Kasten und mit ihm die Welle in drehende Bewegung versetzt. An einer andern Stelle tritt das Wasser wieder heraus. Die T.n haben vor den gewöhnlichen Wasserrädern den Vorzug, daß sie weniger Raum bedürfen, schneller sich bewegen u. die gebotene Wasserkraft vollständiger benutzen. Erfinder der T. ist Tourneyron in Besançon.


Turbo, lat., Kreisel; umgekehrter Kegel; Turbinolithen, versteinerte kegelförmige Sternkorallen.


Turbulent, lat.-deutsch, stürmisch, ungestümm; Turbulenz, stürmisches Wesen.


Turenne (Türenn), Henri de la Tour d'Auvergne, Vicomte de, geb. 1611 zu Sedan, 2. Sohn des Herzogs von Bouillon, erlernte den Krieg in den Niederlanden unter seinem Oheim Moritz von Nassau, war 1634 frz. Maréchal de Camp, focht während des 30jährigen Krieges in Deutschland und Italien,

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[535/0536] von Viehzucht, Jagd u. Fischfang, bezahlen den Russen Tribut. Tunica, lat., bei den Römern das weißwollene Unterkleid, reichte vom Halse bis auf die Knie, wurde über den Hüften mit einem Gürtel zusammengehalten. Tunis, Barbareskenstaat in Nordafrika, zwischen dem Mittelmeere, Algier, Tripolis und der Sahara, von Zweigen des Atlas durchzogen, an der Küste u. in den Thälern sehr fruchtbar, führt Getreide, Südfrüchte, Tabak u. Baumwolle aus u. soll auch metallische Schätze enthalten. Die Oberfläche umfaßt über 3000 □M., die Einwohnerzahl über 1 Mill., vorherrschend arab. Stammes. Das Oberhaupt des Staats ist der Bey, früher von der türk. u. maurischen Miliz sehr abhängig, während der gegenwärtige (Sidi Mohammed) durch ein reguläres Heer sich zu sichern bestrebt ist. Die Hauptstadt T., 12 St. vom Meer, an der Lagune El Bahira gelegen, deren Kanal von der Festung Goletta beherrscht wird, hat gegen 150000 E., schmutzige Straßen, beträchtliche Fabrikation in Wolle (Feß), Baumwolle, Seide, Leder, treibt einen lebhaften Handel mit Europa u. dem Sudan. In der Nähe die Ruinen von Karthago. – T. ist karthagischen Ursprungs, war zur Römerzeit die zweitwichtigste Stadt an der Nordküste, im Mittelalter von verschiedenen Emirs beherrscht, theils abhängig vom Khalifat theils selbständig. 1535 eroberte es Kaiser Karl V., 1574 Sinan Pascha für die Pforte; es erhielt eine Militärverfassung, die sich bald wie die zu Algier ausbildete u. wetteiferte mit diesem im Seeraube. 1830 hörte er auf Frankreichs Drohungen auf; der Bei Achmet (gest. 1855) unterstützte zuerst insgeheim Abdelkader, unterhandelte auch 1840 mit England, wandte sich jedoch endlich Frankreich zu, als ihn dieses gegen die Plane der Pforte, T. wie Tripoli in ein Paschalik zu verwandeln, unterstützte. Tunja, Stadt in Neugranada, 8800' über dem Meere, mit 16000 E. Tunkin, Tonkin. Tunnel, engl., Röhre, Trichter; Durchgang, unter einem Flusse oder durch eine Anhöhe ausgeführt, jetzt durch die Eisenbahnbauten sehr häufig nothwendig geworden. Der berühmteste ist der T. unter der Themse zu London, durch den Ingenieur Brunel von 1824 bis 1841 mit einem Aufwand von 600000 Pf. Sterl. ausgeführt; er besteht aus 2 neben einander laufenden gewölbten Gallerien, 1140' lang, 20' hoch, 14' breit; der Fußgänger bezahlt 1 Penny für den Durchgang. Tupi, brasil. Indianervolk mit zahlreichen Stämmen. Eine Grammatik der T. sprache gab unter anderm Figueira, Lissabon 1795 heraus, deßgleichen ein Wörterbuch. Turan, im Gegensatze zu Iran (s. d.) das Tiefland im Gebiete des Oxus und Jaxartes, also Turkestan. Turban, Tulbend, uralte Kopfbedeckung im Orient, ein Tuch, 3–4 mal um eine cylindrische oder halbkugelförmige Mütze gewunden. Turbehs, mohamedanische, oben offene Grabmäler. Turbine oder Kreiselrad, eine neuere Art Wasserrad oder Motor für die Wasserkraft, bestehend aus einem trommelartigen, an einer vertikalen Welle befestigten Kasten, der innen Zellen hat, in welche das Wasser tritt und durch seinen Druck den Kasten und mit ihm die Welle in drehende Bewegung versetzt. An einer andern Stelle tritt das Wasser wieder heraus. Die T.n haben vor den gewöhnlichen Wasserrädern den Vorzug, daß sie weniger Raum bedürfen, schneller sich bewegen u. die gebotene Wasserkraft vollständiger benutzen. Erfinder der T. ist Tourneyron in Besançon. Turbo, lat., Kreisel; umgekehrter Kegel; Turbinolithen, versteinerte kegelförmige Sternkorallen. Turbulent, lat.-deutsch, stürmisch, ungestümm; Turbulenz, stürmisches Wesen. Turenne (Türenn), Henri de la Tour d'Auvergne, Vicomte de, geb. 1611 zu Sedan, 2. Sohn des Herzogs von Bouillon, erlernte den Krieg in den Niederlanden unter seinem Oheim Moritz von Nassau, war 1634 frz. Maréchal de Camp, focht während des 30jährigen Krieges in Deutschland und Italien,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/536>, abgerufen am 23.11.2024.