Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Widerstand gelähmt hätte; erst im Jan. und Febr. 1810 erfolgte indessen die allgemeine Unterwerfung. Der erste Pariser Frieden 1814 gab T. Oesterreich wieder zurück; bekannt ist es, wie die T.er auch 1848 u. 49 die alte Ehrenhaftigkeit bewährt haben. (Vergl. die Schriften Hormayrs über T.) Tyrone (Tirohn), Grafschaft in der irischen Provinz Ulster, 55 #M. groß, romantisches Bergland, dessen 250000 E. in irischer Armuth leben. Tyrrhener, laut den Alten ein pelasgischer Stamm, der vom griech. Festlande vertrieben sich auf den Inseln des ägeischen Meeres ansiedelte und Seeräuberei trieb; ein Zweig derselben wanderte von der lyd. Küste nach der etrur., gründete Tarquinii und verschmolz mit den Rasenen oder Rhätiern zum Volk der Etrusker: vgl. Etruria. Tyrrhenisches, tuskisches Meer, jetzt toscan. Meer. Tyrtäus, ein hellenischer Dichter aus dem 7. Jahrh. v. Chr., gehört zu denen, welche der Dichtkunst die Richtung auf das praktische Leben und zwar auf das Staatsleben sowie die elegische Form gaben. Aus Aphidnä in Attika gebürtig, soll er in Folge eines Orakelspruches im 2. messenischen Kriege den Spartanern als Führer gesandt worden sein u. die Entmuthigten vor allem durch seine episch-jonischen Kriegselegien u. dorisch-anapästischen Kriegsgesänge zu Siegen begeistert haben. Von seinen Gesängen sind 3 Elegien und 8 Bruchstücke übrig, die man in vielen Sammelwerken, namentlich auch in Bergks Poetae lyrici graeci (2. Aufl., Lpz. 1853), übersetzt in Webers "Elegischen Dichtern der Hellenen" (Frankf. 1826) findet. Tyrus (phönic. Zor d. h. Felsen), altphönic. Stadt auf einer vorspringenden Landspitze, einem Felseneiland gegenüber, auf welchem ein Tempel des Melkarth stand. Hier gründeten um 1250 v. Chr. ausgewanderte Sidonier Neu-T., das mit der alten Stadt verschmolz und zur ersten Stadt Phöniciens wurde. T. widerstand Nebukadnezar u. huldigte ihm nur als Schutzherrn; ein ähnliches Verhältniß bestand unter der Herrschaft der Perser, Alexander d. Gr. aber zerstörte T. gänzlich 322 v. Chr. Als fester Platz mit einigem Handel hatte es unter den Römern einige Bedeutung, auch im Mittelalter, wo es die Kreuzfahrer einige Zeit besaßen; unter türk. Herrschaft ist es ein elendes Dorf (Sur) geworden. Tyrwhitt od. Thyrwhitt, Thomas, geb. um 1730 in England, gest. 1786 als Curator des brit. Museums, verdient als Philologe durch Ausgaben griech. Classiker, gab auch Chaucers berühmteste Dichtung, "die Canterbury. Erzählungen" (Lond. 1786) heraus. Tzetzes, Joannes, ein gelehrter Grieche aus dem 12. Jahrh. n. Chr., gebürtig aus Konstantinopel, lieferte einen Commentar zu Lykophrons Kassandra, Scholien zu Homer und Hesiod u. dgl. m. und poetische Werke in sog. politischen Versen (Chiliades, Antehomerica, Homerica, Posthomerica), die lediglich als Zeugnisse der poetischen Untüchtigkeit u. Geschmacklosigkeit ihrer Zeit Bedeutung haben. Tzschirner, Heinr. Gottlieb, protest. Theolog der rationalistischen Richtung und sehr gerühmter Kanzelredner, geb. 1778 zu Mitweida in Sachsen, lehrte Theologie in Wittenberg und Leipzig, st. 1828 zu Leipzig als Superintendent. Schrieb eine Geschichte der christlichen Apologetik, lieferte den 9. und 10. Bd. zu Schröckhs Kirchengeschichte, gefiel sich aber später am besten in der Rolle eines Wortführers des Protestantismus. Er vertheidigte den Protestantismus einerseits besonders gegen den Vorwurf, daß derselbe principiell u. geschichtlich revolutionär sei, redete aber anderseits den Regierungen u. Namenkatholiken zu, nichts mehr nach Rom zu fragen, eine deutsche Nationalkirche zu errichten, der Ehelosigkeit der Geistlichen endlich ein Ende zu machen u. s. f. Tzschirner, Samuel Erdmann, geb. 1812 in Bautzen, Advokat daselbst, 1848 auf der äußersten Linken in der sächs. Deputirtenkammer, im Mai 1849 Mitglied der revolutionären Regierung in Dresden, lebt als Flüchtling in Nordamerika. Widerstand gelähmt hätte; erst im Jan. und Febr. 1810 erfolgte indessen die allgemeine Unterwerfung. Der erste Pariser Frieden 1814 gab T. Oesterreich wieder zurück; bekannt ist es, wie die T.er auch 1848 u. 49 die alte Ehrenhaftigkeit bewährt haben. (Vergl. die Schriften Hormayrs über T.) Tyrone (Tirohn), Grafschaft in der irischen Provinz Ulster, 55 □M. groß, romantisches Bergland, dessen 250000 E. in irischer Armuth leben. Tyrrhener, laut den Alten ein pelasgischer Stamm, der vom griech. Festlande vertrieben sich auf den Inseln des ägeischen Meeres ansiedelte und Seeräuberei trieb; ein Zweig derselben wanderte von der lyd. Küste nach der etrur., gründete Tarquinii und verschmolz mit den Rasenen oder Rhätiern zum Volk der Etrusker: vgl. Etruria. Tyrrhenisches, tuskisches Meer, jetzt toscan. Meer. Tyrtäus, ein hellenischer Dichter aus dem 7. Jahrh. v. Chr., gehört zu denen, welche der Dichtkunst die Richtung auf das praktische Leben und zwar auf das Staatsleben sowie die elegische Form gaben. Aus Aphidnä in Attika gebürtig, soll er in Folge eines Orakelspruches im 2. messenischen Kriege den Spartanern als Führer gesandt worden sein u. die Entmuthigten vor allem durch seine episch-jonischen Kriegselegien u. dorisch-anapästischen Kriegsgesänge zu Siegen begeistert haben. Von seinen Gesängen sind 3 Elegien und 8 Bruchstücke übrig, die man in vielen Sammelwerken, namentlich auch in Bergks Poetae lyrici graeci (2. Aufl., Lpz. 1853), übersetzt in Webers „Elegischen Dichtern der Hellenen“ (Frankf. 1826) findet. Tyrus (phönic. Zor d. h. Felsen), altphönic. Stadt auf einer vorspringenden Landspitze, einem Felseneiland gegenüber, auf welchem ein Tempel des Melkarth stand. Hier gründeten um 1250 v. Chr. ausgewanderte Sidonier Neu-T., das mit der alten Stadt verschmolz und zur ersten Stadt Phöniciens wurde. T. widerstand Nebukadnezar u. huldigte ihm nur als Schutzherrn; ein ähnliches Verhältniß bestand unter der Herrschaft der Perser, Alexander d. Gr. aber zerstörte T. gänzlich 322 v. Chr. Als fester Platz mit einigem Handel hatte es unter den Römern einige Bedeutung, auch im Mittelalter, wo es die Kreuzfahrer einige Zeit besaßen; unter türk. Herrschaft ist es ein elendes Dorf (Sur) geworden. Tyrwhitt od. Thyrwhitt, Thomas, geb. um 1730 in England, gest. 1786 als Curator des brit. Museums, verdient als Philologe durch Ausgaben griech. Classiker, gab auch Chaucers berühmteste Dichtung, „die Canterbury. Erzählungen“ (Lond. 1786) heraus. Tzetzes, Joannes, ein gelehrter Grieche aus dem 12. Jahrh. n. Chr., gebürtig aus Konstantinopel, lieferte einen Commentar zu Lykophrons Kassandra, Scholien zu Homer und Hesiod u. dgl. m. und poetische Werke in sog. politischen Versen (Chiliades, Antehomerica, Homerica, Posthomerica), die lediglich als Zeugnisse der poetischen Untüchtigkeit u. Geschmacklosigkeit ihrer Zeit Bedeutung haben. Tzschirner, Heinr. Gottlieb, protest. Theolog der rationalistischen Richtung und sehr gerühmter Kanzelredner, geb. 1778 zu Mitweida in Sachsen, lehrte Theologie in Wittenberg und Leipzig, st. 1828 zu Leipzig als Superintendent. Schrieb eine Geschichte der christlichen Apologetik, lieferte den 9. und 10. Bd. zu Schröckhs Kirchengeschichte, gefiel sich aber später am besten in der Rolle eines Wortführers des Protestantismus. Er vertheidigte den Protestantismus einerseits besonders gegen den Vorwurf, daß derselbe principiell u. geschichtlich revolutionär sei, redete aber anderseits den Regierungen u. Namenkatholiken zu, nichts mehr nach Rom zu fragen, eine deutsche Nationalkirche zu errichten, der Ehelosigkeit der Geistlichen endlich ein Ende zu machen u. s. f. Tzschirner, Samuel Erdmann, geb. 1812 in Bautzen, Advokat daselbst, 1848 auf der äußersten Linken in der sächs. Deputirtenkammer, im Mai 1849 Mitglied der revolutionären Regierung in Dresden, lebt als Flüchtling in Nordamerika. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0543" n="542"/> Widerstand gelähmt hätte; erst im Jan. und Febr. 1810 erfolgte indessen die allgemeine Unterwerfung. Der erste Pariser Frieden 1814 gab T. Oesterreich wieder zurück; bekannt ist es, wie die T.er auch 1848 u. 49 die alte Ehrenhaftigkeit bewährt haben. (Vergl. die Schriften Hormayrs über T.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tyrone</hi> (Tirohn), Grafschaft in der irischen Provinz Ulster, 55 □M. groß, romantisches Bergland, dessen 250000 E. in irischer Armuth leben.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tyrrhener</hi>, laut den Alten ein pelasgischer Stamm, der vom griech. Festlande vertrieben sich auf den Inseln des ägeischen Meeres ansiedelte und Seeräuberei trieb; ein Zweig derselben wanderte von der lyd. Küste nach der etrur., gründete Tarquinii und verschmolz mit den Rasenen oder Rhätiern zum Volk der Etrusker: vgl. Etruria.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tyrrhenisches</hi>, <hi rendition="#g">tuskisches Meer</hi>, jetzt toscan. Meer.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tyrtäus</hi>, ein hellenischer Dichter aus dem 7. Jahrh. v. Chr., gehört zu denen, welche der Dichtkunst die Richtung auf das praktische Leben und zwar auf das Staatsleben sowie die elegische Form gaben. Aus Aphidnä in Attika gebürtig, soll er in Folge eines Orakelspruches im 2. messenischen Kriege den Spartanern als Führer gesandt worden sein u. die Entmuthigten vor allem durch seine episch-jonischen Kriegselegien u. dorisch-anapästischen Kriegsgesänge zu Siegen begeistert haben. Von seinen Gesängen sind 3 Elegien und 8 Bruchstücke übrig, die man in vielen Sammelwerken, namentlich auch in Bergks <hi rendition="#i">Poetae lyrici graeci</hi> (2. Aufl., Lpz. 1853), übersetzt in Webers „Elegischen Dichtern der Hellenen“ (Frankf. 1826) findet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tyrus</hi> (phönic. Zor d. h. Felsen), altphönic. Stadt auf einer vorspringenden Landspitze, einem Felseneiland gegenüber, auf welchem ein Tempel des Melkarth stand. Hier gründeten um 1250 v. Chr. ausgewanderte Sidonier <hi rendition="#g">Neu</hi>-T., das mit der alten Stadt verschmolz und zur ersten Stadt Phöniciens wurde. T. widerstand Nebukadnezar u. huldigte ihm nur als Schutzherrn; ein ähnliches Verhältniß bestand unter der Herrschaft der Perser, Alexander d. Gr. aber zerstörte T. gänzlich 322 v. Chr. Als fester Platz mit einigem Handel hatte es unter den Römern einige Bedeutung, auch im Mittelalter, wo es die Kreuzfahrer einige Zeit besaßen; unter türk. Herrschaft ist es ein elendes Dorf (Sur) geworden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tyrwhitt</hi> od. <hi rendition="#g">Thyrwhitt</hi>, Thomas, geb. um 1730 in England, gest. 1786 als Curator des brit. Museums, verdient als Philologe durch Ausgaben griech. Classiker, gab auch Chaucers berühmteste Dichtung, „die Canterbury. Erzählungen“ (Lond. 1786) heraus.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tzetzes</hi>, Joannes, ein gelehrter Grieche aus dem 12. Jahrh. n. Chr., gebürtig aus Konstantinopel, lieferte einen Commentar zu Lykophrons Kassandra, Scholien zu Homer und Hesiod u. dgl. m. und poetische Werke in sog. politischen Versen (<hi rendition="#i">Chiliades, Antehomerica, Homerica, Posthomerica),</hi> die lediglich als Zeugnisse der poetischen Untüchtigkeit u. Geschmacklosigkeit ihrer Zeit Bedeutung haben.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tzschirner</hi>, Heinr. Gottlieb, protest. Theolog der rationalistischen Richtung und sehr gerühmter Kanzelredner, geb. 1778 zu Mitweida in Sachsen, lehrte Theologie in Wittenberg und Leipzig, st. 1828 zu Leipzig als Superintendent. Schrieb eine Geschichte der christlichen Apologetik, lieferte den 9. und 10. Bd. zu Schröckhs Kirchengeschichte, gefiel sich aber später am besten in der Rolle eines Wortführers des Protestantismus. Er vertheidigte den Protestantismus einerseits besonders gegen den Vorwurf, daß derselbe principiell u. geschichtlich revolutionär sei, redete aber anderseits den Regierungen u. Namenkatholiken zu, nichts mehr nach Rom zu fragen, eine deutsche Nationalkirche zu errichten, der Ehelosigkeit der Geistlichen endlich ein Ende zu machen u. s. f.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tzschirner</hi>, Samuel Erdmann, geb. 1812 in Bautzen, Advokat daselbst, 1848 auf der äußersten Linken in der sächs. Deputirtenkammer, im Mai 1849 Mitglied der revolutionären Regierung in Dresden, lebt als Flüchtling in Nordamerika. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [542/0543]
Widerstand gelähmt hätte; erst im Jan. und Febr. 1810 erfolgte indessen die allgemeine Unterwerfung. Der erste Pariser Frieden 1814 gab T. Oesterreich wieder zurück; bekannt ist es, wie die T.er auch 1848 u. 49 die alte Ehrenhaftigkeit bewährt haben. (Vergl. die Schriften Hormayrs über T.)
Tyrone (Tirohn), Grafschaft in der irischen Provinz Ulster, 55 □M. groß, romantisches Bergland, dessen 250000 E. in irischer Armuth leben.
Tyrrhener, laut den Alten ein pelasgischer Stamm, der vom griech. Festlande vertrieben sich auf den Inseln des ägeischen Meeres ansiedelte und Seeräuberei trieb; ein Zweig derselben wanderte von der lyd. Küste nach der etrur., gründete Tarquinii und verschmolz mit den Rasenen oder Rhätiern zum Volk der Etrusker: vgl. Etruria.
Tyrrhenisches, tuskisches Meer, jetzt toscan. Meer.
Tyrtäus, ein hellenischer Dichter aus dem 7. Jahrh. v. Chr., gehört zu denen, welche der Dichtkunst die Richtung auf das praktische Leben und zwar auf das Staatsleben sowie die elegische Form gaben. Aus Aphidnä in Attika gebürtig, soll er in Folge eines Orakelspruches im 2. messenischen Kriege den Spartanern als Führer gesandt worden sein u. die Entmuthigten vor allem durch seine episch-jonischen Kriegselegien u. dorisch-anapästischen Kriegsgesänge zu Siegen begeistert haben. Von seinen Gesängen sind 3 Elegien und 8 Bruchstücke übrig, die man in vielen Sammelwerken, namentlich auch in Bergks Poetae lyrici graeci (2. Aufl., Lpz. 1853), übersetzt in Webers „Elegischen Dichtern der Hellenen“ (Frankf. 1826) findet.
Tyrus (phönic. Zor d. h. Felsen), altphönic. Stadt auf einer vorspringenden Landspitze, einem Felseneiland gegenüber, auf welchem ein Tempel des Melkarth stand. Hier gründeten um 1250 v. Chr. ausgewanderte Sidonier Neu-T., das mit der alten Stadt verschmolz und zur ersten Stadt Phöniciens wurde. T. widerstand Nebukadnezar u. huldigte ihm nur als Schutzherrn; ein ähnliches Verhältniß bestand unter der Herrschaft der Perser, Alexander d. Gr. aber zerstörte T. gänzlich 322 v. Chr. Als fester Platz mit einigem Handel hatte es unter den Römern einige Bedeutung, auch im Mittelalter, wo es die Kreuzfahrer einige Zeit besaßen; unter türk. Herrschaft ist es ein elendes Dorf (Sur) geworden.
Tyrwhitt od. Thyrwhitt, Thomas, geb. um 1730 in England, gest. 1786 als Curator des brit. Museums, verdient als Philologe durch Ausgaben griech. Classiker, gab auch Chaucers berühmteste Dichtung, „die Canterbury. Erzählungen“ (Lond. 1786) heraus.
Tzetzes, Joannes, ein gelehrter Grieche aus dem 12. Jahrh. n. Chr., gebürtig aus Konstantinopel, lieferte einen Commentar zu Lykophrons Kassandra, Scholien zu Homer und Hesiod u. dgl. m. und poetische Werke in sog. politischen Versen (Chiliades, Antehomerica, Homerica, Posthomerica), die lediglich als Zeugnisse der poetischen Untüchtigkeit u. Geschmacklosigkeit ihrer Zeit Bedeutung haben.
Tzschirner, Heinr. Gottlieb, protest. Theolog der rationalistischen Richtung und sehr gerühmter Kanzelredner, geb. 1778 zu Mitweida in Sachsen, lehrte Theologie in Wittenberg und Leipzig, st. 1828 zu Leipzig als Superintendent. Schrieb eine Geschichte der christlichen Apologetik, lieferte den 9. und 10. Bd. zu Schröckhs Kirchengeschichte, gefiel sich aber später am besten in der Rolle eines Wortführers des Protestantismus. Er vertheidigte den Protestantismus einerseits besonders gegen den Vorwurf, daß derselbe principiell u. geschichtlich revolutionär sei, redete aber anderseits den Regierungen u. Namenkatholiken zu, nichts mehr nach Rom zu fragen, eine deutsche Nationalkirche zu errichten, der Ehelosigkeit der Geistlichen endlich ein Ende zu machen u. s. f.
Tzschirner, Samuel Erdmann, geb. 1812 in Bautzen, Advokat daselbst, 1848 auf der äußersten Linken in der sächs. Deputirtenkammer, im Mai 1849 Mitglied der revolutionären Regierung in Dresden, lebt als Flüchtling in Nordamerika.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |