Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Kopf ist vom Halsschilde bedeckt. Nächtliche, schnell laufende, durch ihre Gefräßigkeit sehr lästige und schädliche Thiere von eckelhaftem Aussehen, die sich im Innern der Häuser aufhalten, besonders gern an warmen Orten, Küchen, Backhäusern, Mühlen etc. Die gemeine S., Küchen-S., gewöhnlich Schwabe genannt (B. orientalis), kastanienbraun, gegen 1'' lang, die Weibchen flügellos; in ganz Europa, soll aus Asien zu uns gekommen sein.


Schabekunst, Schabemanier. s. Kupferstecherkunst.


Schablone, ein meistens aus Holz oder Blech, seltener aus Papier gemachtes Musterblatt, welches den Umfang eines zu fertigenden Gegenstandes angibt. Die S. wird auf die Fläche des zu bearbeitenden Materials gelegt und ihr Um sang auf dieser verzeichnet. Sie dient hauptsächlich bei Anfertigung solcher Dinge; die in mehrfacher Anzahl gleichförmig gearbeitet werden sollen, so beim Behauen von Steinen, bei Tischlerarbeiten etc.


Schabzieger, Zieger, Kräuterkäse. wird besonders in Glarus aus magerem Käse mit Zusatz von gepulvertem melilotus caerulea (eine Art Steinklee) bereitet.


Schachowskoi, alte fürstl. Familie in Rußland. Jak. Feodorowitsch S., geb. 1705, gest. 1777, Staatsmann unter Peter I. und seinen Nachfolgerinnen, hinterließ Memoiren. Alexander Alexandrowitsch S., geb. 1777, diente 1793-1815 in der Armee, wurde dann Director des Petersburger Hoftheaters, st. 1846, ein sehr fruchtbarer russ. Dramatiker. Iwan Leontjewitsch, General, im poln. Kriege 1831 Commandant des Grenadiercorps, ist seit 1848 Präsident des Militärdepartements im Reichsrath.


Schachspiel, ein Brettspiel mit Figuren für zwei Spieler, das geistreichste Unterhaltungsspiel. Das Schachbrett (ein Quadrat) ist in 64 Felder getheilt. Jeder Spieler hat 16 Figuren: 1 König, 1 Königin, 2 Springer (Ritter, Rössel), 2 Läufer, 2 Thürme und 8 Bauern, die er gegenüber den feindlichen in bestimmter Ordnung aufstellt. Jede Figur hat ihre besondere Art der Fortbewegung (des Zuges) auf den Feldern; der König und die Königin dürfen nach jeder Richtung gezogen werden, der König indeß nur von seinem Felde auf ein nächstes, die Königin dagegen in beliebige Weite soweit sie offenen Weg hat; der Läufer geht über die Felder in schräger Richtung, der Thurm in gerader Richtung, beide ebenfalls in beliebige Weite; der Springer überspringt das nächste Feld, um sich auf ein diesem seitlich gelegenes zu setzen; die Bauern bewegen sich nur auf das nächste Feld vorwärts. Mit diesen Figuren nun operiren die Spieler auf den Feldern abwechselnd gegen einander, wobei stets ein Zug mit einer der Figuren gemacht wird. Hat eine Figur in der ihr eigenthümilchen Bewegungsart offenen Weg zu einer feindlichen Figur, so darf diese weggenommen und je ne an ihre Stelle gesetzt werden. Der Zweck des Spiels geht nur dahin, theils durch Schwächung des feindlichen Lagers mittelst Wegnahme von Figuren, theils durch geschickte Stellung der eigenen den feindlichen König in eine Stellung zu bringen, aus der er nicht mehr fortrücken kann, ohne genommen zu werden, was man Mattmachen heißt. - Der Werth des S.s beruht darauf, daß der Erfolg des Spiels nicht vom Zufall, sondern ganz von der Geschicklichkeit der Spielenden abhängt und daß es einer scharfsinnigen, weitgehenden Berechnung fähig ist. Die Verbreitung des S.s geschah von Indien aus im 6. Jahrh.; allgemeiner in Europa wurde es indeß erst durch die Kreuzfahrer. Gegenwärtig gibt es eigene Handbücher über das S., deren Verfasser sich als Meister einen Namen gemacht haben.


Schacht, s. Gruben.


Schachtelhalm, s. Equisetaceae.


Schachtmaß, Körpermaß. welches eben so breit als lang ist, aber nur 1/10 dick; vgl. Ruthe.


Schack, Adolf Friedr. von, geb. 1815 zu Brüsewitz bei Schwerin, lange im mecklenburg. Staatsdienste, 1855 nach München berufen, schrieb eine gute "Geschichte der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien" (Berlin 1845-46,

Kopf ist vom Halsschilde bedeckt. Nächtliche, schnell laufende, durch ihre Gefräßigkeit sehr lästige und schädliche Thiere von eckelhaftem Aussehen, die sich im Innern der Häuser aufhalten, besonders gern an warmen Orten, Küchen, Backhäusern, Mühlen etc. Die gemeine S., Küchen-S., gewöhnlich Schwabe genannt (B. orientalis), kastanienbraun, gegen 1'' lang, die Weibchen flügellos; in ganz Europa, soll aus Asien zu uns gekommen sein.


Schabekunst, Schabemanier. s. Kupferstecherkunst.


Schablone, ein meistens aus Holz oder Blech, seltener aus Papier gemachtes Musterblatt, welches den Umfang eines zu fertigenden Gegenstandes angibt. Die S. wird auf die Fläche des zu bearbeitenden Materials gelegt und ihr Um sang auf dieser verzeichnet. Sie dient hauptsächlich bei Anfertigung solcher Dinge; die in mehrfacher Anzahl gleichförmig gearbeitet werden sollen, so beim Behauen von Steinen, bei Tischlerarbeiten etc.


Schabzieger, Zieger, Kräuterkäse. wird besonders in Glarus aus magerem Käse mit Zusatz von gepulvertem melilotus caerulea (eine Art Steinklee) bereitet.


Schachowskoi, alte fürstl. Familie in Rußland. Jak. Feodorowitsch S., geb. 1705, gest. 1777, Staatsmann unter Peter I. und seinen Nachfolgerinnen, hinterließ Memoiren. Alexander Alexandrowitsch S., geb. 1777, diente 1793–1815 in der Armee, wurde dann Director des Petersburger Hoftheaters, st. 1846, ein sehr fruchtbarer russ. Dramatiker. Iwan Leontjewitsch, General, im poln. Kriege 1831 Commandant des Grenadiercorps, ist seit 1848 Präsident des Militärdepartements im Reichsrath.


Schachspiel, ein Brettspiel mit Figuren für zwei Spieler, das geistreichste Unterhaltungsspiel. Das Schachbrett (ein Quadrat) ist in 64 Felder getheilt. Jeder Spieler hat 16 Figuren: 1 König, 1 Königin, 2 Springer (Ritter, Rössel), 2 Läufer, 2 Thürme und 8 Bauern, die er gegenüber den feindlichen in bestimmter Ordnung aufstellt. Jede Figur hat ihre besondere Art der Fortbewegung (des Zuges) auf den Feldern; der König und die Königin dürfen nach jeder Richtung gezogen werden, der König indeß nur von seinem Felde auf ein nächstes, die Königin dagegen in beliebige Weite soweit sie offenen Weg hat; der Läufer geht über die Felder in schräger Richtung, der Thurm in gerader Richtung, beide ebenfalls in beliebige Weite; der Springer überspringt das nächste Feld, um sich auf ein diesem seitlich gelegenes zu setzen; die Bauern bewegen sich nur auf das nächste Feld vorwärts. Mit diesen Figuren nun operiren die Spieler auf den Feldern abwechselnd gegen einander, wobei stets ein Zug mit einer der Figuren gemacht wird. Hat eine Figur in der ihr eigenthümilchen Bewegungsart offenen Weg zu einer feindlichen Figur, so darf diese weggenommen und je ne an ihre Stelle gesetzt werden. Der Zweck des Spiels geht nur dahin, theils durch Schwächung des feindlichen Lagers mittelst Wegnahme von Figuren, theils durch geschickte Stellung der eigenen den feindlichen König in eine Stellung zu bringen, aus der er nicht mehr fortrücken kann, ohne genommen zu werden, was man Mattmachen heißt. – Der Werth des S.s beruht darauf, daß der Erfolg des Spiels nicht vom Zufall, sondern ganz von der Geschicklichkeit der Spielenden abhängt und daß es einer scharfsinnigen, weitgehenden Berechnung fähig ist. Die Verbreitung des S.s geschah von Indien aus im 6. Jahrh.; allgemeiner in Europa wurde es indeß erst durch die Kreuzfahrer. Gegenwärtig gibt es eigene Handbücher über das S., deren Verfasser sich als Meister einen Namen gemacht haben.


Schacht, s. Gruben.


Schachtelhalm, s. Equisetaceae.


Schachtmaß, Körpermaß. welches eben so breit als lang ist, aber nur 1/10 dick; vgl. Ruthe.


Schack, Adolf Friedr. von, geb. 1815 zu Brüsewitz bei Schwerin, lange im mecklenburg. Staatsdienste, 1855 nach München berufen, schrieb eine gute „Geschichte der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien“ (Berlin 1845–46,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0060" n="59"/>
Kopf ist vom Halsschilde bedeckt. Nächtliche, schnell laufende, durch ihre Gefräßigkeit sehr lästige und schädliche Thiere von eckelhaftem Aussehen, die sich im Innern der Häuser aufhalten, besonders gern an warmen Orten, Küchen, Backhäusern, Mühlen etc. Die <hi rendition="#g">gemeine</hi> S., Küchen-S., gewöhnlich <hi rendition="#g">Schwabe</hi> genannt <hi rendition="#i">(B. orientalis)</hi>, kastanienbraun, gegen 1'' lang, die Weibchen flügellos; in ganz Europa, soll aus Asien zu uns gekommen sein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schabekunst</hi>, <hi rendition="#g">Schabemanier.</hi> s. Kupferstecherkunst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schablone</hi>, ein meistens aus Holz oder Blech, seltener aus Papier gemachtes Musterblatt, welches den Umfang eines zu fertigenden Gegenstandes angibt. Die S. wird auf die Fläche des zu bearbeitenden Materials gelegt und ihr Um sang auf dieser verzeichnet. Sie dient hauptsächlich bei Anfertigung solcher Dinge; die in mehrfacher Anzahl gleichförmig gearbeitet werden sollen, so beim Behauen von Steinen, bei Tischlerarbeiten etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schabzieger</hi>, <hi rendition="#g">Zieger, Kräuterkäse.</hi> wird besonders in Glarus aus magerem Käse mit Zusatz von gepulvertem <hi rendition="#i">melilotus caerulea</hi> (eine Art Steinklee) bereitet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schachowskoi</hi>, alte fürstl. Familie in Rußland. <hi rendition="#g">Jak. Feodorowitsch</hi> S., geb. 1705, gest. 1777, Staatsmann unter Peter I. und seinen Nachfolgerinnen, hinterließ Memoiren. <hi rendition="#g">Alexander Alexandrowitsch</hi> S., geb. 1777, diente 1793&#x2013;1815 in der Armee, wurde dann Director des Petersburger Hoftheaters, st. 1846, ein sehr fruchtbarer russ. Dramatiker. <hi rendition="#g">Iwan Leontjewitsch</hi>, General, im poln. Kriege 1831 Commandant des Grenadiercorps, ist seit 1848 Präsident des Militärdepartements im Reichsrath.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schachspiel</hi>, ein Brettspiel mit Figuren für zwei Spieler, das geistreichste Unterhaltungsspiel. Das Schachbrett (ein Quadrat) ist in 64 Felder getheilt. Jeder Spieler hat 16 Figuren: 1 König, 1 Königin, 2 Springer (Ritter, Rössel), 2 Läufer, 2 Thürme und 8 Bauern, die er gegenüber den feindlichen in bestimmter Ordnung aufstellt. Jede Figur hat ihre besondere Art der Fortbewegung (des Zuges) auf den Feldern; der König und die Königin dürfen nach jeder Richtung gezogen werden, der König indeß nur von seinem Felde auf ein nächstes, die Königin dagegen in beliebige Weite soweit sie offenen Weg hat; der Läufer geht über die Felder in schräger Richtung, der Thurm in gerader Richtung, beide ebenfalls in beliebige Weite; der Springer überspringt das nächste Feld, um sich auf ein diesem seitlich gelegenes zu setzen; die Bauern bewegen sich nur auf das nächste Feld vorwärts. Mit diesen Figuren nun operiren die Spieler auf den Feldern abwechselnd gegen einander, wobei stets ein Zug mit einer der Figuren gemacht wird. Hat eine Figur in der ihr eigenthümilchen Bewegungsart offenen Weg zu einer feindlichen Figur, so darf diese weggenommen und je ne an ihre Stelle gesetzt werden. Der Zweck des Spiels geht nur dahin, theils durch Schwächung des feindlichen Lagers mittelst Wegnahme von Figuren, theils durch geschickte Stellung der eigenen den feindlichen König in eine Stellung zu bringen, aus der er nicht mehr fortrücken kann, ohne genommen zu werden, was man <hi rendition="#g">Mattmachen</hi> heißt. &#x2013; Der Werth des S.s beruht darauf, daß der Erfolg des Spiels nicht vom Zufall, sondern ganz von der Geschicklichkeit der Spielenden abhängt und daß es einer scharfsinnigen, weitgehenden Berechnung fähig ist. Die Verbreitung des S.s geschah von Indien aus im 6. Jahrh.; allgemeiner in Europa wurde es indeß erst durch die Kreuzfahrer. Gegenwärtig gibt es eigene Handbücher über das S., deren Verfasser sich als Meister einen Namen gemacht haben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schacht</hi>, s. Gruben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schachtelhalm</hi>, s. <hi rendition="#i">Equisetaceae</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schachtmaß</hi>, <hi rendition="#g">Körpermaß.</hi> welches eben so breit als lang ist, aber nur <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">10</hi> dick; vgl. Ruthe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schack</hi>, Adolf Friedr. von, geb. 1815 zu Brüsewitz bei Schwerin, lange im mecklenburg. Staatsdienste, 1855 nach München berufen, schrieb eine gute &#x201E;Geschichte der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien&#x201C; (Berlin 1845&#x2013;46,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0060] Kopf ist vom Halsschilde bedeckt. Nächtliche, schnell laufende, durch ihre Gefräßigkeit sehr lästige und schädliche Thiere von eckelhaftem Aussehen, die sich im Innern der Häuser aufhalten, besonders gern an warmen Orten, Küchen, Backhäusern, Mühlen etc. Die gemeine S., Küchen-S., gewöhnlich Schwabe genannt (B. orientalis), kastanienbraun, gegen 1'' lang, die Weibchen flügellos; in ganz Europa, soll aus Asien zu uns gekommen sein. Schabekunst, Schabemanier. s. Kupferstecherkunst. Schablone, ein meistens aus Holz oder Blech, seltener aus Papier gemachtes Musterblatt, welches den Umfang eines zu fertigenden Gegenstandes angibt. Die S. wird auf die Fläche des zu bearbeitenden Materials gelegt und ihr Um sang auf dieser verzeichnet. Sie dient hauptsächlich bei Anfertigung solcher Dinge; die in mehrfacher Anzahl gleichförmig gearbeitet werden sollen, so beim Behauen von Steinen, bei Tischlerarbeiten etc. Schabzieger, Zieger, Kräuterkäse. wird besonders in Glarus aus magerem Käse mit Zusatz von gepulvertem melilotus caerulea (eine Art Steinklee) bereitet. Schachowskoi, alte fürstl. Familie in Rußland. Jak. Feodorowitsch S., geb. 1705, gest. 1777, Staatsmann unter Peter I. und seinen Nachfolgerinnen, hinterließ Memoiren. Alexander Alexandrowitsch S., geb. 1777, diente 1793–1815 in der Armee, wurde dann Director des Petersburger Hoftheaters, st. 1846, ein sehr fruchtbarer russ. Dramatiker. Iwan Leontjewitsch, General, im poln. Kriege 1831 Commandant des Grenadiercorps, ist seit 1848 Präsident des Militärdepartements im Reichsrath. Schachspiel, ein Brettspiel mit Figuren für zwei Spieler, das geistreichste Unterhaltungsspiel. Das Schachbrett (ein Quadrat) ist in 64 Felder getheilt. Jeder Spieler hat 16 Figuren: 1 König, 1 Königin, 2 Springer (Ritter, Rössel), 2 Läufer, 2 Thürme und 8 Bauern, die er gegenüber den feindlichen in bestimmter Ordnung aufstellt. Jede Figur hat ihre besondere Art der Fortbewegung (des Zuges) auf den Feldern; der König und die Königin dürfen nach jeder Richtung gezogen werden, der König indeß nur von seinem Felde auf ein nächstes, die Königin dagegen in beliebige Weite soweit sie offenen Weg hat; der Läufer geht über die Felder in schräger Richtung, der Thurm in gerader Richtung, beide ebenfalls in beliebige Weite; der Springer überspringt das nächste Feld, um sich auf ein diesem seitlich gelegenes zu setzen; die Bauern bewegen sich nur auf das nächste Feld vorwärts. Mit diesen Figuren nun operiren die Spieler auf den Feldern abwechselnd gegen einander, wobei stets ein Zug mit einer der Figuren gemacht wird. Hat eine Figur in der ihr eigenthümilchen Bewegungsart offenen Weg zu einer feindlichen Figur, so darf diese weggenommen und je ne an ihre Stelle gesetzt werden. Der Zweck des Spiels geht nur dahin, theils durch Schwächung des feindlichen Lagers mittelst Wegnahme von Figuren, theils durch geschickte Stellung der eigenen den feindlichen König in eine Stellung zu bringen, aus der er nicht mehr fortrücken kann, ohne genommen zu werden, was man Mattmachen heißt. – Der Werth des S.s beruht darauf, daß der Erfolg des Spiels nicht vom Zufall, sondern ganz von der Geschicklichkeit der Spielenden abhängt und daß es einer scharfsinnigen, weitgehenden Berechnung fähig ist. Die Verbreitung des S.s geschah von Indien aus im 6. Jahrh.; allgemeiner in Europa wurde es indeß erst durch die Kreuzfahrer. Gegenwärtig gibt es eigene Handbücher über das S., deren Verfasser sich als Meister einen Namen gemacht haben. Schacht, s. Gruben. Schachtelhalm, s. Equisetaceae. Schachtmaß, Körpermaß. welches eben so breit als lang ist, aber nur 1/10 dick; vgl. Ruthe. Schack, Adolf Friedr. von, geb. 1815 zu Brüsewitz bei Schwerin, lange im mecklenburg. Staatsdienste, 1855 nach München berufen, schrieb eine gute „Geschichte der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien“ (Berlin 1845–46,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/60
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/60>, abgerufen am 25.11.2024.