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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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auch die Ehelosigkeit der Geistlichen bekämpft, sein Andenken aber besser durch eine übrigens mangelhafte Geschichte der Erfindungen (de rerum inventoribus, Rom 1499, vermehrt in Ausgaben des 17. Jahrh. durch die Anhänge de prodigiis und Alex. Sardus de inventoribus rerum) gesichert.


Virgin-Gorda, eine der britischen Jungferninseln, mit 1500 E.


Virginia, Tochter des L. Virginius, eines angesehenen Plebejers, wurde von ihrem Vater erstochen, als sich der Decemvir Appius Claudius ihrer bemächtigen wollte. Eine andere V., Gemahlin des plebejischen Consuls L. Volumnius, eine geborne Patricierin, stiftete das Heiligthum der Pudicitia plebeja.


Virginien, Staat der nordamerikan. Union, zwischen Pennsylvanien, Maryland, Nordcarolina, Tenessee, Kentucky, Ohio und dem atlant. Ocean, ist 3000 #M. groß, wird von den Alleghanis in 3 Reihen durchzogen, hat Bergbau auf Gold, Eisen und Steinkohlen, Viehzucht und Ackerbau, im Süden starken Tabak- u. Baumwollenbau, gegen 11/2 Mill. E., darunter 1/2 Mill. Sklaven. V. ist in 150 Grafschaften eingetheilt, schickt in den Congreß 13 Repräsentanten, hat zur politischen Hauptstadt Richmond. V., von W. Raleigh der jungfräulichen (od. vielmehr unverheiratheten) Königin Elisabeth zu Ehren so benannt, erhielt 1607 die erste engl. Ansiedelung (Jamestown) und war lange der bedeutendste Staat, gab sich 1776 seine erste Verfassung, seine gegenwärtige 1851.


Virginische Inseln, s. Jungferninseln.


Virgo, lat., Jungfrau; Virginität, Jungfräulichkeit; virgineus morbus, Bleichsucht.


Virgula, lat., kleine Ruthe, kleiner Strich, das Anführungszeichen, daher virgulirt: mit "" versehen.


Viriathus, lusitan. Hirt und Jäger, führte den Krieg gegen die Römer zuerst als Bandenchef, dann als Heerführer seiner Landsleute 14 Jahre lang mit solchem Glücke, daß ihn der Proconsul Servilius Cäpio 140 v. Chr. nur durch Meuchelmord zu beseitigen wußte.


Viril, lat.-deutsch, männlich, mannhaft; Virilescenz, das Hervortreten männlicher Eigenschaften bei alternden weiblichen Thieren; Virilität, Mannbarkeit; viritim, Mann für Mann.


Virilstimme, Einzelstimme im Gegensatze zur Curiatstimme; Viriltheile, lat. portio virilis, Erbtheile nach Köpfen, nicht nach Stämmen.


Virtuos, Meister in seiner Kunst, besonders in der Musik; Virtuosität, Meisterschaft.


Virtus, lat., Mannhaftigkeit, Tapferkeit, Tugend; virtuti et merito, der Tugend und dem Verdienste; virtuti in bello, der Tapferkeit im Kriege; virtuell, kräftig, dem Wesen nach; virtuelle Kraft, die nicht actuelle, im Augenblick nicht wirksame Kraft.


Virues Christoval de, geb. um 1550 zu Valencia, gest. um 1610 als span. Hauptmann, epischer, tragischer und lyrischer Dichter.


Virulent, lat.-deutsch, eiterig, giftig; Virulenz, eiterige Beschaffenheit, verbissener Ingrimm.


Vis, Gewicht in Madras = 1/8 Maund.


Vis, lat., Naturgewalt (major v.); unerlaubte Gewaltthätigkeit (crimen v.) körperlich oder durch geistigen Zwang; Herrschaft über Andere; Rechtskraft, Gültigkeit; Vermögenskräfte (vires). V. compulsiva, die antreibende, v. expulsiva, die austreibende Gewalt; v. inertiae, das Beharrungsvermögen; v. legis, die Kraft des Gesetzes; v. motrix, die bewegende Kraft; v. probativa, die Beweiskraft.


Visa, lat. (das Gesehene), Zeugniß, Unterschrift der Polizeibehörde.


Vis a vis (wis a wih), franz., gegenüber.


Viscacha (Wiskatscha), kaninchenartiges Thier in Südamerika mit geschätztem Felle.


Viscera, lat., das Eingeweide, das Innere; v. l, die Eingeweide betreffend.


Vischer, Peter, geb. um 1460 zu Nürnberg, Erzgießer, sah die Werke der ital. Plastik u. war neben Albrecht Dürer der größte deutsche Künstler seiner Zeit; sein ausgezeichnetstes Werk ist das Grabmal des St. Sebald zu Nürnberg; er st. 1529.

auch die Ehelosigkeit der Geistlichen bekämpft, sein Andenken aber besser durch eine übrigens mangelhafte Geschichte der Erfindungen (de rerum inventoribus, Rom 1499, vermehrt in Ausgaben des 17. Jahrh. durch die Anhänge de prodigiis und Alex. Sardus de inventoribus rerum) gesichert.


Virgin-Gorda, eine der britischen Jungferninseln, mit 1500 E.


Virginia, Tochter des L. Virginius, eines angesehenen Plebejers, wurde von ihrem Vater erstochen, als sich der Decemvir Appius Claudius ihrer bemächtigen wollte. Eine andere V., Gemahlin des plebejischen Consuls L. Volumnius, eine geborne Patricierin, stiftete das Heiligthum der Pudicitia plebeja.


Virginien, Staat der nordamerikan. Union, zwischen Pennsylvanien, Maryland, Nordcarolina, Tenessee, Kentucky, Ohio und dem atlant. Ocean, ist 3000 □M. groß, wird von den Alleghanis in 3 Reihen durchzogen, hat Bergbau auf Gold, Eisen und Steinkohlen, Viehzucht und Ackerbau, im Süden starken Tabak- u. Baumwollenbau, gegen 11/2 Mill. E., darunter 1/2 Mill. Sklaven. V. ist in 150 Grafschaften eingetheilt, schickt in den Congreß 13 Repräsentanten, hat zur politischen Hauptstadt Richmond. V., von W. Raleigh der jungfräulichen (od. vielmehr unverheiratheten) Königin Elisabeth zu Ehren so benannt, erhielt 1607 die erste engl. Ansiedelung (Jamestown) und war lange der bedeutendste Staat, gab sich 1776 seine erste Verfassung, seine gegenwärtige 1851.


Virginische Inseln, s. Jungferninseln.


Virgo, lat., Jungfrau; Virginität, Jungfräulichkeit; virgineus morbus, Bleichsucht.


Virgula, lat., kleine Ruthe, kleiner Strich, das Anführungszeichen, daher virgulirt: mit „“ versehen.


Viriathus, lusitan. Hirt und Jäger, führte den Krieg gegen die Römer zuerst als Bandenchef, dann als Heerführer seiner Landsleute 14 Jahre lang mit solchem Glücke, daß ihn der Proconsul Servilius Cäpio 140 v. Chr. nur durch Meuchelmord zu beseitigen wußte.


Viril, lat.-deutsch, männlich, mannhaft; Virilescenz, das Hervortreten männlicher Eigenschaften bei alternden weiblichen Thieren; Virilität, Mannbarkeit; viritim, Mann für Mann.


Virilstimme, Einzelstimme im Gegensatze zur Curiatstimme; Viriltheile, lat. portio virilis, Erbtheile nach Köpfen, nicht nach Stämmen.


Virtuos, Meister in seiner Kunst, besonders in der Musik; Virtuosität, Meisterschaft.


Virtus, lat., Mannhaftigkeit, Tapferkeit, Tugend; virtuti et merito, der Tugend und dem Verdienste; virtuti in bello, der Tapferkeit im Kriege; virtuell, kräftig, dem Wesen nach; virtuelle Kraft, die nicht actuelle, im Augenblick nicht wirksame Kraft.


Virues Christoval de, geb. um 1550 zu Valencia, gest. um 1610 als span. Hauptmann, epischer, tragischer und lyrischer Dichter.


Virulent, lat.-deutsch, eiterig, giftig; Virulenz, eiterige Beschaffenheit, verbissener Ingrimm.


Vis, Gewicht in Madras = 1/8 Maund.


Vis, lat., Naturgewalt (major v.); unerlaubte Gewaltthätigkeit (crimen v.) körperlich oder durch geistigen Zwang; Herrschaft über Andere; Rechtskraft, Gültigkeit; Vermögenskräfte (vires). V. compulsiva, die antreibende, v. expulsiva, die austreibende Gewalt; v. inertiae, das Beharrungsvermögen; v. legis, die Kraft des Gesetzes; v. motrix, die bewegende Kraft; v. probativa, die Beweiskraft.


Visa, lat. (das Gesehene), Zeugniß, Unterschrift der Polizeibehörde.


Vis à vis (wis a wih), franz., gegenüber.


Viscacha (Wiskatscha), kaninchenartiges Thier in Südamerika mit geschätztem Felle.


Viscera, lat., das Eingeweide, das Innere; v. l, die Eingeweide betreffend.


Vischer, Peter, geb. um 1460 zu Nürnberg, Erzgießer, sah die Werke der ital. Plastik u. war neben Albrecht Dürer der größte deutsche Künstler seiner Zeit; sein ausgezeichnetstes Werk ist das Grabmal des St. Sebald zu Nürnberg; er st. 1529.

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[632/0633] auch die Ehelosigkeit der Geistlichen bekämpft, sein Andenken aber besser durch eine übrigens mangelhafte Geschichte der Erfindungen (de rerum inventoribus, Rom 1499, vermehrt in Ausgaben des 17. Jahrh. durch die Anhänge de prodigiis und Alex. Sardus de inventoribus rerum) gesichert. Virgin-Gorda, eine der britischen Jungferninseln, mit 1500 E. Virginia, Tochter des L. Virginius, eines angesehenen Plebejers, wurde von ihrem Vater erstochen, als sich der Decemvir Appius Claudius ihrer bemächtigen wollte. Eine andere V., Gemahlin des plebejischen Consuls L. Volumnius, eine geborne Patricierin, stiftete das Heiligthum der Pudicitia plebeja. Virginien, Staat der nordamerikan. Union, zwischen Pennsylvanien, Maryland, Nordcarolina, Tenessee, Kentucky, Ohio und dem atlant. Ocean, ist 3000 □M. groß, wird von den Alleghanis in 3 Reihen durchzogen, hat Bergbau auf Gold, Eisen und Steinkohlen, Viehzucht und Ackerbau, im Süden starken Tabak- u. Baumwollenbau, gegen 11/2 Mill. E., darunter 1/2 Mill. Sklaven. V. ist in 150 Grafschaften eingetheilt, schickt in den Congreß 13 Repräsentanten, hat zur politischen Hauptstadt Richmond. V., von W. Raleigh der jungfräulichen (od. vielmehr unverheiratheten) Königin Elisabeth zu Ehren so benannt, erhielt 1607 die erste engl. Ansiedelung (Jamestown) und war lange der bedeutendste Staat, gab sich 1776 seine erste Verfassung, seine gegenwärtige 1851. Virginische Inseln, s. Jungferninseln. Virgo, lat., Jungfrau; Virginität, Jungfräulichkeit; virgineus morbus, Bleichsucht. Virgula, lat., kleine Ruthe, kleiner Strich, das Anführungszeichen, daher virgulirt: mit „“ versehen. Viriathus, lusitan. Hirt und Jäger, führte den Krieg gegen die Römer zuerst als Bandenchef, dann als Heerführer seiner Landsleute 14 Jahre lang mit solchem Glücke, daß ihn der Proconsul Servilius Cäpio 140 v. Chr. nur durch Meuchelmord zu beseitigen wußte. Viril, lat.-deutsch, männlich, mannhaft; Virilescenz, das Hervortreten männlicher Eigenschaften bei alternden weiblichen Thieren; Virilität, Mannbarkeit; viritim, Mann für Mann. Virilstimme, Einzelstimme im Gegensatze zur Curiatstimme; Viriltheile, lat. portio virilis, Erbtheile nach Köpfen, nicht nach Stämmen. Virtuos, Meister in seiner Kunst, besonders in der Musik; Virtuosität, Meisterschaft. Virtus, lat., Mannhaftigkeit, Tapferkeit, Tugend; virtuti et merito, der Tugend und dem Verdienste; virtuti in bello, der Tapferkeit im Kriege; virtuell, kräftig, dem Wesen nach; virtuelle Kraft, die nicht actuelle, im Augenblick nicht wirksame Kraft. Virues Christoval de, geb. um 1550 zu Valencia, gest. um 1610 als span. Hauptmann, epischer, tragischer und lyrischer Dichter. Virulent, lat.-deutsch, eiterig, giftig; Virulenz, eiterige Beschaffenheit, verbissener Ingrimm. Vis, Gewicht in Madras = 1/8 Maund. Vis, lat., Naturgewalt (major v.); unerlaubte Gewaltthätigkeit (crimen v.) körperlich oder durch geistigen Zwang; Herrschaft über Andere; Rechtskraft, Gültigkeit; Vermögenskräfte (vires). V. compulsiva, die antreibende, v. expulsiva, die austreibende Gewalt; v. inertiae, das Beharrungsvermögen; v. legis, die Kraft des Gesetzes; v. motrix, die bewegende Kraft; v. probativa, die Beweiskraft. Visa, lat. (das Gesehene), Zeugniß, Unterschrift der Polizeibehörde. Vis à vis (wis a wih), franz., gegenüber. Viscacha (Wiskatscha), kaninchenartiges Thier in Südamerika mit geschätztem Felle. Viscera, lat., das Eingeweide, das Innere; v. l, die Eingeweide betreffend. Vischer, Peter, geb. um 1460 zu Nürnberg, Erzgießer, sah die Werke der ital. Plastik u. war neben Albrecht Dürer der größte deutsche Künstler seiner Zeit; sein ausgezeichnetstes Werk ist das Grabmal des St. Sebald zu Nürnberg; er st. 1529.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/633>, abgerufen am 23.11.2024.