Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Schriften für und wider V., von denen keine einzige ganz genügen dürfte, nennen wir außer der Lobrede Friedrichs II. die deutschen von Gillet (V. der Reformator, Berl. 1772), Zabueßnig (Augsb. 1777), Knueppeln (Leipz. 1792), R. Schultheß (Nordhausen 18501, A. Ellissen (Leipz. 1852), dazu die Voltairiana von d'Avallon (Paris 1801 u. oft) und Maria Julia Young (Lond. 1805).


Volte (wolt), frz., in der Reitkunst Wendung mit dem Pferde, wodurch man mit demselben einen Kreis od. Halbkreis beschreibt; V. schlagen, die Karten so mischen, daß eine Karte absichtlich an einen bestimmten Platz gebracht wird.


Volterra, toscan. Stadt in der Präfectur Pisa, ist Bischofssitz, hat eine Kathedrale, Citadelle, 4600 E., in der Nähe Boraxsiedereien. V. ist das altetrurische Volaterrae, dessen cyklopische Mauern eine geographische Meile umfassen; auch ein antikes Thor ist noch vorhanden.


Volterra, s. Ricciarelli.


Volti, v. subito, ital., wende schnell um! (das Notenblatt).


Voltigiren (woltisch-), frz.-deutsch, sich von dem Pferde oder auf dasselbe schwingen; künstliche Sprünge machen; Voltigeur (-schöhr), Kunstspringer, Seiltänzer; Voltigeurs, ursprünglich Infanteristen, welche hinter den Reitern aufsitzend schnell von einem Orte zum andern gebracht wurden; jetzt gleichbedeutend mit Tirailleurs.


Volturno, bei den Alten Vulturnus, Fluß in Unteritalien, entspringt in den Apenninen, mündet schiffbar 4 M. unterhalb Capua.


Volubel, lat.-deutsch, wälzbar, drehbar, flüchtig, fließend; Volubilität, Beweglichkeit, Redefluß, Veränderlichkeit.


Volumen, lat., Schriftrolle; Band, Buch; in der Physik, Raumumfang eines Körpers, die Größe des Raums, den derselbe einnimmt. Das V. zweier gleich schwerer Körper steht im umgekehrten Verhältniß der Dichtigkeit der beiden Körper; voluminös, umfangreich; Voluminosität, großer Umfang.


Volumnius, Lucius, Plebejer, Consul 307 u. 296 v. Chr.; vergl. Virginia.


Volute, lat.-deutsch, in der Baukunst die Schnecke, Verzierung eines Säulenknopfs.


Vomica, lat., Eitersack; vomicös, eiternd.


Vomitus, lat., Erbrechen; Vomitiv, Brechmittel.


Vondel, Joost van der, geb. 1587 zu Köln, wanderte mit seinen Eltern nach Amsterdam aus, wo er 1659 st., lyr. Dichter und der erste holländische Dramatiker (Gesammtausgabe durch Lennep, Bd. I., Amsterdam 1855).


Vopiscus, Flavius, der erträglichste unter den sog. augusteischen Historikern, schrieb, aufgefordert und unterstützt von einem Präfecten Junius Tiberianus in Rom die Lebensbeschreibungen der Kaiser Aurelian, Tacitus, Florian, Probus, Firmus, dann des Saturnin, Proculus, Bonosus, Carus, Numerianus und Carinus; eine Lebensbeschreibung des Apollonius von Tyana hat V. wohl beabsichtigt, aber niemals geliefert.


Voracität, lat.-deutsch, Gefräßigkeit.


Voragine, besser Viragine, Jakobus de, der Verfasser einer legenda sanctorum, geb. um 1230 zu Viraggio bei Genua, wurde Dominikaner, 1267 Ordensprovincial, 1292 Erzbischof von Genua, als welcher er sein Amt trefflich verwaltete bis zu seinem Tod 1298. Daß er der erste gewesen, der die Bibel ins Italienische übersetzte, bleibt dahingestellt; er lieferte jetzt längst vergessene Predigten sowie eine Chronik von Genua, welche Muratori verarbeitete, sein Hauptwerk aber war eine Sammlung von Heiligengeschichten, worin von kritischem Talent keine, von historischem wenig Spuren angetroffen werden, welche aber dennoch mehr als 100 mal aufgelegt, in alle europäischen Hauptsprachen übersetzt und so berühmt wurde, daß man sie nur die legenda aurea d. h. goldene Legende nannte.


Vorarlberg Bregenzer Kreis Tyrols, 46 #M. mit 103000 E., größtentheils Gebirgsland (vergl. Bregenz, Arlberg, Tyrol, Alpen), mit der breiten Rheinebene, ist in die Bezirkshauptmannschaften Bregenz, Bludenz u. Feldkirch eingetheilt, gränzt an den Bodensee, Schweiz, Bayern und Tyrol. Die Industrie ist

Schriften für und wider V., von denen keine einzige ganz genügen dürfte, nennen wir außer der Lobrede Friedrichs II. die deutschen von Gillet (V. der Reformator, Berl. 1772), Zabueßnig (Augsb. 1777), Knueppeln (Leipz. 1792), R. Schultheß (Nordhausen 18501, A. Ellissen (Leipz. 1852), dazu die Voltairiana von d'Avallon (Paris 1801 u. oft) und Maria Julia Young (Lond. 1805).


Volte (wolt), frz., in der Reitkunst Wendung mit dem Pferde, wodurch man mit demselben einen Kreis od. Halbkreis beschreibt; V. schlagen, die Karten so mischen, daß eine Karte absichtlich an einen bestimmten Platz gebracht wird.


Volterra, toscan. Stadt in der Präfectur Pisa, ist Bischofssitz, hat eine Kathedrale, Citadelle, 4600 E., in der Nähe Boraxsiedereien. V. ist das altetrurische Volaterrae, dessen cyklopische Mauern eine geographische Meile umfassen; auch ein antikes Thor ist noch vorhanden.


Volterra, s. Ricciarelli.


Volti, v. subito, ital., wende schnell um! (das Notenblatt).


Voltigiren (woltisch–), frz.-deutsch, sich von dem Pferde oder auf dasselbe schwingen; künstliche Sprünge machen; Voltigeur (–schöhr), Kunstspringer, Seiltänzer; Voltigeurs, ursprünglich Infanteristen, welche hinter den Reitern aufsitzend schnell von einem Orte zum andern gebracht wurden; jetzt gleichbedeutend mit Tirailleurs.


Volturno, bei den Alten Vulturnus, Fluß in Unteritalien, entspringt in den Apenninen, mündet schiffbar 4 M. unterhalb Capua.


Volubel, lat.-deutsch, wälzbar, drehbar, flüchtig, fließend; Volubilität, Beweglichkeit, Redefluß, Veränderlichkeit.


Volumen, lat., Schriftrolle; Band, Buch; in der Physik, Raumumfang eines Körpers, die Größe des Raums, den derselbe einnimmt. Das V. zweier gleich schwerer Körper steht im umgekehrten Verhältniß der Dichtigkeit der beiden Körper; voluminös, umfangreich; Voluminosität, großer Umfang.


Volumnius, Lucius, Plebejer, Consul 307 u. 296 v. Chr.; vergl. Virginia.


Volute, lat.-deutsch, in der Baukunst die Schnecke, Verzierung eines Säulenknopfs.


Vomica, lat., Eitersack; vomicös, eiternd.


Vomitus, lat., Erbrechen; Vomitiv, Brechmittel.


Vondel, Joost van der, geb. 1587 zu Köln, wanderte mit seinen Eltern nach Amsterdam aus, wo er 1659 st., lyr. Dichter und der erste holländische Dramatiker (Gesammtausgabe durch Lennep, Bd. I., Amsterdam 1855).


Vopiscus, Flavius, der erträglichste unter den sog. augusteischen Historikern, schrieb, aufgefordert und unterstützt von einem Präfecten Junius Tiberianus in Rom die Lebensbeschreibungen der Kaiser Aurelian, Tacitus, Florian, Probus, Firmus, dann des Saturnin, Proculus, Bonosus, Carus, Numerianus und Carinus; eine Lebensbeschreibung des Apollonius von Tyana hat V. wohl beabsichtigt, aber niemals geliefert.


Voracität, lat.-deutsch, Gefräßigkeit.


Voragine, besser Viragine, Jakobus de, der Verfasser einer legenda sanctorum, geb. um 1230 zu Viraggio bei Genua, wurde Dominikaner, 1267 Ordensprovincial, 1292 Erzbischof von Genua, als welcher er sein Amt trefflich verwaltete bis zu seinem Tod 1298. Daß er der erste gewesen, der die Bibel ins Italienische übersetzte, bleibt dahingestellt; er lieferte jetzt längst vergessene Predigten sowie eine Chronik von Genua, welche Muratori verarbeitete, sein Hauptwerk aber war eine Sammlung von Heiligengeschichten, worin von kritischem Talent keine, von historischem wenig Spuren angetroffen werden, welche aber dennoch mehr als 100 mal aufgelegt, in alle europäischen Hauptsprachen übersetzt und so berühmt wurde, daß man sie nur die legenda aurea d. h. goldene Legende nannte.


Vorarlberg Bregenzer Kreis Tyrols, 46 □M. mit 103000 E., größtentheils Gebirgsland (vergl. Bregenz, Arlberg, Tyrol, Alpen), mit der breiten Rheinebene, ist in die Bezirkshauptmannschaften Bregenz, Bludenz u. Feldkirch eingetheilt, gränzt an den Bodensee, Schweiz, Bayern und Tyrol. Die Industrie ist

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0646" n="645"/>
Schriften für und wider V., von denen keine einzige ganz genügen dürfte, nennen wir außer der Lobrede Friedrichs II. die deutschen von Gillet (V. der Reformator, Berl. 1772), Zabueßnig (Augsb. 1777), Knueppeln (Leipz. 1792), R. Schultheß (Nordhausen 18501, A. Ellissen (Leipz. 1852), dazu die <hi rendition="#i">Voltairiana</hi> von d'Avallon (Paris 1801 u. oft) und Maria Julia Young (Lond. 1805).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Volte</hi> (wolt), frz., in der Reitkunst Wendung mit dem Pferde, wodurch man mit demselben einen Kreis od. Halbkreis beschreibt; V. <hi rendition="#g">schlagen</hi>, die Karten so mischen, daß eine Karte absichtlich an einen bestimmten Platz gebracht wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Volterra</hi>, toscan. Stadt in der Präfectur Pisa, ist Bischofssitz, hat eine Kathedrale, Citadelle, 4600 E., in der Nähe Boraxsiedereien. V. ist das altetrurische <hi rendition="#i">Volaterrae</hi>, dessen cyklopische Mauern eine geographische Meile umfassen; auch ein antikes Thor ist noch vorhanden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Volterra</hi>, s. Ricciarelli.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Volti</hi>, <hi rendition="#i">v. subito</hi>, ital., wende schnell um! (das Notenblatt).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Voltigiren</hi> (woltisch&#x2013;), frz.-deutsch, sich von dem Pferde oder auf dasselbe schwingen; künstliche Sprünge machen; <hi rendition="#g">Voltigeur</hi> (&#x2013;schöhr), Kunstspringer, Seiltänzer; <hi rendition="#g">Voltigeurs</hi>, ursprünglich Infanteristen, welche hinter den Reitern aufsitzend schnell von einem Orte zum andern gebracht wurden; jetzt gleichbedeutend mit Tirailleurs.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Volturno</hi>, bei den Alten <hi rendition="#i">Vulturnus,</hi> Fluß in Unteritalien, entspringt in den Apenninen, mündet schiffbar 4 M. unterhalb Capua.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Volubel</hi>, lat.-deutsch, wälzbar, drehbar, flüchtig, fließend; <hi rendition="#g">Volubilität</hi>, Beweglichkeit, Redefluß, Veränderlichkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Volumen</hi>, lat., Schriftrolle; Band, Buch; in der Physik, Raumumfang eines Körpers, die Größe des Raums, den derselbe einnimmt. Das V. zweier gleich schwerer Körper steht im umgekehrten Verhältniß der Dichtigkeit der beiden Körper; <hi rendition="#g">voluminös</hi>, umfangreich; <hi rendition="#g">Voluminosität</hi>, großer Umfang.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Volumnius</hi>, Lucius, Plebejer, Consul 307 u. 296 v. Chr.; vergl. Virginia.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Volute</hi>, lat.-deutsch, in der Baukunst die Schnecke, Verzierung eines Säulenknopfs.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vomica</hi>, lat., Eitersack; <hi rendition="#g">vomicös</hi>, eiternd.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vomitus</hi>, lat., Erbrechen; <hi rendition="#g">Vomitiv</hi>, Brechmittel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vondel</hi>, Joost van der, geb. 1587 zu Köln, wanderte mit seinen Eltern nach Amsterdam aus, wo er 1659 st., lyr. Dichter und der erste holländische Dramatiker (Gesammtausgabe durch Lennep, Bd. I., Amsterdam 1855).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vopiscus</hi>, Flavius, der erträglichste unter den sog. augusteischen Historikern, schrieb, aufgefordert und unterstützt von einem Präfecten Junius Tiberianus in Rom die Lebensbeschreibungen der Kaiser Aurelian, Tacitus, Florian, Probus, Firmus, dann des Saturnin, Proculus, Bonosus, Carus, Numerianus und Carinus; eine Lebensbeschreibung des Apollonius von Tyana hat V. wohl beabsichtigt, aber niemals geliefert.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Voracität</hi>, lat.-deutsch, Gefräßigkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Voragine</hi>, besser <hi rendition="#g">Viragine</hi>, Jakobus de, der Verfasser einer <hi rendition="#i">legenda sanctorum</hi>, geb. um 1230 zu Viraggio bei Genua, wurde Dominikaner, 1267 Ordensprovincial, 1292 Erzbischof von Genua, als welcher er sein Amt trefflich verwaltete bis zu seinem Tod 1298. Daß er der erste gewesen, der die Bibel ins Italienische übersetzte, bleibt dahingestellt; er lieferte jetzt längst vergessene Predigten sowie eine Chronik von Genua, welche Muratori verarbeitete, sein Hauptwerk aber war eine Sammlung von Heiligengeschichten, worin von kritischem Talent keine, von historischem wenig Spuren angetroffen werden, welche aber dennoch mehr als 100 mal aufgelegt, in alle europäischen Hauptsprachen übersetzt und so berühmt wurde, daß man sie nur die <hi rendition="#i">legenda aurea</hi> d. h. goldene Legende nannte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vorarlberg</hi> Bregenzer Kreis Tyrols, 46 &#x25A1;M. mit 103000 E., größtentheils Gebirgsland (vergl. Bregenz, Arlberg, Tyrol, Alpen), mit der breiten Rheinebene, ist in die Bezirkshauptmannschaften Bregenz, Bludenz u. Feldkirch eingetheilt, gränzt an den Bodensee, Schweiz, Bayern und Tyrol. Die Industrie ist
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[645/0646] Schriften für und wider V., von denen keine einzige ganz genügen dürfte, nennen wir außer der Lobrede Friedrichs II. die deutschen von Gillet (V. der Reformator, Berl. 1772), Zabueßnig (Augsb. 1777), Knueppeln (Leipz. 1792), R. Schultheß (Nordhausen 18501, A. Ellissen (Leipz. 1852), dazu die Voltairiana von d'Avallon (Paris 1801 u. oft) und Maria Julia Young (Lond. 1805). Volte (wolt), frz., in der Reitkunst Wendung mit dem Pferde, wodurch man mit demselben einen Kreis od. Halbkreis beschreibt; V. schlagen, die Karten so mischen, daß eine Karte absichtlich an einen bestimmten Platz gebracht wird. Volterra, toscan. Stadt in der Präfectur Pisa, ist Bischofssitz, hat eine Kathedrale, Citadelle, 4600 E., in der Nähe Boraxsiedereien. V. ist das altetrurische Volaterrae, dessen cyklopische Mauern eine geographische Meile umfassen; auch ein antikes Thor ist noch vorhanden. Volterra, s. Ricciarelli. Volti, v. subito, ital., wende schnell um! (das Notenblatt). Voltigiren (woltisch–), frz.-deutsch, sich von dem Pferde oder auf dasselbe schwingen; künstliche Sprünge machen; Voltigeur (–schöhr), Kunstspringer, Seiltänzer; Voltigeurs, ursprünglich Infanteristen, welche hinter den Reitern aufsitzend schnell von einem Orte zum andern gebracht wurden; jetzt gleichbedeutend mit Tirailleurs. Volturno, bei den Alten Vulturnus, Fluß in Unteritalien, entspringt in den Apenninen, mündet schiffbar 4 M. unterhalb Capua. Volubel, lat.-deutsch, wälzbar, drehbar, flüchtig, fließend; Volubilität, Beweglichkeit, Redefluß, Veränderlichkeit. Volumen, lat., Schriftrolle; Band, Buch; in der Physik, Raumumfang eines Körpers, die Größe des Raums, den derselbe einnimmt. Das V. zweier gleich schwerer Körper steht im umgekehrten Verhältniß der Dichtigkeit der beiden Körper; voluminös, umfangreich; Voluminosität, großer Umfang. Volumnius, Lucius, Plebejer, Consul 307 u. 296 v. Chr.; vergl. Virginia. Volute, lat.-deutsch, in der Baukunst die Schnecke, Verzierung eines Säulenknopfs. Vomica, lat., Eitersack; vomicös, eiternd. Vomitus, lat., Erbrechen; Vomitiv, Brechmittel. Vondel, Joost van der, geb. 1587 zu Köln, wanderte mit seinen Eltern nach Amsterdam aus, wo er 1659 st., lyr. Dichter und der erste holländische Dramatiker (Gesammtausgabe durch Lennep, Bd. I., Amsterdam 1855). Vopiscus, Flavius, der erträglichste unter den sog. augusteischen Historikern, schrieb, aufgefordert und unterstützt von einem Präfecten Junius Tiberianus in Rom die Lebensbeschreibungen der Kaiser Aurelian, Tacitus, Florian, Probus, Firmus, dann des Saturnin, Proculus, Bonosus, Carus, Numerianus und Carinus; eine Lebensbeschreibung des Apollonius von Tyana hat V. wohl beabsichtigt, aber niemals geliefert. Voracität, lat.-deutsch, Gefräßigkeit. Voragine, besser Viragine, Jakobus de, der Verfasser einer legenda sanctorum, geb. um 1230 zu Viraggio bei Genua, wurde Dominikaner, 1267 Ordensprovincial, 1292 Erzbischof von Genua, als welcher er sein Amt trefflich verwaltete bis zu seinem Tod 1298. Daß er der erste gewesen, der die Bibel ins Italienische übersetzte, bleibt dahingestellt; er lieferte jetzt längst vergessene Predigten sowie eine Chronik von Genua, welche Muratori verarbeitete, sein Hauptwerk aber war eine Sammlung von Heiligengeschichten, worin von kritischem Talent keine, von historischem wenig Spuren angetroffen werden, welche aber dennoch mehr als 100 mal aufgelegt, in alle europäischen Hauptsprachen übersetzt und so berühmt wurde, daß man sie nur die legenda aurea d. h. goldene Legende nannte. Vorarlberg Bregenzer Kreis Tyrols, 46 □M. mit 103000 E., größtentheils Gebirgsland (vergl. Bregenz, Arlberg, Tyrol, Alpen), mit der breiten Rheinebene, ist in die Bezirkshauptmannschaften Bregenz, Bludenz u. Feldkirch eingetheilt, gränzt an den Bodensee, Schweiz, Bayern und Tyrol. Die Industrie ist

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/646
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 645. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/646>, abgerufen am 23.11.2024.