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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Kalk mit Wasser, von Schwefelsäure mit Wasser, bei der Verbindung der Körper mit Sauerstoff (Verbrennen).


Wärmemesser, s. Thermometer.


Wärmemesser , lat.-griech. Calorimeter. Vorrichtung um die spec. Wärme eines Körpers zu bestimmen, besteht aus 2 ineinander befindlichen blechernen Gefäßen, von denen das innere und der Zwischenraum zwischen beiden mit zerstoßenem Eise von 0° angefüllt sind. Der bis zu einer bestimmten Temperatur erwärmte Körper wird zwischen das Eis des innern Gefäßes gebracht und aus der Menge des abfließenden Wassers läßt sich dann die spec. Wärme des Körpers, wiewohl nicht ganz genau, berechnen; vergl. Wärme.


Wärwolf, s. Werwolf.


Waffen, althochdeutsch Wapen, die Werkzeuge zum Angriffe und zur Vertheidigung.


Waffenplatz, Festung; in einer Festung die ein- und ausspringenden Winkel des bedeckten Wegs, wo sich die Truppen der Besatzung zu Ausfällen sammeln.


Waffenrecht, das Recht Waffen zu tragen; das Recht über Krieg u. Frieden, gegenwärtig eines der Hoheitsrechte.


Waffenstillstand, die zeitweilige und vertragsmäßige Unterbrechung der Feindseligkeiten zwischen Kriegführenden.


Wage, heißt jede mechanische Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts der Körper, meist hebelartig construirt. Die gewöhnlichste W., die Krämer-W., besteht aus einem gleicharmigen Hebel, dem sog. W. balken, der in seinem Drehpunkte gewöhnlich auf einer senkrechten Säule ruht, und oben auf seiner Mitte einen senkrecht stehenden Stift (die Zunge) trägt, welcher dazu dient, die horizontale Richtung des W.balkens oder eine Abweichung von derselben anzudeuten. An jedem Arm des W.balkens ist eine Schale angehängt, in deren eine der zu wägende Gegenstand, in die andere das Gewicht kommt. Bei stattfindendem Gleichgewichte dieser beiden steht der W.balken vollkommen horizontal. Die Schnell-W. od. Römische W. ist ein ungleicharmiger Hebel, an dessen kurzen Arm der zu wägende Gegenstand gehängt wird, während an dem langen Arm das Gewicht (Laufgewicht) verschoben wird, bis Gleichgewicht eintritt; an dem Arm selber ist dann an der Stelle, an welcher sich das Laufgewicht befindet, das wirkliche Gewicht des Gegenstandes verzeichnet zu lesen. Der Vortheil dieser Wage besteht darin, daß ein einziges Gewicht genügt und daß viel schneller gewogen werden kann. Ueber Brücken-W. s. d. Eine andere Art W.n sind die nach dem Princip des Winkelhebels construirten Zeiger-W. n.


Wagen, Fuhrwerke um Lasten auf Rädern fortzuschaffen, nach ihrem Zwecke verschieden. Bei den Acker- u. Fracht-W. ist das Gestell, auf welchem die Last ruht, unmittelbar mit den W. achsen verbunden, bei Kutschen u. Chaisen dagegen nicht unmittelbar, sondern durch Riemen und Stahlfedern.


Wagen, großer und kleiner, die Sternbilder des großen u. kleinen Bären.


Wagenaar, Jan, niederländischer Geschichtschreiber, geb. 1709 zu Amsterdam, der Sohn eines Schusters, wurde Kaufmann, Holzhändler, st. 1773 als Rathschreiber seiner Vaterstadt. Er verlegte sich auf sprachliche, historische und theologische Studien nur in seinen Erholungsstunden, aber sein bis 1751 gehendes Hauptwerk: "De vaderlandsche Historie" ist trotz mancherlei Mängeln bis jetzt das beste geblieben, was über die Geschichte der vereinigten Niederlande geschrieben worden; dasselbe wurde mehrfach übersetzt, ins Deutsche von E. Toze (Leipz. 1756, 8 Quartbände) u. bis zum Jahrg. 1784 fortgesetzt. Ueber W. verfaßte Matthys Siegenbeek zwei Schriften (1827, 1835).


Wagenburg, in der früheren Kriegführung eine aus zusammengestellten Wagen gebildete Schanze (Barrikade), zuletzt von den Hussiten in großem Maßstabe angewandt, jetzt bei der Wirkung des Geschützes nicht mehr anwendbar.


Wagenwinde, Maschine zum Heben schwerer Lasten, besonders zum Heben beladener Frachtwagen, um die Räder zum Schmieren abheben zu können. Sie besteht aus einem hölzernen Klotze, in dem sich eine gezahnte eiserne Stange auf- und abbewegen läßt. Am obern Ende des Klotzes ist das Triebwerk angebracht,

Kalk mit Wasser, von Schwefelsäure mit Wasser, bei der Verbindung der Körper mit Sauerstoff (Verbrennen).


Wärmemesser, s. Thermometer.


Wärmemesser , lat.-griech. Calorimeter. Vorrichtung um die spec. Wärme eines Körpers zu bestimmen, besteht aus 2 ineinander befindlichen blechernen Gefäßen, von denen das innere und der Zwischenraum zwischen beiden mit zerstoßenem Eise von 0° angefüllt sind. Der bis zu einer bestimmten Temperatur erwärmte Körper wird zwischen das Eis des innern Gefäßes gebracht und aus der Menge des abfließenden Wassers läßt sich dann die spec. Wärme des Körpers, wiewohl nicht ganz genau, berechnen; vergl. Wärme.


Wärwolf, s. Werwolf.


Waffen, althochdeutsch Wapen, die Werkzeuge zum Angriffe und zur Vertheidigung.


Waffenplatz, Festung; in einer Festung die ein- und ausspringenden Winkel des bedeckten Wegs, wo sich die Truppen der Besatzung zu Ausfällen sammeln.


Waffenrecht, das Recht Waffen zu tragen; das Recht über Krieg u. Frieden, gegenwärtig eines der Hoheitsrechte.


Waffenstillstand, die zeitweilige und vertragsmäßige Unterbrechung der Feindseligkeiten zwischen Kriegführenden.


Wage, heißt jede mechanische Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts der Körper, meist hebelartig construirt. Die gewöhnlichste W., die Krämer-W., besteht aus einem gleicharmigen Hebel, dem sog. W. balken, der in seinem Drehpunkte gewöhnlich auf einer senkrechten Säule ruht, und oben auf seiner Mitte einen senkrecht stehenden Stift (die Zunge) trägt, welcher dazu dient, die horizontale Richtung des W.balkens oder eine Abweichung von derselben anzudeuten. An jedem Arm des W.balkens ist eine Schale angehängt, in deren eine der zu wägende Gegenstand, in die andere das Gewicht kommt. Bei stattfindendem Gleichgewichte dieser beiden steht der W.balken vollkommen horizontal. Die Schnell-W. od. Römische W. ist ein ungleicharmiger Hebel, an dessen kurzen Arm der zu wägende Gegenstand gehängt wird, während an dem langen Arm das Gewicht (Laufgewicht) verschoben wird, bis Gleichgewicht eintritt; an dem Arm selber ist dann an der Stelle, an welcher sich das Laufgewicht befindet, das wirkliche Gewicht des Gegenstandes verzeichnet zu lesen. Der Vortheil dieser Wage besteht darin, daß ein einziges Gewicht genügt und daß viel schneller gewogen werden kann. Ueber Brücken-W. s. d. Eine andere Art W.n sind die nach dem Princip des Winkelhebels construirten Zeiger-W. n.


Wagen, Fuhrwerke um Lasten auf Rädern fortzuschaffen, nach ihrem Zwecke verschieden. Bei den Acker- u. Fracht-W. ist das Gestell, auf welchem die Last ruht, unmittelbar mit den W. achsen verbunden, bei Kutschen u. Chaisen dagegen nicht unmittelbar, sondern durch Riemen und Stahlfedern.


Wagen, großer und kleiner, die Sternbilder des großen u. kleinen Bären.


Wagenaar, Jan, niederländischer Geschichtschreiber, geb. 1709 zu Amsterdam, der Sohn eines Schusters, wurde Kaufmann, Holzhändler, st. 1773 als Rathschreiber seiner Vaterstadt. Er verlegte sich auf sprachliche, historische und theologische Studien nur in seinen Erholungsstunden, aber sein bis 1751 gehendes Hauptwerk: „De vaderlandsche Historie“ ist trotz mancherlei Mängeln bis jetzt das beste geblieben, was über die Geschichte der vereinigten Niederlande geschrieben worden; dasselbe wurde mehrfach übersetzt, ins Deutsche von E. Toze (Leipz. 1756, 8 Quartbände) u. bis zum Jahrg. 1784 fortgesetzt. Ueber W. verfaßte Matthys Siegenbeek zwei Schriften (1827, 1835).


Wagenburg, in der früheren Kriegführung eine aus zusammengestellten Wagen gebildete Schanze (Barrikade), zuletzt von den Hussiten in großem Maßstabe angewandt, jetzt bei der Wirkung des Geschützes nicht mehr anwendbar.


Wagenwinde, Maschine zum Heben schwerer Lasten, besonders zum Heben beladener Frachtwagen, um die Räder zum Schmieren abheben zu können. Sie besteht aus einem hölzernen Klotze, in dem sich eine gezahnte eiserne Stange auf- und abbewegen läßt. Am obern Ende des Klotzes ist das Triebwerk angebracht,

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[655/0656] Kalk mit Wasser, von Schwefelsäure mit Wasser, bei der Verbindung der Körper mit Sauerstoff (Verbrennen). Wärmemesser, s. Thermometer. Wärmemesser , lat.-griech. Calorimeter. Vorrichtung um die spec. Wärme eines Körpers zu bestimmen, besteht aus 2 ineinander befindlichen blechernen Gefäßen, von denen das innere und der Zwischenraum zwischen beiden mit zerstoßenem Eise von 0° angefüllt sind. Der bis zu einer bestimmten Temperatur erwärmte Körper wird zwischen das Eis des innern Gefäßes gebracht und aus der Menge des abfließenden Wassers läßt sich dann die spec. Wärme des Körpers, wiewohl nicht ganz genau, berechnen; vergl. Wärme. Wärwolf, s. Werwolf. Waffen, althochdeutsch Wapen, die Werkzeuge zum Angriffe und zur Vertheidigung. Waffenplatz, Festung; in einer Festung die ein- und ausspringenden Winkel des bedeckten Wegs, wo sich die Truppen der Besatzung zu Ausfällen sammeln. Waffenrecht, das Recht Waffen zu tragen; das Recht über Krieg u. Frieden, gegenwärtig eines der Hoheitsrechte. Waffenstillstand, die zeitweilige und vertragsmäßige Unterbrechung der Feindseligkeiten zwischen Kriegführenden. Wage, heißt jede mechanische Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts der Körper, meist hebelartig construirt. Die gewöhnlichste W., die Krämer-W., besteht aus einem gleicharmigen Hebel, dem sog. W. balken, der in seinem Drehpunkte gewöhnlich auf einer senkrechten Säule ruht, und oben auf seiner Mitte einen senkrecht stehenden Stift (die Zunge) trägt, welcher dazu dient, die horizontale Richtung des W.balkens oder eine Abweichung von derselben anzudeuten. An jedem Arm des W.balkens ist eine Schale angehängt, in deren eine der zu wägende Gegenstand, in die andere das Gewicht kommt. Bei stattfindendem Gleichgewichte dieser beiden steht der W.balken vollkommen horizontal. Die Schnell-W. od. Römische W. ist ein ungleicharmiger Hebel, an dessen kurzen Arm der zu wägende Gegenstand gehängt wird, während an dem langen Arm das Gewicht (Laufgewicht) verschoben wird, bis Gleichgewicht eintritt; an dem Arm selber ist dann an der Stelle, an welcher sich das Laufgewicht befindet, das wirkliche Gewicht des Gegenstandes verzeichnet zu lesen. Der Vortheil dieser Wage besteht darin, daß ein einziges Gewicht genügt und daß viel schneller gewogen werden kann. Ueber Brücken-W. s. d. Eine andere Art W.n sind die nach dem Princip des Winkelhebels construirten Zeiger-W. n. Wagen, Fuhrwerke um Lasten auf Rädern fortzuschaffen, nach ihrem Zwecke verschieden. Bei den Acker- u. Fracht-W. ist das Gestell, auf welchem die Last ruht, unmittelbar mit den W. achsen verbunden, bei Kutschen u. Chaisen dagegen nicht unmittelbar, sondern durch Riemen und Stahlfedern. Wagen, großer und kleiner, die Sternbilder des großen u. kleinen Bären. Wagenaar, Jan, niederländischer Geschichtschreiber, geb. 1709 zu Amsterdam, der Sohn eines Schusters, wurde Kaufmann, Holzhändler, st. 1773 als Rathschreiber seiner Vaterstadt. Er verlegte sich auf sprachliche, historische und theologische Studien nur in seinen Erholungsstunden, aber sein bis 1751 gehendes Hauptwerk: „De vaderlandsche Historie“ ist trotz mancherlei Mängeln bis jetzt das beste geblieben, was über die Geschichte der vereinigten Niederlande geschrieben worden; dasselbe wurde mehrfach übersetzt, ins Deutsche von E. Toze (Leipz. 1756, 8 Quartbände) u. bis zum Jahrg. 1784 fortgesetzt. Ueber W. verfaßte Matthys Siegenbeek zwei Schriften (1827, 1835). Wagenburg, in der früheren Kriegführung eine aus zusammengestellten Wagen gebildete Schanze (Barrikade), zuletzt von den Hussiten in großem Maßstabe angewandt, jetzt bei der Wirkung des Geschützes nicht mehr anwendbar. Wagenwinde, Maschine zum Heben schwerer Lasten, besonders zum Heben beladener Frachtwagen, um die Räder zum Schmieren abheben zu können. Sie besteht aus einem hölzernen Klotze, in dem sich eine gezahnte eiserne Stange auf- und abbewegen läßt. Am obern Ende des Klotzes ist das Triebwerk angebracht,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/656>, abgerufen am 23.11.2024.