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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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aus dem Volksleben, Marktscenen, Seiltänzer, Quacksalber etc.; malte auch Städteansichten, so namentlich eine Ansicht Londons vor dem Brande von 1666.


Wynants (Wei-), Johann, berühmter holländ. Landschaftsmaler, geb. 1606 zu Harlem, gest. 1677; war Lehrer Adrian van der Velde's, Wouwermanns und Lingelbachs, welche häufig die Staffage zu seinen Landschaften malten.


Wysocki (-sozki), Peter, geb. 1799 zu Warschau, stiftete als Unterlieutenant 1828 eine Militärverschwörung, führte in der Nacht des 29. Novbr. 1830 die Fähndrichsschule zum Sturme auf das Belvedere, die Residenz des Großfürsten Constantin, fiel 6. Sept. 1831 verwundet in russ. Gefangenschaft, soll 1837 in Sibirien gestorben sein.


Wyß, Joh. Rudolph, ein verdienter Dichter und Schriftsteller, geb. 1781 zu Bern, auf deutschen Hochschulen gebildet, st. 1830 als Professor der Philosophie in seiner Vaterstadt. Lieferte ebenso einfache als anmuthige Idyllen, Volkssagen, Legenden u. Erzählungen, gab 1811-29 das Taschenbuch "Alpenrosen" heraus, dann die Berner Chroniken von Justinger, Tschachtlan und Stud, sowie den "Schweizerischen Geschichtsforscher"; als Philosoph lieferte er ihrer Zeit sehr belobte praktisch-philosophische "Vorlesungen über das höchste Gut" (Tübingen 1811).


Wyttenbach, Daniel, ein grundgelehrter Philolog, geb. 1746 zu Bern, wurde 1771 Professor der griechischen Sprache und Philosophie am Remonstranten-Gymnasium zu Amsterdam, 1799 Professor der Beredsamkeit und Philologie zu Leyden, 1818 pensionirt, st. 1820 erblindet zu Oegsgeest. Kritische Ausgaben von Schriften des Plutarch, Platons Phädon, die in classischem Latein geschriebene vita Ruhnkenii (Leyden 1800), epistola critica ad Ruhnkenium (1769) u. s. f., außerdem eine Menge philosophischer Abhandlungen (Ansichten der Philosophen von Thales bis Seneca über das Leben nach dem Tode, über die Frage, ob nur Ein Gott sei, über den Kantianismus u. s. f. Friedemann gab W.s "opuscula selecta" sowie eine 1833 von Mahne geschriebene Lebensbeschreibung heraus (Braunschw. 1825). - W., Johanna, eine geborne Gallien aus Hanau, die Nichte und seit 1817 die Gattin des Vorigen, gest. 1830 zu Leyden, glänzte mit populär-philosophischen Schriften unter den gelehrten Frauen u. wurde 1827 gelegentlich der 300jährigen Jubelfeier der Universität Marburg von dieser zum Dr. der Philosophie u. Magister der freien Künste gemacht.


X.

X, im griech. Alphabet der 14., im römischen der 21., im deutschen der 24. Buchstabe; als Zahlzeichen X = 10 (ein doppeltes V od. U, daher das sprichwörtliche: einem ein X für ein U machen); als röm. Abkürzung ein denarius (= 10 As); auf frz. Münzen: Amiens; in der Mathematik bezeichnet X eine unbekannte Größe.


Xalapa (Ch-) od. Jalapa, Depart. und Stadt in dem mexik. Staate Veracruz, s. d.


Xalisco (Ch-), mexik. Staat am stillen Ocean, gegen 3000 #M. groß, mit 774000 E., der Hptst. Guadalaxara.


Xanten, Santen, rheinpreuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit 3100 E., merkwürdiger goth. Kirche, röm. Alterthümern (Castra Vetera, später Castra Trajana, Civitas Trajana).


Xanthin, griech.-deutsch, der gelbe Farbestoff im Krapp; Xanthogen, Schwefelkohlenstoff; Xanthogensäure, Gelbsäure, besteht aus Schwefelkohlen- und Wasserstoff, bildet mit mehren Metallen gelbe Verbindungen.


Xanthippe, das Weib des Sokrates; ihre sprichwörtliche Zanksüchtigkeit ist ihr später erst zur Ausstaffirung des Sokratischen Charakters zugelegt worden.

aus dem Volksleben, Marktscenen, Seiltänzer, Quacksalber etc.; malte auch Städteansichten, so namentlich eine Ansicht Londons vor dem Brande von 1666.


Wynants (Wei–), Johann, berühmter holländ. Landschaftsmaler, geb. 1606 zu Harlem, gest. 1677; war Lehrer Adrian van der Velde's, Wouwermanns und Lingelbachs, welche häufig die Staffage zu seinen Landschaften malten.


Wysocki (–sozki), Peter, geb. 1799 zu Warschau, stiftete als Unterlieutenant 1828 eine Militärverschwörung, führte in der Nacht des 29. Novbr. 1830 die Fähndrichsschule zum Sturme auf das Belvedere, die Residenz des Großfürsten Constantin, fiel 6. Sept. 1831 verwundet in russ. Gefangenschaft, soll 1837 in Sibirien gestorben sein.


Wyß, Joh. Rudolph, ein verdienter Dichter und Schriftsteller, geb. 1781 zu Bern, auf deutschen Hochschulen gebildet, st. 1830 als Professor der Philosophie in seiner Vaterstadt. Lieferte ebenso einfache als anmuthige Idyllen, Volkssagen, Legenden u. Erzählungen, gab 1811–29 das Taschenbuch „Alpenrosen“ heraus, dann die Berner Chroniken von Justinger, Tschachtlan und Stud, sowie den „Schweizerischen Geschichtsforscher“; als Philosoph lieferte er ihrer Zeit sehr belobte praktisch-philosophische „Vorlesungen über das höchste Gut“ (Tübingen 1811).


Wyttenbach, Daniel, ein grundgelehrter Philolog, geb. 1746 zu Bern, wurde 1771 Professor der griechischen Sprache und Philosophie am Remonstranten-Gymnasium zu Amsterdam, 1799 Professor der Beredsamkeit und Philologie zu Leyden, 1818 pensionirt, st. 1820 erblindet zu Oegsgeest. Kritische Ausgaben von Schriften des Plutarch, Platons Phädon, die in classischem Latein geschriebene vita Ruhnkenii (Leyden 1800), epistola critica ad Ruhnkenium (1769) u. s. f., außerdem eine Menge philosophischer Abhandlungen (Ansichten der Philosophen von Thales bis Seneca über das Leben nach dem Tode, über die Frage, ob nur Ein Gott sei, über den Kantianismus u. s. f. Friedemann gab W.s „opuscula selecta“ sowie eine 1833 von Mahne geschriebene Lebensbeschreibung heraus (Braunschw. 1825). – W., Johanna, eine geborne Gallien aus Hanau, die Nichte und seit 1817 die Gattin des Vorigen, gest. 1830 zu Leyden, glänzte mit populär-philosophischen Schriften unter den gelehrten Frauen u. wurde 1827 gelegentlich der 300jährigen Jubelfeier der Universität Marburg von dieser zum Dr. der Philosophie u. Magister der freien Künste gemacht.


X.

X, im griech. Alphabet der 14., im römischen der 21., im deutschen der 24. Buchstabe; als Zahlzeichen X = 10 (ein doppeltes V od. U, daher das sprichwörtliche: einem ein X für ein U machen); als röm. Abkürzung ein denarius (= 10 As); auf frz. Münzen: Amiens; in der Mathematik bezeichnet X eine unbekannte Größe.


Xalapa (Ch–) od. Jalapa, Depart. und Stadt in dem mexik. Staate Veracruz, s. d.


Xalisco (Ch–), mexik. Staat am stillen Ocean, gegen 3000 □M. groß, mit 774000 E., der Hptst. Guadalaxara.


Xanten, Santen, rheinpreuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit 3100 E., merkwürdiger goth. Kirche, röm. Alterthümern (Castra Vetera, später Castra Trajana, Civitas Trajana).


Xanthin, griech.-deutsch, der gelbe Farbestoff im Krapp; Xanthogen, Schwefelkohlenstoff; Xanthogensäure, Gelbsäure, besteht aus Schwefelkohlen- und Wasserstoff, bildet mit mehren Metallen gelbe Verbindungen.


Xanthippe, das Weib des Sokrates; ihre sprichwörtliche Zanksüchtigkeit ist ihr später erst zur Ausstaffirung des Sokratischen Charakters zugelegt worden.

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[756/0757] aus dem Volksleben, Marktscenen, Seiltänzer, Quacksalber etc.; malte auch Städteansichten, so namentlich eine Ansicht Londons vor dem Brande von 1666. Wynants (Wei–), Johann, berühmter holländ. Landschaftsmaler, geb. 1606 zu Harlem, gest. 1677; war Lehrer Adrian van der Velde's, Wouwermanns und Lingelbachs, welche häufig die Staffage zu seinen Landschaften malten. Wysocki (–sozki), Peter, geb. 1799 zu Warschau, stiftete als Unterlieutenant 1828 eine Militärverschwörung, führte in der Nacht des 29. Novbr. 1830 die Fähndrichsschule zum Sturme auf das Belvedere, die Residenz des Großfürsten Constantin, fiel 6. Sept. 1831 verwundet in russ. Gefangenschaft, soll 1837 in Sibirien gestorben sein. Wyß, Joh. Rudolph, ein verdienter Dichter und Schriftsteller, geb. 1781 zu Bern, auf deutschen Hochschulen gebildet, st. 1830 als Professor der Philosophie in seiner Vaterstadt. Lieferte ebenso einfache als anmuthige Idyllen, Volkssagen, Legenden u. Erzählungen, gab 1811–29 das Taschenbuch „Alpenrosen“ heraus, dann die Berner Chroniken von Justinger, Tschachtlan und Stud, sowie den „Schweizerischen Geschichtsforscher“; als Philosoph lieferte er ihrer Zeit sehr belobte praktisch-philosophische „Vorlesungen über das höchste Gut“ (Tübingen 1811). Wyttenbach, Daniel, ein grundgelehrter Philolog, geb. 1746 zu Bern, wurde 1771 Professor der griechischen Sprache und Philosophie am Remonstranten-Gymnasium zu Amsterdam, 1799 Professor der Beredsamkeit und Philologie zu Leyden, 1818 pensionirt, st. 1820 erblindet zu Oegsgeest. Kritische Ausgaben von Schriften des Plutarch, Platons Phädon, die in classischem Latein geschriebene vita Ruhnkenii (Leyden 1800), epistola critica ad Ruhnkenium (1769) u. s. f., außerdem eine Menge philosophischer Abhandlungen (Ansichten der Philosophen von Thales bis Seneca über das Leben nach dem Tode, über die Frage, ob nur Ein Gott sei, über den Kantianismus u. s. f. Friedemann gab W.s „opuscula selecta“ sowie eine 1833 von Mahne geschriebene Lebensbeschreibung heraus (Braunschw. 1825). – W., Johanna, eine geborne Gallien aus Hanau, die Nichte und seit 1817 die Gattin des Vorigen, gest. 1830 zu Leyden, glänzte mit populär-philosophischen Schriften unter den gelehrten Frauen u. wurde 1827 gelegentlich der 300jährigen Jubelfeier der Universität Marburg von dieser zum Dr. der Philosophie u. Magister der freien Künste gemacht. X. X, im griech. Alphabet der 14., im römischen der 21., im deutschen der 24. Buchstabe; als Zahlzeichen X = 10 (ein doppeltes V od. U, daher das sprichwörtliche: einem ein X für ein U machen); als röm. Abkürzung ein denarius (= 10 As); auf frz. Münzen: Amiens; in der Mathematik bezeichnet X eine unbekannte Größe. Xalapa (Ch–) od. Jalapa, Depart. und Stadt in dem mexik. Staate Veracruz, s. d. Xalisco (Ch–), mexik. Staat am stillen Ocean, gegen 3000 □M. groß, mit 774000 E., der Hptst. Guadalaxara. Xanten, Santen, rheinpreuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit 3100 E., merkwürdiger goth. Kirche, röm. Alterthümern (Castra Vetera, später Castra Trajana, Civitas Trajana). Xanthin, griech.-deutsch, der gelbe Farbestoff im Krapp; Xanthogen, Schwefelkohlenstoff; Xanthogensäure, Gelbsäure, besteht aus Schwefelkohlen- und Wasserstoff, bildet mit mehren Metallen gelbe Verbindungen. Xanthippe, das Weib des Sokrates; ihre sprichwörtliche Zanksüchtigkeit ist ihr später erst zur Ausstaffirung des Sokratischen Charakters zugelegt worden.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/757>, abgerufen am 23.11.2024.