Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Harmonie, nach dem Verwechslungssysteme", Leipz. 1812.


Schicht, in der Bergmannssprache Zeit von 6, 8 und 12 Stunden; 1/4 aller Kure auf einer Zeche.


Schichtung, bei fortgesetzter Gütergemeinschaft zwischen dem überlebenden Ehegatten und den Kindern kann der erstere gewöhnlich austreten sobald er will, die Kinder dagegen haben das Recht, auf S. (Theilung und Ausscheidung) zu dringen nur aus bestimmten Gründen, als: Wiederverheirathung des Wittwers, Gutsgefährdung durch unordentliche Wirthschaft, etwa auch Volljährigkeit der Kinder.


Schichtung, in der Geologie die Lagerung der Gebirgsarten in parallelen Platten (Schichten).


Schick Gottlieb, geb. 1779 zu Stuttgart, Maler, bildete sich zu Paris und Rom, war Mitbegründer der neuen Malerschule, starb 1812.


Schicksal, die Summe der Erlebnisse und Ereignisse in der Geschichte der Menschheit, des einzelnen Volkes, Volksstammes, Ortes, der einzelnen Familie oder Person, dann auch jedes einzelne auffallende oder folgenreiche Erlebniß oder Ereigniß. Weil das Wesen des S.s in letzter Instanz für uns ein Mysterium bleibt u. die Ansichten hierüber weit auseinander gehen, deßhalb fehlt eine genügende Bestimmung des Begriffes S. und sind für S. allerlei Ausdrücke im Umlauf z. B. Geschick oder Verhängniß, das S., insofern es als absolut nothwendig od. von überirdischen Mächten vorausbestimmt oder doch als vom Willen und Thun des Menschen unabhängig gedacht wird; Glück, Unglück, das S., insofern es das Wohlergehen des Individuums fördert oder hemmt oder insofern es als zufällig gedacht wird; Vergeltung, das S., insoweit es durch das Thun und Verhalten des Menschen bedingt sein soll. Im Allgemeinen hängen die Ansichten über das S. von denen ab, die man von Gott und der Weltregierung, von der Bestimmung und Freiheit des Menschen hat, und entsprechen mehr oder minder dem Fatalismus (s. Fatum) oder der christlichen Weltanschauung.


Schicksalstragödie nennt man jene Ausartung der Tragödie, zu welcher sich Anhänger der neuern romantischen Schule verirrten und deren Grundfehler darin liegt, daß das Schicksal keineswegs wie in den Trauerspielen der Alten als ewige Nothwendigkeit erscheint, die der himmelstürmenden Freiheit entgegensteht, sondern als hämischer Dämon, den jede Kleinigkeit zu entsetzlichen Rachethaten reizt, der seinen Willen gerne durch Träume, Weissagungen, Gespenster u. dgl. kund gibt u. den Menschen zwingt, sich mit Schuld zu beladen, so daß man gar nicht absieht, wozu bei solchen Puppen des Schicksals eine Charakterzeichnung dienen soll, Schillers Braut von Messina u. noch entschiedener Z. Werners 24. Februar begannen den Reigen der S.n, A. Müller, Houwald u. Grillparzer cultivirten dieselben aufs eifrigste u. zugleich mit glänzendem Erfolg, durch A. Oehlenschlager u. a. artete sie in förmlichen Gespensterspuck aus. Mehr als alle ästhetischen Widerlegungen bewirkten gegen die S. Castellis Schicksalsstrumpf und Platens verhängnißvolle Gabel.


Schidone (Ski-) od. Schedone. Bartolommeo, modenes. Maler aus der Schule der Caracci, geb. 1559, gest. 1615 als herzogl. Hofmaler zu Parma. Seine spätern Bilder zeichnen sich vor seinen frühern u. weicher gehaltenen aus durch kräftigere natürliche Auffassung.


Schiedam, holländ. Stadt östl. von Rotterdam, mit 13000 E., Hafen, einigen hundert Geneverbrennereien, großer Schweinezucht, Seehandel, Bleiweißfabriken.


Schiedseid, s. Eid.


Schiedsgerichte, im Gegensatz von den gesetzlichen, ordentlichen Gerichten, die Gerichte, welche von den Parteien durch Vertrag, sei es zu Anfang des Rechtsverkehrs (z. B. bei Handelsgesellschaften) oder erst beim Ausbruch eines Streitfalles aufgestellt werden. In der Regel wählt jede Partei die Hälfte der Schiedsrichter und diese dann den Obmann. Gewöhnlich wird durch Vertrag bestimmt, ob die S. nach Billigkeit oder nach strengem Recht entscheiden sollen. Das Verfahren vor S.n ist ungefähr das nämliche wie vor ordentlichen

Harmonie, nach dem Verwechslungssysteme“, Leipz. 1812.


Schicht, in der Bergmannssprache Zeit von 6, 8 und 12 Stunden; 1/4 aller Kure auf einer Zeche.


Schichtung, bei fortgesetzter Gütergemeinschaft zwischen dem überlebenden Ehegatten und den Kindern kann der erstere gewöhnlich austreten sobald er will, die Kinder dagegen haben das Recht, auf S. (Theilung und Ausscheidung) zu dringen nur aus bestimmten Gründen, als: Wiederverheirathung des Wittwers, Gutsgefährdung durch unordentliche Wirthschaft, etwa auch Volljährigkeit der Kinder.


Schichtung, in der Geologie die Lagerung der Gebirgsarten in parallelen Platten (Schichten).


Schick Gottlieb, geb. 1779 zu Stuttgart, Maler, bildete sich zu Paris und Rom, war Mitbegründer der neuen Malerschule, starb 1812.


Schicksal, die Summe der Erlebnisse und Ereignisse in der Geschichte der Menschheit, des einzelnen Volkes, Volksstammes, Ortes, der einzelnen Familie oder Person, dann auch jedes einzelne auffallende oder folgenreiche Erlebniß oder Ereigniß. Weil das Wesen des S.s in letzter Instanz für uns ein Mysterium bleibt u. die Ansichten hierüber weit auseinander gehen, deßhalb fehlt eine genügende Bestimmung des Begriffes S. und sind für S. allerlei Ausdrücke im Umlauf z. B. Geschick oder Verhängniß, das S., insofern es als absolut nothwendig od. von überirdischen Mächten vorausbestimmt oder doch als vom Willen und Thun des Menschen unabhängig gedacht wird; Glück, Unglück, das S., insofern es das Wohlergehen des Individuums fördert oder hemmt oder insofern es als zufällig gedacht wird; Vergeltung, das S., insoweit es durch das Thun und Verhalten des Menschen bedingt sein soll. Im Allgemeinen hängen die Ansichten über das S. von denen ab, die man von Gott und der Weltregierung, von der Bestimmung und Freiheit des Menschen hat, und entsprechen mehr oder minder dem Fatalismus (s. Fatum) oder der christlichen Weltanschauung.


Schicksalstragödie nennt man jene Ausartung der Tragödie, zu welcher sich Anhänger der neuern romantischen Schule verirrten und deren Grundfehler darin liegt, daß das Schicksal keineswegs wie in den Trauerspielen der Alten als ewige Nothwendigkeit erscheint, die der himmelstürmenden Freiheit entgegensteht, sondern als hämischer Dämon, den jede Kleinigkeit zu entsetzlichen Rachethaten reizt, der seinen Willen gerne durch Träume, Weissagungen, Gespenster u. dgl. kund gibt u. den Menschen zwingt, sich mit Schuld zu beladen, so daß man gar nicht absieht, wozu bei solchen Puppen des Schicksals eine Charakterzeichnung dienen soll, Schillers Braut von Messina u. noch entschiedener Z. Werners 24. Februar begannen den Reigen der S.n, A. Müller, Houwald u. Grillparzer cultivirten dieselben aufs eifrigste u. zugleich mit glänzendem Erfolg, durch A. Oehlenschlager u. a. artete sie in förmlichen Gespensterspuck aus. Mehr als alle ästhetischen Widerlegungen bewirkten gegen die S. Castellis Schicksalsstrumpf und Platens verhängnißvolle Gabel.


Schidone (Ski–) od. Schedone. Bartolommeo, modenes. Maler aus der Schule der Caracci, geb. 1559, gest. 1615 als herzogl. Hofmaler zu Parma. Seine spätern Bilder zeichnen sich vor seinen frühern u. weicher gehaltenen aus durch kräftigere natürliche Auffassung.


Schiedam, holländ. Stadt östl. von Rotterdam, mit 13000 E., Hafen, einigen hundert Geneverbrennereien, großer Schweinezucht, Seehandel, Bleiweißfabriken.


Schiedseid, s. Eid.


Schiedsgerichte, im Gegensatz von den gesetzlichen, ordentlichen Gerichten, die Gerichte, welche von den Parteien durch Vertrag, sei es zu Anfang des Rechtsverkehrs (z. B. bei Handelsgesellschaften) oder erst beim Ausbruch eines Streitfalles aufgestellt werden. In der Regel wählt jede Partei die Hälfte der Schiedsrichter und diese dann den Obmann. Gewöhnlich wird durch Vertrag bestimmt, ob die S. nach Billigkeit oder nach strengem Recht entscheiden sollen. Das Verfahren vor S.n ist ungefähr das nämliche wie vor ordentlichen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0076" n="75"/>
Harmonie, nach dem Verwechslungssysteme&#x201C;, Leipz. 1812.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schicht</hi>, in der Bergmannssprache Zeit von 6, 8 und 12 Stunden; <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> aller Kure auf einer Zeche.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schichtung</hi>, bei fortgesetzter Gütergemeinschaft zwischen dem überlebenden Ehegatten und den Kindern kann der erstere gewöhnlich austreten sobald er will, die Kinder dagegen haben das Recht, auf S. (Theilung und Ausscheidung) zu dringen nur aus bestimmten Gründen, als: Wiederverheirathung des Wittwers, Gutsgefährdung durch unordentliche Wirthschaft, etwa auch Volljährigkeit der Kinder.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schichtung</hi>, in der Geologie die Lagerung der Gebirgsarten in parallelen Platten (Schichten).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schick</hi> Gottlieb, geb. 1779 zu Stuttgart, Maler, bildete sich zu Paris und Rom, war Mitbegründer der neuen Malerschule, starb 1812.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schicksal</hi>, die Summe der Erlebnisse und Ereignisse in der Geschichte der Menschheit, des einzelnen Volkes, Volksstammes, Ortes, der einzelnen Familie oder Person, dann auch jedes einzelne auffallende oder folgenreiche Erlebniß oder Ereigniß. Weil das Wesen des S.s in letzter Instanz für uns ein Mysterium bleibt u. die Ansichten hierüber weit auseinander gehen, deßhalb fehlt eine genügende Bestimmung des Begriffes S. und sind für S. allerlei Ausdrücke im Umlauf z. B. <hi rendition="#g">Geschick</hi> oder <hi rendition="#g">Verhängniß,</hi> das S., insofern es als absolut nothwendig od. von überirdischen Mächten vorausbestimmt oder doch als vom Willen und Thun des Menschen unabhängig gedacht wird; <hi rendition="#g">Glück</hi>, <hi rendition="#g">Unglück</hi>, das S., insofern es das Wohlergehen des Individuums fördert oder hemmt oder insofern es als zufällig gedacht wird; <hi rendition="#g">Vergeltung,</hi> das S., insoweit es durch das Thun und Verhalten des Menschen bedingt sein soll. Im Allgemeinen hängen die Ansichten über das S. von denen ab, die man von Gott und der Weltregierung, von der Bestimmung und Freiheit des Menschen hat, und entsprechen mehr oder minder dem Fatalismus (s. Fatum) oder der christlichen Weltanschauung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schicksalstragödie</hi> nennt man jene Ausartung der Tragödie, zu welcher sich Anhänger der neuern romantischen Schule verirrten und deren Grundfehler darin liegt, daß das Schicksal keineswegs wie in den Trauerspielen der Alten als ewige Nothwendigkeit erscheint, die der himmelstürmenden Freiheit entgegensteht, sondern als hämischer Dämon, den jede Kleinigkeit zu entsetzlichen Rachethaten reizt, der seinen Willen gerne durch Träume, Weissagungen, Gespenster u. dgl. kund gibt u. den Menschen zwingt, sich mit Schuld zu beladen, so daß man gar nicht absieht, wozu bei solchen Puppen des Schicksals eine Charakterzeichnung dienen soll, Schillers Braut von Messina u. noch entschiedener Z. Werners 24. Februar begannen den Reigen der S.n, A. Müller, Houwald u. Grillparzer cultivirten dieselben aufs eifrigste u. zugleich mit glänzendem Erfolg, durch A. Oehlenschlager u. a. artete sie in förmlichen Gespensterspuck aus. Mehr als alle ästhetischen Widerlegungen bewirkten gegen die S. Castellis Schicksalsstrumpf und Platens verhängnißvolle Gabel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schidone</hi> (Ski&#x2013;) od. <hi rendition="#g">Schedone.</hi> Bartolommeo, modenes. Maler aus der Schule der Caracci, geb. 1559, gest. 1615 als herzogl. Hofmaler zu Parma. Seine spätern Bilder zeichnen sich vor seinen frühern u. weicher gehaltenen aus durch kräftigere natürliche Auffassung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schiedam</hi>, holländ. Stadt östl. von Rotterdam, mit 13000 E., Hafen, einigen hundert Geneverbrennereien, großer Schweinezucht, Seehandel, Bleiweißfabriken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schiedseid</hi>, s. Eid.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schiedsgerichte</hi>, im Gegensatz von den gesetzlichen, ordentlichen Gerichten, die Gerichte, welche von den Parteien durch Vertrag, sei es zu Anfang des Rechtsverkehrs (z. B. bei Handelsgesellschaften) oder erst beim Ausbruch eines Streitfalles aufgestellt werden. In der Regel wählt jede Partei die Hälfte der Schiedsrichter und diese dann den Obmann. Gewöhnlich wird durch Vertrag bestimmt, ob die S. nach Billigkeit oder nach strengem Recht entscheiden sollen. Das Verfahren vor S.n ist ungefähr das nämliche wie vor ordentlichen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[75/0076] Harmonie, nach dem Verwechslungssysteme“, Leipz. 1812. Schicht, in der Bergmannssprache Zeit von 6, 8 und 12 Stunden; 1/4 aller Kure auf einer Zeche. Schichtung, bei fortgesetzter Gütergemeinschaft zwischen dem überlebenden Ehegatten und den Kindern kann der erstere gewöhnlich austreten sobald er will, die Kinder dagegen haben das Recht, auf S. (Theilung und Ausscheidung) zu dringen nur aus bestimmten Gründen, als: Wiederverheirathung des Wittwers, Gutsgefährdung durch unordentliche Wirthschaft, etwa auch Volljährigkeit der Kinder. Schichtung, in der Geologie die Lagerung der Gebirgsarten in parallelen Platten (Schichten). Schick Gottlieb, geb. 1779 zu Stuttgart, Maler, bildete sich zu Paris und Rom, war Mitbegründer der neuen Malerschule, starb 1812. Schicksal, die Summe der Erlebnisse und Ereignisse in der Geschichte der Menschheit, des einzelnen Volkes, Volksstammes, Ortes, der einzelnen Familie oder Person, dann auch jedes einzelne auffallende oder folgenreiche Erlebniß oder Ereigniß. Weil das Wesen des S.s in letzter Instanz für uns ein Mysterium bleibt u. die Ansichten hierüber weit auseinander gehen, deßhalb fehlt eine genügende Bestimmung des Begriffes S. und sind für S. allerlei Ausdrücke im Umlauf z. B. Geschick oder Verhängniß, das S., insofern es als absolut nothwendig od. von überirdischen Mächten vorausbestimmt oder doch als vom Willen und Thun des Menschen unabhängig gedacht wird; Glück, Unglück, das S., insofern es das Wohlergehen des Individuums fördert oder hemmt oder insofern es als zufällig gedacht wird; Vergeltung, das S., insoweit es durch das Thun und Verhalten des Menschen bedingt sein soll. Im Allgemeinen hängen die Ansichten über das S. von denen ab, die man von Gott und der Weltregierung, von der Bestimmung und Freiheit des Menschen hat, und entsprechen mehr oder minder dem Fatalismus (s. Fatum) oder der christlichen Weltanschauung. Schicksalstragödie nennt man jene Ausartung der Tragödie, zu welcher sich Anhänger der neuern romantischen Schule verirrten und deren Grundfehler darin liegt, daß das Schicksal keineswegs wie in den Trauerspielen der Alten als ewige Nothwendigkeit erscheint, die der himmelstürmenden Freiheit entgegensteht, sondern als hämischer Dämon, den jede Kleinigkeit zu entsetzlichen Rachethaten reizt, der seinen Willen gerne durch Träume, Weissagungen, Gespenster u. dgl. kund gibt u. den Menschen zwingt, sich mit Schuld zu beladen, so daß man gar nicht absieht, wozu bei solchen Puppen des Schicksals eine Charakterzeichnung dienen soll, Schillers Braut von Messina u. noch entschiedener Z. Werners 24. Februar begannen den Reigen der S.n, A. Müller, Houwald u. Grillparzer cultivirten dieselben aufs eifrigste u. zugleich mit glänzendem Erfolg, durch A. Oehlenschlager u. a. artete sie in förmlichen Gespensterspuck aus. Mehr als alle ästhetischen Widerlegungen bewirkten gegen die S. Castellis Schicksalsstrumpf und Platens verhängnißvolle Gabel. Schidone (Ski–) od. Schedone. Bartolommeo, modenes. Maler aus der Schule der Caracci, geb. 1559, gest. 1615 als herzogl. Hofmaler zu Parma. Seine spätern Bilder zeichnen sich vor seinen frühern u. weicher gehaltenen aus durch kräftigere natürliche Auffassung. Schiedam, holländ. Stadt östl. von Rotterdam, mit 13000 E., Hafen, einigen hundert Geneverbrennereien, großer Schweinezucht, Seehandel, Bleiweißfabriken. Schiedseid, s. Eid. Schiedsgerichte, im Gegensatz von den gesetzlichen, ordentlichen Gerichten, die Gerichte, welche von den Parteien durch Vertrag, sei es zu Anfang des Rechtsverkehrs (z. B. bei Handelsgesellschaften) oder erst beim Ausbruch eines Streitfalles aufgestellt werden. In der Regel wählt jede Partei die Hälfte der Schiedsrichter und diese dann den Obmann. Gewöhnlich wird durch Vertrag bestimmt, ob die S. nach Billigkeit oder nach strengem Recht entscheiden sollen. Das Verfahren vor S.n ist ungefähr das nämliche wie vor ordentlichen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/76
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/76>, abgerufen am 26.11.2024.