Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

ein mehr als unregelmäßiges Leben, st. verschuldet 1827.


York von Wartenburg, Hans David Ludwig, Graf, geb. 1759 in Hinterpommern, Soldat seit 1772, commandirte 1812 das preuß. Corps, das gegen Riga operirte, schloß auf dem Rückzug 30. Dec. 1812 eigenmächtig die Convention von Tauroggen, nach welcher die preuß. Truppen sich als neutral von den Franzosen trennten; 1813 führte er den entscheidenden Elbübergang bei Wartenburg aus, wo er den General Bertrand schlug, erstürmte 16. Octbr. 1813 Möckern bei Leipzig, rettete 1814 bei Montmirail das schles. Heer vor gänzlichem Verderben und entschied den Sieg bei Laon. 1815 nahm er seinen Abschied u. wurde kurz vor seinem am 3. Octbr. 1821 erfolgten Tode zum Feldmarschall ernannt. (Lebensgeschichte von Droysen, 2. Aufl., 3 Bde., Berl. 1851.)


Yorktown, Stadt in Virginien, zerfallen, mit etwa 500 E, berühmt durch die Capitulation des Lord Cornwallis, 19. Oct. 1781, welche den amerikan. Unabhängigkeitskrieg beendigte.


Young (Jöng), Edward, einer der bei uns bekanntesten engl. Dichter, geb. 1681 zu Upham bei Winchester, anfangs Jurist, 1727 Theolog, Georgs II. Hofkaplan, gest. 1765 als Pastor zu Wetwyn in der Grafschaft Hertford; als Theaterdichter hatte er kein Glück, dagegen war er ein guter Lyriker, gewann Ehre und Geld durch seine Satiren auf die Ruhmsucht und wurde weltberühmt durch seine "Nachtgedanken", ein lyrischdidactisches Gedicht voll melancholischer Eintönigkeit, aber voll der herrlichsten Sentenzen, genialen Gedankenblitze und kühner Bilder (deutsch von Ebert, der auch die Satiren übersetzte, Braunschw. 1790 ff., von Benzel-Sternau, Frankf. 1825), Works, Lond. 1757 und oft.


Young, Thomas, engl. Gelehrter, geb. 1773 zu Milverton in der Grafschaft Somersett aus einer Quäckerfamilie, trat schon 1791 als Schriftsteller auf u. gewann noch als Student die Mitgliedschaft der königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu London; er lebte in London als praktischer Arzt, doch mehr seinen medicinischen, naturwissenschaftlichen, archäologischen und philologischen Studien, wurde auch Mitglied der franz. Akademie u. st. 1829. Beschäftigte sich viel mit der Erklärung der Hieroglyphen u. sammelte das Ergebniß all seiner Forschungen im "Egyptian dictionary" (Lond. 1829), sein berühmtestes Werk aber waren Vorlesungen über Naturphilosophie u. die mechanischen Künste (engl. Lond. 1807, 2 Bde.).


Young Arthur, geb. 1741, gest. 1820, engl. Landwirth, Secretär des Bureau für Ackerbau, Verfasser mehrer einflußreicher landwirthschaftlicher Werke.


Ypern (franz. Ypres), belg. Festung in Westflandern, an dem bei Nieuport mündenden Küstenflusse Yperle, hat 18000 E., ausgedehnte Leinwand- und Spitzenfabrikation.


Ypsilantis, griech. Fanariotenfamilie, die von den Komnenen abstammen will. Alexander, Hospodar der Walachei, wurde 1805 auf Befehl der argwöhnischen Pforte hingerichtet. Sein Sohn Konstantin, nach 1799 Hospodar der Moldau, bald auch der Walachei, flüchtete 1805 nach Rußland, st. 1816 in Kiew, hatte sich bereits mit der Einleitung eines griech. Aufstandes beschäftigt. Von seinen 5 Söhnen waren von Einfluß auf die griech. Revolution: Alexander Y., geb. 1792, stieg in russ. Kriegsdiensten zum Generalmajor, war Mitglied der Hetärie, stellte sich (1821) an die Spitze des Aufstandes im Norden (Moldau u. Walachei), wurde aber geschlagen; als Flüchtling in Siebenbürgen angehalten, wurde er durch die österr. Regierung bis 1823 in Munkatsch, dann bis 1827 in Theresienstadt gefangen gehalten; st. 1828. Demetrius Y., geb. 1793, begab sich nach Morea, erhielt zwar den gehofften Oberbefehl nicht, bewies sich jedoch immer als geschickter u. entschlossener Anführer; 1828 übergab ihm Kapodistrias auf kurze Zeit den Oberbefehl in Ostgriechenland; Y. ging später von der Militärpartei zu Koletti über, st. 1832.


Ypsiloide, die Zwickelnaht, einem quergelegten großen griech. Ypsilon gleich, Naht in der Hirnschale.


Yriarte, Juan u. Thomas, s. Iriarte.


Yriarte, Ignacio, geb. 1620 in Guipuzcoa, Schüler des ältern Herrera in

ein mehr als unregelmäßiges Leben, st. verschuldet 1827.


York von Wartenburg, Hans David Ludwig, Graf, geb. 1759 in Hinterpommern, Soldat seit 1772, commandirte 1812 das preuß. Corps, das gegen Riga operirte, schloß auf dem Rückzug 30. Dec. 1812 eigenmächtig die Convention von Tauroggen, nach welcher die preuß. Truppen sich als neutral von den Franzosen trennten; 1813 führte er den entscheidenden Elbübergang bei Wartenburg aus, wo er den General Bertrand schlug, erstürmte 16. Octbr. 1813 Möckern bei Leipzig, rettete 1814 bei Montmirail das schles. Heer vor gänzlichem Verderben und entschied den Sieg bei Laon. 1815 nahm er seinen Abschied u. wurde kurz vor seinem am 3. Octbr. 1821 erfolgten Tode zum Feldmarschall ernannt. (Lebensgeschichte von Droysen, 2. Aufl., 3 Bde., Berl. 1851.)


Yorktown, Stadt in Virginien, zerfallen, mit etwa 500 E, berühmt durch die Capitulation des Lord Cornwallis, 19. Oct. 1781, welche den amerikan. Unabhängigkeitskrieg beendigte.


Young (Jöng), Edward, einer der bei uns bekanntesten engl. Dichter, geb. 1681 zu Upham bei Winchester, anfangs Jurist, 1727 Theolog, Georgs II. Hofkaplan, gest. 1765 als Pastor zu Wetwyn in der Grafschaft Hertford; als Theaterdichter hatte er kein Glück, dagegen war er ein guter Lyriker, gewann Ehre und Geld durch seine Satiren auf die Ruhmsucht und wurde weltberühmt durch seine „Nachtgedanken“, ein lyrischdidactisches Gedicht voll melancholischer Eintönigkeit, aber voll der herrlichsten Sentenzen, genialen Gedankenblitze und kühner Bilder (deutsch von Ebert, der auch die Satiren übersetzte, Braunschw. 1790 ff., von Benzel-Sternau, Frankf. 1825), Works, Lond. 1757 und oft.


Young, Thomas, engl. Gelehrter, geb. 1773 zu Milverton in der Grafschaft Somersett aus einer Quäckerfamilie, trat schon 1791 als Schriftsteller auf u. gewann noch als Student die Mitgliedschaft der königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu London; er lebte in London als praktischer Arzt, doch mehr seinen medicinischen, naturwissenschaftlichen, archäologischen und philologischen Studien, wurde auch Mitglied der franz. Akademie u. st. 1829. Beschäftigte sich viel mit der Erklärung der Hieroglyphen u. sammelte das Ergebniß all seiner Forschungen im „Egyptian dictionary“ (Lond. 1829), sein berühmtestes Werk aber waren Vorlesungen über Naturphilosophie u. die mechanischen Künste (engl. Lond. 1807, 2 Bde.).


Young Arthur, geb. 1741, gest. 1820, engl. Landwirth, Secretär des Bureau für Ackerbau, Verfasser mehrer einflußreicher landwirthschaftlicher Werke.


Ypern (franz. Ypres), belg. Festung in Westflandern, an dem bei Nieuport mündenden Küstenflusse Yperle, hat 18000 E., ausgedehnte Leinwand- und Spitzenfabrikation.


Ypsilantis, griech. Fanariotenfamilie, die von den Komnenen abstammen will. Alexander, Hospodar der Walachei, wurde 1805 auf Befehl der argwöhnischen Pforte hingerichtet. Sein Sohn Konstantin, nach 1799 Hospodar der Moldau, bald auch der Walachei, flüchtete 1805 nach Rußland, st. 1816 in Kiew, hatte sich bereits mit der Einleitung eines griech. Aufstandes beschäftigt. Von seinen 5 Söhnen waren von Einfluß auf die griech. Revolution: Alexander Y., geb. 1792, stieg in russ. Kriegsdiensten zum Generalmajor, war Mitglied der Hetärie, stellte sich (1821) an die Spitze des Aufstandes im Norden (Moldau u. Walachei), wurde aber geschlagen; als Flüchtling in Siebenbürgen angehalten, wurde er durch die österr. Regierung bis 1823 in Munkatsch, dann bis 1827 in Theresienstadt gefangen gehalten; st. 1828. Demetrius Y., geb. 1793, begab sich nach Morea, erhielt zwar den gehofften Oberbefehl nicht, bewies sich jedoch immer als geschickter u. entschlossener Anführer; 1828 übergab ihm Kapodistrias auf kurze Zeit den Oberbefehl in Ostgriechenland; Y. ging später von der Militärpartei zu Koletti über, st. 1832.


Ypsiloide, die Zwickelnaht, einem quergelegten großen griech. Ypsilon gleich, Naht in der Hirnschale.


Yriarte, Juan u. Thomas, s. Iriarte.


Yriarte, Ignacio, geb. 1620 in Guipuzcoa, Schüler des ältern Herrera in

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0763" n="762"/>
ein mehr als unregelmäßiges Leben, st. verschuldet 1827.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">York von Wartenburg</hi>, Hans David Ludwig, Graf, geb. 1759 in Hinterpommern, Soldat seit 1772, commandirte 1812 das preuß. Corps, das gegen Riga operirte, schloß auf dem Rückzug 30. Dec. 1812 eigenmächtig die Convention von Tauroggen, nach welcher die preuß. Truppen sich als neutral von den Franzosen trennten; 1813 führte er den entscheidenden Elbübergang bei Wartenburg aus, wo er den General Bertrand schlug, erstürmte 16. Octbr. 1813 Möckern bei Leipzig, rettete 1814 bei Montmirail das schles. Heer vor gänzlichem Verderben und entschied den Sieg bei Laon. 1815 nahm er seinen Abschied u. wurde kurz vor seinem am 3. Octbr. 1821 erfolgten Tode zum Feldmarschall ernannt. (Lebensgeschichte von Droysen, 2. Aufl., 3 Bde., Berl. 1851.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Yorktown</hi>, Stadt in Virginien, zerfallen, mit etwa 500 E, berühmt durch die Capitulation des Lord Cornwallis, 19. Oct. 1781, welche den amerikan. Unabhängigkeitskrieg beendigte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Young</hi> (Jöng), Edward, einer der bei uns bekanntesten engl. Dichter, geb. 1681 zu Upham bei Winchester, anfangs Jurist, 1727 Theolog, Georgs II. Hofkaplan, gest. 1765 als Pastor zu Wetwyn in der Grafschaft Hertford; als Theaterdichter hatte er kein Glück, dagegen war er ein guter Lyriker, gewann Ehre und Geld durch seine Satiren auf die Ruhmsucht und wurde weltberühmt durch seine &#x201E;Nachtgedanken&#x201C;, ein lyrischdidactisches Gedicht voll melancholischer Eintönigkeit, aber voll der herrlichsten Sentenzen, genialen Gedankenblitze und kühner Bilder (deutsch von Ebert, der auch die Satiren übersetzte, Braunschw. 1790 ff., von Benzel-Sternau, Frankf. 1825), <hi rendition="#i">Works, Lond.</hi> 1757 und oft.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Young</hi>, Thomas, engl. Gelehrter, geb. 1773 zu Milverton in der Grafschaft Somersett aus einer Quäckerfamilie, trat schon 1791 als Schriftsteller auf u. gewann noch als Student die Mitgliedschaft der königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu London; er lebte in London als praktischer Arzt, doch mehr seinen medicinischen, naturwissenschaftlichen, archäologischen und philologischen Studien, wurde auch Mitglied der franz. Akademie u. st. 1829. Beschäftigte sich viel mit der Erklärung der Hieroglyphen u. sammelte das Ergebniß all seiner Forschungen im &#x201E;<hi rendition="#i">Egyptian dictionary</hi>&#x201C; (Lond. 1829), sein berühmtestes Werk aber waren Vorlesungen über Naturphilosophie u. die mechanischen Künste (engl. Lond. 1807, 2 Bde.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Young</hi> Arthur, geb. 1741, gest. 1820, engl. Landwirth, Secretär des Bureau für Ackerbau, Verfasser mehrer einflußreicher landwirthschaftlicher Werke.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ypern</hi> (franz. <hi rendition="#i">Ypres</hi>), belg. Festung in Westflandern, an dem bei Nieuport mündenden Küstenflusse <hi rendition="#g">Yperle, hat</hi> 18000 E., ausgedehnte Leinwand- und Spitzenfabrikation.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ypsilantis</hi>, griech. Fanariotenfamilie, die von den Komnenen abstammen will. <hi rendition="#g">Alexander</hi>, Hospodar der Walachei, wurde 1805 auf Befehl der argwöhnischen Pforte hingerichtet. Sein Sohn <hi rendition="#g">Konstantin</hi>, nach 1799 Hospodar der Moldau, bald auch der Walachei, flüchtete 1805 nach Rußland, st. 1816 in Kiew, hatte sich bereits mit der Einleitung eines griech. Aufstandes beschäftigt. Von seinen 5 Söhnen waren von Einfluß auf die griech. Revolution: <hi rendition="#g">Alexander</hi> Y., geb. 1792, stieg in russ. Kriegsdiensten zum Generalmajor, war Mitglied der Hetärie, stellte sich (1821) an die Spitze des Aufstandes im Norden (Moldau u. Walachei), wurde aber geschlagen; als Flüchtling in Siebenbürgen angehalten, wurde er durch die österr. Regierung bis 1823 in Munkatsch, dann bis 1827 in Theresienstadt gefangen gehalten; st. 1828. <hi rendition="#g">Demetrius</hi> Y., geb. 1793, begab sich nach Morea, erhielt zwar den gehofften Oberbefehl nicht, bewies sich jedoch immer als geschickter u. entschlossener Anführer; 1828 übergab ihm Kapodistrias auf kurze Zeit den Oberbefehl in Ostgriechenland; Y. ging später von der Militärpartei zu Koletti über, st. 1832.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ypsiloide</hi>, die <hi rendition="#g">Zwickelnaht</hi>, einem quergelegten großen griech. Ypsilon gleich, Naht in der Hirnschale.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Yriarte</hi>, Juan u. Thomas, s. Iriarte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Yriarte</hi>, Ignacio, geb. 1620 in Guipuzcoa, Schüler des ältern Herrera in
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[762/0763] ein mehr als unregelmäßiges Leben, st. verschuldet 1827. York von Wartenburg, Hans David Ludwig, Graf, geb. 1759 in Hinterpommern, Soldat seit 1772, commandirte 1812 das preuß. Corps, das gegen Riga operirte, schloß auf dem Rückzug 30. Dec. 1812 eigenmächtig die Convention von Tauroggen, nach welcher die preuß. Truppen sich als neutral von den Franzosen trennten; 1813 führte er den entscheidenden Elbübergang bei Wartenburg aus, wo er den General Bertrand schlug, erstürmte 16. Octbr. 1813 Möckern bei Leipzig, rettete 1814 bei Montmirail das schles. Heer vor gänzlichem Verderben und entschied den Sieg bei Laon. 1815 nahm er seinen Abschied u. wurde kurz vor seinem am 3. Octbr. 1821 erfolgten Tode zum Feldmarschall ernannt. (Lebensgeschichte von Droysen, 2. Aufl., 3 Bde., Berl. 1851.) Yorktown, Stadt in Virginien, zerfallen, mit etwa 500 E, berühmt durch die Capitulation des Lord Cornwallis, 19. Oct. 1781, welche den amerikan. Unabhängigkeitskrieg beendigte. Young (Jöng), Edward, einer der bei uns bekanntesten engl. Dichter, geb. 1681 zu Upham bei Winchester, anfangs Jurist, 1727 Theolog, Georgs II. Hofkaplan, gest. 1765 als Pastor zu Wetwyn in der Grafschaft Hertford; als Theaterdichter hatte er kein Glück, dagegen war er ein guter Lyriker, gewann Ehre und Geld durch seine Satiren auf die Ruhmsucht und wurde weltberühmt durch seine „Nachtgedanken“, ein lyrischdidactisches Gedicht voll melancholischer Eintönigkeit, aber voll der herrlichsten Sentenzen, genialen Gedankenblitze und kühner Bilder (deutsch von Ebert, der auch die Satiren übersetzte, Braunschw. 1790 ff., von Benzel-Sternau, Frankf. 1825), Works, Lond. 1757 und oft. Young, Thomas, engl. Gelehrter, geb. 1773 zu Milverton in der Grafschaft Somersett aus einer Quäckerfamilie, trat schon 1791 als Schriftsteller auf u. gewann noch als Student die Mitgliedschaft der königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu London; er lebte in London als praktischer Arzt, doch mehr seinen medicinischen, naturwissenschaftlichen, archäologischen und philologischen Studien, wurde auch Mitglied der franz. Akademie u. st. 1829. Beschäftigte sich viel mit der Erklärung der Hieroglyphen u. sammelte das Ergebniß all seiner Forschungen im „Egyptian dictionary“ (Lond. 1829), sein berühmtestes Werk aber waren Vorlesungen über Naturphilosophie u. die mechanischen Künste (engl. Lond. 1807, 2 Bde.). Young Arthur, geb. 1741, gest. 1820, engl. Landwirth, Secretär des Bureau für Ackerbau, Verfasser mehrer einflußreicher landwirthschaftlicher Werke. Ypern (franz. Ypres), belg. Festung in Westflandern, an dem bei Nieuport mündenden Küstenflusse Yperle, hat 18000 E., ausgedehnte Leinwand- und Spitzenfabrikation. Ypsilantis, griech. Fanariotenfamilie, die von den Komnenen abstammen will. Alexander, Hospodar der Walachei, wurde 1805 auf Befehl der argwöhnischen Pforte hingerichtet. Sein Sohn Konstantin, nach 1799 Hospodar der Moldau, bald auch der Walachei, flüchtete 1805 nach Rußland, st. 1816 in Kiew, hatte sich bereits mit der Einleitung eines griech. Aufstandes beschäftigt. Von seinen 5 Söhnen waren von Einfluß auf die griech. Revolution: Alexander Y., geb. 1792, stieg in russ. Kriegsdiensten zum Generalmajor, war Mitglied der Hetärie, stellte sich (1821) an die Spitze des Aufstandes im Norden (Moldau u. Walachei), wurde aber geschlagen; als Flüchtling in Siebenbürgen angehalten, wurde er durch die österr. Regierung bis 1823 in Munkatsch, dann bis 1827 in Theresienstadt gefangen gehalten; st. 1828. Demetrius Y., geb. 1793, begab sich nach Morea, erhielt zwar den gehofften Oberbefehl nicht, bewies sich jedoch immer als geschickter u. entschlossener Anführer; 1828 übergab ihm Kapodistrias auf kurze Zeit den Oberbefehl in Ostgriechenland; Y. ging später von der Militärpartei zu Koletti über, st. 1832. Ypsiloide, die Zwickelnaht, einem quergelegten großen griech. Ypsilon gleich, Naht in der Hirnschale. Yriarte, Juan u. Thomas, s. Iriarte. Yriarte, Ignacio, geb. 1620 in Guipuzcoa, Schüler des ältern Herrera in

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/763
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 762. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/763>, abgerufen am 23.11.2024.