Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

machte große wissenschaftliche Reisen, begann 1836 Vorlesungen über römisches Recht und dessen Geschichte zu halten, wurde außerordentlicher Professor, gab aber bald nach seines Vaters Tode seine Stelle auf u. zog von Heidelberg weg. Hat des Vaters Biographie und juristischen Nachlaß herausgegeben, befaßte sich vorzugsweise mit dem griech.-röm. Recht (historiae juris Graeco-Romani delineatio, 1839, Herausgabe des bisher ungedruckten Gesetzbuches des Kaisers Basilius Macedo u. a. m.).


Zacharias, St., Papst 741-752; er fand fast den ganzen Ducatus von Rom im Besitze der Longobarden, brachte aber den König Luitprand durch kluge Unterhandlungen dahin, einen 20jähr. Frieden zu schließen u. Städte herauszugeben. Den Kaiser Konstantin Kopronymos ermahnte er 742 zur Wiederherstellung der Bilder und Zurückgabe von Kirchengütern. Sowohl Luitprand als später sein Nachfolger Rachis griffen das Exarchat an, jedesmal trieb aber Z. sie durch Unterhandlungen zurück, ein Beweis des großen Ansehens und der diplomatischen Gewandtheit dieses Papstes. Wichtiger war, daß er den Apostel der Deutschen (s. Bonifacius) zum ersten Erzbischof von Mainz und Primas von Deutschland machte; bekanntlich salbte Z. auch den fränkischen major domus Pipin den Kleinen zum König; daß er dies dem Merovinger Childerich III. gegenüber rechtmäßig thun konnte, folgert man einerseits aus dem Wahlrecht, welches in den germanischen Reichen für den Adel bestand, anderseits aus der Stellung, welche Pipin seit längerer Zeit thatsächlich bereits inne gehabt. Z. hinterließ 20 Briefe, deren Inhalt sich meist auf Bonifacius und die Kirche Deutschlands bezieht. Gedächtnißtag 15. März.


Zacharias, der 11. unter den 12 kleinen Propheten, im Exile geboren, frühzeitig nach Palästina zurückgekehrt, erhielt seine Berufung zum Prophetenamt 2 Monate später als Haggai (s. d.) u. wurde zwischen Tempel und Altar getödtet. Die 14 Kapitel seiner Weissagungen sind voll von Tröstungen und Drohungen, 1-8 enthalten vorzugsweise Gesichte über das Reich des Messias, der Rest prophetische Reden, der erste Theil wurde 515, der zweite wahrscheinlich 513 v. Chr. abgefaßt, beide Theile haben innern Zusammenhang und gehören laut der Ueberlieferung der jüdischen und christlichen Kirche dem Z. an.


Zachtleeven, s. Saftleeven.


Zackelschaf, ungar. Schafrace mit langer, grober, zottiger Wolle.


Zacken, Nebenfluß des Bober, mündet unterhalb Hirschberg; seine Zuflüsse Kochel und Zackerle bilden schöne Wasserfälle (Z. fall).


Zähler, s. Bruch.


Zähringen, bad. Dorf unweit Freiburg im Breisgau, dabei die Trümmer der Burg Z., des Stammsitzes der Herzoge von Z. Dieselben waren ein uraltes alemannisches Geschlecht, Grafen der Baar u. des Breisgaues, das durch Berthold I. 1060 das Herzogthum Kärnthen u. die Markgrafschaft Verona, jedoch nur vorübergehend, erhielt. Berthold II. (gest. 1111) beerbte seinen Schwiegervater, den Gegenkönig Rudolf von Schwaben, sein Sohn Berthold III. gründete Freiburg im Breisgau, st. 1123; dessen Bruder Konrad I., Feind der Hohenstaufen, wurde von Lothar II. mit der Reichsstatthalterei in Burgund belehnt, später unter Konrad III. von dessen Neffen Friedrich (Barbarossa) sehr gedemüthigt, st. 1152. Berthold IV. gründete Freiburg im Uechtland, fügte sich den Hohenstaufen ungern, st. 1186. Berthold V. gründete Bern, regierte mit Kraft und Klugheit, nahm die von den Fürsten angebotene Krone nicht an, sondern überließ sie gegen eine große Geldsumme dem Hohenstaufen Philipp, st. 1218 kinderlos. Eine Seitenlinie der Zähringer, von Hermann, dem 2. Sohne Bertholds I. abstammend, ist die badische Dynastie, s. Baden.


Zängerle, Roman Sebastian, der vortreffliche Fürstbischof von Seckau, geb. 1771 zu Oberkirchberg bei Ulm, wurde Benedictiner im Kloster Wiblingen bei Ulm, 1793 Priester, lehrte in seinem Stifte sowie in (dem jüngst wieder hergestellten Stifte) Mererau bei Bregenz, an der Universität Salzburg, nach der Säcularisation seines Klosters in Krakau, dann in Prag, seit 1812 endlich in Wien,

machte große wissenschaftliche Reisen, begann 1836 Vorlesungen über römisches Recht und dessen Geschichte zu halten, wurde außerordentlicher Professor, gab aber bald nach seines Vaters Tode seine Stelle auf u. zog von Heidelberg weg. Hat des Vaters Biographie und juristischen Nachlaß herausgegeben, befaßte sich vorzugsweise mit dem griech.-röm. Recht (historiae juris Graeco-Romani delineatio, 1839, Herausgabe des bisher ungedruckten Gesetzbuches des Kaisers Basilius Macedo u. a. m.).


Zacharias, St., Papst 741–752; er fand fast den ganzen Ducatus von Rom im Besitze der Longobarden, brachte aber den König Luitprand durch kluge Unterhandlungen dahin, einen 20jähr. Frieden zu schließen u. Städte herauszugeben. Den Kaiser Konstantin Kopronymos ermahnte er 742 zur Wiederherstellung der Bilder und Zurückgabe von Kirchengütern. Sowohl Luitprand als später sein Nachfolger Rachis griffen das Exarchat an, jedesmal trieb aber Z. sie durch Unterhandlungen zurück, ein Beweis des großen Ansehens und der diplomatischen Gewandtheit dieses Papstes. Wichtiger war, daß er den Apostel der Deutschen (s. Bonifacius) zum ersten Erzbischof von Mainz und Primas von Deutschland machte; bekanntlich salbte Z. auch den fränkischen major domus Pipin den Kleinen zum König; daß er dies dem Merovinger Childerich III. gegenüber rechtmäßig thun konnte, folgert man einerseits aus dem Wahlrecht, welches in den germanischen Reichen für den Adel bestand, anderseits aus der Stellung, welche Pipin seit längerer Zeit thatsächlich bereits inne gehabt. Z. hinterließ 20 Briefe, deren Inhalt sich meist auf Bonifacius und die Kirche Deutschlands bezieht. Gedächtnißtag 15. März.


Zacharias, der 11. unter den 12 kleinen Propheten, im Exile geboren, frühzeitig nach Palästina zurückgekehrt, erhielt seine Berufung zum Prophetenamt 2 Monate später als Haggai (s. d.) u. wurde zwischen Tempel und Altar getödtet. Die 14 Kapitel seiner Weissagungen sind voll von Tröstungen und Drohungen, 1–8 enthalten vorzugsweise Gesichte über das Reich des Messias, der Rest prophetische Reden, der erste Theil wurde 515, der zweite wahrscheinlich 513 v. Chr. abgefaßt, beide Theile haben innern Zusammenhang und gehören laut der Ueberlieferung der jüdischen und christlichen Kirche dem Z. an.


Zachtleeven, s. Saftleeven.


Zackelschaf, ungar. Schafrace mit langer, grober, zottiger Wolle.


Zacken, Nebenfluß des Bober, mündet unterhalb Hirschberg; seine Zuflüsse Kochel und Zackerle bilden schöne Wasserfälle (Z. fall).


Zähler, s. Bruch.


Zähringen, bad. Dorf unweit Freiburg im Breisgau, dabei die Trümmer der Burg Z., des Stammsitzes der Herzoge von Z. Dieselben waren ein uraltes alemannisches Geschlecht, Grafen der Baar u. des Breisgaues, das durch Berthold I. 1060 das Herzogthum Kärnthen u. die Markgrafschaft Verona, jedoch nur vorübergehend, erhielt. Berthold II. (gest. 1111) beerbte seinen Schwiegervater, den Gegenkönig Rudolf von Schwaben, sein Sohn Berthold III. gründete Freiburg im Breisgau, st. 1123; dessen Bruder Konrad I., Feind der Hohenstaufen, wurde von Lothar II. mit der Reichsstatthalterei in Burgund belehnt, später unter Konrad III. von dessen Neffen Friedrich (Barbarossa) sehr gedemüthigt, st. 1152. Berthold IV. gründete Freiburg im Uechtland, fügte sich den Hohenstaufen ungern, st. 1186. Berthold V. gründete Bern, regierte mit Kraft und Klugheit, nahm die von den Fürsten angebotene Krone nicht an, sondern überließ sie gegen eine große Geldsumme dem Hohenstaufen Philipp, st. 1218 kinderlos. Eine Seitenlinie der Zähringer, von Hermann, dem 2. Sohne Bertholds I. abstammend, ist die badische Dynastie, s. Baden.


Zängerle, Roman Sebastian, der vortreffliche Fürstbischof von Seckau, geb. 1771 zu Oberkirchberg bei Ulm, wurde Benedictiner im Kloster Wiblingen bei Ulm, 1793 Priester, lehrte in seinem Stifte sowie in (dem jüngst wieder hergestellten Stifte) Mererau bei Bregenz, an der Universität Salzburg, nach der Säcularisation seines Klosters in Krakau, dann in Prag, seit 1812 endlich in Wien,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0766" n="765"/>
machte große wissenschaftliche Reisen, begann 1836 Vorlesungen über römisches Recht und dessen Geschichte zu halten, wurde außerordentlicher Professor, gab aber bald nach seines Vaters Tode seine Stelle auf u. zog von Heidelberg weg. Hat des Vaters Biographie und juristischen Nachlaß herausgegeben, befaßte sich vorzugsweise mit dem griech.-röm. Recht (<hi rendition="#i">historiae juris Graeco-Romani delineatio</hi>, 1839, Herausgabe des bisher ungedruckten Gesetzbuches des Kaisers Basilius Macedo u. a. m.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zacharias, St.</hi>, Papst 741&#x2013;752; er fand fast den ganzen Ducatus von Rom im Besitze der Longobarden, brachte aber den König Luitprand durch kluge Unterhandlungen dahin, einen 20jähr. Frieden zu schließen u. Städte herauszugeben. Den Kaiser Konstantin Kopronymos ermahnte er 742 zur Wiederherstellung der Bilder und Zurückgabe von Kirchengütern. Sowohl Luitprand als später sein Nachfolger Rachis griffen das Exarchat an, jedesmal trieb aber Z. sie durch Unterhandlungen zurück, ein Beweis des großen Ansehens und der diplomatischen Gewandtheit dieses Papstes. Wichtiger war, daß er den Apostel der Deutschen (s. Bonifacius) zum ersten Erzbischof von Mainz und Primas von Deutschland machte; bekanntlich salbte Z. auch den fränkischen <hi rendition="#i">major domus</hi> Pipin den Kleinen zum König; daß er dies dem Merovinger Childerich III. gegenüber <hi rendition="#g">rechtmäßig</hi> thun konnte, folgert man einerseits aus dem Wahlrecht, welches in den germanischen Reichen für den Adel bestand, anderseits aus der Stellung, welche Pipin seit längerer Zeit thatsächlich bereits inne gehabt. Z. hinterließ 20 Briefe, deren Inhalt sich meist auf Bonifacius und die Kirche Deutschlands bezieht. Gedächtnißtag 15. März.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zacharias</hi>, der 11. unter den 12 kleinen Propheten, im Exile geboren, frühzeitig nach Palästina zurückgekehrt, erhielt seine Berufung zum Prophetenamt 2 Monate später als Haggai (s. d.) u. wurde zwischen Tempel und Altar getödtet. Die 14 Kapitel seiner Weissagungen sind voll von Tröstungen und Drohungen, 1&#x2013;8 enthalten vorzugsweise Gesichte über das Reich des Messias, der Rest prophetische Reden, der erste Theil wurde 515, der zweite wahrscheinlich 513 v. Chr. abgefaßt, beide Theile haben innern Zusammenhang und gehören laut der Ueberlieferung der jüdischen und christlichen Kirche dem Z. an.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zachtleeven</hi>, s. Saftleeven.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zackelschaf</hi>, ungar. Schafrace mit langer, grober, zottiger Wolle.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zacken</hi>, Nebenfluß des Bober, mündet unterhalb Hirschberg; seine Zuflüsse Kochel und Zackerle bilden schöne Wasserfälle (Z. <hi rendition="#g">fall</hi>).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zähler</hi>, s. Bruch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zähringen</hi>, bad. Dorf unweit Freiburg im Breisgau, dabei die Trümmer der <hi rendition="#g">Burg</hi> Z., des Stammsitzes der Herzoge von Z. Dieselben waren ein uraltes alemannisches Geschlecht, Grafen der Baar u. des Breisgaues, das durch <hi rendition="#g">Berthold</hi> I. 1060 das Herzogthum Kärnthen u. die Markgrafschaft Verona, jedoch nur vorübergehend, erhielt. <hi rendition="#g">Berthold</hi> II. (gest. 1111) beerbte seinen Schwiegervater, den Gegenkönig Rudolf von Schwaben, sein Sohn <hi rendition="#g">Berthold</hi> III. gründete Freiburg im Breisgau, st. 1123; dessen Bruder Konrad I., Feind der Hohenstaufen, wurde von Lothar II. mit der Reichsstatthalterei in Burgund belehnt, später unter Konrad III. von dessen Neffen Friedrich (Barbarossa) sehr gedemüthigt, st. 1152. <hi rendition="#g">Berthold</hi> IV. gründete Freiburg im Uechtland, fügte sich den Hohenstaufen ungern, st. 1186. <hi rendition="#g">Berthold</hi> V. gründete Bern, regierte mit Kraft und Klugheit, nahm die von den Fürsten angebotene Krone nicht an, sondern überließ sie gegen eine große Geldsumme dem Hohenstaufen Philipp, st. 1218 kinderlos. Eine Seitenlinie der Zähringer, von <hi rendition="#g">Hermann</hi>, dem 2. Sohne Bertholds I. abstammend, ist die badische Dynastie, s. Baden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zängerle</hi>, Roman Sebastian, der vortreffliche Fürstbischof von Seckau, geb. 1771 zu Oberkirchberg bei Ulm, wurde Benedictiner im Kloster Wiblingen bei Ulm, 1793 Priester, lehrte in seinem Stifte sowie in (dem jüngst wieder hergestellten Stifte) Mererau bei Bregenz, an der Universität Salzburg, nach der Säcularisation seines Klosters in Krakau, dann in Prag, seit 1812 endlich in Wien,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[765/0766] machte große wissenschaftliche Reisen, begann 1836 Vorlesungen über römisches Recht und dessen Geschichte zu halten, wurde außerordentlicher Professor, gab aber bald nach seines Vaters Tode seine Stelle auf u. zog von Heidelberg weg. Hat des Vaters Biographie und juristischen Nachlaß herausgegeben, befaßte sich vorzugsweise mit dem griech.-röm. Recht (historiae juris Graeco-Romani delineatio, 1839, Herausgabe des bisher ungedruckten Gesetzbuches des Kaisers Basilius Macedo u. a. m.). Zacharias, St., Papst 741–752; er fand fast den ganzen Ducatus von Rom im Besitze der Longobarden, brachte aber den König Luitprand durch kluge Unterhandlungen dahin, einen 20jähr. Frieden zu schließen u. Städte herauszugeben. Den Kaiser Konstantin Kopronymos ermahnte er 742 zur Wiederherstellung der Bilder und Zurückgabe von Kirchengütern. Sowohl Luitprand als später sein Nachfolger Rachis griffen das Exarchat an, jedesmal trieb aber Z. sie durch Unterhandlungen zurück, ein Beweis des großen Ansehens und der diplomatischen Gewandtheit dieses Papstes. Wichtiger war, daß er den Apostel der Deutschen (s. Bonifacius) zum ersten Erzbischof von Mainz und Primas von Deutschland machte; bekanntlich salbte Z. auch den fränkischen major domus Pipin den Kleinen zum König; daß er dies dem Merovinger Childerich III. gegenüber rechtmäßig thun konnte, folgert man einerseits aus dem Wahlrecht, welches in den germanischen Reichen für den Adel bestand, anderseits aus der Stellung, welche Pipin seit längerer Zeit thatsächlich bereits inne gehabt. Z. hinterließ 20 Briefe, deren Inhalt sich meist auf Bonifacius und die Kirche Deutschlands bezieht. Gedächtnißtag 15. März. Zacharias, der 11. unter den 12 kleinen Propheten, im Exile geboren, frühzeitig nach Palästina zurückgekehrt, erhielt seine Berufung zum Prophetenamt 2 Monate später als Haggai (s. d.) u. wurde zwischen Tempel und Altar getödtet. Die 14 Kapitel seiner Weissagungen sind voll von Tröstungen und Drohungen, 1–8 enthalten vorzugsweise Gesichte über das Reich des Messias, der Rest prophetische Reden, der erste Theil wurde 515, der zweite wahrscheinlich 513 v. Chr. abgefaßt, beide Theile haben innern Zusammenhang und gehören laut der Ueberlieferung der jüdischen und christlichen Kirche dem Z. an. Zachtleeven, s. Saftleeven. Zackelschaf, ungar. Schafrace mit langer, grober, zottiger Wolle. Zacken, Nebenfluß des Bober, mündet unterhalb Hirschberg; seine Zuflüsse Kochel und Zackerle bilden schöne Wasserfälle (Z. fall). Zähler, s. Bruch. Zähringen, bad. Dorf unweit Freiburg im Breisgau, dabei die Trümmer der Burg Z., des Stammsitzes der Herzoge von Z. Dieselben waren ein uraltes alemannisches Geschlecht, Grafen der Baar u. des Breisgaues, das durch Berthold I. 1060 das Herzogthum Kärnthen u. die Markgrafschaft Verona, jedoch nur vorübergehend, erhielt. Berthold II. (gest. 1111) beerbte seinen Schwiegervater, den Gegenkönig Rudolf von Schwaben, sein Sohn Berthold III. gründete Freiburg im Breisgau, st. 1123; dessen Bruder Konrad I., Feind der Hohenstaufen, wurde von Lothar II. mit der Reichsstatthalterei in Burgund belehnt, später unter Konrad III. von dessen Neffen Friedrich (Barbarossa) sehr gedemüthigt, st. 1152. Berthold IV. gründete Freiburg im Uechtland, fügte sich den Hohenstaufen ungern, st. 1186. Berthold V. gründete Bern, regierte mit Kraft und Klugheit, nahm die von den Fürsten angebotene Krone nicht an, sondern überließ sie gegen eine große Geldsumme dem Hohenstaufen Philipp, st. 1218 kinderlos. Eine Seitenlinie der Zähringer, von Hermann, dem 2. Sohne Bertholds I. abstammend, ist die badische Dynastie, s. Baden. Zängerle, Roman Sebastian, der vortreffliche Fürstbischof von Seckau, geb. 1771 zu Oberkirchberg bei Ulm, wurde Benedictiner im Kloster Wiblingen bei Ulm, 1793 Priester, lehrte in seinem Stifte sowie in (dem jüngst wieder hergestellten Stifte) Mererau bei Bregenz, an der Universität Salzburg, nach der Säcularisation seines Klosters in Krakau, dann in Prag, seit 1812 endlich in Wien,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/766
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 765. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/766>, abgerufen am 23.11.2024.