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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Stachelbauch in Ostindien, besonders aber der Zitteraal (s. Aal).


Zittern der Glieder, lat. tremor artuum, die unwillkürliche und zwecklose sich schnell wiederholende Bewegung der Glieder, ist fast immer die Folge regelwidriger Nerventhätigkeit, daher sehr häufig ein Krankheitssymptom oder die Folge allgemeiner Nervenschwäche.


Zitterpappel. Espe, s. Pappel.


Zitterrochen, s. Rochen.


Zittwersamen, Wurmsamen, s. Artemisia.


Ziu s. Tyr.


Zizianow, vornehmes russ. Geschlecht aus Georgien stammend; Paul Sacharjewitsch Z. fiel 1741 bei Wilmarstrand gegen die Schweden; Paul Dimitrijewitsch Z. unterwarf Mingrelien u. Imerethien, wurde 1806 ermordet; Dimitri Iwanowitsch Z., st. 1850 als Staatsrath.


Zizith, Zizis, Schnüre, welche in den Ecken der jüdischen Männerkleider angebracht sein und durch ihren Anblick an die Gebote Gottes erinnern sollen.


Znaym, Kreisstadt in Mähren, an der Thaya, mit 6500 deutsch redenden E.; scharfes Nachtrabgefecht am 12. Juli 1809, unterbrochen durch den Waffenstillstand von Z., welchem 14. Oct. der Friede zu Wien folgte.


Zoanthropie, griech.-dtsch., fixe Idee eines Menschen, der ein Thier zu sein glaubt.


Zobel s. Marder.


Zobten, im weiteren Sinne die nördl. Abtheilung des Eulengebirgs in Schlesien; im engern der 2gipfelige, bewaldete Berg 2 Meil. von Schweidnitz, ob dem Städtchen Z., 2246' hoch, der Schauplatz vieler Volkssagen.


Zodiacus, griech.-lat., der Thierkreis (s. d.).


Zodiakallicht, Thierkreislicht, nennt man einen matten, weißen Lichtstreifen, der besonders zur Zeit der Frühlingsnachtgleiche bald nach Sonnenuntergang am westl. Horizont, zur Zeit der Herbstnachtgleiche kurz vor Sonnenaufgang am östl. Horizont sichtbar ist und von der Sonne ab schief aufwärts in der Richtung der Thierkreiszone fortgeht, nach oben sich zuspitzend. Zuerst machte Domenico Cassini die Astronomen auf diese Erscheinung aufmerksam, die in den Tropen viel häufiger n. glänzender sich zeigt als bei uns und über deren Wesen man noch ganz im Ungewissen ist. Früher hielt man das Z. für die Sonnenatmosphäre; nach einer neuern Ansicht (auch von Humboldt) wäre es ein dunstartiger Stoff in Form eines schmalen Ringes zwischen der Venus- und Marsbahn.


Zoega (So-), Georg, ausgezeichneter Archäolog, geb. 1755 zu Dahlen im jütländ. Stifte Ripen, trat in Rom zur Kirche zurück, vollendete seine Ausbildung zu Paris, bekam durch die Unterstützung des Cardinals Borgia u. des Papstes Muse, die röm. und ägypt. Alterthümer gründlich zu erforschen, wurde auch Interpret der Propaganda, 1798 dän. Generalconsul, Mitglied vieler Akademien Europas u. st. 1809. Hauptwerke: Nummi Aegyptii imperatorii prostantes etc. (Rom 1787); de origine et usu obeliscorum (ebdsst. 1797 auf Kosten Pius VI. gedruckt); sein Schüler F. G. Welker übersetzte die Schrift "Die antiken Basreliefs von Rom" aus dem Italienischen ins Deutsche (Gießen 1811-1812, 2 Fol.) u. gab auch Z.s Lebensbeschreibung, Briefsammlung u. eine Beurtheilung seiner Werke heraus (Stuttg. und Tübg. 1819, 2 Bde.).


Zöpfl, Heinr., ein tüchtiger Jurist u. sehr fleißiger Schriftsteller in seinem Fache, geb. 1807 zu Bamberg, studierte in Würzburg und Heidelberg, ließ sich an letzterm Orte 1828 als Privatdocent nieder, wurde 1838 außerordentlicher, 1842 ordentlicher Professor der Rechte. Schrieb über das span. Erbfolgerecht (die Schrift wurde in mehre Sprachen übersetzt), ein gutes Lehrbuch der deutschen Staats- und Rechtsgeschichte (3. Aufl. Heidelb. 1844 ff.), das alte Bambergerrecht als Quelle der Carolina (1839), gab letztere und andere Halsgerichtsordnungen heraus, erklärte sich für die Abschaffung der Todesstrafe; ein Hauptwerk sind Z.s Grundsätze des allgemeinen und des constitutionell-monarchischen Staatsrechts mit Rücksicht auf das gemeingültige Recht in Deutschland (Heidelb. 1841, 4. Aufl. 1855),

Stachelbauch in Ostindien, besonders aber der Zitteraal (s. Aal).


Zittern der Glieder, lat. tremor artuum, die unwillkürliche und zwecklose sich schnell wiederholende Bewegung der Glieder, ist fast immer die Folge regelwidriger Nerventhätigkeit, daher sehr häufig ein Krankheitssymptom oder die Folge allgemeiner Nervenschwäche.


Zitterpappel. Espe, s. Pappel.


Zitterrochen, s. Rochen.


Zittwersamen, Wurmsamen, s. Artemisia.


Ziu s. Tyr.


Zizianow, vornehmes russ. Geschlecht aus Georgien stammend; Paul Sacharjewitsch Z. fiel 1741 bei Wilmarstrand gegen die Schweden; Paul Dimitrijewitsch Z. unterwarf Mingrelien u. Imerethien, wurde 1806 ermordet; Dimitri Iwanowitsch Z., st. 1850 als Staatsrath.


Zizith, Zizis, Schnüre, welche in den Ecken der jüdischen Männerkleider angebracht sein und durch ihren Anblick an die Gebote Gottes erinnern sollen.


Znaym, Kreisstadt in Mähren, an der Thaya, mit 6500 deutsch redenden E.; scharfes Nachtrabgefecht am 12. Juli 1809, unterbrochen durch den Waffenstillstand von Z., welchem 14. Oct. der Friede zu Wien folgte.


Zoanthropie, griech.-dtsch., fixe Idee eines Menschen, der ein Thier zu sein glaubt.


Zobel s. Marder.


Zobten, im weiteren Sinne die nördl. Abtheilung des Eulengebirgs in Schlesien; im engern der 2gipfelige, bewaldete Berg 2 Meil. von Schweidnitz, ob dem Städtchen Z., 2246' hoch, der Schauplatz vieler Volkssagen.


Zodiacus, griech.-lat., der Thierkreis (s. d.).


Zodiakallicht, Thierkreislicht, nennt man einen matten, weißen Lichtstreifen, der besonders zur Zeit der Frühlingsnachtgleiche bald nach Sonnenuntergang am westl. Horizont, zur Zeit der Herbstnachtgleiche kurz vor Sonnenaufgang am östl. Horizont sichtbar ist und von der Sonne ab schief aufwärts in der Richtung der Thierkreiszone fortgeht, nach oben sich zuspitzend. Zuerst machte Domenico Cassini die Astronomen auf diese Erscheinung aufmerksam, die in den Tropen viel häufiger n. glänzender sich zeigt als bei uns und über deren Wesen man noch ganz im Ungewissen ist. Früher hielt man das Z. für die Sonnenatmosphäre; nach einer neuern Ansicht (auch von Humboldt) wäre es ein dunstartiger Stoff in Form eines schmalen Ringes zwischen der Venus- und Marsbahn.


Zoëga (So–), Georg, ausgezeichneter Archäolog, geb. 1755 zu Dahlen im jütländ. Stifte Ripen, trat in Rom zur Kirche zurück, vollendete seine Ausbildung zu Paris, bekam durch die Unterstützung des Cardinals Borgia u. des Papstes Muse, die röm. und ägypt. Alterthümer gründlich zu erforschen, wurde auch Interpret der Propaganda, 1798 dän. Generalconsul, Mitglied vieler Akademien Europas u. st. 1809. Hauptwerke: Nummi Aegyptii imperatorii prostantes etc. (Rom 1787); de origine et usu obeliscorum (ebdsst. 1797 auf Kosten Pius VI. gedruckt); sein Schüler F. G. Welker übersetzte die Schrift „Die antiken Basreliefs von Rom“ aus dem Italienischen ins Deutsche (Gießen 1811–1812, 2 Fol.) u. gab auch Z.s Lebensbeschreibung, Briefsammlung u. eine Beurtheilung seiner Werke heraus (Stuttg. und Tübg. 1819, 2 Bde.).


Zöpfl, Heinr., ein tüchtiger Jurist u. sehr fleißiger Schriftsteller in seinem Fache, geb. 1807 zu Bamberg, studierte in Würzburg und Heidelberg, ließ sich an letzterm Orte 1828 als Privatdocent nieder, wurde 1838 außerordentlicher, 1842 ordentlicher Professor der Rechte. Schrieb über das span. Erbfolgerecht (die Schrift wurde in mehre Sprachen übersetzt), ein gutes Lehrbuch der deutschen Staats- und Rechtsgeschichte (3. Aufl. Heidelb. 1844 ff.), das alte Bambergerrecht als Quelle der Carolina (1839), gab letztere und andere Halsgerichtsordnungen heraus, erklärte sich für die Abschaffung der Todesstrafe; ein Hauptwerk sind Z.s Grundsätze des allgemeinen und des constitutionell-monarchischen Staatsrechts mit Rücksicht auf das gemeingültige Recht in Deutschland (Heidelb. 1841, 4. Aufl. 1855),

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[788/0789] Stachelbauch in Ostindien, besonders aber der Zitteraal (s. Aal). Zittern der Glieder, lat. tremor artuum, die unwillkürliche und zwecklose sich schnell wiederholende Bewegung der Glieder, ist fast immer die Folge regelwidriger Nerventhätigkeit, daher sehr häufig ein Krankheitssymptom oder die Folge allgemeiner Nervenschwäche. Zitterpappel. Espe, s. Pappel. Zitterrochen, s. Rochen. Zittwersamen, Wurmsamen, s. Artemisia. Ziu s. Tyr. Zizianow, vornehmes russ. Geschlecht aus Georgien stammend; Paul Sacharjewitsch Z. fiel 1741 bei Wilmarstrand gegen die Schweden; Paul Dimitrijewitsch Z. unterwarf Mingrelien u. Imerethien, wurde 1806 ermordet; Dimitri Iwanowitsch Z., st. 1850 als Staatsrath. Zizith, Zizis, Schnüre, welche in den Ecken der jüdischen Männerkleider angebracht sein und durch ihren Anblick an die Gebote Gottes erinnern sollen. Znaym, Kreisstadt in Mähren, an der Thaya, mit 6500 deutsch redenden E.; scharfes Nachtrabgefecht am 12. Juli 1809, unterbrochen durch den Waffenstillstand von Z., welchem 14. Oct. der Friede zu Wien folgte. Zoanthropie, griech.-dtsch., fixe Idee eines Menschen, der ein Thier zu sein glaubt. Zobel s. Marder. Zobten, im weiteren Sinne die nördl. Abtheilung des Eulengebirgs in Schlesien; im engern der 2gipfelige, bewaldete Berg 2 Meil. von Schweidnitz, ob dem Städtchen Z., 2246' hoch, der Schauplatz vieler Volkssagen. Zodiacus, griech.-lat., der Thierkreis (s. d.). Zodiakallicht, Thierkreislicht, nennt man einen matten, weißen Lichtstreifen, der besonders zur Zeit der Frühlingsnachtgleiche bald nach Sonnenuntergang am westl. Horizont, zur Zeit der Herbstnachtgleiche kurz vor Sonnenaufgang am östl. Horizont sichtbar ist und von der Sonne ab schief aufwärts in der Richtung der Thierkreiszone fortgeht, nach oben sich zuspitzend. Zuerst machte Domenico Cassini die Astronomen auf diese Erscheinung aufmerksam, die in den Tropen viel häufiger n. glänzender sich zeigt als bei uns und über deren Wesen man noch ganz im Ungewissen ist. Früher hielt man das Z. für die Sonnenatmosphäre; nach einer neuern Ansicht (auch von Humboldt) wäre es ein dunstartiger Stoff in Form eines schmalen Ringes zwischen der Venus- und Marsbahn. Zoëga (So–), Georg, ausgezeichneter Archäolog, geb. 1755 zu Dahlen im jütländ. Stifte Ripen, trat in Rom zur Kirche zurück, vollendete seine Ausbildung zu Paris, bekam durch die Unterstützung des Cardinals Borgia u. des Papstes Muse, die röm. und ägypt. Alterthümer gründlich zu erforschen, wurde auch Interpret der Propaganda, 1798 dän. Generalconsul, Mitglied vieler Akademien Europas u. st. 1809. Hauptwerke: Nummi Aegyptii imperatorii prostantes etc. (Rom 1787); de origine et usu obeliscorum (ebdsst. 1797 auf Kosten Pius VI. gedruckt); sein Schüler F. G. Welker übersetzte die Schrift „Die antiken Basreliefs von Rom“ aus dem Italienischen ins Deutsche (Gießen 1811–1812, 2 Fol.) u. gab auch Z.s Lebensbeschreibung, Briefsammlung u. eine Beurtheilung seiner Werke heraus (Stuttg. und Tübg. 1819, 2 Bde.). Zöpfl, Heinr., ein tüchtiger Jurist u. sehr fleißiger Schriftsteller in seinem Fache, geb. 1807 zu Bamberg, studierte in Würzburg und Heidelberg, ließ sich an letzterm Orte 1828 als Privatdocent nieder, wurde 1838 außerordentlicher, 1842 ordentlicher Professor der Rechte. Schrieb über das span. Erbfolgerecht (die Schrift wurde in mehre Sprachen übersetzt), ein gutes Lehrbuch der deutschen Staats- und Rechtsgeschichte (3. Aufl. Heidelb. 1844 ff.), das alte Bambergerrecht als Quelle der Carolina (1839), gab letztere und andere Halsgerichtsordnungen heraus, erklärte sich für die Abschaffung der Todesstrafe; ein Hauptwerk sind Z.s Grundsätze des allgemeinen und des constitutionell-monarchischen Staatsrechts mit Rücksicht auf das gemeingültige Recht in Deutschland (Heidelb. 1841, 4. Aufl. 1855),

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 788. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/789>, abgerufen am 23.11.2024.