Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

1795 zu Petersburg aus einer deutschen Familie, schwang sich zum Ingenieurgeneral empor, st. 23. Juni 1854 an einer am 13. Juni vor Silistria empfangenen Wunde.


Schilderbent, hieß ein niederländ. Malerverein zu Rom, der schon im 16. Jahrh. bestand u. das künstlerische und gesellschaftliche Zusammenhalten der niederl. Maler bezweckte, später aber in wüste Gelage ausartete u. durch Papst Clemens XI. 1720 aufgehoben wurde.


Schilderung, Schilderei, kunstmäßige Abbildung eines Gegenstandes nach allen seinen Theilen; Art der Beschreibung, möglichst anschaulich, besonders auf die Phantasie berechnet.


Schildkröten (Chelonii), die erste Ordnung der Amphibien, ausgezeichnet durch die knöcherne Panzerschale, die den ganzen Körper umschließt u. in Rücken- und Bauchschild zerfällt, zwischen denen der Hals, der Schwanz und die vier Füße hervortreten. Das Rückenschild wird gebildet durch die Wirbel und acht Paare von Rippen, die sehr breit und mittelst zackiger Nähte mit einander verwachsen sind; das Bauchschild entsteht durch eine Ausbreitung des Brustbeins und ist mit dem Rückenschilde an den Seiten fest verwachsen. Aeußerlich ist diese Panzerschale mit hornartigen Platten überzogen oder auch mit einer gemeinsamen Haut; jene liefern bei mehren Arten das bekannte Schildplatt od. Schildkrot. Durch diesen Bau wird, als Hauptunterschied von andern Wirbelthieren, das Skelet zum größern Theil ein äußerliches. Die Kinnladen sind zahnlos aber stark und mit hornigem Ueberzug, an den Kanten schneidend od. auch sägeförmig. Die Land-S. nähren sich hauptsächlich von Vegetabilien, aber auch von Insekten, Würmern, die Wasser-S. von Fischen, Wassermolchen, Weichthieren etc. Sie legen Eier, oft in großer Zahl, die durch die Sonnenwärme ausgebrütet werden, theils als Nahrungsmittel dienen, theils wird aus ihnen ein Oel gewonnen. Das Fleisch der meisten S. ist genießbar, bei einigen delikat. Es sind äußerst schwerfällige, langsame Geschöpfe von sehr geringen geistigen Fähigkeiten, aber außerordentlicher Lebenszähigkeit. Man theilt sie in 5 Familien: 1) Land-S. (Testudo); 2) Süßwasser-S. (Emys); 3) Meer-S. (Chelonia); 4) Rachen- od. Lurch-S. (Chelys); 5) Weich- oder Lippen-S. (Trionyx).


Schildkröteninseln, s. Galapagos.


Schildlaus (Coccus), Gattung Insekten aus der Ordnung der Halbdeckflügler, die Männchen geflügelt. die Weibchen ungeflügelt und mit einem Saugrüssel versehen, mit dem sie sich an den Rinden und Blättern der Bäume festsaugen, wenn sie ihre Eier legen. Die Gummilack-S. (C. lacca), roth; wohnt auf mehren Feigenarten (ficus indica, ficus religiosa etc.), aus denen durch den Stich des Weibchens der Milchsaft ausfließt, der das Weibchen mit den Jungen umgibt, erhärtet und als Gummilack in den Handel kommt; befindet sich dieser noch an den Aestchen, so heißt er Stocklack; ist er abgelöst. Körnerlack; ist er geschmolzen, ausgekocht und in Tafeln gepreßt, Schellack. Die Manna-S. (C. manniparus), gelb, 2''' lang. lebt auf der Mannatamariske, besonders häufig am Sinai und bewirkt durch das Anstechen derselben den Ausfluß einer Mannaart. Die Cochenill-S. (C. cacti), s. Cochenille. Die Kermes-S. (C. ilicis), auf der immergrünen Eiche (quercus ilex), wird zum Carmoisinfärben gebraucht.


Schildwache, einzelner Soldat, Posten.


Schilf, s. arundo.


Schill, Ferdinand Baptist von, geb. 1776 zu Wilmsdorf bei Dresden, Sohn eines Offiziers, focht 1806 als Husarenlieutenant tapfer bei Auerstädt u. wurde schwer verwundet. Kaum wiederhergestellt errichtete er ein kleines Freicorps, mit welchem er einen glücklichen Parteigängerkrieg führte und zur ruhmvollen Vertheidigung Kolbergs mitwirkte. S. wurde Mitglied des "Tugendbundes". führte am 28. April 1809, als Oesterreich an Napoleon den Krieg erklärt hatte, sein Husarenregiment aus Berlin unter dem Vorwande einer größeren Feldübung und eröffnete mit demselben auf eigene Faust (ohne Wissen u. Willen des Königs) den Krieg gegen Napoleon,

1795 zu Petersburg aus einer deutschen Familie, schwang sich zum Ingenieurgeneral empor, st. 23. Juni 1854 an einer am 13. Juni vor Silistria empfangenen Wunde.


Schilderbent, hieß ein niederländ. Malerverein zu Rom, der schon im 16. Jahrh. bestand u. das künstlerische und gesellschaftliche Zusammenhalten der niederl. Maler bezweckte, später aber in wüste Gelage ausartete u. durch Papst Clemens XI. 1720 aufgehoben wurde.


Schilderung, Schilderei, kunstmäßige Abbildung eines Gegenstandes nach allen seinen Theilen; Art der Beschreibung, möglichst anschaulich, besonders auf die Phantasie berechnet.


Schildkröten (Chelonii), die erste Ordnung der Amphibien, ausgezeichnet durch die knöcherne Panzerschale, die den ganzen Körper umschließt u. in Rücken- und Bauchschild zerfällt, zwischen denen der Hals, der Schwanz und die vier Füße hervortreten. Das Rückenschild wird gebildet durch die Wirbel und acht Paare von Rippen, die sehr breit und mittelst zackiger Nähte mit einander verwachsen sind; das Bauchschild entsteht durch eine Ausbreitung des Brustbeins und ist mit dem Rückenschilde an den Seiten fest verwachsen. Aeußerlich ist diese Panzerschale mit hornartigen Platten überzogen oder auch mit einer gemeinsamen Haut; jene liefern bei mehren Arten das bekannte Schildplatt od. Schildkrot. Durch diesen Bau wird, als Hauptunterschied von andern Wirbelthieren, das Skelet zum größern Theil ein äußerliches. Die Kinnladen sind zahnlos aber stark und mit hornigem Ueberzug, an den Kanten schneidend od. auch sägeförmig. Die Land-S. nähren sich hauptsächlich von Vegetabilien, aber auch von Insekten, Würmern, die Wasser-S. von Fischen, Wassermolchen, Weichthieren etc. Sie legen Eier, oft in großer Zahl, die durch die Sonnenwärme ausgebrütet werden, theils als Nahrungsmittel dienen, theils wird aus ihnen ein Oel gewonnen. Das Fleisch der meisten S. ist genießbar, bei einigen delikat. Es sind äußerst schwerfällige, langsame Geschöpfe von sehr geringen geistigen Fähigkeiten, aber außerordentlicher Lebenszähigkeit. Man theilt sie in 5 Familien: 1) Land-S. (Testudo); 2) Süßwasser-S. (Emys); 3) Meer-S. (Chelonia); 4) Rachen- od. Lurch-S. (Chelys); 5) Weich- oder Lippen-S. (Trionyx).


Schildkröteninseln, s. Galapagos.


Schildlaus (Coccus), Gattung Insekten aus der Ordnung der Halbdeckflügler, die Männchen geflügelt. die Weibchen ungeflügelt und mit einem Saugrüssel versehen, mit dem sie sich an den Rinden und Blättern der Bäume festsaugen, wenn sie ihre Eier legen. Die Gummilack-S. (C. lacca), roth; wohnt auf mehren Feigenarten (ficus indica, ficus religiosa etc.), aus denen durch den Stich des Weibchens der Milchsaft ausfließt, der das Weibchen mit den Jungen umgibt, erhärtet und als Gummilack in den Handel kommt; befindet sich dieser noch an den Aestchen, so heißt er Stocklack; ist er abgelöst. Körnerlack; ist er geschmolzen, ausgekocht und in Tafeln gepreßt, Schellack. Die Manna-S. (C. manniparus), gelb, 2''' lang. lebt auf der Mannatamariske, besonders häufig am Sinai und bewirkt durch das Anstechen derselben den Ausfluß einer Mannaart. Die Cochenill-S. (C. cacti), s. Cochenille. Die Kermes-S. (C. ilicis), auf der immergrünen Eiche (quercus ilex), wird zum Carmoisinfärben gebraucht.


Schildwache, einzelner Soldat, Posten.


Schilf, s. arundo.


Schill, Ferdinand Baptist von, geb. 1776 zu Wilmsdorf bei Dresden, Sohn eines Offiziers, focht 1806 als Husarenlieutenant tapfer bei Auerstädt u. wurde schwer verwundet. Kaum wiederhergestellt errichtete er ein kleines Freicorps, mit welchem er einen glücklichen Parteigängerkrieg führte und zur ruhmvollen Vertheidigung Kolbergs mitwirkte. S. wurde Mitglied des „Tugendbundes“. führte am 28. April 1809, als Oesterreich an Napoleon den Krieg erklärt hatte, sein Husarenregiment aus Berlin unter dem Vorwande einer größeren Feldübung und eröffnete mit demselben auf eigene Faust (ohne Wissen u. Willen des Königs) den Krieg gegen Napoleon,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0080" n="79"/>
1795 zu Petersburg aus einer deutschen Familie, schwang sich zum Ingenieurgeneral empor, st. 23. Juni 1854 an einer am 13. Juni vor Silistria empfangenen Wunde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schilderbent</hi>, hieß ein niederländ. Malerverein zu Rom, der schon im 16. Jahrh. bestand u. das künstlerische und gesellschaftliche Zusammenhalten der niederl. Maler bezweckte, später aber in wüste Gelage ausartete u. durch Papst Clemens XI. 1720 aufgehoben wurde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schilderung</hi>, <hi rendition="#g">Schilderei</hi>, kunstmäßige Abbildung eines Gegenstandes nach allen seinen Theilen; Art der Beschreibung, möglichst anschaulich, besonders auf die Phantasie berechnet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schildkröten</hi><hi rendition="#i">(Chelonii)</hi>, die erste Ordnung der Amphibien, ausgezeichnet durch die knöcherne Panzerschale, die den ganzen Körper umschließt u. in Rücken- und Bauchschild zerfällt, zwischen denen der Hals, der Schwanz und die vier Füße hervortreten. Das Rückenschild wird gebildet durch die Wirbel und acht Paare von Rippen, die sehr breit und mittelst zackiger Nähte mit einander verwachsen sind; das Bauchschild entsteht durch eine Ausbreitung des Brustbeins und ist mit dem Rückenschilde an den Seiten <hi rendition="#g">fest</hi> verwachsen. Aeußerlich ist diese Panzerschale mit hornartigen Platten überzogen oder auch mit einer gemeinsamen Haut; jene liefern bei mehren Arten das bekannte Schildplatt od. Schildkrot. Durch diesen Bau wird, als Hauptunterschied von andern Wirbelthieren, das Skelet zum größern Theil ein äußerliches. Die Kinnladen sind zahnlos aber stark und mit hornigem Ueberzug, an den Kanten schneidend od. auch sägeförmig. Die <hi rendition="#g">Land-S.</hi> nähren sich hauptsächlich von Vegetabilien, aber auch von Insekten, Würmern, die Wasser-S. von Fischen, Wassermolchen, Weichthieren etc. Sie legen Eier, oft in großer Zahl, die durch die Sonnenwärme ausgebrütet werden, theils als Nahrungsmittel dienen, theils wird aus ihnen ein Oel gewonnen. Das Fleisch der meisten S. ist genießbar, bei einigen delikat. Es sind äußerst schwerfällige, langsame Geschöpfe von sehr geringen geistigen Fähigkeiten, aber außerordentlicher Lebenszähigkeit. Man theilt sie in 5 Familien: 1) <hi rendition="#g">Land-S.</hi> <hi rendition="#i">(Testudo)</hi>; 2) <hi rendition="#g">Süßwasser</hi>-S. <hi rendition="#i">(Emys);</hi> 3) <hi rendition="#g">Meer</hi>-S. <hi rendition="#i">(Chelonia)</hi>; 4) <hi rendition="#g">Rachen</hi>- od. <hi rendition="#g">Lurch-</hi>S. <hi rendition="#i">(Chelys);</hi> 5) <hi rendition="#g">Weich-</hi> oder <hi rendition="#g">Lippen</hi>-S. <hi rendition="#i">(Trionyx)</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schildkröteninseln</hi>, s. Galapagos.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schildlaus</hi><hi rendition="#i">(Coccus)</hi>, Gattung Insekten aus der Ordnung der Halbdeckflügler, die Männchen geflügelt. die Weibchen ungeflügelt und mit einem Saugrüssel versehen, mit dem sie sich an den Rinden und Blättern der Bäume festsaugen, wenn sie ihre Eier legen. Die <hi rendition="#g">Gummilack</hi>-S. <hi rendition="#i">(C. lacca)</hi>, roth; wohnt auf mehren Feigenarten <hi rendition="#i">(ficus indica, ficus religiosa etc.)</hi>, aus denen durch den Stich des Weibchens der Milchsaft ausfließt, der das Weibchen mit den Jungen umgibt, erhärtet und als Gummilack in den Handel kommt; befindet sich dieser noch an den Aestchen, so heißt er <hi rendition="#g">Stocklack</hi>; ist er abgelöst. <hi rendition="#g">Körnerlack</hi>; ist er geschmolzen, ausgekocht und in Tafeln gepreßt, <hi rendition="#g">Schellack. Die Manna</hi>-S. <hi rendition="#i">(C. manniparus)</hi>, gelb, 2''' lang. lebt auf der Mannatamariske, besonders häufig am Sinai und bewirkt durch das Anstechen derselben den Ausfluß einer Mannaart. Die <hi rendition="#g">Cochenill</hi>-S. <hi rendition="#i">(C. cacti),</hi> s. Cochenille. Die <hi rendition="#g">Kermes</hi>-S. <hi rendition="#i">(C. ilicis)</hi>, auf der immergrünen Eiche <hi rendition="#i">(quercus ilex)</hi>, wird zum Carmoisinfärben gebraucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schildwache</hi>, einzelner Soldat, Posten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schilf</hi>, s. <hi rendition="#i">arundo</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schill</hi>, Ferdinand Baptist von, geb. 1776 zu Wilmsdorf bei Dresden, Sohn eines Offiziers, focht 1806 als Husarenlieutenant tapfer bei Auerstädt u. wurde schwer verwundet. Kaum wiederhergestellt errichtete er ein kleines Freicorps, mit welchem er einen glücklichen Parteigängerkrieg führte und zur ruhmvollen Vertheidigung Kolbergs mitwirkte. S. wurde Mitglied des &#x201E;Tugendbundes&#x201C;. führte am 28. April 1809, als Oesterreich an Napoleon den Krieg erklärt hatte, sein Husarenregiment aus Berlin unter dem Vorwande einer größeren Feldübung und eröffnete mit demselben auf eigene Faust (ohne Wissen u. Willen des Königs) den Krieg gegen Napoleon,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[79/0080] 1795 zu Petersburg aus einer deutschen Familie, schwang sich zum Ingenieurgeneral empor, st. 23. Juni 1854 an einer am 13. Juni vor Silistria empfangenen Wunde. Schilderbent, hieß ein niederländ. Malerverein zu Rom, der schon im 16. Jahrh. bestand u. das künstlerische und gesellschaftliche Zusammenhalten der niederl. Maler bezweckte, später aber in wüste Gelage ausartete u. durch Papst Clemens XI. 1720 aufgehoben wurde. Schilderung, Schilderei, kunstmäßige Abbildung eines Gegenstandes nach allen seinen Theilen; Art der Beschreibung, möglichst anschaulich, besonders auf die Phantasie berechnet. Schildkröten (Chelonii), die erste Ordnung der Amphibien, ausgezeichnet durch die knöcherne Panzerschale, die den ganzen Körper umschließt u. in Rücken- und Bauchschild zerfällt, zwischen denen der Hals, der Schwanz und die vier Füße hervortreten. Das Rückenschild wird gebildet durch die Wirbel und acht Paare von Rippen, die sehr breit und mittelst zackiger Nähte mit einander verwachsen sind; das Bauchschild entsteht durch eine Ausbreitung des Brustbeins und ist mit dem Rückenschilde an den Seiten fest verwachsen. Aeußerlich ist diese Panzerschale mit hornartigen Platten überzogen oder auch mit einer gemeinsamen Haut; jene liefern bei mehren Arten das bekannte Schildplatt od. Schildkrot. Durch diesen Bau wird, als Hauptunterschied von andern Wirbelthieren, das Skelet zum größern Theil ein äußerliches. Die Kinnladen sind zahnlos aber stark und mit hornigem Ueberzug, an den Kanten schneidend od. auch sägeförmig. Die Land-S. nähren sich hauptsächlich von Vegetabilien, aber auch von Insekten, Würmern, die Wasser-S. von Fischen, Wassermolchen, Weichthieren etc. Sie legen Eier, oft in großer Zahl, die durch die Sonnenwärme ausgebrütet werden, theils als Nahrungsmittel dienen, theils wird aus ihnen ein Oel gewonnen. Das Fleisch der meisten S. ist genießbar, bei einigen delikat. Es sind äußerst schwerfällige, langsame Geschöpfe von sehr geringen geistigen Fähigkeiten, aber außerordentlicher Lebenszähigkeit. Man theilt sie in 5 Familien: 1) Land-S. (Testudo); 2) Süßwasser-S. (Emys); 3) Meer-S. (Chelonia); 4) Rachen- od. Lurch-S. (Chelys); 5) Weich- oder Lippen-S. (Trionyx). Schildkröteninseln, s. Galapagos. Schildlaus (Coccus), Gattung Insekten aus der Ordnung der Halbdeckflügler, die Männchen geflügelt. die Weibchen ungeflügelt und mit einem Saugrüssel versehen, mit dem sie sich an den Rinden und Blättern der Bäume festsaugen, wenn sie ihre Eier legen. Die Gummilack-S. (C. lacca), roth; wohnt auf mehren Feigenarten (ficus indica, ficus religiosa etc.), aus denen durch den Stich des Weibchens der Milchsaft ausfließt, der das Weibchen mit den Jungen umgibt, erhärtet und als Gummilack in den Handel kommt; befindet sich dieser noch an den Aestchen, so heißt er Stocklack; ist er abgelöst. Körnerlack; ist er geschmolzen, ausgekocht und in Tafeln gepreßt, Schellack. Die Manna-S. (C. manniparus), gelb, 2''' lang. lebt auf der Mannatamariske, besonders häufig am Sinai und bewirkt durch das Anstechen derselben den Ausfluß einer Mannaart. Die Cochenill-S. (C. cacti), s. Cochenille. Die Kermes-S. (C. ilicis), auf der immergrünen Eiche (quercus ilex), wird zum Carmoisinfärben gebraucht. Schildwache, einzelner Soldat, Posten. Schilf, s. arundo. Schill, Ferdinand Baptist von, geb. 1776 zu Wilmsdorf bei Dresden, Sohn eines Offiziers, focht 1806 als Husarenlieutenant tapfer bei Auerstädt u. wurde schwer verwundet. Kaum wiederhergestellt errichtete er ein kleines Freicorps, mit welchem er einen glücklichen Parteigängerkrieg führte und zur ruhmvollen Vertheidigung Kolbergs mitwirkte. S. wurde Mitglied des „Tugendbundes“. führte am 28. April 1809, als Oesterreich an Napoleon den Krieg erklärt hatte, sein Husarenregiment aus Berlin unter dem Vorwande einer größeren Feldübung und eröffnete mit demselben auf eigene Faust (ohne Wissen u. Willen des Königs) den Krieg gegen Napoleon,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/80
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/80>, abgerufen am 25.11.2024.