Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

S. dient zum Schutze und zum Schlüpfrigerhalten der S. häute. Die Pflanzen-S.e sind geschmack- u. geruchlose, rein auch farblose Stoffe, dem Amylum und den Zuckerarten verwandt, u. kommen theils als Lösungen in den Pflanzenzellen, theils als Anhäufungen in engen Behältern, ferner in der Epidermis verschiedener Samen vor. Oft fließen diese S.e von selbst aus den Pflanzentheilen oder bei Verletzung derselben, wie bei unsern Kirschbäumen, den südl. Mimosen etc. und heißen im trockenen Zustande Gummi.


Schleimfisch (Blennius), Gattung kleiner Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, ohne Schwimmblase, der langgestreckte Körper mit Schleim überzogen. Sie halten sich in kleinen Gesellschaften zwischen den Uferklippen auf; einige sind lebendiggebärend. Der Meerschmetterling (B. ocellaris), oben blau oder dunkelgrün, an den Seiten weiß, auf der ersten hohen Rückenflosse ein runder. schwarzer Fleck; im Mittelmeer. - Die Aalmutter (s. d.).


Schleimhäute (membranae mucosae), von ihrem Absonderungsstoffe so benannt, heißen die weichen, sammetartigen, gefäß- u. nervenreichen Häute im menschlichen u. thierischen Körper, welche alle von der Oberfläche des Körpers ins Innere dringenden Höhlen und Kanäle auskleiden, wie den ganzen Speisekanal von der Mundspalte bis zum After, die Luftwege von den Nasenlöchern durch die Luftröhre bis in die feinsten Bronchienverzweigungen der Lungen, die Harn- und Geschlechtswerkzeuge, die Milchkanäle, das Innere des Ohres, den Thränensack u. Thränengang u. als Ueberzug die vordere Fläche des Augapfels und die innere der Augenlider. Ihrem Gefüge nach bestehen die S., ähnlich der äußern Haut, als deren Fortsetzung nach innen sie betrachtet werden können, aus durcheinander gewirkten Fasern mit vielen eingestreuten Schleimbälgen, von zahlreichen Capillargefäßen und Nerven durchzogen. An ihrer äußern Fläche sind sie durch eine Zellgewebschichte an die umliegenden Theile befestigt, ihre innere Fläche ist frei und mit einem Oberhäutchen (Epithelium) überzogen, welches sich, wie die Epidermis der äußern Haut, beständig abschilfert u. mit dem Schleimsafte der Schleimbälge vermischt den Schleim bildet. Die Verrichtung der S. ist theils im allgemeinen Absonderung dieses Schleims u. Schutz des Körpers gegen äußere Einwirkungen, theils sind sie der Sitz ganz besonderer specifischer Funktionen, so im Magen, Darmkanal u. in den Lungen, wo sie die Absonderung des Magensaftes, die Ueberführung des Chylus ins Blut u. das Athmen vermitteln. - Erkrankungen der S. sind sehr häufig, besonders Entzündung derselben (bekannt als Katarrhe), Blutungen, Geschwüre, Verdickung und Entartungen.


Schleisheim, königl. bayer. Lustschloß 3 St. von München, 1684-1700 erbaut, mit prachtvoller Marmortreppe, Gemäldegallerie, landwirthschaftlichem Institute.


Schleiz, Hauptstadt des früheren Fürstenthums Reuß-S., jetzt zweite Residenz der jüngern Linie Reuß, hat 6800 E., beträchtliche Industrie; Treffen 9. Oct. 1806.


Schlepptau, starkes Tau, vermittelst dessen ein Schiff von einem andern nachgezogen oder bugsirt wird; vergl. Prolonge.


Schlesien, ehemals zu Böhmen gehöriges Herzogthum, ist gegenwärtig zwischen Preußen u. Oesterreich getheilt; die preuß. Provinz S. mit dem 1815 von Preußen erworbenen Theile der Oberlausitz liegt zwischen Posen, Polen, Galizien, Mähren, Böhmen, Sachsen und Brandenburg u. hat auf 7411/2 #M. 3170000 E., von denen 1617000 Protestanten. 1520000 Katholiken u. über 34000 Juden sind. S. wird der Länge nach von Südosten nach Nordwesten von der Oder durchströmt u. gewissermaßen halbirt; die rechte Seite ist mehr eben, zum Theil sandig, die linke hügelig und gebirgig, gegen Polen u. Brandenburg ist S. eben u. offen. Von Mähren u. Böhmen wird es durch den ununterbrochenen Gebirgszug der Sudeten (unter verschiedenen speciellen Namen: mährisches Gesenke, Riesengebirge, Eule, Isergebirge, Lausitzer Gebirge) getrennt; das größtentheils stark bewaldet ist. Der Ackerbau wird sehr gut betrieben, in der

S. dient zum Schutze und zum Schlüpfrigerhalten der S. häute. Die Pflanzen-S.e sind geschmack- u. geruchlose, rein auch farblose Stoffe, dem Amylum und den Zuckerarten verwandt, u. kommen theils als Lösungen in den Pflanzenzellen, theils als Anhäufungen in engen Behältern, ferner in der Epidermis verschiedener Samen vor. Oft fließen diese S.e von selbst aus den Pflanzentheilen oder bei Verletzung derselben, wie bei unsern Kirschbäumen, den südl. Mimosen etc. und heißen im trockenen Zustande Gummi.


Schleimfisch (Blennius), Gattung kleiner Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, ohne Schwimmblase, der langgestreckte Körper mit Schleim überzogen. Sie halten sich in kleinen Gesellschaften zwischen den Uferklippen auf; einige sind lebendiggebärend. Der Meerschmetterling (B. ocellaris), oben blau oder dunkelgrün, an den Seiten weiß, auf der ersten hohen Rückenflosse ein runder. schwarzer Fleck; im Mittelmeer. – Die Aalmutter (s. d.).


Schleimhäute (membranae mucosae), von ihrem Absonderungsstoffe so benannt, heißen die weichen, sammetartigen, gefäß- u. nervenreichen Häute im menschlichen u. thierischen Körper, welche alle von der Oberfläche des Körpers ins Innere dringenden Höhlen und Kanäle auskleiden, wie den ganzen Speisekanal von der Mundspalte bis zum After, die Luftwege von den Nasenlöchern durch die Luftröhre bis in die feinsten Bronchienverzweigungen der Lungen, die Harn- und Geschlechtswerkzeuge, die Milchkanäle, das Innere des Ohres, den Thränensack u. Thränengang u. als Ueberzug die vordere Fläche des Augapfels und die innere der Augenlider. Ihrem Gefüge nach bestehen die S., ähnlich der äußern Haut, als deren Fortsetzung nach innen sie betrachtet werden können, aus durcheinander gewirkten Fasern mit vielen eingestreuten Schleimbälgen, von zahlreichen Capillargefäßen und Nerven durchzogen. An ihrer äußern Fläche sind sie durch eine Zellgewebschichte an die umliegenden Theile befestigt, ihre innere Fläche ist frei und mit einem Oberhäutchen (Epithelium) überzogen, welches sich, wie die Epidermis der äußern Haut, beständig abschilfert u. mit dem Schleimsafte der Schleimbälge vermischt den Schleim bildet. Die Verrichtung der S. ist theils im allgemeinen Absonderung dieses Schleims u. Schutz des Körpers gegen äußere Einwirkungen, theils sind sie der Sitz ganz besonderer specifischer Funktionen, so im Magen, Darmkanal u. in den Lungen, wo sie die Absonderung des Magensaftes, die Ueberführung des Chylus ins Blut u. das Athmen vermitteln. – Erkrankungen der S. sind sehr häufig, besonders Entzündung derselben (bekannt als Katarrhe), Blutungen, Geschwüre, Verdickung und Entartungen.


Schleisheim, königl. bayer. Lustschloß 3 St. von München, 1684–1700 erbaut, mit prachtvoller Marmortreppe, Gemäldegallerie, landwirthschaftlichem Institute.


Schleiz, Hauptstadt des früheren Fürstenthums Reuß-S., jetzt zweite Residenz der jüngern Linie Reuß, hat 6800 E., beträchtliche Industrie; Treffen 9. Oct. 1806.


Schlepptau, starkes Tau, vermittelst dessen ein Schiff von einem andern nachgezogen oder bugsirt wird; vergl. Prolonge.


Schlesien, ehemals zu Böhmen gehöriges Herzogthum, ist gegenwärtig zwischen Preußen u. Oesterreich getheilt; die preuß. Provinz S. mit dem 1815 von Preußen erworbenen Theile der Oberlausitz liegt zwischen Posen, Polen, Galizien, Mähren, Böhmen, Sachsen und Brandenburg u. hat auf 7411/2 □M. 3170000 E., von denen 1617000 Protestanten. 1520000 Katholiken u. über 34000 Juden sind. S. wird der Länge nach von Südosten nach Nordwesten von der Oder durchströmt u. gewissermaßen halbirt; die rechte Seite ist mehr eben, zum Theil sandig, die linke hügelig und gebirgig, gegen Polen u. Brandenburg ist S. eben u. offen. Von Mähren u. Böhmen wird es durch den ununterbrochenen Gebirgszug der Sudeten (unter verschiedenen speciellen Namen: mährisches Gesenke, Riesengebirge, Eule, Isergebirge, Lausitzer Gebirge) getrennt; das größtentheils stark bewaldet ist. Der Ackerbau wird sehr gut betrieben, in der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0093" n="92"/>
S. dient zum Schutze und zum Schlüpfrigerhalten der S. häute. Die Pflanzen-S.e sind geschmack- u. geruchlose, rein auch farblose Stoffe, dem Amylum und den Zuckerarten verwandt, u. kommen theils als Lösungen in den Pflanzenzellen, theils als Anhäufungen in engen Behältern, ferner in der Epidermis verschiedener Samen vor. Oft fließen diese S.e von selbst aus den Pflanzentheilen oder bei Verletzung derselben, wie bei unsern Kirschbäumen, den südl. Mimosen etc. und heißen im trockenen Zustande Gummi.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schleimfisch</hi><hi rendition="#i">(Blennius)</hi>, Gattung kleiner Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, ohne Schwimmblase, der langgestreckte Körper mit Schleim überzogen. Sie halten sich in kleinen Gesellschaften zwischen den Uferklippen auf; einige sind lebendiggebärend. Der <hi rendition="#g">Meerschmetterling</hi> <hi rendition="#i">(B. ocellaris)</hi>, oben blau oder dunkelgrün, an den Seiten weiß, auf der ersten hohen Rückenflosse ein runder. schwarzer Fleck; im Mittelmeer. &#x2013; Die <hi rendition="#g">Aalmutter</hi> (s. d.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schleimhäute</hi><hi rendition="#i">(membranae mucosae)</hi>, von ihrem Absonderungsstoffe so benannt, heißen die weichen, sammetartigen, gefäß- u. nervenreichen Häute im menschlichen u. thierischen Körper, welche alle von der Oberfläche des Körpers ins Innere dringenden Höhlen und Kanäle auskleiden, wie den ganzen Speisekanal von der Mundspalte bis zum After, die Luftwege von den Nasenlöchern durch die Luftröhre bis in die feinsten Bronchienverzweigungen der Lungen, die Harn- und Geschlechtswerkzeuge, die Milchkanäle, das Innere des Ohres, den Thränensack u. Thränengang u. als Ueberzug die vordere Fläche des Augapfels und die innere der Augenlider. Ihrem Gefüge nach bestehen die S., ähnlich der äußern Haut, als deren Fortsetzung nach innen sie betrachtet werden können, aus durcheinander gewirkten Fasern mit vielen eingestreuten Schleimbälgen, von zahlreichen Capillargefäßen und Nerven durchzogen. An ihrer äußern Fläche sind sie durch eine Zellgewebschichte an die umliegenden Theile befestigt, ihre innere Fläche ist frei und mit einem Oberhäutchen (Epithelium) überzogen, welches sich, wie die Epidermis der äußern Haut, beständig abschilfert u. mit dem Schleimsafte der Schleimbälge vermischt den Schleim bildet. Die Verrichtung der S. ist theils im allgemeinen Absonderung dieses Schleims u. Schutz des Körpers gegen äußere Einwirkungen, theils sind sie der Sitz ganz besonderer specifischer Funktionen, so im Magen, Darmkanal u. in den Lungen, wo sie die Absonderung des Magensaftes, die Ueberführung des Chylus ins Blut u. das Athmen vermitteln. &#x2013; Erkrankungen der S. sind sehr häufig, besonders Entzündung derselben (bekannt als Katarrhe), Blutungen, Geschwüre, Verdickung und Entartungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schleisheim</hi>, königl. bayer. Lustschloß 3 St. von München, 1684&#x2013;1700 erbaut, mit prachtvoller Marmortreppe, Gemäldegallerie, landwirthschaftlichem Institute.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schleiz</hi>, Hauptstadt des früheren Fürstenthums <hi rendition="#g">Reuß</hi>-S., jetzt zweite Residenz der jüngern Linie <hi rendition="#g">Reuß</hi>, hat 6800 E., beträchtliche Industrie; Treffen 9. Oct. 1806.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schlepptau</hi>, <hi rendition="#g">starkes</hi> Tau, vermittelst dessen ein Schiff von einem andern nachgezogen oder bugsirt wird; vergl. Prolonge.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schlesien</hi>, ehemals zu Böhmen gehöriges <hi rendition="#g">Herzogthum</hi>, ist gegenwärtig zwischen Preußen u. Oesterreich getheilt; die <hi rendition="#g">preuß. Provinz</hi> S. mit dem 1815 von Preußen erworbenen Theile der Oberlausitz liegt zwischen Posen, Polen, Galizien, Mähren, Böhmen, Sachsen und Brandenburg u. hat auf 741<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> &#x25A1;M. 3170000 E., von denen 1617000 Protestanten. 1520000 Katholiken u. über 34000 Juden sind. S. wird der Länge nach von Südosten nach Nordwesten von der Oder durchströmt u. gewissermaßen halbirt; die rechte Seite ist mehr eben, zum Theil sandig, die linke hügelig und gebirgig, gegen Polen u. Brandenburg ist S. eben u. offen. Von Mähren u. Böhmen wird es durch den ununterbrochenen Gebirgszug der Sudeten (unter verschiedenen speciellen Namen: mährisches Gesenke, Riesengebirge, Eule, Isergebirge, Lausitzer Gebirge) getrennt; das größtentheils stark bewaldet ist. Der Ackerbau wird sehr gut betrieben, in der
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[92/0093] S. dient zum Schutze und zum Schlüpfrigerhalten der S. häute. Die Pflanzen-S.e sind geschmack- u. geruchlose, rein auch farblose Stoffe, dem Amylum und den Zuckerarten verwandt, u. kommen theils als Lösungen in den Pflanzenzellen, theils als Anhäufungen in engen Behältern, ferner in der Epidermis verschiedener Samen vor. Oft fließen diese S.e von selbst aus den Pflanzentheilen oder bei Verletzung derselben, wie bei unsern Kirschbäumen, den südl. Mimosen etc. und heißen im trockenen Zustande Gummi. Schleimfisch (Blennius), Gattung kleiner Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, ohne Schwimmblase, der langgestreckte Körper mit Schleim überzogen. Sie halten sich in kleinen Gesellschaften zwischen den Uferklippen auf; einige sind lebendiggebärend. Der Meerschmetterling (B. ocellaris), oben blau oder dunkelgrün, an den Seiten weiß, auf der ersten hohen Rückenflosse ein runder. schwarzer Fleck; im Mittelmeer. – Die Aalmutter (s. d.). Schleimhäute (membranae mucosae), von ihrem Absonderungsstoffe so benannt, heißen die weichen, sammetartigen, gefäß- u. nervenreichen Häute im menschlichen u. thierischen Körper, welche alle von der Oberfläche des Körpers ins Innere dringenden Höhlen und Kanäle auskleiden, wie den ganzen Speisekanal von der Mundspalte bis zum After, die Luftwege von den Nasenlöchern durch die Luftröhre bis in die feinsten Bronchienverzweigungen der Lungen, die Harn- und Geschlechtswerkzeuge, die Milchkanäle, das Innere des Ohres, den Thränensack u. Thränengang u. als Ueberzug die vordere Fläche des Augapfels und die innere der Augenlider. Ihrem Gefüge nach bestehen die S., ähnlich der äußern Haut, als deren Fortsetzung nach innen sie betrachtet werden können, aus durcheinander gewirkten Fasern mit vielen eingestreuten Schleimbälgen, von zahlreichen Capillargefäßen und Nerven durchzogen. An ihrer äußern Fläche sind sie durch eine Zellgewebschichte an die umliegenden Theile befestigt, ihre innere Fläche ist frei und mit einem Oberhäutchen (Epithelium) überzogen, welches sich, wie die Epidermis der äußern Haut, beständig abschilfert u. mit dem Schleimsafte der Schleimbälge vermischt den Schleim bildet. Die Verrichtung der S. ist theils im allgemeinen Absonderung dieses Schleims u. Schutz des Körpers gegen äußere Einwirkungen, theils sind sie der Sitz ganz besonderer specifischer Funktionen, so im Magen, Darmkanal u. in den Lungen, wo sie die Absonderung des Magensaftes, die Ueberführung des Chylus ins Blut u. das Athmen vermitteln. – Erkrankungen der S. sind sehr häufig, besonders Entzündung derselben (bekannt als Katarrhe), Blutungen, Geschwüre, Verdickung und Entartungen. Schleisheim, königl. bayer. Lustschloß 3 St. von München, 1684–1700 erbaut, mit prachtvoller Marmortreppe, Gemäldegallerie, landwirthschaftlichem Institute. Schleiz, Hauptstadt des früheren Fürstenthums Reuß-S., jetzt zweite Residenz der jüngern Linie Reuß, hat 6800 E., beträchtliche Industrie; Treffen 9. Oct. 1806. Schlepptau, starkes Tau, vermittelst dessen ein Schiff von einem andern nachgezogen oder bugsirt wird; vergl. Prolonge. Schlesien, ehemals zu Böhmen gehöriges Herzogthum, ist gegenwärtig zwischen Preußen u. Oesterreich getheilt; die preuß. Provinz S. mit dem 1815 von Preußen erworbenen Theile der Oberlausitz liegt zwischen Posen, Polen, Galizien, Mähren, Böhmen, Sachsen und Brandenburg u. hat auf 7411/2 □M. 3170000 E., von denen 1617000 Protestanten. 1520000 Katholiken u. über 34000 Juden sind. S. wird der Länge nach von Südosten nach Nordwesten von der Oder durchströmt u. gewissermaßen halbirt; die rechte Seite ist mehr eben, zum Theil sandig, die linke hügelig und gebirgig, gegen Polen u. Brandenburg ist S. eben u. offen. Von Mähren u. Böhmen wird es durch den ununterbrochenen Gebirgszug der Sudeten (unter verschiedenen speciellen Namen: mährisches Gesenke, Riesengebirge, Eule, Isergebirge, Lausitzer Gebirge) getrennt; das größtentheils stark bewaldet ist. Der Ackerbau wird sehr gut betrieben, in der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/93
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/93>, abgerufen am 24.11.2024.