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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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WIe schrecklich aber diese Drewwort sind / So viel mechtigerDrewwort vnd Verheissung Gottes. Trost ist an der Verheissung / Daß / die sich allein an GOtt halten / sollen gewis seyn / daß er Barmhertzigkeit an jhnen erzeigen wil / das ist eitel guts vnd Wolthat beweisen / nicht allein für sie / sondern auch an jhren Kindern / bis ins tausent vnd abermal tausent Geschlechte. Solchs solt vns ja bewegen vnd treiben / vnser Hertz auff Gott zu erwegen mit aller zuuersicht / so wir begereten alles guts / zeitlich vnd ewia zu haben / Weil sich die hohe Majestet so hoch erbeut / so hertzlich reitzet / vnd so reichlich verheisset.

Darumb lasse es jhm ein jeglicher ernstlich zu hertzen gehen / daß mans nicht achte / als hab es ein Mensch geredt / denn es gilt dir entweder ewigen Segen / Glück vnd Seligkeit / oder ewigen Zorn / Vnglück vnd Hertzeleid. Was wiltu mehr haben oder begeren / denn daß er dir so freundlich verheisset / Er wölle dein seyn mit allem Guten / dich schützen vnd helffen in allen nöten? Es fehset aber leider daran / daß die Welt der keines nicht gleubt / noch für Gottes WortWelt gleubt weder GOttes Verheissungen noch drawworten. helt / weil sie sihet / daß die / so Gott / vnd nicht dem Mammon / trawen / kummer vnd noth leiden / vnd der Teuffel sich wieder sie sperret vnd wehret / daß sie kein Gelt / Gunst noch Ehre / dazu kaum das Leben behalten. Wiederumb / die dem Mammon dienen / haben Gewalt / Gunst / Ehre vnd Gut / vnd alle Gemach für der Welt. Derhalben mus mann solche wort fassen / eben wieder solchen Schein gestellet / vnd wissen / daß sie nicht liegen noch triegen / Sondern war müssen werden.

Dencke du selbs zurück / oder frage jhm nach / vnd sage mir / die alle jhr sorg vnd fleis darauff gelegt haben / daß sie gros Gut vnd Gelt zusamen scharreten / was haben sie endlich geschaffet? So wirstu finden / daß sie mühe vnd arbeit verloren haben / oder ob sie gleich grosse Schetze zu hauffe bracht / doch zustoben vnnd zuflogen ist / Also daß sie selbs jhres Guts nie sind fro worden / vnnd hernach nicht an die dritten Erben gereicht hat. Exempel wirstu gnug findenErfarung vnd Exempel. in allen Historien / auch von Alten erfarnen Leuten / Sihe sie nur an / vnd habe achtung darauff. Saul war ein grosser KönigSaul. von GOtt erwehlet / vnd ein frommer Man / aber da er eingesessen war / vnd sein Hertze liesse sincken / hienge sich an sein Krone vnd gewalt / muste er vntergehen / mit allem das er hatte / daß auch seiner Kinder keins bliebe. Wiederumb / Dauid war ein armer verachterDauid. Man / verjagt vnd gescheucht / daß er seines Lebens nirgend sicher war / noch muste er für dem Saul bleiben / vnd König werden / denn diese Wort musten bleiben vnd war werden / weil Gott nicht liegen

WIe schrecklich aber diese Drewwort sind / So viel mechtigerDrewwort vnd Verheissung Gottes. Trost ist an der Verheissung / Daß / die sich allein an GOtt halten / sollen gewis seyn / daß er Barmhertzigkeit an jhnen erzeigen wil / das ist eitel guts vnd Wolthat beweisen / nicht allein für sie / sondern auch an jhren Kindern / bis ins tausent vnd abermal tausent Geschlechte. Solchs solt vns ja bewegen vnd treiben / vnser Hertz auff Gott zu erwegen mit aller zuuersicht / so wir begereten alles guts / zeitlich vnd ewia zu haben / Weil sich die hohe Majestet so hoch erbeut / so hertzlich reitzet / vnd so reichlich verheisset.

Darumb lasse es jhm ein jeglicher ernstlich zu hertzen gehen / daß mans nicht achte / als hab es ein Mensch geredt / denn es gilt dir entweder ewigen Segen / Glück vnd Seligkeit / oder ewigen Zorn / Vnglück vnd Hertzeleid. Was wiltu mehr haben oder begeren / denn daß er dir so freundlich verheisset / Er wölle dein seyn mit allem Guten / dich schützen vnd helffen in allen nöten? Es fehset aber leider daran / daß die Welt der keines nicht gleubt / noch für Gottes WortWelt gleubt weder GOttes Verheissungen noch drawworten. helt / weil sie sihet / daß die / so Gott / vnd nicht dem Mammon / trawen / kum̃er vnd noth leiden / vnd der Teuffel sich wieder sie sperret vnd wehret / daß sie kein Gelt / Gunst noch Ehre / dazu kaum das Leben behalten. Wiederumb / die dem Mammon dienen / haben Gewalt / Gunst / Ehre vnd Gut / vnd alle Gemach für der Welt. Derhalben mus mann solche wort fassen / eben wieder solchen Schein gestellet / vnd wissen / daß sie nicht liegen noch triegen / Sondern war müssen werden.

Dencke du selbs zurück / oder frage jhm nach / vnd sage mir / die alle jhr sorg vnd fleis darauff gelegt haben / daß sie gros Gut vnd Gelt zusamen scharreten / was haben sie endlich geschaffet? So wirstu finden / daß sie mühe vnd arbeit verloren haben / oder ob sie gleich grosse Schetze zu hauffe bracht / doch zustoben vnnd zuflogen ist / Also daß sie selbs jhres Guts nie sind fro worden / vnnd hernach nicht an die dritten Erben gereicht hat. Exempel wirstu gnug findenErfarung vñ Exempel. in allen Historien / auch von Alten erfarnen Leuten / Sihe sie nur an / vnd habe achtung darauff. Saul war ein grosser KönigSaul. von GOtt erwehlet / vnd ein frommer Man / aber da er eingesessen war / vnd sein Hertze liesse sincken / hienge sich an sein Krone vnd gewalt / muste er vntergehen / mit allem das er hatte / daß auch seiner Kinder keins bliebe. Wiederumb / Dauid war ein armer verachterDauid. Man / verjagt vnd gescheucht / daß er seines Lebens nirgend sicher war / noch muste er für dem Saul bleiben / vnd König werden / denn diese Wort musten bleiben vnd war werden / weil Gott nicht liegen

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[83/0191] WIe schrecklich aber diese Drewwort sind / So viel mechtiger Trost ist an der Verheissung / Daß / die sich allein an GOtt halten / sollen gewis seyn / daß er Barmhertzigkeit an jhnen erzeigen wil / das ist eitel guts vnd Wolthat beweisen / nicht allein für sie / sondern auch an jhren Kindern / bis ins tausent vnd abermal tausent Geschlechte. Solchs solt vns ja bewegen vnd treiben / vnser Hertz auff Gott zu erwegen mit aller zuuersicht / so wir begereten alles guts / zeitlich vnd ewia zu haben / Weil sich die hohe Majestet so hoch erbeut / so hertzlich reitzet / vnd so reichlich verheisset. Drewwort vnd Verheissung Gottes. Darumb lasse es jhm ein jeglicher ernstlich zu hertzen gehen / daß mans nicht achte / als hab es ein Mensch geredt / denn es gilt dir entweder ewigen Segen / Glück vnd Seligkeit / oder ewigen Zorn / Vnglück vnd Hertzeleid. Was wiltu mehr haben oder begeren / denn daß er dir so freundlich verheisset / Er wölle dein seyn mit allem Guten / dich schützen vnd helffen in allen nöten? Es fehset aber leider daran / daß die Welt der keines nicht gleubt / noch für Gottes Wort helt / weil sie sihet / daß die / so Gott / vnd nicht dem Mammon / trawen / kum̃er vnd noth leiden / vnd der Teuffel sich wieder sie sperret vnd wehret / daß sie kein Gelt / Gunst noch Ehre / dazu kaum das Leben behalten. Wiederumb / die dem Mammon dienen / haben Gewalt / Gunst / Ehre vnd Gut / vnd alle Gemach für der Welt. Derhalben mus mann solche wort fassen / eben wieder solchen Schein gestellet / vnd wissen / daß sie nicht liegen noch triegen / Sondern war müssen werden. Welt gleubt weder GOttes Verheissungen noch drawworten. Dencke du selbs zurück / oder frage jhm nach / vnd sage mir / die alle jhr sorg vnd fleis darauff gelegt haben / daß sie gros Gut vnd Gelt zusamen scharreten / was haben sie endlich geschaffet? So wirstu finden / daß sie mühe vnd arbeit verloren haben / oder ob sie gleich grosse Schetze zu hauffe bracht / doch zustoben vnnd zuflogen ist / Also daß sie selbs jhres Guts nie sind fro worden / vnnd hernach nicht an die dritten Erben gereicht hat. Exempel wirstu gnug finden in allen Historien / auch von Alten erfarnen Leuten / Sihe sie nur an / vnd habe achtung darauff. Saul war ein grosser König von GOtt erwehlet / vnd ein frommer Man / aber da er eingesessen war / vnd sein Hertze liesse sincken / hienge sich an sein Krone vnd gewalt / muste er vntergehen / mit allem das er hatte / daß auch seiner Kinder keins bliebe. Wiederumb / Dauid war ein armer verachter Man / verjagt vnd gescheucht / daß er seines Lebens nirgend sicher war / noch muste er für dem Saul bleiben / vnd König werden / denn diese Wort musten bleiben vnd war werden / weil Gott nicht liegen Erfarung vñ Exempel. Saul. Dauid.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/191>, abgerufen am 21.11.2024.